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Nikolskoe russisch Nikolskoe Nikolskoje gelegentlich auch falsch als Nikolsko ausgesprochen ist eine Ortslage im Berliner Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz Zehlendorf Sie liegt an der unteren Havel im Duppeler Forst nordlich der Konigstrasse zwischen dem Park Klein Glienicke und der Pfaueninsel Nikolskoe ist ein Ensemble aus vier samtlich denkmalgeschutzten baulichen Anlagen dem namensgebenden Blockhaus mit Nebengebaude der evangelischen Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe der ehemaligen koniglichen Freischule und dem Friedhof der Pfaueninsel Der umgebende Wald ist ein eingetragenes Gartendenkmal Die fruheste Ansicht Nikolskoes nach Bau von Kirche und Freischule Aquarell Johann Heinrich Hintze April 1837 Der Ort war die Dependance der Pfaueninsel die seit Ende des 18 Jahrhunderts neben Paretz der Lieblings Sommersitz Konig Friedrich Wilhelms III war Seit dem 1 Januar 1991 sind Nikolskoe und der es umgebende Wald zwischen dem Forsthaus Gasthaus Moorlake und der Pfaueninsel Fahrstelle Teil des UNESCO Welterbes Schlosser und Garten von Potsdam und Berlin und seit 1992 Bestandteil des EU Vogelschutzgebiets Westlicher Duppeler Forst Inhaltsverzeichnis 1 Blockhaus Nikolskoe 2 Evangelische Kirche St Peter und Paul 2 1 Bauplanung 2 2 Ausfuhrung und Einweihung 2 3 Ausstattung der Kirche 2 4 Glocken und Glockenspiel 2 5 Geschichte seit 1837 3 Freischule und Pfarrhaus 3 1 Schulhaus 3 2 Pfarrhaus 4 Friedhof Nikolskoe St Peter und Paul 4 1 Anlage 4 2 Bestattete Personen 5 Landschaftsgartnerische Anlagen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBlockhaus Nikolskoe Bearbeiten nbsp Das Blockhaus 1832 kolorierter Stahlstich nach W Loeillot Hauptartikel Blockhaus Nikolskoe Im Jahr 1817 hatte die alteste Tochter Friedrich Wilhelms III den drittaltesten Zarensohn Grossfurst Nikolai geheiratet Dies war die fur die Hohenzollern bedeutendste dynastische Verbindung der Kindergeneration des Konigs Bei einem Besuch in Pawlowsk hatte der Konig 1818 von der Begeisterung seiner Tochter fur ein von Carlo Rossi erbautes Russisches Haus erfahren und sich entsprechende Bauplane mitgeben lassen Im Jahr 1819 liess er nahe der Pfaueninsel ein entsprechendes russisches Blockhaus zu Ehren der Tochter und seines Schwiegersohns erbauen das er diesem mit der Namensgebung Nikolskoe dem Nikolai gehorig gewissermassen schenkte Vor dem Bau der Kolonie Alexandrowka bei Potsdam war Nikolskoe das wichtigste Zeugnis der Russlandverehrung in Preussen Der Bau erfolgte 1819 1820 durch Soldaten des Garde Pionier Bataillons unter Leitung des Hauptmanns Adolf Snethlage nach modifizierten Planen Rossis Es handelt sich im Gegensatz zur Alexandrowka um ein regelrechtes Blockhaus also einen aus massiven Rundholzern konstruierten Bau nbsp Blockhaus Nikolskoe als Gaststatte Bildpostkarte um 1900 Das Innere enthielt im Obergeschoss ein konigliches Theezimmer als bedeutendste Raumlichkeit Sonst lagen im Inneren Dienstwohnungen unten fur die Matrosen der Schiffe an der Pfaueninsel und oben fur den Aufseher den Leibkutscher Iwan Bockow Der Bau als kunstliches Bauernhaus steht in der Tradition des spaten 18 Jahrhunderts bei der fur eine zivilisatorisch hochstehende Gesellschaft das scheinbar ursprungliche und naturliche Landleben als spielerisches Gegenwelt gefeiert wurde wie dies Marie Antoinette mit ihrem Hameau Weiler bei Versailles Trianon nbsp Das Blockhaus als Ausflugslokal heuteDer Bau war fur die Berliner die an Offnungstagen zu Tausenden auf die Pfaueninsel stromten als Russisches Haus eine bekannte Sehenswurdigkeit Zum Vorreiter der Gaststattenlandschaft der Umgebung wurde es durch Bockow der