www.wikidata.de-de.nina.az
Gustav Adolph Fintelmann eigentlich Adolph Gustav Fintelmann 1 30 Juni 1803 in Berlin 1 Marz 1871 in Charlottenhof Park Sanssouci Potsdam war ein Koniglicher Hofgartner und Kastellan auf der Pfaueninsel Publizist und Verfasser von Monografien uber praktische Gartnerei Sein botanisches Autorenkurzel lautet Fintelm Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriftstellerische Tatigkeiten und Mitgliedschaften 3 Publikationen Auswahl 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenGustav Fintelmann wurde als Sohn des Kaufmanns Christian Carl Fintelmann in Berlin geboren verbrachte die Kindheit aber vermutlich seit dem vierten Lebensjahr auf der Pfaueninsel bei seinem Onkel dem Hofgartner Ferdinand Fintelmann Von 1819 bis 1822 absolvierte er bei ihm die Ausbildung zum Gartner und ging von 1824 bis 1828 mit einem von der Koniglichen Gartner Lehranstalt zu Schoneberg und Potsdam vergebenen koniglichen Reisestipendium auf Wanderschaft die ihn zunachst nach Eisenstadt Venedig Innsbruck und Wien fuhrte 1825 verbrachte er dort die ersten funf Monate und besuchte Gartenanlagen uber die er Reiseberichte mit dem Titel Bemerkungen uber die Garten um Wien verfasste Ab Juni desselben Jahres hielt sich Fintelmann in der Schlossanlage Nymphenburg in Munchen auf und zog im Oktober weiter durch Holland wo er im Dezember Aufnahme in der Handelsgartnerei Schneevogt in Haarlem fand Neben dem Studium der Publikationen des Botanikers Georg Voorhelm Schneevoogt 1775 1850 uber Blumen besonders Hyazinthen bekam er Anleitungen zur Blumenzucht Obst und Gemusetreiberei Wahrend des anschliessenden Aufenthalts in Paris galt sein Interesse den Topfzierpflanzen und er lernte von August 1826 bis August 1827 bei dem Botaniker Etienne Soulange Bodin 1774 1846 auch bekannt als Chevalier Soulange Bodin Der damalige Eigentumer des Fromontschen Parks in Ris Orangis bei Paris hatte in der Gartenanlage unter anderem ein Institut fur Ackerbau gegrundet sowie eine Baumschule angelegt und hielt offentliche Vorlesungen uber die Gartenbaukunst Zudem liess sich Fintelmann von Marz bis Juni 1827 im Pariser Vorort Montreuil bei dem Pfirsichgartner Alexis Lepere d A in die Kultivierung von besonders feinem Tafelobst die sogenannte Franzosische Obstzucht einweisen Uber das elsassische Bollweiler kam Gustav Fintelmann 1827 nach Karlsruhe und Dusseldorf Zur Weiterbildung ermoglichte ihm der Botaniker Schneevoogt im April 1828 eine Reise nach England Irland und Schottland zum Besuch der Parkanlagen in und bei London Dublin Glasgow Edinburgh und Liverpool Wahrend des Aufenthalts machte er Bekanntschaft mit dem Landschaftsarchitekten und Gartenschriftsteller John Claudius Loudon fur dessen Zeitschrift The Gardener s Magazine Fintelmann spater Berichte uber die Pfaueninsel schrieb Im Oktober 1828 reiste er nach Haarlem um seinem Forderer Schneevoogt die Erkenntnisse der Fortbildung mitzuteilen und kehrte uber Hannover Kassel und Weimar im Dezember des Jahres zur Pfaueninsel zuruck wo er im Gartenrevier seines Onkels die Stelle des Obergehilfen bekam Aufgrund seiner in Paris erworbenen Erfahrungen mit Topfzierpflanzen fuhr Fintelmann als Begleitung des Inspektors vom Botanischen Garten Berlin Christoph Friedrich Otto am 30 Mai 1830 nach Paris um die Verpackung und den Schiffstransport von 42 besonders grossen Palmen aus der Sammlung des Bankiers Fulchiron in Passy 2 und weitere Gewachse von Soulange Boudin sowie der Handelsgartnerei Cels in Montrouge zu betreuen Die am 22 August auf der Pfaueninsel eingetroffenen Pflanzen gehorten zur Erstausstattung des 1831 fertiggestellten Palmenhauses und sind auf Gemalden mit Innenansichten des Gewachshauses dargestellt die der Landschaftsmaler Carl Blechen 1832 bis 1834 schuf Nach seiner Berufung als Hofgartner nach Schloss Paretz 1832 und in die Melonerie Treibereien im Park Sanssouci 1833 folgte er seinem Onkel Ferdinand Fintelmann im Amt und ubernahm als Hofgartner und Kastellan am 1 April 1834 3 das Gartenrevier auf der Pfaueninsel das er 35 Jahre leiten sollte bis er 1869 aus gesundheitlichen Grunden um seine Pensionierung bat Neben den ublichen Aufgaben eines Hofgartners galt sein besonderes Interesse der Kultivierung und Verbreitung von Blattpflanzen zur Ausschmuckung von Gartenpartien Gewachshausern und Innenraumen Auf der Pfaueninsel hat er die Flora Deutschlands auf engem Inselraum zu vereinigen versucht und diesen Gedanken innerhalb der Schranken der Moglichkeit so gut wie ausgefuhrt 4 1844 benannte der Botaniker Peter Carl Bouche nach ihm eine Canna Kreuzung C fintelmamii 5 und Eduard Otto 1849 eine Potentilla Kreuzung P fintelmanni 6 Ausserdem gab es eine Rose Fintelmann und eine Rose Madame Gustav Fintelmann 7 Obwohl die