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Der Matthaikirchhof ist ein teilweise uberbauter Platz in der Leipziger Innenstadt Hier lagen die Anfange der Siedlungsgeschichte der Stadt Nach weitgehender Kriegszerstorung und anschliessendem Flachenabriss hat dieser Ort seinen stadtebaulichen Charakter durch die Errichtung eines Erweiterungsbaues der Bezirkszentrale des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR und der Volkspolizei in den 1980er Jahren verloren Mittelfristig sollen hier unter anderem das Forum fur Freiheit und Burgerrechte und ein Neubau des Zentralen Archivs fur die sachsischen Stasi Unterlagen entstehen Benannt ist der Platz nach der 1950 als Ruine abgerissenen Matthaikirche MatthaikirchhofPlatz in LeipzigDer Matthaikirchhof von Suden um 1930 BasisdatenOrt LeipzigOrtsteil ZentrumAngelegt 13 JahrhundertHist Namen Barfusserkirchhof NeukirchhofBauwerke uberbaut Matthaikirche bis 1950 Runde Ecke NutzungNutzergruppen FussgangerPlatzgestaltung Richard Wagner DenkmalTechnische DatenPlatzflache 1 9 Hektar Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gestalt 2 Geschichte 2 1 Situation heute 3 Zukunft des Areals 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Gestalt Bearbeiten nbsp Der Matthaikirchhof Plan von 1902Den Namen Matthaikirchhof tragt heute nur noch eine kurze Anliegerstrasse sie ist der Rest des damaligen Kirchhofes Ursprunglich zweigte an der nordwestlichen Ecke des Platzes die Topferstrasse ab und an der sudostlichen Ecke endete die Kleine Fleischergasse was noch erkennbar ist Ausserdem stellten zwei Stichstrassen am Nord Ende der Ostseite die Verbindung zur Grossen Fleischergasse und am Ende der Sudseite zum Dittrichring her Den westlichen Zugang vom Promenadenring bildet die Klingertreppe mit dem Richard Wagner Denkmal Gepragt war der leicht erhohte Platz auf dem Barfussberg durch kleinteilige Wohnbebauung und zahlreiche handwerkliche Betriebe Geschichte BearbeitenAuf dem Hugel im nordwestlichen Teil der heutigen Innenstadt entstand ab dem 11 Jahrhundert eine slawische Burg als Teil einer Siedlung der urbs Libzi Aus der Burg entstand spater ein Kloster der Franziskaner die als Bettelorden auch Barfusser genannt wurden Daher ruhrt auch noch der Name des angrenzenden Barfussgasschens Der spatere Platz entstand aus dem Friedhof der alten Klosterkirche Eine ostlich angrenzende Wohnbebauung ist bereits fur nach 1224 belegt Nach dem Neubau des Franziskanerklosters im 15 Jahrhundert entstanden nahezu die endgultigen Masse des Kirchhofes 1503 wird der Platz erstmals als Barfusserkirchhof erwahnt Im Jahr 1536 verfugte Herzog Georg von Sachsen dass der am Johannishospital gelegene Friedhof der allgemeine Begrabnisplatz der Stadt werde Somit durfte der Friedhof des Klosters nicht weiter belegt werden Im Zuge der Sakularisation wurde das Kloster 1539 aufgelost und verkauft konnte aber wegen des Widerstandes der Monche erst 1543 geraumt werden Daraufhin wurde 1543 der Langchor der Kirche abgerissen und das auf der ostlichen Seite frei gewordene Areal wandelte sich im Laufe der Zeit zum Stadtplatz mit einem bald darauffolgenden regen Markttreiben Auch die ubrigen Klostergebaude wurden abgerissen und unter Nutzung der Steine wurden sudlich der alten Kirche 18 neue Wohnhauser errichtet die fortan das Gesicht der Westseite des Platzes dominierten Das