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Das Blockhaus Nikolskoe altere Schreibung Nikolskoe auch Russisches Haus genannt ist ein Baudenkmal im Berliner Ortsteil Wannsee und wird als Gaststatte genutzt Es wurde 1819 von Konig Friedrich Wilhelm III anlasslich des Besuchs seiner Tochter Charlotte und ihres Mannes Nikolaus des spateren russischen Zaren im Stil eines russischen Bauernhauses errichtet Bei einem Brand 1984 beschadigt wurde es anschliessend originalgetreu wieder aufgebaut Blockhaus NikolskoeIm Jahr 1837 wurde ganz in der Nahe die russisch inspirierte Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe errichtet Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Herkunft des Namens 2 Die Errichtung und Namensgebung von Nikolskoe 3 Iwan Bockow Aufseher des Teehauses 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte und Herkunft des Namens BearbeitenDie Geschichte des Russischen Hauses ist eng mit der preussisch russischen Waffenbruderschaft gegen Napoleon und der Freundschaft Alexanders I mit Konig Friedrich Wilhelm III verbunden Es ist dem Bruder von Alexander I und Schwiegersohn von Friedrich Wilhelm III dem Grossfursten und spateren Zaren Nikolaus I gewidmet Der Name Nikolskoe kommt vom russischen Wort Nikolskoe Nikolskoje wortlich das Nikolai Gehorende wobei das dazugehorende sachliche Substantiv im russischen Sprachgebrauch zur Vereinfachung weggelassen wird Da der Name heute meist ohne Trema geschrieben wird werden die beiden aufeinanderfolgenden Vokale o und e im ortlichen Sprachgebrauch vielfach als ein Umlaut angesehen und Nikolsko ausgesprochen Friedrich Wilhelms alteste Tochter Charlotte hatte Nikolaus wahrend der Siegesfeiern der Alliierten uber Napoleon 1814 und 1815 in Berlin kennengelernt Auf Wunsch von Friedrich Wilhelm III und Alexander I fand am 13 Juli 1817 in Russland die Hochzeit statt Friedrich Wilhelm III besuchte 1818 seine Tochter anlasslich der Geburt seines ersten Enkelkindes des spateren Alexander II in Pawlowsk wo sie sich den Sommer uber aufhielt Den Park der Sommerresidenz und die nahere Umgebung hatte die Zarinmutter Maria Fjodorowna mit typischen Bauten Westeuropas dekorieren lassen Nach dem Sieg im Vaterlandischen Krieg gegen Napoleon war russischer Patriotismus geradezu eine Modeerscheinung geworden und so entwickelte Maria Fjodorowna nun die Idee sich auch ein typisches russisches Dorf im Park errichten zu lassen nach ihrem Tod im Jahr 1828 wurde das Projekt eines ganzen Dorfes im russischen Stil allerdings nicht mehr weiter verfolgt Fur die Umsetzung des Vorhabens hatte der Lieblingsarchitekt der Zarenmutter Carlo Rossi Plane fur die Umgestaltung des Dorfes Glasowo in ein russisches Dorf entworfen Diese enthielten auch einen neuen Typ russischen Landhauses Glaubt man einer spateren Uberlieferung so soll dieses Russische Haus vor allem Charlotte sehr gut gefallen haben und sie zeigte es oder zumindest die Plane davon ihrem Vater Friedrich Wilhelm III bei dessen Besuch Die Errichtung und Namensgebung von Nikolskoe Bearbeiten nbsp Das Konigspaar Friedrich Wilhelm III und Luise von PreussenEinen Plan Rossis fur den Baustil Glasowos hatte Friedrich Wilhelm III mit nach Berlin genommen um ein solches Haus auch in Preussen nahe der Pfaueninsel zwischen Berlin und Potsdam zur Verschonerung der Landschaft errichten zu lassen Die Insel war ein Lieblingsort seiner verstorbenen Frau Luise und beherbergte seinen privaten Tierpark der nach seinem Tod im Jahr 1840 den Grundbestand fur die Anlegung des Berliner Zoos bildete Neben der Verschonerung der Landschaft aber gab es auch sachliche Grunde fur die Errichtung einer festen Unterkunft Zum einen machte die Insellage des Schloss und Gartengebietes das bei der koniglichen Familie und zu offentlichen