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Die romisch katholische Pfarrkirche Mater Dolorosa in Mirskofen einem Gemeindeteil der Marktgemeinde Essenbach im niederbayerischen Landkreis Landshut ist eine Rokokokirche die vor 1770 unter Verwendung eines spatgotischen Turmes aus dem 15 Jahrhundert entstand Die Pfarrei Mater Dolorosa in Mirskofen bildet heute zusammen mit den Nachbargemeinden Maria Himmelfahrt in Essenbach und St Dionysius in Mettenbach einen Pfarrverband Aussenansicht der Pfarrkirche Mater Dolorosa von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Altare 2 2 Kanzel 2 3 Ubrige Ausstattung 2 4 Orgel 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAn der Stelle der heutigen Kirche befand sich ein im 15 Jahrhundert erstellter spatgotischer Vorgangerbau von dem der Turm ubernommen wurde Ebenfalls im 15 Jahrhundert durfte sich die Pfarrei Mirskofen von der Mutterpfarrei St Peter in Altheim abgespalten haben Aus dem Jahr 1611 sind grossere Renovierungsarbeiten uberliefert Die Ausstattung des Vorgangerbaus wurde gegen Ende des 17 Jahrhunderts erneuert Im Jahr 1680 gab man bei dem Schreiner Christoph Leitascher aus Altheim einen neuen Beichtstuhl in Auftrag 1686 wurde ein neuer Hochaltar mit Bildern des Landshuter Malers Joseph Joda Ostermayr angeschafft Um 1726 liess die Schlossherrin von Mirskofen Rosina Barbara Hayl auf ihre Kosten unter anderem ein neues Ziborium Fahnen Messgewander und ein neues Gestuhl anschaffen sowie die Altare neu in Gold fassen 1 Um 1760 sicherlich jedoch vor 1770 musste der spatgotische Vorgangerbau der heutigen Rokokokirche weichen der Turm und die sudliche Langhausmauer doppelwandig ausgefuhrt wurden jedoch ubernommen An die Westfassade wurde die Seelenkapelle des Kirchenfriedhofs angefugt 1 Im Herbst 1891 wurden am Aussenbau grossere Reparaturen vorgenommen So wurden beispielsweise der Friedhof teilweise abgegraben und dem Kirchenbau ein Sockel hinzugefugt die Seelenkapelle und die Vorhalle gepflastert die Apsis mit Blech und das restliche Dach mit Doppelfalztaschen eingedeckt sowie neue Dachrinnen montiert Eine weitere grossere Renovierungsmassnahme im Jahr 1895 geht auf eine Stiftung des Privatiers Michael Reingruber zuruck Damit konnten eine Turmuhr neue Paramente und neue Fenster angeschafft werden Wahrend die damals vier Langhausfenster transparent verglast wurden wurden die beiden Chorfenster mit Glasgemalden verziert Diese zeigen nordlich eine Herz Jesu Darstellung sudlich das Unbefleckte Herz Maria 1 Im Jahr 1957 erfolgte eine Erweiterung der Kirche um zwei Fensterachse nach Westen Diesem Anbau musste die bisherige Seelenkapelle weichen Ein neues Leichenhaus wurde neben dem Haupteingang auf der Nordwestseite der Kirche angebaut 1987 wurde abseits der Kirche auf einem neu zugekauften Grundstuck ein neues Leichenhaus erbaut Der alte Anbau wird nun als Vorhalle fur das Hauptportal genutzt Die vorerst letzte Renovierungsmassnahme wurde im Jahr 2002 durchgefuhrt dabei wurde unter anderem die Raumschale neu gefasst 1 Beschreibung Bearbeiten nbsp InnenansichtAn das 1957 nach Westen erweiterte Langhaus schliesst sich auf der Ostseite getrennt durch einen gedruckten runden Chorbogen das zweijochige Presbyterium mit halbrunder Apsis an An den eingezogenen Chor ist auf der Sudseite der spatgotische Turm angelehnt Dieser besitzt eine Geschossgegliederung mittels farblicher abgesetzter Spizbogenblenden und einen Spitzhelm uber vier Dreiecksgiebeln Auf der Nordseite ist eine zweigeschossige Sakristei angebaut die sich im Obergeschoss zu einem Oratorium offnet Wahrend das Langhaus innen eine Flachdecke uber einer Hohlkehle aufweist wird der Altarraum von einer flachen Stichkappentonne auf Wandpilastern uberspannt Von geschwungenen Stuckrahmen begrenzt befinden sich in Langhaus und Chor verschiedene Deckengemalde Im Langhaus ist ostlich die Flucht nach Agypten westlich uber der Orgelempore die Darstellung Jesu im Tempel dargestellt im Chorraum lautet das Thema Christus begegnet auf dem Kreuzweg seiner weinenden Mutter was dem Patrozinium Mater Dolorosa Gedenktag 15 September entspricht 2 3 Altare Bearbeiten Der Hochaltar bildet eine Kompilation aus Barock und Rokoko Elementen Er besteht aus einem portalartigen Aufbau der mit einem leicht eingezogenen Rundbogen abschliesst und von zwei gewundenen Saulen