leerstehende restliche Gotteshaus wurde ab 1552 unter anderem als Lager fur Blaufarben genutzt nbsp Ostseite der Kirche mit Vorplatz und Brunnen 1749Die Leipziger Burgerschaft machte sich ab dem Ende des 17 Jahrhunderts fur eine Wiederinbetriebnahme der zunehmend baufalligen Kirche stark Dieser ertuchtigte und umgebaute nun Neukirche genannte Sakralbau wurde 1699 geweiht und bekam ein geschmucktes Eingangsportal zur Platzseite hin Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurden zahlreiche Gebaude barock umgestaltet und ausserdem um ein oder zwei Geschosse aufgestockt der Chronist Friedrich Gottlob Leonhardi bemerkte 1799 Der neue Kirchhof ist ein schoner freyer langlich viereckiger Platz der auf der einen Seite von der Kirche und massiven Hausern auf den ubrigen aber von grosstentheils nur holzernen Gebauden umgeben wird Auf demselben befindet sich ein gut gearbeiteter grosser steinerner Brunnen mit der Bildsaule des Neptuns und wahrend den Messen haben hier die fremden Topfer ihre Waaren feil und die Getreidehoker ihren Verkaufsplatz 1 Dieser Neptunbrunnen wurde ohne figurlichen Schmuck nach einjahriger Bauzeit 1713 errichtet und bekam 1747 den Figurenschmuck eines Brunnens vom Neumarkt und bildete nun das Zentrum des jetzt als Neukirchhof bezeichneten Platzes Er war fur die umliegenden Hauser auch zwingend zur Wasserversorgung vonnoten da nur ein Haus von der Rohrenfahrt dem stadtischen Wassernetz versorgt wurde Der Neptunbrunnen wurde damit zum wichtigen Treffpunkt des Viertels Der Mathematico und Mechanico Jacob Leupold arbeitete von 1715 bis zu seinem Tod 1727 in einer Werkstatt im Gotzischen Haus spater Matthaikichhof 33 Er entwickelte feinste Messinstrumente Waagen und Lufft Pumpen Er baute auch die Heuwaage am Bruhl Spatestens ab 1771 wohnten im Blauen Stern Neuer Kirchhof Nr 298 die Tochter des uber 20 Jahre fruher verstorbenen Thomaskantors Johann Sebastian Bach Catharina Dorothea Johanna Carolina Regina Susanna und Elisbeth Juliana Friederica Bach Sieben Jahre vor der Niederlage in Leipzig besetzte der franzosische General Davout am 18 Oktober 1806 die Stadt und die Neukirche wurde zum Gefangenenlager umgenutzt Erst 1810 konnte sie wieder als Gotteshaus genutzt werden bevor sie drei Jahre spater wahrend der Volkerschlacht bei Leipzig als Lazarett eingerichtet wurde und nach umfangreichen Schaden durch Kampfhandlungen in den letzten Stunden der Schlacht erst im Januar 1820 wieder in Betrieb genommen werden konnte nbsp Ostseite des Platzes vor 1900 Am 1 Januar 1822 wurde im Gebaude Neukirchhof 266 das Logenhaus der Freimaurerloge Balduin zur Linde eroffnet in der Personen wie Robert Blum oder Albert Lortzing Mitglieder waren Das Logenhaus bestand noch bis 1847 am Neukirchhof Der Kirchhof war auch Wohnort von bedeutenden Leipzigern wie Carl Friedrich Zollner der hier 1860 im Haus Nr 34 dem spateren Zollnerhaus starb Ein grosser Trauerzug ist fur den 27 September desselben Jahres dokumentiert Das Areal veranderte sich trotz auch der zahlreichen Umbauten und Umnutzungen der alten Klosterkirche auch im Vergleich zur restlichen Stadt kaum und behielt einen bemerkenswerten intimen Charakter da auch das grosse Messegeschehen an diesem Ort vorbeiging Das Areal des Neukirchhofes hatte ein abgeschirmtes von grossen Verkehrswegen nicht beruhrtes und idyllisches Sonderdasein 2 Auch besass