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Die Matthaikirche so 1876 benannt zuvor Franziskanerkirche zum Heiligen Geist Barfusserkirche und seit 1699 Neue Kirche war eine Kirche in der Innenstadt Leipzigs am heutigen Matthaikirchhof 22 23 Die Matthaikirche um 1912Ruine der Matthaikirche MatthaikirchdenkmalDie Neue Kirche 1749 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Daten 3 Pfarrer 4 Varia 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenNach 1230 wurde auf dem ehemaligen Gebiet der Burg Libzi einer von drei Zwingburgen des Markgrafen Dietrich das Franziskanerkloster Zum Heiligen Geist Barfusserkloster gegrundet Erste Erweiterungen der einfachen Saalkirche fanden mit Nordschiff und Propsteigebaude sowie Monchschor Ende des 13 bzw im 14 Jahrhundert statt Ab 1476 setzte mit der Errichtung einer neuen Klausur an der Sudseite der Kirche eine vollige spatgotische Umgestaltung ein Im Jahr 1488 begann die Neuerrichtung des eigentlichen Gebaudes Der Saalraum und das Nordschiff wurden durch eine zweischiffige Hallenkirche mit Sterngewolben ersetzt Fertigstellung war im Jahr 1494 1 Die Weihe der letzten acht Altare des Neubaus erfolge 1504 durch den Merseburger Bischof Thilo von Trotha Im Zuge der Reformation wurde 1539 die Aufhebung des Klosters verfugt Kurfurst Moritz von Sachsen verausserte spater Kloster und Kirche an die Stadt Leipzig Die Beraumung des Gelandes zog sich aufgrund von Widerstanden der Monche bis zum Jahr 1543 hin Die Klausur wurde anschliessend zu einem Wohngebaude umgestaltet ab 1552 diente das Kirchengebaude als Lagerraum der Leipziger Kaufleute Am 24 September 1699 wurde die Kirche nach Bemuhungen der Leipziger Burgerschaft unter der Bezeichnung Neukirche wieder eingeweiht und fur Gottesdienste eroffnet begleitet von Erweiterungen und Umbauarbeiten im Barockstil Den neuen Altar gestaltete Michael Hoppenhaupt die Orgel wurde von Christoph Donat erbaut Ein komplett neuer Dachreiter wurde 1703 aufgesetzt Wahrend seiner Zeit als Thomaskantor 1723 1750 hatte Johann Sebastian Bach auch die Aufsicht uber die Kirchenmusik in der Neuen Kirche Dort sang Chor III der Thomasschule unter Leitung des 3 Prafekten einfachere Motetten und Chorale ohne selbststandige Instrumentalstimmen An hohen Feiertagen sowie wahrend der drei Messezeiten musizierte in der Neuen Kirche seit 1704 das von Georg Philipp Telemann gegrundete und von 1729 bis 1741 von Bach gefuhrte Collegium musicum 2 In der Zeit der Napoleonischen Kriege diente die Kirche zunachst als Lager fur preussische Kriegsgefangene 1806 1810 und spater als Lazarett 1813 1816 1876 grundete sich die Matthaigemeinde die Neukirche wurde zur Pfarrkirche erhoben und erhielt den Namen Matthaikirche In den Jahren 1879 und 1880 erfolgten grosse Umbauten im Stil der Neugotik durch Oskar Mothes Eine weitere Erneuerung erfuhr das Gebaude durch Julius Zeissig in den Jahren von 1892 bis 1894 Im Jahr 1897 trat die Leipziger Immobiliengesellschaft mit dem Vorhaben Pro Patria an die Stadt Leipzig heran aufgrund des damaligen Wachsens der Stadt und der Einfuhrung der Mustermesse kurze Zeit zuvor westlich der Hainstrasse in der Leipziger Innenstadt alle Altbauten abzureissen und diese durch neue Wohn und Geschaftsgebaude zu ersetzen Davon ware auch die Matthaikirche betroffen gewesen 3 Der Vorschlag wurde durch die Stadt abgelehnt Um 1939 errichtete Hermann Eule Orgelbau sein Opus 220 eine dreimanualige Orgel mit 44 Registern in der Matthaikirche 4 Beim Bombenangriff am 4 Dezember 1943 wurde die Kirche zerstort In der Ruine fand am 1 August 1948 ein letzter Gottesdienst statt danach wurde die Kirche abgebrochen Um 1953 herum erfolgten umfangreiche archaologische Untersuchungen durch Herbert Kuas auf dem Gelande anschliessend wurden auf dem Areal des Klosters und der Kirche Neubauten fur die Bezirksverwaltung des Ministeriums fur Staatssicherheit auf dem Gelande hinter der heutigen Runden Ecke errichtet Seit Dezember 1998 erinnert im Matthaikirchhof das Matthaikirchdenkmal des Leipziger Kunstlers Matthias Klemm an die ehemalige Kirche Daten Bearbeitendie Angaben