Besuchstagen jeweils dienstags und donnerstags auch bei der Berliner und Potsdamer Bevolkerung ausserst beliebt war einen regularen Fahrbetrieb notig Zum anderen hatte der britische Prinzregent Georg IV Friedrich Wilhelm III bei dessen Besuch in England 1814 im Anschluss an die Siegesfeiern der Alliierten in Paris eine kleine Fregatte als Erinnerung an die Waffenbruderschaft geschenkt Diese Fregatte traf am Ende des Jahres 1814 in Potsdam ein und wurde bei der Pfaueninsel stationiert 1828 bereits ausser Dienst gestellt und 1830 morsch traf am 18 Juli 1832 ein neues Schiff ein die etwas grossere Fregatte Royal Louise die nun in einem Bootshaus an der Pfaueninsel untergebracht wurde und weitere Anlegestellen in Babelsberg und vor Schloss Glienicke hatte Sie diente noch wahrend des gesamten 19 Jahrhunderts den Lustfahrten der koniglichen Familie Nachdem der Bauplatz auf der Anhohe gegenuber der Pfaueninsel in den Koniglichen Forsten festgelegt war wurde das Haus 1819 1820 durch die Garde Pionier Abteilung unter Leitung des Capitain Adolf Snethlage 1788 1856 nach dem Plan Carlo Rossis und nach russischer Bauart aus runden Holzstammen errichtet Es wurde um eine Etage aufgestockt Im Erdgeschoss sollte es den Matrosen als Wohnung dienen im oberen Geschoss aber liess sich Friedrich Wilhelm III eine Teestube und fur einen Aufseher eine kleine Wohnung einrichten Am 19 Juni 1820 bestimmte er seinen Kutscher Iwan Bockow zum Aufseher Das Dienstverhaltnis zwischen Iwan Bockow als Kastellan von Nikolskoe und dem Hofmarschallamt begann am 1 Juli 1820 Ansprechpartner fur Bockow war der Hofgartner Ferdinand Fintelmann Im August 1820 bezogen die Matrosen Johann und Christian Schult und Peter Bot die den Fahrverkehr nach der Pfaueninsel fuhren sollten die fur sie vorgesehene Wohnung Am 24 Oktober 1820 besuchte das Grossfurstenpaar Charlotte Alexandra und Nikolaus Berlin und Potsdam und stolz zeigte Friedrich Wilhelm III ihnen zum ersten Mal das Blockhaus Moglich ist dass die Namensgebung Nikolskoe vom russischen Nikolskoe Nikol skoje Nikolaus eigen 1 auf diesen Besuch zuruckgeht die Bezeichnung russisches Haus aber blieb eine populare Bezeichnung die sich vor allem in alteren Reisebeschreibungen findet Ab 1820 sind haufige Besuche Friedrich Wilhelms III zum Thee in Nikolskoe in seinem Tagebuch vermerkt Als Bildmotiv findet es sich in touristischen Beschreibungen ebenso wieder wie im Auftragsbuch Friedrich Wilhelms III fur die Konigliche Porzellan Manufaktur KPM von Berlin nbsp Kirche St Peter und Paul auf NikolskoeNahe dem Blockhaus wurde am 13 August 1837 noch eine mit russischen Elementen verzierte evangelische Kirche eingeweiht gewidmet Peter und Paul und nach Planen errichtet auf die sein kunstsinniger Sohn der spatere Friedrich Wilhelm IV massgeblich Einfluss nahm Laut Tagebuch des Konigs besuchte Friedrich Wilhelm III am 13 Oktober 1839 zum letzten Mal die Kirche in Nikolskoe und nahm anschliessend das dejeuner in Nikolskoe Er starb am 7 Juni 1840 Nach seinem Tod verwaiste die konigliche Teestube keiner seiner Nachfolger hatte eine ahnlich tiefe emotionale Verbundenheit zur russischen Kultur wie er In den Wirren der revolutionaren Unruhen 1848 gewahrte der Aufseher der Teestube dem aus Berlin nach England fliehenden Prinzen Wilhelm spateren Konig und Kaiser Wilhelm I Unterschlupf doch als Teestube nutzte auch dieser Hohenzoller das Haus nicht 1902 liess Kaiser Wilhelm II das konigliche Geschirr des Teezimmers in die Silberkammer des Potsdamer Stadtschlosses bringen und daher ist immerhin das Inventar der Teestube bekannt Eine kupferne Kasserolle und Teekanne verschiedene Kannen und ein Sahnetopf 24 Paar Tassen zwolf Suppenteller sechs Speiseteller aus weissem Porzellan mit Darstellungen russischer Fuhrwerke Butterteller aus