er um 1865 bis auf den Kirchenbau keine offentlichen Gebaude keine Apotheke und nur wenige Gasthofe Um diesem Umstand etwas entgegenzuwirken beschloss die Stadt die ab 1869 so benannte Topferstrasse bis zum Kirchhofareal zu verlangern Dazu wurden das sogenannte Turmhaus mit der Geisterpforte und weitere Gebaude abgerissen Die Stadt versprach sich durch die bessere Anbindung der westlichen Seite bis zum Theaterplatz dem heutigen Richard Wagner Platz eine Belebung dieses Stadtviertels was aber nur begrenzte Wirkung zeigte Eine weitere Umgestaltung erfuhr der Platz als am Ende der 1870er Jahre beschlossen wurde aufgrund der enormen Bevolkerungszunahme in der Stadt die Kirche erneut umzubauen und umzugestalten Sie erhielt durch den Umbau des Architekten Oscar Mothes unter anderem an der Ostseite einen kurzen polygonalen Chor der etwa 8 Meter in den Platz hineinragte und einen veranderten neogotischen Eingangsbereich Am 19 September 1879 erhielt der Bau nach dem Apostel Matthaus den Namen Matthaikirche Der Neukirchhof wurde erst Ende 1894 in Matthaikirchhof umbenannt Die Leipziger Immobiliengesellschaft Pro Patria plante eine grundlegende und radikale Umgestaltung des Bereiches um den Matthaikirchhof Diese Modernisierung sah neben einem grossen Zentralplatz zwischen dem Matthaikirchhof und der Grossen Fleischergasse sechs sternformig davon abgehende etwa 20 Meter breite Achsen vor Ware dieses Vorhaben durchgesetzt worden ware ein betrachtlicher Teil der altesten und wertvollsten Bausubstanz der Stadt wie Barthels Hof der Grosse Blumenberg Webers Hof die Matthaikirche oder der Kaffeebaum abgetragen worden Die Radikalitat des Projektes zeigte sich unter anderem in dem Plan den Barfussberg vollstandig einzuebnen Interventionen gegen das Projekt gab es aus dem Leipziger Rat oder der Burgerschaft zunachst kaum erst als am 15 Mai 1897 das in Berlin erscheinende Centralblatt der Bauverwaltung das Vorhaben verurteilte wuchs die innerstadtische Kritik An Stelle ihres malrischsten interessantesten alten Viertels wurde die Stadt Leipzig mit einer Anlage von abschreckender Hasslichkeit beschenkt werden Sechs ode langweilig geradlinige nahezu gleichbreite Strassen zerstuckeln in dem Plane das Gelande Alle die werthvollen Vorzuge des alten Stadttheils wurde n dahingeopfert werden einem fragwurdigen lediglich auf materiellen Gewinn abzielenden Unternehmen Der Stadtrat stimmte dem Projekt daraufhin nicht zu Das bedeutete aber nicht dass die Entscheidungstrager der Stadt die kulturelle Bedeutung ihrer alten Bauten vollends erkannten wie sich an baukulturellen Verlusten in anderen Teilen der Stadt wie der alten Thomasschule dem Romischen Haus oder dem Geburtshaus Richard Wagners zeigte nbsp Blick aus der Bosestrasse vor dem Bau der Runden Ecke 1905Die stadtweite Abrisspolitik ging unvermindert weiter So wurden von 1904 bis 1911 elf Hauser an der Westseite des Kirchhofes und 15 Hauser entlang der Kleinen Fleischergasse zugunsten von verschiedenen Grosskomplexen wie Wunschmanns Hof oder dem Lipsia Haus abgerissen Fur 1910 gab es von Georg Wunschmann nicht ausgefuhrte Neubauplane fur das grosse Eckgrundstuck zwischen dem Matthaikirchhof und der Grossen Fleischergasse Durch die Umbaumassnahmen am Promenadenring zeigte sich eine weitere Abschirmung des Areals und es blieb weiterhin vom hauptsachlichen Messe und