sich uber das Schankverbot des Konigs hinwegsetzte und in hartem russischen Akzent die damals sprichwortlichen beleckten und unbeleckten Brote feilbot Weiteres siehe Hauptartikel Blockhaus Nikolskoe Nach dem Tod Konig Friedrich Wilhelms III im Jahr 1840 wurde die Pfaueninsel nur noch gelegentlich von der koniglichen Familie genutzt und wurde trotz der Verlegung der Menagerie nach Berlin 1844 weiter zu einem Ausflugsziel der Berliner Das Blockhaus entwickelte sich nun zu einer professionellen Ausflugsgaststatte die so erfolgreich wurde dass sie nach dem Mauerbau zum touristischen Pflichtprogramm West Berlins avancierte Das nach dem Ersten Weltkrieg in Staatsbesitz ubergegangene Blockhaus wurde 1984 durch einen Brandanschlag zerstort wobei ein Toter zu beklagen war Dach und Giebel waren vollstandig verbrannt Ab 1985 wurde das Haus originalgetreu wiederaufgebaut und dient seither wieder als Gaststatte Evangelische Kirche St Peter und Paul Bearbeiten nbsp Die Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe Lithografie von Xaver Sandmann um 1850 Hauptartikel St Peter und Paul Berlin Wannsee Der Uberlieferung zufolge wunschte sich des Konigs Tochter Charlotte seit 1825 Zarin Alexandra Feodorowna anlasslich eines Besuchs 1819 Glockenklang oberhalb der Pfaueninsel Da die Bewohner der Insel weder Kirche noch Schule in ihrer Nahe besassen liess der Konig per Kabinettsorder vom 22 Mai 1832 den Bedarf an solchen Bauten fur die Insel und Klein Glienicke ermitteln damit die Bauten auf Staatskosten erfolgen konnten In der Folge wurde zur Legitimierung eines Kirchbaus mitten im Wald ein Kirchspiel aus der Pfaueninsel und den Dorfern Klein Glienicke und Sacrow geplant Fur die Orte lag die geplante Kirche etwa auf halber Wegstrecke Geplant war es Stolpe in dieses Kirchspiel einzubeziehen das noch eine eigene wenn auch stark erneuerungsbedurftige Kirche besass Klein Glienicke war in der Potsdamer Nikolaigemeinde eingepfarrt Sacrows Kirche war 1822 wegen Baufalligkeit abgerissen worden und das Dorf nach Fahrland eingepfarrt worden Beide Dorfer hatten grosses Interesse an einem naher gelegenen Gotteshaus Doch der Sacrower Patronatsherr der Bankier Magnus verhinderte die Einbeziehung seines Dorfes nbsp Erste Lageskizze zu den Bauten bei auf Nikolskoe Gustav Kloeber nach Lenne 1832 1833Am 19 Juni 1837 wurde Nikolskoe eigenstandige Pfarrgemeinde fur die Bewohner der Pfaueninsel von Klein Glienicke und Stolpe Die Gemeinde erhielt den Namen Parochie Kleinglienicke Sie besass neben der neuen Kirche die alte baufallige Kirche in Stolpe und neben dem neuen Nikolskoer Friedhof auch die beiden alten Dorfkirchhofe Ab 1833 erfolgten erste Planungen die aber nur fragmentarisch uberliefert sind Die wesentlichen Entwurfe lieferte Friedrich August Stuler aus denen der Konig einen Entwurf mit nur einem Turm wahlte es gab offenbar Alternativplane mit funf Kuppeln Der Kronprinz entwarf seiner Neigung entsprechend eine vielgestaltige Baugruppe mit Schul und Pfarrhaus Dies wurde aber nach Auseinandersetzung mit der Gemeinde verworfen Fur den Bauplatz hatte Stuler zu bedenken gegeben er moge nicht zu nahe am Blockhaus stehen um die Kirche in ihrer Monumentalitat nicht zu beeintrachtigen und sie solle nicht auf der Hohe stehen sondern etwas darunter positioniert werden damit sie in der Fernsicht ganz vom Laubgrun umfangen sei Der Konig legte dann von einem Boot aus unter Hilfe von Fahnentragern auf der Hohe hochstpersonlich den Bauplatz fest Bauplanung Bearbeiten nbsp Erster Entwurf zum Kirchbau von Albert Dietrich Schadow 1833 nbsp Skizzen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV Der Kirchenentwurf orientierte sich im Wesentlichen an Schinkels Vorbild Entwurf zu