weissem Porzellan Wasserkaraffen und glaser wurden aus dem Blockhaus entfernt Damit endete die besondere Stellung von Nikolskoe als konigliches Teehaus Ein Pachtsystem loste die Zustandigkeit des Hofmarschallamtes ab Nach der Abdankung des Kaisers wurde das Blockhaus Staatseigentum Iwan Bockow Aufseher des Teehauses BearbeitenIwan Bockow wurde am 22 Oktober 1777 zu Ignatowskoe Gouvernement Kostroma Bezirk Nerechta als Sohn eines Fuhrmanns geboren Aus dem Dienst als Leibkutscher Zar Alexanders I wechselte er am 1 August 1808 in den Dienst Konig Friedrich Wilhelms III und nahm als dessen Leibkutscher an den Befreiungskriegen 1813 1815 teil Friedrich Wilhelm III und seine Familie waren nach der Niederlage der preussischen Armee bei Jena und Auerstedt gegen Napoleon 1806 nach Ostpreussen geflohen und besuchten von dort aus den Zaren Fur seine Verdienste wurde er nach dem Sieg Preussens und Russlands uber Napoleon mit der preussischen Gedenkmunze von 1813 ausgezeichnet Erstmals erwahnt wird er in einer Notiz vom Sonntag 30 April 1815 des damals vierzehnjahrigen Prinzen Karl Dann schenkte mir der russische Kutscher Iwann zwei Ostereier da russische Ostern ist Bockow heiratete am 27 Oktober 1817 Friederike Schulz e geboren am 30 Marz 1794 in Potsdam Tochter des Chaussee Einnehmers Schulze Sein erster noch unehelicher Sohn war Iwan August Phillipp geboren am 25 August 1817 am 3 September 1817 getauft auf die Namen August Guwilampi Philipp Als Eltern sind Guwilampi Philipp Iwan Bockoff koniglicher Leib Kutscher und Friederike Wilhelmine Schulz im Kirchenbuch eingetragen Ein zweiter Sohn des koniglichen Leibkutschers Ivann Bockoff Friedrich Alexander wurde am 11 Mai 1819 in Potsdam geboren und am 31 Mai ebendort getauft Unter den Taufzeugen befanden sich der Feldwebel im 1 Garde Regiment zu Fuss und russische Sanger Iwan Wawiloff Im Mai 1820 bewarb sich Bockow um die Stelle des Aufsehers fur das Blockhaus Nikolskoe Zu den Pflichten Bockows die am 5 Oktober 1820 schriftlich festgelegt wurden gehorten die Aufsicht und Pflege des Holzhauses die sofortige Anzeige von Schaden die Einhaltung von Reinlichkeit und Ordnung die Aufsicht uber das tadellose Benehmen der Matrosen und die Aufsicht uber das Konigliche Inventarium Der Ausschank von Erfrischungen an ein Publikum war ausdrucklich untersagt und auch die koniglichen Raume durften nicht anders als durch den Konig oder mit dessen Zustimmung genutzt werden Ausserdem aber war Bockow weiterhin als Leibkutscher verpflichtet sodass er wochentlich das Kutschieren zu uben und sich wie es jedem koniglichen Bediensteten anstunde eines rechtschaffenen Lebens zu befleissigen habe Sein Gehalt als Aufseher des Blockhauses wurde aus der Hofmarschall Amtskasse bestritten und stieg im Laufe der Jahre auf stattliche 250 Taler jahrlichen Gesamteinkommens Das Hofmarschall Amt trug auch die Kosten der Livree fur Bockow Bockows privates Gluck wurde durch seine neue Stellung befordert und hochste Ehren wurden ihm nun zuteil Als Bockows am 15 Dezember 1825 eine Tochter bekamen die sie am 25 Dezember 1825 in der Hof und Garnisonkirche Potsdam auf die Namen Charlotte Alexandra Luise taufen liessen beweisen ihre im Kirchenbuch eingetragenen Taufzeugen das hohe Ansehen dass Bockow inzwischen bei der koniglichen Familie genoss Unter anderem sind dort aufgefuhrt Ihre kaiserliche Hoheit die Grossfurstin Alexandra und Ihre konigliche Hoheit die Prinzessin Alexandrine Ihre kaiserliche Hoheit die Grossfurstin nahm an der Taufe allerdings nicht teil Am 1 Dezember 1825 war Zar Alexander I gestorben die Thronfolge des kinderlos verstorbenen Zaren warf uberraschenderweise Fragen auf da der als Thronfolger vorgesehene Bruder Konstantin wegen burgerlicher Heirat fur die Zarennachfolge ausschied wurde