Landschaftsgartnerei nicht zu seinen Vorlieben gehorte legte er auch ausserhalb seines Reviers Privatgarten an wie Ende 1840 unter Einflussnahme Friedrich Wilhelms IV den Garten der Villa Tummeley Berliner Strasse 29 in Potsdam 1852 einen Englischen Landschaftsgarten auf dem Gutshof derer von Bredow in Liepe oder den Gutspark Kartzow Gustav Adolph Fintelmann starb 1871 im Schlossgarten Charlottenhof und wurde neben seiner 1866 verstorbenen Ehefrau Eulalia auf einem kleinen Friedhof hinter dem Kusterhaus der Kirche St Peter und Paul auf Nikolskoe beigesetzt Aus der Ehe mit Eulalia der Tochter des Potsdamer Steinmetzmeisters Ludwig David Trippel gingen sieben Kinder hervor Zu ihnen gehorte der Sohn Gustav Adolph der wie sein Vater den Gartnerberuf erlernte und spater zum Hofgartendirektor berufen wurde Schriftstellerische Tatigkeiten und Mitgliedschaften BearbeitenSeine Erkenntnisse in der Pflanzenkultivierung publizierte Fintelmann in in und auslandischen Fachzeitschriften wie dem genannten The Gardener s Magazine und in der vom Verein zur Beforderung des Gartenbaues in den Koniglich Preussischen Staaten kurz Berliner Gartenbauverein herausgegebenen Schrift Verhandlungen des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues in dem er von 1844 bis 1848 Generalsekretar und von 1850 bis 1852 stellvertretender Direktor war Zudem schrieb er Beitrage in der zusammen mit dem Botaniker Karl Heinrich Koch 1858 gegrundeten vereinseigenen Wochenschrift fur Gartnerei und Pflanzenkunde und ubersetzte Artikel aus fremdsprachigen Gartenzeitschriften oder einmal ein ganzes Buch aus dem Englischen Des Weiteren beteiligte sich Fintelmann an dem von Peter Joseph Lenne zwischen 1837 und 1842 herausgegebenen Nachschlagewerk Handbibliothek fur Gartner und Liebhaber der Gartnerei das den gartnerischen Wissensstand der Zeit kurz und allgemeinverstandlich wiedergab war Mitglied im 1860 durch Koch gegrundeten Deutschen Pomologen Verein und korrespondierendes Mitglied im 1857 ins Leben gerufenen Akklimatisations Verein fur die Koniglich Preussischen Staaten durch den sich Kontakte ins Ausland ergaben unter anderem zum Austausch von Pflanzensamen Publikationen Auswahl BearbeitenOn the Culture of the Hydrangea hortensis as practised in the Potsdam Gardens In The Gardener s Magazine 5 1829 Uber Anwendung und Behandlung von Blattzierpflanzen und deren Verbindung mit Rankgewachsen fur Schmuckgruppen In Verhandlungen des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues 10 1834 Wann baute man die ersten Pflanzenhauser In Allgemeine Gartenzeitung 3 1835 Wegweiser auf der Pfaueninsel Berlin 1837 Die Wildbaumzucht Die Zucht und Pflege der in Deutschland im freien Lande zu erziehenden und zu uberwinternden Holzpflanzen sowohl der harten als auch der zarten Berlin 1841 Einige Bemerkungen uber die gefullten Blumen der Garten In Mittheilungen uber Flora Gesellschaft fur Botanik und Gartenbau in Dresden 3 1843 Ubersetzung aus dem Englischen von James Barnes Briefe uber Gartnerei Potsdam 1846 Die Pfirsichzucht zu Montreuil bei Paris In Verhandlungen des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues 19 1849 Der Park zu Madlitz In Verhandlungen des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues Neue Reihe 1 1853 Hulfs und Schreibkalender fur Gartner und Gartenfreunde 1855 ff Der Bauernschatz I Der Dorfgarten Potsdam 1855 II Die Feldruben und der Viehkohl Potsdam o J III Die Vertiefung der Ackerkrume Potsdam 1859 Uber Nutzbaumpflanzungen Potsdam 1856 Deutsche Futtergraser Berlin 1856Siehe auch BearbeitenStammtafel der Gartnerfamilie Fintelmann Auszug Liste von PomologenLiteratur BearbeitenStiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Preussisch Grun Hofgartner in Brandenburg Preussen Henschel Potsdam 2004 ISBN 3 89487 489 9Einzelnachweise Bearbeiten SPSG Preussisch Grun S 309 SPSG Die Pfaueninsel Potsdam 2000 S 25 SPSG Preussisch Grun S 170 Carl August Bolle in Deutscher Garten Heft 1 1881 S 431 Peter Carl Bouche in Gartenflora 1858 Berlin S 149 Eduard Otto in Hamburger Garten und Blumenzeitung 5 1849 S 52 der Name ist ungultig Clemens Alexander Wimmer in SPSG Preussisch Grun S 176 Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Gustav I Adolph Fintelmann beim IPNI Normdaten Person GND 117508241 lobid OGND AKS VIAF 20459407 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fintelmann Gustav I AdolphALTERNATIVNAMEN Fintelmann Gustav I Adolf Fintelmann Gustav I KURZBESCHREIBUNG Koniglicher Hofgartner Publizist und Verfasser von Monografien uber praktische GartnereiGEBURTSDATUM 30 Juni 1803GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Marz 1871STERBEORT Charlottenhof Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav I Adolph Fintelmann amp oldid 205453111