einer protestantischen Normalkirche mit Turm 1827 also einem rechteckigen Saalbau mit halbrunder Apsis Der Kronprinz und Schinkel lieferten Gedankenskizzen zu dem riegelartigen Eingangsbau mit Turm Das Innere ist der einzig unverandert erhaltene Kirchenraum der Schinkelzeit auf Berliner Gebiet Obwohl nicht von Schinkel entworfen ist sie denkmalpflegerisch von grosser Bedeutung Sie vermittelt den Raumeindruck den die zahlreichen Kirchenneubauten Schinkels beispielsweise Nazarethkirche St Paul St Johannis St Elisabeth vor der Kriegszerstorung hatten Es handelt sich um einen hellroten Sichtziegelbau unter flachem Zink Satteldach der dem Gelande entsprechend in Nord Sud Richtung errichtet wurde Die Eingangsseite besitzt einen Riegelbau mit Schallarkaden fur Glocken und einem oktogonalen Turm dessen Zwiebelkuppel einen stilistisch russischen Akzent setzen sollte diese akzentsetzende Funktion hatte die Form des holzernen Eingangsbaldachins Ausfuhrung und Einweihung Bearbeiten Die Ausfuhrung des Baus wurde Albert Dietrich Schadow ubertragen der ihn 1834 begann Die Planungen aber zogen sich in den Details noch bis 1836 hin Der Bau und die umgebenden Anlagen wurden termingerecht zum 1 August 1837 fertiggestellt Der Konig bestimmte fur die Einweihung den Sonntag am 13 August 1837 dabei richtete sich der Termin nach des Konigs Reiseplan der Ruckkehr von der Kur in Teplitz Der Konig beauftragte Superintendent Daniel Amadeus Neander der seit 1830 den Ehrentitel Bischof trug an diesem Tag die Weihe vorzunehmen was wiederum einen hohen Stellenwert ausdrucken sollte Zum ersten Pfarrer der Gemeinde wurde Julius Fintelmann Spross der alteingesessenen Gartnerfamilie die auf der Pfaueninsel umfangliche Spuren hinterlassen hat bestimmt der bereits zum 31 Marz 1837 das neue Pfarrhaus im Dorf Klein Glienicke bezog Ausstattung der Kirche Bearbeiten nbsp St Peter und Paul von der Havel ausDie liturgische Ausstattung der Kirche ist noch einheitlich aus der Bauzeit erhalten Auf dem holzernen Altartisch stehen ein Alabaster Kruzifix und zwei Leuchterengel davor der schlichte Taufstein Die beiden grossen Kandelaber seitlich des Altars stammen aus der Gruft Prinz Carls unter der Kirche wie der Christuskopf Tondo nach Thorvaldsen Die vier Silberleuchter sind die Stiftung einer ostpreussischen Fluchtlingsfamilie des Jahres 1945 Die ungewohnlich scheinende Hohe der Kanzel erklart sich durch die nicht besonders ausgezeichnete Loge der Konigsfamilie auf der Empore An der Kanzel befinden sich zwei Mosaiktondi mit den Bildnissen der Titelheiligen Diese Mosaikbilder waren ein Geschenk von Papst Clemens XIII an Friedrich den Grossen und hingen in der Bildergalerie Sanssouci bevor Friedrich Wilhelm III sie der neuen Kirche uberwies Das dritte Bild schuf der Lehrer und Kuster Fischer in den 1850er Jahren Es handelt sich um einen Christuskopf nach Guido Reni Eine der spatesten Ausstattungen erfuhr die Kirche 1884 durch eine testamentarische Verfugung der Prinzessin Marie Sie hatte zwei Kopien von Statuetten des Nurnberger Sebaldusgrabes in Auftrag gegeben Es handelte sich um die Figuren von St Peter und St Paul in der Form die Peter Kaufmann 1821 nach dem Sebaldusgrab fur die Schranken von Schinkels Berliner Dom modelliert hatte Sie befinden sich heute in zwei Nischen am Altar nbsp Ansicht ohne Zwiebelturm Veroffentlichung Architektonisches Album 1839 nbsp Apsis Veroffentlichung Architektonisches Album 1839 nbsp Aufrisse mit Zwiebelturm Veroffentlichung Architektonisches Album 1839 nbsp Blick von Nikolskoe auf die Pfaueninsel Maximilian Roch um 1850 nbsp Blick auf die EingangsseiteGlocken und Glockenspiel Bearbeiten Die Kirche erhielt zur Einweihung zwei Glocken sie waren ja der