Grossfurst Nikolaus neuer Zar und seine preussische Ehefrau Charlotte Alexandra Zarin Entgegen den schriftlichen Anweisungen betrieb Bockow spatestens ab Mitte der 1820er Jahre eine ungeregelte Gastwirtschaft die durch das Hofmarschall Amt allerdings geduldet wurde Zu den offentlichen Besuchstagen der Pfaueninsel dienstags und donnerstags erfreute sich die Gastwirtschaft in Nikolskoe sehr schnell grosser Beliebtheit Schon 1825 wird in einer Reisebeschreibung Johann Gottfried Schadows von der moskowitischen Hutte und dem schlaufreundlichen auslandischen Wirt berichtet 1827 berichtet ein baltischer Graf von der Gaststatte von der er falschlicherweise annimmt sie sei fur den Kutscher der seligen Konigin Luise errichtet worden Doch eben aufgrund der Gastwirtschaft erstattete der Matrose Christian Schulz 1829 Anzeige denn Schwarme von Gasten wurden die Gegend erheblich verunreinigen und die koniglichen Raume als Tanzsalons missbrauchen Zu seiner Uberraschung stellte sich Hofgartner Fintelmann schutzend vor Bockow Der Hofgartner versicherte dem Hofmarschallamt sich zukunftig besser um die Einhaltung der Regeln und um die Ordnung zu kummern und gab zu Protokoll dass sicher nicht Bockow sondern das nicht immer gesittete n Publikum dessen Andrang haufig gross sei den Versuch gemacht haben konnte die koniglichen Raume zu missbrauchen Bockow hingegen sei ihm als ordnungsliebend bekannt und respektiere seines Konigs Eigentum viel zu sehr als dass er solche Ubertretungen hatte durchgehen lassen Allerdings gab Fintelmann zu dass Bockow auf dem Klavier spiele und das Publikum tanze Aufgrund dieser Zusicherungen gab der Konig am 22 Dezember 1831 dem Hofmarschall Amt Anweisung nicht etwa Iwan Bockow sondern den Unruhe stiftenden Christian Schulz aus dem Blockhaus zu entfernen Aufmerksam geworden auf die Zustande beim Blockhaus kontrollierte nun allerdings auch das Rent Polizei Amt Potsdam den Ort und protokolliert in der Tat das Vorhandensein einer unberechtigten Schankwirtschaft Pflichtgemass verhangte es uber Iwan Bockow wegen des fehlenden Gewerbescheins eine Strafe von 16 Talern doch das Hofmarschall Amt war auf hohere Weisung hin immer noch gnadig gegenuber Bockow eingestellt und veranlasste die Niederschlagung der Strafe Bockows erster Sohn Iwan August Phillipp starb am 13 Marz 1836 an Lungenentzundung Seine Todesanzeige im Potsdamschen Wochenblatt nennt ihn den Sohn d Konigl Castellans auf Nikolskoe Iwan Bockow selbst wurde 1849 im Adressbuch der Stadt Potsdam als Bockow Iwan kgl Hoflakai Neuen Markt 10 ehm Leibvorreiter Gastw auf Nikolskoe gefuhrt gleichzeitig aber steht er im Adress Kalender der Koniglichen und staatlichen Behorden 1846 1849 erstmals in der Rubrik Kastellane als Herr Iwan Bockow Aufseher auf Nikolskoe bei Potsdam Bis zu seinem Tod wurde er fortan im Allgemeinen Wohnungsanzeiger fur Potsdam und Umgebungen in der 1 Abteilung Hofstaat bzw Kastellane als Aufseher von Nikolskoi gefuhrt Seit den 1840er Jahren hatte sich Bockows Gastwirtschaft auf Nikolskoe als Ausflugslokal offenbar etabliert In den Reisefuhrern der Zeit wird sie als Sehenswurdigkeit und Ausflugslokal gepriesen Die Reihe Illustrierte Wegweiser des Herausgebers Theodor Grieben zahlt die Gastwirtschaft im Jahr 1858 uneingeschrankt zu den anerkannten Erholungsplatzen der Gegend 1860 wird sie im Neuesten Fuhrer durch Berlin Potsdam und Umgebungen schlicht und langst selbstverstandlich beschrieben Der Pfaueninsel gegenuber liegt Nikolskoe ein russisches Blockhaus mit Restauration Bockows Ehefrau starb am 26 Juli 1848 Iwan erfreute sich offenbar bis zum Schluss der besonderen Anerkennung seiner vorgesetzten Dienstherren denn zum Kronungsfest des 18 Januar 1856 wurde ihm das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen Am 22 Dezember 1857 