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Murray Dickie 3 April 1924 in Bishopton Renfrewshire 19 Juni 1995 in Kapstadt Sudafrika war ein schottischer Opernsanger der Stimmlage Tenor und Regisseur Er reussierte international in Buffo Partien und als Comprimario Er war 30 Jahre lang an der Wiener Staatsoper verpflichtet 1964 wurde er zum Kammersanger ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Tondokumente Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMurray Dickie folgte dem Beispiel seines zehn Jahre alteren Bruders William Dickie 1914 1984 der Gesangsunterricht bei Stefan Pollmann in Wien nahm und Opernsanger wurde Wahrend der altere Bruder sich das Stimmfach Bassbariton aneignete 1 wurde der jungere zum Tenor ausgebildet Murray Dickie setzte seine Studien bei Dino Borgioli und Guido Farinelli in Mailand fort und debutierte 1947 bei der New London Opera Company am Cambridge Theatre in London als Graf Almaviva in Rossinis Barbier von Sevilla In dieser Produktion wirkte auch sein Bruder mit als Figaro Er blieb zwei Spielzeiten lang an diesem Haus engagiert und wechselte 1949 in das Opernhaus Covent Garden wo er sich als Tamino Don Basilio und David vorstellen konnte Er ubernahm in diesem Haus auch die Rolle des Heilers in der Urauffuhrung von The Olympians von J B Priestley und Arthur Bliss 1951 wurde er an die Wiener Staatsoper engagiert und blieb deren Ensemblemitglied bis 1981 Parallel zu seinem Wiener Vertrag konnte er eine rege Gastspieltatigkeit entfalten 1952 debutierte er an der Mailander Scala unter Leitung von Wilhelm Furtwangler 1953 ubernahm er die Rolle des Ersten Konigs in der Liebe der Danae an der Pariser Oper Er trat weiterhin in Glyndebourne und beim Edinburgh International Festival auf dort unter anderem als Sellem the Auctioneer in der Britischen Erstauffuhrung von The Rake s Progress Weiters wurde er an das Teatro Liceu in Barcelona und dann das Teatro Colon in Buenos Aires eingeladen an die Bayerische Staatsoper in Munchen und an das Teatro Regio in Turin Von 1962 bis 1972 gastierte er regelmassig an der Metropolitan Opera in New York unter anderem als Don Ottavio im Don Giovanni und als Jaquino im Fidelio Bei den Bregenzer Festspielen ubernahm er 1956 den Faust in Faust s Verdammung von Hector Berlioz 1957 das Tenorsolo im Verdi Requiem und 1963 den Caramello in der Johann Strauss Operette Eine Nacht in Venedig Weitere Operettenpartien ubernahm er an der Wiener Volksoper 1958 gastierte er als Alfred in La Traviata am Salzburger Landestheater Seine Paraderollen wurden zwei klassische Tenorbuffo Partien der Pedrillo in der Entfuhrung aus dem Serail und der David in den Meistersingern von Nurnberg Mit beiden Rollen reussierte er international vom Pedrillo gibt es auch eine Einspielung aus Salzburg 1956 geleitet von George Szell vom David eine Aufzeichnung aus Wien geleitet von Fritz Reiner 2 In diesen Rollen aber auch als Don Basilio in der Hochzeit des Figaro den er in Wien 199 mal gab konnte er sein komodiantisches Talent und seine Spiellaune voll zur Geltung bringen Den Pedrillo spielte und sang er ab 1950 regelmassig beim Glyndebourne Festival ubernahm er in Wien in insgesamt 152 Vorstellungen und von 1955 bis 1957 alljahrlich bei den Salzburger Festspielen Den David sang