eigentliche Anlass fur den Bau der Kirche im Wald Die beiden Glocken hingen in den Aussenachsen der Loggien Wahrend die linke Glocke erhalten ist wurde die rechte Opfer der Buntmetallsammlung fur den Ersten Weltkrieg 1966 wurden zwei grossere Bronzeglocken gegossen Dahinter stand der Gedanke gewissermassen uber die Berliner Mauer hinweg akustisch in Verbindung zu stehen Das beruhmte Glockenspiel der Potsdamer Garnisonkirche neben dem Berliner Parochialturmglockenspiel einzige Carillon im Berliner Raum war wie das Berliner im Zweiten Weltkrieg zerstort worden In St Peter und Paul erwachte der Gedanke das Glockenspiel wenigstens als Tonkonserve erklingen zu lassen Alfred Braun besorgte eine entsprechende Aufnahme und so wurde mittels einer seinerzeit modernen Lautsprecheranlage Melodien wie Ub immer Treu und Redlichkeit uber die Havellandschaft geschallt Diese Tonbandaufnahme wurde schon damals als nicht angemessen empfunden Doch liess das 1965 eingeholte Angebot uber ein modernes Glockenspiel mit Kosten von uber 100 000 Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 227 000 Euro eine Realisierung als unmoglich erscheinen Die Tonbandaufnahme wurde daher technisch nachgerustet weitere zwei Jahrzehnte gespielt Im Jahr 1984 konnte ein neues Finanzierungsmodell fur ein entsprechendes Glockenspiel entworfen werden das sich halftig auf Spenden und Lottomittel stutzte Die Kosten hatten sich erstaunlicherweise seit 1965 nicht erhoht 1985 wurden die Glocken in den Niederlanden gegossen und nach dem komplizierten Einbau in die linke Loggia wurde das Glockenspiel am 1 Advent 1985 eingeweiht Da zu diesem Zeitpunkt noch kein Carillon am Tiergarten existierte und der Franzosische Dom kein solches besass war das offentliche Interesse damals sehr gross 1 Geschichte seit 1837 Bearbeiten Neben ihrer Funktion als Gemeindekirche diente St Peter und Paul seit ihrer Weihe dem Prinzenpaar von Klein Glienicke als eine Art Hofkapelle Dies hatte dahingehend personlichen Bezug als dass Prinz Carl am 29 Juni dem Peter und Pauls Tag Geburtstag hatte Wahrend der Sommersaison besuchten die Herrschaften regelmassig sonntags den Gottesdienst und nach dem Tod des Konigs 1840 fuhlten sie sich als Patrone der Kirche Nach dem Tod der Prinzessin Marie 1877 liess Prinz Carl nach Entwurf von Reinhold Persius durch Franz Haeberlin eine Gruft unter der Kirche bauen die einen kleinen Zugangsbau mit Rundbogenportal von der Westseite besass In der stichkappengewolbten Gruft wurde 1877 Prinzessin Marie 1883 Prinz Carl und 1885 beider Sohn Prinz Friedrich Karl beigesetzt 1901 folgte Friedrich Karls Schwester Luise 1906 seine Ehefrau Maria Anna Diese Gruft ist infolge der Plunderung nach dem Zweiten Weltkrieg und mehrfachen Einbruchen 1955 vermauert worden die Gitter sind aber noch im Kirchenfussboden sichtbar Aus der Gruft stammen die beiden vergoldeten Kandelaber die heute seitlich des Altars aufgestellt sind Aussen an der Kirche befindet sich anstelle des Eingangsbaus der Gruft seit 1955 der schlichte Anbau der Kusterei Kirchenburo Seitdem 1881 die Kapelle in Klein Glienicke eingeweiht worden war brachen den Gottesdiensten in St Peter und Paul wesentliche Besuchergruppen weg Die Motorisierung brachte nach dem Ersten Weltkrieg vermehrt Ausflugler nach Nikolskoe Auf sie richtete sich nunmehr das Augenmerk der Pfarrer 1931 wurde der erste Ausflugler Gottesdienst veranstaltet 1932 das erste Ausflugler Kirchenkonzert Heute sind die evangelischen Bewohner der Pfaueninsel in der evangelischen Kirchengemeinde Berlin Wannsee mit ihren beiden Kirchen eingepfarrt die evangelischen Bewohner vom Potsdamer Ortsteil Klein Glienicke werden von Babelsberg aus seelsorgerisch versorgt St Peter und