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Die katholische Pfarrkirche Notre Dame du Fort in Etampes einer Stadt im Departement Essonne in der franzosischen Region Ile de France geht auf ein Kollegiatstift aus dem 11 Jahrhundert zuruck Die heutige Kirche wurde weitgehend im 12 Jahrhundert errichtet Sie ist Unserer Lieben Frau geweiht und steht am Ubergang von der romanischen Architektur zur Gotik 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler in Frankreich aufgenommen 1 Pfarrkirche Notre Dame du Fort in EtampesSudseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Sudportal 2 3 Innenraum 2 4 Krypta 3 Wandmalereien 4 Bleiglasfenster 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung der Kirche Notre Dame wird auf den franzosischen Konig Robert den Frommen 972 1031 zuruckgefuhrt der wohl um 1022 in der Nahe seines Schlosses ein Stift mit zwolf Kanonikern ansiedelte Er stattete seine Grundung mit Reliquien der Martyrer Cantius Cantianus und Cantianilla aus die er aus Mailand mitgebracht hatte 2 Von diesem ersten Kirchenbau ist nur noch die Krypta erhalten In der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts begann man mit dem Bau der heutigen Kirche Zwischen 1130 und 1140 wurden das zweijochige Hauptschiff die Seitenschiffe das nordliche Querhaus und der Westturm errichtet Zwischen 1140 und 1150 entstanden der dreijochige rechtwinklig geschlossene Chor und der trapezformige Raum zwischen den beiden sudlichen in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts angefugten Apsiskapellen der als Archiv genutzt wurde In der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts folgten auch die nordlichen Seitenschiffe des Chors mit ihren Ostapsiden und das sudliche Querhaus Im 13 Jahrhundert wurde eine neue mit Zinnen bekronte Westfassade errichtet Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp GlockenturmAufgrund der unterschiedlichen Bauphasen und nachtraglichen Erweiterungen weist die Kirche einen unregelmassigen Grundriss auf Hinter der Westfassade erhebt sich uber einer Vorhalle der Glockenturm der im 12 Jahrhundert in drei Bauphasen errichtet wurde Die beiden unteren quadratischen Stockwerke sind von grossen rundbogigen Zwillingsarkaden durchbrochen Das dritte Geschoss ist achteckig und wird nach unten durch ein auf Kragsteinen aufliegendes Kranzgesims abgegrenzt An seinen vier Ecken stehen kleine von offenen in drei Reihen ubereinanderliegenden Arkaden durchbrochene Rundturme mit hohen Spitzen Auf dem Oktogon sitzt die achtseitige steinerne Turmspitze die mit Schuppenornamenten verziert ist Sudportal Bearbeiten nbsp SudportalDas Sudportal wird in die Zeit um 1150 datiert Wahrend der Religionskriege wurde es 1562 stark beschadigt und samtlichen Figuren wurden die Kopfe abgeschlagen Bei Restaurierungsarbeiten entdeckte man Farbreste der ehemaligen Bemalung Auf beiden Seiten des Portals stehen auf Sockeln je drei Gewandestatuen Sie erinnern an die Portalskulpturen der Kirche Saint Loup de Naud und an das Konigsportal der Kathedrale von Chartres Die vier Manner und zwei Frauen werden als Sibylle Moses Salomon links und Aaron David und Konigin von Saba rechts gedeutet Ursprunglich befanden sich am Portalgewande noch die Skulpturen der Apostel Petrus und Paulus die heute in der nordlichen Seitenapsis untergebracht sind und mit neuen Kopfen versehen wurden Uber den Gewandefiguren verlauft ein Fries von Kapitellen mit Szenen der Kindheit Jesu auf der linken Seite und den Stationen der Leidensgeschichte auf der rechten Seite Auf dem Tursturz sind 14 Personen dargestellt in der Mitte die zwolf Apostel und zwei weitere Personen aussen die als Maria und Johannes der Taufer oder als der Prophet Elias und Henoch gedeutet werden Das Tympanon zeigt Christus der zwischen zwei Engeln zum Himmel auffahrt An den Archivolten sind 36 Personen vertreten die auf Thronen sitzen und Musikinstrumente oder Spruchbander in den Handen halten Das gesamte Portal wird von einem rechteckigen Rahmen eingefasst Den oberen Abschluss bildet ein Kranzgesims uber Kragsteinen die als Kopfe skulptiert sind und unter denen ein Palmettenfries verlauft Die Zwickel sind mit flachen Reliefs von zwei Engeln verziert nbsp Gewandefiguren der linken Seite nbsp Gewandefiguren der rechten Seite nbsp Kapitellzone nbsp Archivolten und Tympanon Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Eckblatt einer Saule in Form eines KopfesDer Wandaufriss ist zweigeschossig Uber weiten spitzbogigen Arkaden offnen sich die Obergadenfenster die in spaterer Zeit vergrossert wurden In den Seitenschiffen sind die Kreuzgratgewolbe aus dem 12 Jahrhundert erhalten im Hauptschiff wurden sie im 19 Jahrhundert erneuert Die Kapitelle der Saulen sind mit Flachreliefs skulptiert auf denen Blattranken menschliche Figuren und Fratzenkopfe dargestellt sind Die Basen der Saulen sind mit Eckblattern in Form von Tier und Menschenkopfen geschmuckt Der Chor besitzt noch sein ursprungliches