Geschaftsgeschehen in der Stadt isoliert Eine Kuriositat zeigte sich in der hohen Anzahl an Bestattungsunternehmen in den 1920er Jahren sind acht solcher Unternehmungen verzeichnet nbsp Gasse entlang der Westseite der Kirche 1909Weitere Plane auch im Zuge des Konzeptes der Ring City von Stadtbaurat Hubert Ritter wurden nicht ausgefuhrt Sie sahen ein Turmhaus eine Offnung der Westseite und unter anderem ein freies Blickfeld auf die Kirche vor Auch Wunschmanns Hof sollte nach Ideen von Georg Wunschmann durch ein 59 Meter hohes Gebaude mit Lichtreklame ersetzt werden Dazu kam es nicht In der Zeit des Nationalsozialismus sollten Elendsquartiere 3 wie das Areal um die Matthaikirche und das Naundorfchen abgerissen und damit der Bereich sozial bereinigt werden Vorgesehen war ein reprasentativer Verwaltungsbau im Stil der nationalsozialistischen Architektur der die gesamte Nordseite und den Grossen Blumenberg einnehmen sollte Auch bei einer vorgesehenen Erweiterung der Feuerversicherung standen die Wohnhauser auf der Westseite zur Disposition Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kamen jene Plane aber nicht mehr zur Ausfuhrung nbsp Das ehem Auktionshaus Klemm Grosse Fleischergasse 19 im Jahr 2020Das Quartier um den Kirchhof war auch ein Ort regen judischen Lebens Ende der 1930er Jahre wurde aber das Goldene Herz in der Grossen Fleischergasse 28 zum Judenhaus in dem zahlreiche judische Familien zwangsweise sehr eng zusammen wohnen mussten Ab dem 21 Januar 1942 wurden mehr als zwei Dutzend Menschen in Konzentrationslager deportiert Der Profiteur der vorangegangenen Enteignung und Ausbeutung der Judinnen und Juden war das Auktionshaus Klemm das von 1938 bis 1944 judischen Besitz im Wert von uber 2 2 Millionen Reichsmark versteigerte Hans und Karl Klemm wurden 1948 bei einem Strafprozess in Dresden zu zweieinhalb bzw zwei Jahren Haft einer zehnjahrigen Berufsbeschrankung und einem Einzug des Vermogens verurteilt Das Gebaude des Auktionshauses in der Grossen Fleischergasse steht noch heute nbsp Ruine der Matthaikirche 1948 Der Matthaikirchhof wurde in den Morgenstunden des 4 Dezember 1943 bei einem Luftangriff der Royal Air Force nahezu vollstandig zerstort Trotz der unmittelbaren Nahe zur Hauptfeuerwache konnten die anhaltenden Brande nicht geloscht werden da ein Grossteil der Einheiten nach Berlin beordert worden war und die Wasseranschlusse der deshalb gerufenen auswartigen Wehren nicht passten Noch Tage spater gab es vereinzelte Feuer Beispielsweise brannte noch am 6 Dezember das Geschaft des Pianoherstellers Grotrian Steinweg in Wunschmanns Hof ab Die Matthaigemeinde hoffte vor Kriegsende noch auf einen Wiederaufbau des Gotteshauses Jedoch wurde am 1 August 1948 der letzte Gottesdienst gefeiert und die Ruine zwei Jahre spater vom 27 November bis zum 20 Dezember 1950 gesprengt Ein Neubau auch an anderer Stelle wurde verworfen Der Kunsthistoriker und Archaologe Herbert Kuas fuhrte von 1949 bis 1956 umfangreiche Grabungen auf dem Gelande durch Bereits kurz nach Kriegsende gab es zahlreiche Planungen fur die Neugestaltung des Areals Zunachst waren an dieser Stelle Neubauten offentlicher Gebaude und ein Theaterhausneubau fur das zerstorte Alte Theater vorgesehen Spater sollte auch ein Neubau fur das 1968 abgerissene Zweite Gewandhaus an dieser Stelle entstehen Die Defizite des Entwurfes und die