getragen wird An den Seiten befinden sich vergoldete Rocaillen hier und im Gebalk ausserdem mehrere Putten In der Portalnische befindet sich ein grossflachiges Gemalde auf dem die Stadt Jerusalem zur Zeit der Kreuzigung Christi dargestellt ist Daruber im Gewolk schweben zwei mit wallenden Gewandern bekleidete Engel Davor steht ein grosses Kruzifix wobei der obere Kreuzesarm eine Darstellung der Heilig Geist Taube tragt Eine Darstellung von Gott Vater am Scheitel des Rundbogens vervollstandigt die Heilige Dreifaltigkeit Am Fuss des Kreuzes befindet sich eine Holzfigur der Schmerzhaften Mutter Gottes Als Sockel fur Kruzifix und Mater Dolorosa dient der reich verzierte Tabernakel der von einer Figur des Pelikans als Symbol fur den Opfertod Christi bekront wird Die beiden seitlichen Durchgange weisen typisch fur den Rokokostil eine stark unregelmassige Form auf Uber den Durchgangen befinden sich Holzfiguren der Heiligen Sebastian links und Rochus rechts 2 3 Die als Pendants gestalteten Seitenaltare im Rokokostil die zu beiden Seiten des Chorbogens schrag aufgestellt sind wurde im Jahr 1770 von dem Schreiner Johann Jakob Saxinger aus Pfeffenhausen angefertigt Die Aufbauten werden jeweils von zwei Rundsaulen getragen Auf den beiden Gebalkkopfen sitzen Engelsfiguren In einer Mittelnische ist Platz fur eine Heiligenfigur der von Voluten berandete Auszug enthalt jeweils ein Gemalde des Landshuter Malers Ignatius Kaufmann aus der Zeit um 1770 Der nordliche Seitenaltar ist dem heiligen Franz Xaver gewidmet der sudliche dem heiligen Josef 2 3 Kanzel Bearbeiten An der Nordseite des Chorbogens ist die Kanzel angebracht Sie besteht aus einem runden Kanzelkorb der mit Pilastern und Bildern der vier Evangelisten in geschweiften Rokokorahmen verziert ist An der Unterseite des kronenartigen Schalldeckels ist ein Relief der Heilig Geist Taube zu sehen 2 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Der Volksaltar und der Ambo sind modern wurden aber stilistisch an die Rokoko Ausstattung angeglichen Am Ambo befindet sich eine Heilig Geist Taube in einem Strahlenkranz An der sudlichen Chorwand gegenuber dem Oratorium befindet sich auf einer Konsole eine Figur des heiligen Johannes Nepomuk Daneben sind zwei spatgotische Altarflugel angebracht die fruher am Hochaltar angebracht waren Sie zeigen bemalte Flachreliefs mit Darstellungen der zwolf Apostel Aufgrund stilistischer Befunde lassen sich diese als Arbeiten der Landshuter Schule einordnen sie durften um 1515 entstanden sein und stellen somit die altesten Ausstattungsstucke der Kirche dar Die barocken Stuhlwangen die mit Akanthusrankwerk und gerieften Bandern verziert wurden sind ebenfalls alter als der Kirchenbau selbst Sie sind wahrscheinlich um 1715 entstanden 2 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von Ekkehard Simon hinter einem Prospekt von 1740Die Orgel auf der Westempore wurde im Jahr 1991 von dem Orgelbauer Ekkehard Simon aus Landshut nach einem Dispositionsentwurf von Eberhard Kraus in einem Gehause aus der Zeit um 1740 errichtet Das Schleifladeninstrument umfasst insgesamt 18 Register auf zwei Manualen und Pedal Es ersetzte ein pneumatisches Kegelladeninstrument mit nur sechs Registern das der Munchner Orgelbauer Julius Zwirner im Jahr 1950 geschaffen hatte Die Disposition der heutigen Orgel lautet wie folgt 3 4 I Hauptwerk1 Prinzipal 8 2 Rohrflote 8 3 Oktav 4 4 Blockflote 4 5 Nachthornlein 2 6 Mixtur IV 1 1 3 7 Fagott 8 II Schwellwerk8 Holzgedackt 8 9 Salizional 8 10 Gedacktflote 4 11 Prinzipal 2 12 Zimbel III 2 3 13 Septenkornettino 2 2 3 2 1 3 5 1 1 7 Tremulant Pedal14 Subbass 16 15 Oktavbass 8 16 Hohlflote 8 17 Choralbass 4 1 1 3 18 Rauschpfeife 2 2 3 2 Koppeln II I I P II PWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mater Dolorosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft EssenbachEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Kirche Mater Dolorosa Online auf www pfarramt essenbach de abgerufen am 28 Dezember 2018 a b c d e Mirskofen Mater Dolorosa Online auf kirchturm net abgerufen am 28 Dezember 2018 a b c d Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 161f Digitalisat Orgeldatenbank Bayern online48 61176 12 19246 Koordinaten 48 36 42 3 N 12 11 32 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mater Dolorosa Mirskofen amp oldid 237930585