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Kartzow ist ein bewohnter Gemeindeteil von Fahrland einem Ortsteil der Stadt Potsdam Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeografie BearbeitenDas Dorf Kartzow liegt am Rande der Doberitzer Heide ca 12 Kilometer nordwestlich von Potsdam Die Ortslage wird im Westen durch eine Niederungsrinne den Grossen Graben im Osten von der Fahrlander Chaussee und im Norden von der darin einmundenden Dorfstrasse begrenzt Die sudliche Begrenzung bilden das ehemalige Rittergut unter der Bezeichnung Schloss Kartzow mit dem dazugehorigen Gutspark Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung als Pfarrdorf Cartzow geht auf das Jahr 1357 zuruck Auf eine fruhere Besiedelung weisen bronzezeitliche Urnenfelder am nordwestlichen Dorfrand und fruhbronzezeitliche Siedlungs und Grabfunde innerhalb es Dorfes hin Das kleine Strassendorf durfte ursprunglich einzeilig bebaut gewesen sein Es liegt an der von Saarmund nach Nauen verlaufenden mittelalterlichen Handelsstrasse die ausschlaggebend fur die Entwicklung des Dorfes gewesen sein durfte Im Landbuch Karls IV werden 1375 ein Pfarrer zwei Adlige und 14 Kossatenhofe erwahnt von denen bereits funf Hofstellen wust lagen Es werden keine Bauern genannt Daruber hinaus verfugt das Dorf uber einen Krug Nach 1412 besass die Familie von Spil Anteile an Kartzow Vor dem Jahre 1412 bis 1729 verfugten die Hunickes uber die Obrigkeit und sieben freie Hufen bzw das ganze Dorf mit Ober und Untergericht Strassengericht Patrimonialgericht und einer Heide beim Wolfsberg Im Schlossregister des Jahres 1450 werden die Hunickes als alleinige Besitzer des Dorfes und eines Hofes mit sieben freien Hufen aufgefuhrt Erst 1624 sind zehn Hufner Vollbauern aufgefuhrt Die Hunickes waren u a in Paaren und Satzkorn begutert Im Jahr 1708 waren sechs Dreihufner einschliesslich des Schulzen vier Kossaten ein Schmied und ein Dorfschafer verzeichnet Der letzte Besitzer aus der Familie von Hunicke Cuno von Hunicke verkaufte das Rittergut 1729 an Ludwig von Fronhofer Der verkaufte es 1731 an den Oberstleutnant und Landeshauptmann Christian Johann von dem Knesebeck Dessen Sohn verkaufte es 1769 an Josephe Charlotte von Wulcknitz geb von Hahn von der es 1795 an ihren Ehemann Hans Heinrich von Wulcknitz und bald darauf an den Sohn Heinrich Otto von Wulcknitz uberging Bis nach 1859 wechselten die Gutsbesitzer haufig Im Jahre 1840 waren 20 Wohnhauser im Dorf und das Rittergut vermerkt das zu diesem Zeitpunkt im Besitz von Johann Carl Sietlow war der es zur wirtschaftlichen Blute brachte Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts dominierte Fachwerkbauweise mit Rohrdach das landliche Erscheinungsbild Dies anderte sich nach dem Grossen Brand von 1873 dem die Kirche und die meisten Fachwerkbauten zum Opfer fielen Die neu errichteten Gebaude wurden uberwiegend in Ziegelbauweise ausgefuhrt nbsp Dorfkirche Kartzow nbsp Schloss KartzowDie Kirche wurde in den Jahren 1879 1880 im neugotischen Stil als Saalbau mit polygonalem Chor und eingezogenem Westturm ebenfalls neu errichtet Auf den Berliner Architekten Theodor Prufer deutet eine Inschrift auf einer der drei Turmglocken hin Das Suhnekreuz blieb als einziges mittelalterliches Zeugnis auf dem Kirchhof erhalten Zu Beginn des 20 Jahrhunderts ubernahm der Berliner Spirituosenfabrikant Arthur Gilka das Rittergut Ausschlaggebend durften die vorhandene Brennerei und die gute Bodenqualitat der Ackerflachen gewesen sein Der Fabrikant liess das Gutshaus des Ritterguts in den Jahren 1912 bis 1914 durch den Berliner Architekten Eugen Schmohl zum Schloss Kartzow umgestalten bei dem ein reprasentativer dreiflugliger Bau in barocker Formensprache entstand Das Gut wurde 1937 nach dem Ableben von Gilka durch die Witwe veraussert 1941 erwarb es der Staat und uberliess es der Wehrmacht da eine weitere erhebliche Erweiterung des Truppenubungsplatzes Doberitz bis nach Kartzow geplant war Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1945 etwa 50 Hektar des ehemaligen Gutsbezirkes Doberitz durch Enteignung der Gemeinde Kartzow zugeschlagen Das Gutshaus des Rittergutes diente von 1945 bis 1949 als Unterkunft fur Umsiedler und wurde danach im Jahr 1949 zum Kindergenesungsheim umgebaut Von 1974 bis 1984 diente das Gutshaus als Kinderheim danach bis 1996 als Sanatorium fur nierenkranke Kinder Von 1998 bis 2006 stand das Gutshaus leer und wurde erst im Dezember 2006 verkauft Nach einer Sanierung im Jahre 2007 wird es fur Veranstaltungen vorwiegend Hochzeiten genutzt und es befindet sich eine Aussenstelle des Potsdamer Standesamtes darin 1953 entstand eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft im Ort die sich 1965 als Betriebsteil der Gartnerischen Produktionsgenossenschaft in Neu Fahrland anschloss Auf den Feldern um Kartzow herum entstanden Apfelplantagen Im Dorf selbst wurden noch eine Station fur Pflanzenschutz und einige Anlagen zur Herstellung von Frostgemuse eingerichtet Die Wiedervereinigung von 1990 brachte fur die Landwirtschaftseinrichtungen das Aus Kartzow gehorte bis 1952 als selbststandige Landgemeinde zum Landkreis Osthavelland danach zum Kreis Potsdam und wurde am 14 Marz 1974 als Ortsteil nach Fahrland eingemeindet 1 Seit dem 26 Oktober 2003 ist Kartzow ein Ortsteil von Potsdam 2 Verkehr BearbeitenKartzow liegt am westlichen Berliner Aussenring zwischen Satzkorn und Priort Literatur BearbeitenErnst Fidicin Die Territorien der Mark Brandenburg Band 3 Selbstverlag des Verfassers Berlin 1860 S 28 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 2003Weblinks BearbeitenKartzow und seine Geschichte potsdam de52 491666666667 12 978333333333 Koordinaten 52 30 N 12 59 O Orts und Gemeindeteile der Landeshauptstadt Potsdam Ortsteile Eiche Fahrland Golm Gross Glienicke Grube Marquardt Neu Fahrland Satzkorn Uetz PaarenGemeindeteile Babelsberg Bornim Bornstedt Drewitz Kartzow Krampnitz Nattwerder Nedlitz Paaren Sacrow Schlanitzsee Uetz Normdaten Geografikum GND 1068836776 lobid OGND AKS VIAF 315108613 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartzow amp oldid 235928433