Paul ist dagegen ganzlich zur Ausfluglerkirche geworden die von Gliedern anderer Kirchengemeinden gerne fur Hochzeiten und Taufen genutzt wird Freischule und Pfarrhaus BearbeitenSchulhaus Bearbeiten Die Freischule war Teil eines von der Regierung im Auftrage des Konigs finanzierten Kleinensembles das aus Schule und Pfarrhaus bestand Beide Bauten wurden von Albert Dietrich Schadow entworfen und dienten sowohl den Bewohnern von Klein Glienicke als auch der Pfaueninsel Wahrend Kirche und Schule gewissermassen auf halber Wegstrecke zwischen den Orten auf Nikolskoe errichtet wurden wurde das Pfarrhaus im Dorf Klein Glienicke erbaut sodass die Dorfbewohner bei extremer Witterung den Gottesdienst im Pfarrhaus feiern konnten Die Freischule wurde als dreiteiliger hellroter Sichtziegelbau in Form einer italianisierender fabbrica an der Chaussee zur Pfaueninsel errichtet und setzte damit einen stilistisch sudlich anmutenden Akzent in der Potsdamer Parklandschaft Der Lehrer auf Nikolskoe hatte die Aufgaben eines Kusters zu ubernehmen so trug er beispielsweise die Verantwortung fur die Turmuhr und das Lauten Nachdem die letzten funf Schuler in die Obhut der Wannseer Conrad Schule uberfuhrt worden waren wurde die Freischule 1931 zum Forsthaus umgewidmet Seit langerem dient das denkmalpflegerisch wiederhergestellte Haus als Wohnhaus Pfarrhaus Bearbeiten Das Pfarrhaus in der Dorfstrasse in Klein Glienicke spater Karlstrasse 4 heute Wilhelm Leuschner Strasse 4 war von Schadow stilistisch ahnlich gestaltet worden Es ist zwar nur eingeschossig aber durch segmentbogig geschlossene Fenster ausgezeichnet Friedhof Nikolskoe St Peter und Paul BearbeitenAnlage Bearbeiten nbsp Lageskizze des Friedhofs mit dem nicht ausgefuhrten geschwungenen Zufahrtsweg Gustav Kloeber nach Lenne 1837Einige Monate nach der Weihe von St Peter und Paul wurde der Friedhof der Pfaueninsel hinter dem Schulgrundstuck angelegt Es ist eine einfache rechteckige Anlage von 72 Quadratruten 1021 m die durch ein Wegekreuz erschlossen wurde Eingeweiht wurde er durch das traurige Ereignis einer Kleinkindbeerdigung der des eineinhalbjahrigen Sohns des Schlossknechtes Mewes im Dezember Es handelt sich um eine rechteckige Anlage die durch ein Wegekreuz erschlossen wird Im Zentrum wurde ein Linden Solitar gepflanzt 1945 wurde die Anlage verwustet und anschliessend nur notdurftig instand gesetzt Die bescheidene Anlage ist kurzlich von der Gartendenkmalpflege instand gesetzt worden und untersteht der Forstverwaltung Das Anrecht auf dem Friedhof beigesetzt zu werden erlangt man noch heute durch 25 jahriges Wohnen auf der Pfaueninsel Bestattete Personen Bearbeiten Die Pfaueninsel symbolisierte seit der Zeit Friedrich Wilhelms II ein exotisches Eiland So war im nordlichen Turm des Schlosses ein Othaheitisches Cabinett eingerichtet worden das eine Schilfhutte auf Tahiti simulieren sollte Entsprechend war man zunachst auf die Idee einer Menagerie aus exotischen Tieren gekommen und erganzte diese durch exotische Menschen wie Zwerge Riesen und dunkelhautige Menschen Diese fanden zwischen den normalen Bediensteten der Insel hier ihre letzte Ruhestatte nbsp Grab von Harry Maitey Inschrift fur ihn selbst und seine FrauDas prominenteste Grab ist das mit der dem Sandwichs Insulaner Maitey gewidmeten Inschrift Harry Maitey war 1824 als erster Hawaiier nach Preussen gekommen und ab August 1830 Assistent des Maschinenmeisters Franciscus Joseph Friedrich 1790 1873 auf der Pfaueninsel 2 Friedrich der von Fontane im Pfaueninselkapitel der Wanderungen durch die Mark Brandenburg ausfuhrlich gewurdigt worden ist war als Betreiber der ersten grossen Dampfmaschine in den koniglichen Garten ein bedeutender Ingenieur Mit seinen 