er unter anderem in London und 60 mal in Wien weiters an der Mailander Scala und an der New Yorker Met Sein Talent fur das Burleske und Komische stellte er in Wien auch 57 mal als Wenzel in der Verkauften Braut unter Beweis als Georg und Baron Kronthal in den Albert Lortzing Opern Waffenschmied und Wildschutz sowie 17 mal als Prinz Orlofsky in der Fledermaus Im ernsten Fach reussierte er als Steuermann im Fliegenden Hollander 26 mal auch in Mailand als Beppo im Bajazzo 72 mal und als Andres im Wozzeck 41 mal Als Ensemblemitglied eines Repertoirebetriebs musste er vielseitig einsetzbar sein und jederzeit einspringen konnen Vielseitigkeit war ein wesentliches Charakteristikum Murray Dickies in der Wahl seiner Rollen Er war in allen Epochen prasent vom Barock bis in die Gegenwart in vielen Sprachen in der deutschen Spieloper ebenso wie im veristischen Drama er sang Mozart Beethoven Wagner Verdi Puccini Strauss aber auch Operette und Kirchenmusik Er war als lyrischer Tenor einsetzbar als Tamino Graf Almaviva im Rossini Barbier Fenton oder fur Di rigori armato die Arie des italienischen Sangers im Rosenkavalier von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss Als Comprimario waren seine bekanntesten und die in Wien am haufigsten gespielten Rollen der Remendado in der Carmen 82 mal Erster und Vierter Jude in Salome 76 mal bzw 19 mal der Valzacchi im Rosenkavalier 71 mal Brighella und Tanzmeister in Ariadne auf Naxos 97 mal bzw 58 mal ersterer auch in Salzburg der Bucklige in der Frau ohne Schatten 19 mal auch in Salzburg der Goro in Madame Butterfly 13 mal und der Pong in Turandot 65 mal 3 1975 begann er zu inszenieren Seine ersten Regiearbeiten waren Die Entfuhrung aus dem Serail am Salzburger Landestheater und Eine Nacht in Venedig an der English National Opera Es folgten an der Wiener Kammeroper Brittens The Turn of the Screw Paisiellos Barbier von Sevilla und Die beiden Blinden von Jacques Offenbach Anfang der 1980er Jahre wurde er als kunstlerischer Leiter des Cape Performing Arts Board der Oper von Kapstadt berufen Er inszenierte dort unter anderem Verdis Otello mit Jon Vickers 1984 und Wagners Meistersinger von Nurnberg 1987 Der Sanger war insgesamt dreimal verheiratet Mit seiner zweiten Frau Maureen Springer 1928 1976 einer Koloratursopranistin hatte er vier Sohne darunter John 1953 2010 der in die Fussstapfen seiner Eltern trat ebenfalls Sanger wurde und ebenfalls an der Wiener Staatsoper engagiert war 4 Auszeichnungen Bearbeiten1964 Kammersanger der Republik Osterreich 1975 Ehrenkreuz I Klasse fur Wissenschaft und Kunst 1976 Officer of the Order of the British Empire OBE 5 1984 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt WienTondokumente Auswahl BearbeitenAlben SchallplattenFolk and Traditional Songs from England The Hebrides Ireland and Scotland mit John Pritchard am Klavier 1954 Philips mono 10 LP Italian Interlude mit Gianni Monese und seinem Orchester 1958 10 Album Chor OrchesterwerkeBeethoven Missa solemnis mit Teresa Stich Randall Nedda Casei Frederick Guthrie Dirigent Heinz Wallberg Wiener Staatsopernorchester Wiener Staatsopernchor 1966 Beethoven Neunte Sinfonie mit Gottlob Frick Elisabeth Hongen und Wilma Lipp Dirigent Carl Schuricht Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire de Paris EMI Angel CD Mahler Das Lied von der Erde mit Dietrich Fischer Dieskau Dirigent Paul Kletzki Philharmonia Orchestra 1960 EMI Classics CD Mozart Requiem KV 626 mit Elisabeth Hongen Wilma Lipp Ludwig Weber Dirigent Jascha Horenstein Wiener Musikverein 1957 Vox Classic CD Mozart Grosse Messe in c Moll KV 427 mit Walter Berry Wilma Lipp Christa Ludwig Dirigent Ferdinand Grossmann 1957 Preiser CD OpernBeethoven Fidelio Dirigent Eugen Jochum Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI Rom Melodram CD Jaquino Berg Wozzeck Dirigent Karl Bohm 1955 Andante CD Andres Bizet Carmen Dirigent Lorin Maazel Live Mitschnitt aus der Wiener Staatsoper Orfeo D Or CD Zuniga Richard Strauss Die Frau ohne Schatten Dirigent Karl Bohm Wiener Philharmoniker Opera D Oro CD einer von Barras Brudern Richard Strauss Der Rosenkavalier Dirigent Georg Solti Wiener Philharmoniker 1968 London Decca CD Valzacchi Richard Strauss Salome Dirigent Karl Bohm Wiener Staatsoper 1972 Opera D Oro CD Erster Jude Mozart Die Entfuhrung aus dem Serail Dirigent George Szell Wiener Philharmoniker Mitschnitt der Salzburger Festspiele 1956 Melodram CD Pedrillo Mozart Le nozze di Figaro Dirigent Erich Kleiber Wiener Philharmoniker 1956 London Decca CD Don Basilio Offenbach Les contes d Hoffmann Dirigent Thomas Beecham Sadler s Wells Pearl CD Cochenille Pitichinaccio Poulenc Dialogues des Carmelites Dirigent Berislav Klobucar Wiener Staatsoper 1961 Ponto CD Der Chevalier Monteverdi Il ritorno d Ulisse in patria Dirigent Nikolaus Harnoncourt Concentus Musicus Wien 1971 Teldec Das Alte Werk Iro Wagner Die Meistersinger von Nurnberg Dirigent Fritz Reiner Wiener Staatsoper 1955 Orfeo D Or David Wagner Die Meistersinger von Nurnberg I Akt und II Akt Dirigent Thomas Beecham Covent Garden 1951 Gebhardt CD David Wagner Tannhauser und der Sangerkrieg auf Wartburg Dirigent Artur Rodzinski Rom 1957 IDI CD Walter von der VogelweideLiteratur BearbeitenKutsch K J und Riemens Leo Grosses Sangerlexikon 4 erweiterte und verbesserte Auflage Munchen K G Saur 2003 Band 4 ISBN 3 598 11598 9 S 1158fWeblinks BearbeitenOsterreichisches Musiklexikon Online Kurzbiografie Oper Scotland Kurzbiografie Wien Geschichte Wiki Auszeichnungen Archiv der Wiener Staatsoper Rollenverzeichnis Discogs Verzeichnis der Tonaufnahmen Chi se ne scorda cchiu neapolitanisches Volkslied Tondokument Einzelnachweise Bearbeiten Kutsch K J und Riemens Leo Grosses Sangerlexikon 4 erweiterte und verbesserte Auflage Munchen K G Saur 2003 Band 4 ISBN 3 598 11598 9 S 1159 ORF 150 Jahre Meistersinger in Wien abgerufen am 20 Marz 2021 Elizabeth Forbes Obituaries Murray Dickie In independent co uk englisch 29 Juni 1995 abgerufen am 20 Marz 2021 The University of Edinburgh Proof draft copy of An Exotick and Irrational Entertainment by Murray Dickie abgerufen am 20 Marz 2021 London Gazette Namen der Geehrten abgerufen am 30 Marz 2021Normdaten Person GND 124128777 lobid OGND AKS LCCN n85205424 VIAF 10038235 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dickie MurrayKURZBESCHREIBUNG schottischer Opernsanger Tenor und RegisseurGEBURTSDATUM 3 April 1924GEBURTSORT Bishopton RenfrewshireSTERBEDATUM 19 Juni 1995STERBEORT Kapstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Murray Dickie amp oldid 237090749