beziehen sich auf den Bau vor dessen Zerstorung 1943 Dachhohe 35 m Dachreiter ca 57 m Gesamtlange ca 49 m Ost und Westgiebel jeweils ca 22 mPfarrer BearbeitenDas Verzeichnis pfarrerbuch de listet fur diese Kirche vier Stellen auf 1 Stelle Pfarrer 2 Stelle Archidiakon bis 1876 Oberdiakon 3 Stelle 1 Diakon bis 1876 Subdiakon und 4 Stelle 2 Diakon 5 Pfarrer 1 Stelle 6 1876 Karl Wilhelm Ferdinand Evers 1887 Christian Georg Rietschel 1890 Johann Paul Kaiser 1918 Carl Heinrich Rohling 1938 Hans Wilhelm Gunther 1941 1946 Rudolf BottrichVaria BearbeitenDer Name des Barfussgasschens Leipzigs bekanntester Gastronomie Adresse geht zuruck auf den seit dem 13 Jahrhundert dort ansassigen Franziskanerorden Die barfussgehenden Franziskaner nutzten den Weg von ihrem Kloster zum nahe gelegenen Markt von Leipzig und zuruck er wurde und wird daher in der Stadt Barfussweg und Barfussgasschen genannt Sein Name erinnert also an das einstige Franziskanerkloster und somit auch an Leipzigs 1948 abgerissene Matthaikirche 7 Siehe auch BearbeitenKirchensprengungen in der SBZ und in der DDR Ehemalige Kirchen in Leipzig Kirchen in Leipzig Evangelisch Lutherische KirchenLiteratur BearbeitenPastor D Paul Kaiser Unsere Matthaikirche in vier Jahrhunderten 1494 1894 Ein Denk und Jubelbuchlein zur Feier ihres vierhundertjahrigen Jubilaums 18 November 1894 Deichert Leipzig 1894 paulinerkirche org PDF 8 Cornelius Gurlitt Matthaikirche In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 17 Heft Stadt Leipzig I Theil C C Meinhold Dresden 1895 S 140 Cornelius Gurlitt Barfusserkloster In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 17 Heft Stadt Leipzig I Theil C C Meinhold Dresden 1895 S 239 Kirchen in Leipzig Schriften des Leipziger Geschichtsvereins 2 1993 Sax Verlag Beucha 1993 ISBN 978 3 930076 02 4 Heinrich Magirius u a Stadt Leipzig Die Sakralbauten Mit einem Uberblick uber die stadtebauliche Entwicklung von den Anfangen bis 1989 Band 1 Deutscher Kunstverlag Munchen 1995 ISBN 978 3 422 00568 6 S 679 697 Heinz Jurgen Bohme Der Matthaikirchhof Ruckblick vor dem Neubeginn In Leipziger Blatter 67 2015 ISSN 0232 7244 S 20 27 Einzelnachweise Bearbeiten Am Denkpfeiler hinter der Kirche in der schmalen Schlippe steht gegen zehn Meter hoch die Zahl 1494 an der viele gewiss achtlos vorubergehen Diese Zahl ist der Geburtsschein der Matthaikirche denn sie sagt uns dass die alte Neukirche 1494 errichtet worden ist Quelle Alfred Thurmer Kirchen Inspektor von St Matthai gefunden bei https www stadtbild deutschland org forum index php thread 6361 die matth C3 A4ikirche bachstadt leipzig abgerufen am 25 Januar 2022 Christoph Wolff Johann Sebastian Bach Frankfurt am Main 2000 S 274f Pro Patria Leipziger Immobiliengesellschaft Leipzig 1897 14 seitige Schrift mit einem Plan zur Umgestaltung des nordwestlichen Teils der Leipziger Innenstadt Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Bibliothek Sign I G 296 Eule Orgelbau Opusverzeichnis Abgerufen am 20 Dezember 2022 Pfarrerbuch Sachsen Suche nach Orten Abgerufen am 25 Januar 2022 1 Stelle Pfarrer Abgerufen am 25 Januar 2022 Leipziger Barfussgasschen Abgerufen am 17 Februar 2022 DNB Eintrag Abgerufen am 26 Januar 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthaikirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Matthaikirche Bachstadt Leipzig Abgerufen am 25 Januar 2022 Holger Zurch Verlorene Kirche in Leipzig Die Matthaikirche Leipzigs dreifacher Phoenix In Leipziger Internet Zeitung Abgerufen am 13 Februar 2022 Pastor D Paul Kaiser Unsere Matthaikirche in vier Jahrhunderten 1494 1894 Ein Denk und Jubelbuchlein zur Feier ihres vierhundertjahrigen Jubilaums 18 November 1894 PDF Abgerufen am 26 Januar 2022 PDF 10 Seiten Diakonus A Fritzsche Die kirchliche Vereins und Liebesthatigkeit in unserer Gemeinde PDF Abgerufen am 26 Januar 2022 PDF 4 Seiten aus Publikation von 1894 51 341388888889 12 371111111111 Koordinaten 51 20 29 N 12 22 16 O Normdaten Geografikum GND 4318293 8 lobid OGND AKS VIAF 242247031 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthaikirche Leipzig amp oldid 239052094