83 Lebensjahren war er einer der jungeren Bestatteten auf dem Pfaueninsel Friedhof Im gleichen Alter starb Reinhard Rosner der zunachst als Gartnergehilfe zehn Jahre lang das Palmenhaus auf der Insel betreute und bei dessen Brand 1880 fast ums Leben gekommen ware Rosner war als er 1933 starb 63 Jahre auf der Insel tatig gewesen Hugo Neubert hat als Reviergartner 73 Jahre seines Lebens der Pfaueninsel gewidmet Er starb am 24 Mai 1983 an seinem 97 Geburtstag Der kunstlerisch bedeutendste Gartner der auf dem Friedhof bestattet wurde war Gustav Adolph Fintelmann der 1871 gewissermassen im Gartner Junglingsalter von 68 Jahren starb Ihm verdankt die Potsdamer Parklandschaft neben der Pflege alterer Anlagen die kunstlerische Weiterentwicklung gartenkunstlerischer Raffinessen Landschaftsgartnerische Anlagen Bearbeiten nbsp Lageplan der ausgefuhrten Anlagen Lenne 1837Die Umgebung des Bauplatzes der Kirche bestand aus forstwirtschaftlich genutztem Wald Dieser wurde als Teil der sich entwickelnden Potsdamer Parklandschaft durch Auslichtungen und Zwischenpflanzungen parkahnlich ausgeschmuckt Die Planungen erfolgten durch Peter Joseph Lenne und wurden wohl von den Gartnern der Pfaueninsel umgesetzt Die gartnerische Pflege wurde bis Anfang des 20 Jahrhunderts kunstlerisch fortgefuhrt und erfolgte zuletzt durch Fritz Weigoldt von der Pfaueninsel Dann verwilderten die Anlagen und wurden nur noch forstmassig unterhalten Seit den 1980er Jahren wurde begonnen die Lenneschen Planungen sukzessive wieder umzusetzen Zu den Ausschmuckungen gehorten die Anlage von Chausseen also den Fahrstrassen am Ufer dem heutigen Nikolskoer Weg der Moorlakestrasse und der Pfaueninselchaussee nbsp Situationsplan des Nikolskoer Weges Gustav Meyer 1848Literatur Bearbeiten chronologisch Fritz Schmidt Hrsg 100 Jahre Peter und Paul auf Nikolskoe Paul Koch Berlin 1937 Horst Behrend St Peter und Paul auf Nikolskoe Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1976 Karl Wolff Wannsee und Umgebung Klein Glienickes Schlosser und Park Pfaueninsel Nikolskoe Elwert und Meurer Berlin 1977 S 79 85 Erika Muller Lauter Grabmaler in Berlin IV Exempel Die Friedhofe im Bezirk Zehlendorf Berliner Forum 9 85 Berlin 1985 S 77 80 Wilfried Michael Heidemann Hrsg Evangelische Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe 1837 1987 Festschrift zur 150 Jahr Feier Wichern Berlin 1987 Andreas Kitschke Planungs und Baugeschichte der Kirche In Heidemann Hrsg Evangelische Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe 1837 1987 S 19 36 Michael Seiler Die landschaftsgartnerische Gestaltung der Umgebung von Nikolskoe In Heidemann Hrsg Evangelische Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe 1837 1987 S 37 48 Michael Seiler Der Kirchhof zu Nikolskoe und die Pfaueninsel In Heidemann Hrsg Evangelische Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe 1837 1987 S 49 61 Jurgen Wetzel Zehlendorf Colloquium Berlin 1988 S 108 f Michael Seiler Jorg Wacker Insel Potsdam Ein kulturhistorischer Begleiter durch die Potsdamer Parklandschaft Nishen Berlin 1990 S 94 100 Eva Borsch Supan Dietrich Muller Stuler Friedrich August Stuler 1800 1865 Deutscher Kunstverlag Munchen 1997 S 336 338 Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried M Heidemann Ub immer Treu und Redlichkeit Das Glockenspiel In Wilfried M Heidemann Hrsg Evangelische Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe 1837 1987 Kirchenkreis Zehlendorf Berlin 1987 S 151 171 Moore Anneliese Harry Maitey From Polynesia to Prussia In Hawaiian Journal of History 11 1977 125 16152 424486111111 13 116255555556 Koordinaten 52 25 28 2 N 13 6 58 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolskoe amp oldid 219345244