Entscheidung fur einen Neubau am Karl Marx Platz liessen den trummerberaumten Stadtraum weiter brach liegen Samtliche Entwurfe nahmen keinerlei Bezug auf die historische Strassenstruktur Die erste partielle Bebauung erfolgte 1957 in Form des Saal Anbaus an die Runde Ecke als erster Erweiterungsbau der Leipziger Stasi Zentrale der teilweise die Flache der alten Kirche einnimmt In dem Haus gab es einen Kinosaal und eine Kegelbahn fur die Mitarbeiter der Staatssicherheit Seit 2000 wird das unter Denkmalschutz stehende Gebaude durch die Gedenkstatte Museum in der Runden Ecke und das das Schulmuseum genutzt nbsp Sudostliche Ecke mit einem Teil der Runden Ecke 2016Am 2 November 1979 war schliesslich die erste Grundsteinlegung fur einen Erweiterungsbau der Bezirkszentrale der Staatssicherheit der DDR und die Volkspolizei die seit 1950 in der Runden Ecke beheimatet waren Am 25 Januar 1980 war die Grundsteinlegung einer raumgreifenden Umwinklung aus vier Betonriegeln einem vier bis 7 geschossigen Stutze Riegel Konstrukt des Vereinheitlichten Geschossbaus VGB Der schlichte und keinen Bezug auf den historischen Ort nehmende Industriebautyp wurde am 19 September 1985 ubergeben Das Bauwerk wirkt sehr abgeschirmt gegen die Innenstadt gerichtet zumal die Erdgeschosszone komplett fensterlos ist Der Innenhof wurde bewacht und war nicht offentlich zuganglich Es entstand im Volksmund die Bezeichnung Ohrenburg Der Architekturkritiker Arnold Bartetzky bezeichnete den Komplex als festungsartig abgeschirmtes Reich 4 5 Der gesamte Komplex wurde am 4 Dezember 1989 wahrend der Montagsdemonstration friedlich besetzt und vom Leipziger Burgerkomitee die Sicherung der Stasi Akten sowie die Auflosung der Leipziger Stasi Zentrale durchgesetzt Noch vor der Wiedervereinigung wurde das Arbeitsamt in dem Gebaude eingerichtet Situation heute Bearbeiten nbsp Blick auf die Ostseite des alten Kirchhofes 2016Der Matthaikirchhof zeigt sich heute als uberbauter und von der Innenstadt und dem Ring abgeschirmter Raum Der von der Volkspolizei genutzte Teil des dominierenden Erweiterungsbaus steht seit Jahren leer Und ist unter anderem durch Regenwasserschaden stark sanierungsbedurftig Der von der Bezirksverwaltung fur Staatssicherheit genutzte Gebaudeteil wird heute von stadtischen Amtern und anderen Akteuren genutzt In diesem Gebaudeteil sind noch bedeutende historische Raume erhalten wie das Buro des letzten Leipziger Stasi Chefs Manfred Hummitzsch der Wartebereich der Stasi eigenen Poliklinik oder die verbunkerten Schutzraume im 2 Kellergeschoss Nach Prufung eines von der Stadt in Auftrag gegebenes bauhistorisches Gutachten zu dem Neubau entschied das Landesamt fur Denkmalpflege im Fruhjahr 2022 dass kein Denkmalstatus vorliegt 6 Die Abrisskosten fur die Gebaude wurden etwa 2 1 Millionen Euro betragen Ein von vielen Seiten geforderter Abbruch wurde den notwendigen Raum fur eine neue gemischte Nutzung schaffen Ein Teilerhalt von einzelner Kunst am Bau wurde in der Burgerbeteiligung befurwortet Von Seiten des Leipziger Oberburgermeisters Burkhard Jung ist auch die Ansiedlung eines noch unbekannten Konzerns ins Gesprach gekommen 7 5 Seit Dezember 1998 steht das Matthaikirchdenkmal des Leipziger Kunstlers Matthias Klemm in der Nahe des Standortes der ehemaligen Kirche Zukunft des Areals BearbeitenEs ist geplant auf dem Areal zu einem Drittel