Kreuzrippengewolbe Die Schlusssteine der Chorseitenschiffe sind mit Skulpturen von Engeln und gekronten Personen verziert Krypta Bearbeiten nbsp KryptaDer alteste Teil der Kirche ist die Krypta die auf die erste Halfte des 11 Jahrhunderts zuruckgeht und unter dem Chor liegt Sie ist als dreischiffige Hallenkirche mit rechtwinkligem Grundriss angelegt und endet in einer dreiteiligen Apsis Die Kreuzgratgewolbe der drei Schiffe ruhen auf sechs Saulen die Deckenmalereien stammen aus dem 16 Jahrhundert Die in den Wanden eingeschnittenen Nischen sind ehemalige Fenster die spater zugemauert wurden Wandmalereien BearbeitenEine Wandmalerei aus dem 16 Jahrhundert stellt das Martyrium der heiligen Juliana von Nikomedien dar von der Reliquien in der Kirche verehrt werden 3 Eine weitere Wandmalerei aus dem 16 Jahrhundert mit dem Motiv des Ecce homo befindet sich uber dem Zugang zur Sakristei 4 Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp Bleiglasfenster mit der Darstellung des heiligen ClemensIm nordlichen Chorseitenschiff befindet sich ein Bleiglasfenster aus der Mitte des 16 Jahrhunderts mit der Darstellung des Baums der Sibyllen Das zentrale obere Chorfenster hat die Himmelfahrt Marias zum Thema Die zwei seitlichen unteren Fenster mit der Signatur C M CHAMPIGNEULLE 40 RUE DENFERT PARIS 1905 wurden von dem Glasmaler Louis Charles Marie Champigneulle 1853 1905 geschaffen Sie stellen den Evangelisten Johannes und den franzosischen Konig Ludwig den Heiligen dar Das mittlere untere Chorfenster mit der Signatur L KOCH A BEAUVAIS ist der Pfingstszene gewidmet Louis Koch schuf auch die beiden Fenster mit der Darstellung des heiligen Bernhard von Clairvaux und des Papstes Innozenz II Nach der Wahl des Gegenpapstes Anaklet II wurde 1130 in Etampes ein Konzil einberufen auf dem sich Bernhard von Clairvaux fur Innozenz II einsetzte Das Bleiglasfenster mit der Darstellung des heiligen Clemens von Rom im sudlichen Querhaus tragt die Signatur GERENTE Das Fenster wurde um 1868 von Alfred Gerente entworfen und 1869 in der Kirche eingebaut Es stellt den Schutzpatron der Muller dar dem als Zeichen seines Martyriums ein Muhlstein um den Hals gebunden ist Die kleinen runden Scheiben erinnern an die Wunder des Heiligen Von dem Glasmaler Janin 5 stammen die beiden Fenster mit der Darstellung des heiligen Fiacrius des Schutzpatrons der Gartner und des heiligen Johannes von Matha Die Fenster sind mit 1891 datiert Ein unbekannter Kunstler schuf die beiden Fenster mit Szenen aus dem Leben Jesu und dem Marienleben die mit 1880 bzw 1890 datiert sind Die modernen Fenster im sudlichen Seitenschiff wurden 2006 ausgefuhrt und sind dem Erzengel Michael dem Schutzpatron von Etampes gewidmet Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel wurde im spaten 16 Jahrhundert gebaut Auf dem Orgelprospekt findet sich das Datum 1587 Im 18 Jahrhundert wurde die Orgel erweitert und 1843 von dem Orgelbauer Marie Antoine Louis Suret restauriert Eine weitere Restaurierung erfolgte 1987 durch Jean Loup Boisseau und Bernard Cattiaux 1966 wurde der instrumentale Teil und 1975 das Orgelgehause zum Monument historique erklart Die Orgel hat 17 Register auf zwei Manualen Das Pedal ist an das 1 Manual angehangt 6 I Manual C c3MontreBourdon 8 PrestantFlute d AllemansNazard B D Fortsetzung Doublette B D 2 Tierce B D Fourniture IICymbale III Fortsetzung Trompette B D Cromorne 8 Voix humaine B D Cornet V II ManualwerkBourdon 8 Prestant 4 Cornet IIIVoix humaineLiteratur BearbeitenLaissez vous conter la collegiale Notre Dame du Fort Faltblatt des Service Animation du Patrimoine Jean Marie Perouse de Montclos Hrsg Le Guide du Patrimoine Ile de France Hachette Paris 2 Auflage 1994 ISBN 2 01 016811 9 S 246 250 Georges Poisson Hrsg Dictionnaire des Monuments d Ile de France Editions Hervas Paris 2001 ISBN 2 84334 002 0 S 312 313 Anne Prache Romanik der Ile de France Paris und Umgebung Echter Verlag Wurzburg 1987 ISBN 3 429 01029 2 S 273 279 Jochen Staebel Notre Dame von Etampes Die Stiftskirche des 11 13 Jahrhunderts unter besonderer Berucksichtigung ihrer fruhgotischen Bauskulptur Manuskripte fur Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 62 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2003 ISBN 978 3 88462 961 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame du Fort Etampes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orgel in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Collegiale Notre Dame du Fort topic topos franzosisch Leon Guibourge L eglise Notre Dame d Etampes 1957 Corpus Etampois Notre Dame du Fort PhotosEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch corpusetampois com Heilige Juliana Memento des Originals vom 20 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot fr topic topos com topic topos franzosisch Ecce Homo Memento des Originals vom 21 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und 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