starb Iwan Bockow an Altersschwache Der russische Gesandtschaftsprediger in Berlin Wassili Polissadoff der wie Iwan aus Ignatowskoe stammte reichte ihm das letzte Abendmahl Eine letzte herausragende Ehrung wurde ihm moglicherweise zuteil da er einer nicht beweisbaren Behauptung zufolge im Beisein seiner kleinen Familie und eines in Berlin ansassigen russischen Sangers am 26 Dezember 1857 bei der Alexander Newski Gedachtniskirche in Potsdam zu deren Weihe er 1829 eingeladen und deren Gemeindemitglied er seitdem war beigesetzt wurde Ein Grab Bockows ist allerdings nicht zu finden Der Kirchhof bei der russischen Kapelle hat zwar zwei zerstorte Graber ohne Grabplatten doch die Kirchenbucher sind verschollen Das Vermogen Iwan Bockows das er bei seinem Tode hinterliess wurde seitens der Koniglichen Regierung mit 10 000 Talern angegeben und kam gemass dem Testament Bockows seinen Kindern zugute wobei Friedrich Alexander nur den Pflichtteil die unverheiratete Tochter Alexandrine den Niessbrauch des Hauptteils erhalten sollte Sie gab allerdings das Vermogen gegenuber dem Kreisgericht Potsdam spater mit lediglich 200 Talern an Diese Tochter Alexandrine in verschiedenen Berichten uber die Gastwirtschaft ihres Vaters auch die schone Alexandrine genannt schenkte drei unehelich empfangenen Kindern das Leben von denen nur der 1840 geborenen Sohn Friedrich August Alexander das Kindesalter uberlebte Sie wohnte nach dem Tode ihres Vaters ohne eigenes Auskommen zunachst weiter in der vaterlichen Wohnung auf Nikolskoe bis sie am 3 Februar 1858 formlich aufgefordert wurde die Wohnung zu raumen wohnte danach bei ihrem Bruder und der Grosstante Schulz im Haus Neuer Markt Nr 10 da der kurz vor seinem Tode gestellte Antrag Iwan Bockows vom 7 November 1857 die Tochter mit einer Wohnung auf Nikolskoe und einer kleinen Pension abzusichern abschlagig beschieden wurde Auch seiner letzten Bitte seinem Sohn die Aufseherstelle in Nikolskoe zu geben damit die Tochter dort wohnen bleiben konnte wurde nicht entsprochen da der Sohn als Koniglicher Hoflakai angestellt war und dort mehr verdiente als einem Aufseher zukam nach preussischem Rechtsverstandnis aber hatte er Anrecht auf dieselbe Gehaltshohe gehabt Im Jahr 1862 zogen Alexandrine und ihr Sohn der zunachst als Handlungsdiener dann als Eisenbahnbeamter arbeitete in die Hohenwegstrasse 6 in Potsdam Danach verliert sich ihre Spur Die Wohnung Bockows auf Nikolskoe verblieb bis mindestens 1881 in ihrem Originalzustand nur versuchsweise und ausnahmsweise wurden Nachfolger Bockows mit der Aufseherstelle auf Nikolskoe betraut und ihnen unter Auflagen gewahrt weiterhin Kaffee und Bier auszuschenken Ein Bericht des Hofbaumeisters Haeberlin an den Oberhofbaurat Ludwig Persius aus jener Zeit schildert den ausserst bescheidenen Originalzustand der Stube Kuche und Kammer mit rohen Decken und Wanden kleinen nicht zu offnenden Fenstern mit Klappturen einem finsteren Kochloch mit offener Feuerung usw Die Wohnung so Haeberlin entspreche auch nicht den bescheidensten Anspruchen einer jetzigen Haushaltung in bezug auf Zufuhrung von Luft und Licht Literatur BearbeitenKurt Pomplun Iwan missachtete das Schankverbot In Berlin und keine Ende Hessling Berlin 1977 S 82 84 Weblinks BearbeitenEintrag 09075546 in der Berliner Landesdenkmalliste Website der Gaststatte Blockhaus NikolskoeEinzelnachweise Bearbeiten Marie Elisabeth Fritze Berlin Wannsee In Gerd Heinrich Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Bd 10 Berlin und Brandenburg Kroners Taschenausgabe Bd 311 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1985 ISBN 3 520 31102 X S 116 52 424486111111 13 116255555556 Koordinaten 52 25 28 2 N 13 6 58 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blockhaus Nikolskoe amp oldid 230684836