ein Forum fur Freiheit und Burgerrechte fur Wohnzwecke und einen Neubau des Zentralen Archivs fur die sachsischen Stasi Unterlagen zu verwirklichen Der Matthaikirchhof war als Standort fur das Zukunftszentrum fur Deutsche Einheit und Europaische Transformation vorgesehen Leipzig verlor jedoch den Standortwettbewerb das Zukunftszentrum wird in Halle Saale entstehen 8 Des Weiteren wurde ein derzeit noch laufendes Burgerbeteiligungsverfahren mit zahlreichen burgerschaftlichen politischen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Akteuren initiiert um weitere mogliche Nutzungen zu bewerten 5 Das Entwicklungsvorhaben am Matthaikirchhof wird durch den Bund uber das Programm Nationale Projekte des Stadtebaus gefordert Ausserdem ist es mit 2 25 Millionen Euro Gesamtvolumen ein zentraler Punkt im Arbeitsprogramm 2023 der Stadt Leipzig 9 Stadtebauliche Rahmensetzungen wurden schon 1991 vom Leipziger Stadtrat in der Erhaltungssatzung Innenstadt fixiert So sollten historische Baufluchten ebenso angestrebt werden wie die Erhaltung historischer Grundstucksgrossen Eine neue Individualitat soll durch Kleinteiligkeit der Bebauung und strenge Kriterien an eine hochwertige Architektur gelingen 10 Sonstiges Bearbeiten nbsp Kleinstes Haus um 1930 Auf der Ostseite des alten Kirchhofes stand mit der Hausnummer 35 neben dem Zollnerhaus ab 1641 an der Stelle einer Schlippe beziehungsweise eines engen Gasschens das kleinste bzw schmalste Haus Leipzigs Die Breite betrug nur 2 5 Meter und es zahlte ab 1661 als eigenstandiges Burgerhaus In den 1930er Jahren waren in diesem Haus drei Parteien verzeichnet Es wurde 1943 vollstandig zerstort Literatur BearbeitenHorst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 385 Heinz Jurgen Bohme Der Matthaikirchhof Leipzig Stadt Leipzig 2021 Herbert Kuas Das alte Leipzig in archaologischer Sicht Leipzig 1976 S 448 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthaikirchhof Sammlung von Bildern Matthaikirchhof In Leipzig Lexikon Abgerufen am 29 August 2021 Geschichte des Matthaikirchhofs Abgerufen am 29 August 2021 Stadtplanung und Wettbewerbe Abgerufen am 13 Dezember 2021 Forum fur Freiheit und Burgerrechte Abgerufen am 13 Dezember 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Gottlob Leonhardi Geschichte und Beschreibung der Kreis und Handelsstadt Leipzig Leipzig 1799 S 107 Paul Holstein Vom alten Matthaikirchhof Leipziger Kalender 1907 S 257f Leipziger Beobachter 1 April 1939 Arnold Bartetzky Gebt die Festung dem Volk FAZ 8 Mai 2021 abgerufen am 13 Dezember 2021 a b c Beteiligungsprozess Matthaikirchhof Abgerufen am 31 Januar 2022 https www leipzig de news news matthaeikirchhof landesamt fuer denkmalpflege sieht keinen denkmalstatus Andreas Tappert Wird auf Leipzigs Matthaikirchhof ein Grosskonzern angesiedelt Leipziger Zeitung 31 Januar 2021 abgerufen am 13 Dezember 2021 Mathias Orbeck Was wird aus dem ehemaligen Stasi Neubau Leipziger Volkszeitung 23 September 2021 abgerufen am 14 Dezember 2021 Matthaikirchhof Abgerufen am 31 Januar 2022 Burgerverein Pro Leipzig e V Pro Leipzig zum LZ Artikel Burgerbeteiligung rund um die Zukunft des Matthaikirchhofs Leipziger Zeitung 24 September 2021 abgerufen am 13 Dezember 2021 51 341474 12 371155 Koordinaten 51 20 29 3 N 12 22 16 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthaikirchhof amp oldid 234083739