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Martinhagen ist der westlichste Ortsteil der Gemeinde Schauenburg im nordhessischen Landkreis Kassel MartinhagenGemeinde SchauenburgKoordinaten 51 17 N 9 17 O 51 287075 9 2872805555556 376 Koordinaten 51 17 13 N 9 17 14 OHohe 376 367 403 m u NHNFlache 4 46 km 1 Einwohner 1308 Mai 2011 2 Bevolkerungsdichte 293 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Eingemeindet nach HoofPostleitzahl 34270Vorwahl 05601Blick auf Martinhagen vom ostlich gelegenen Schauenburger BurgbergBlick auf Martinhagen vom ostlich gelegenen Schauenburger Burgberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Grossenhof 2 3 Sandsteinkoloss von Martinhagen 2 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Historische Religionszugehorigkeit 4 Politik 5 Kultur Sehenswurdigkeiten und Freizeit 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenMartinhagen liegt im Naturpark Habichtswald in Nordhessen etwa 19 km sudwestlich von Kassel und 10 km sudostlich von Wolfhagen Durch Martinhagen verlief bis Juli 2010 die Bundesstrasse 520 die wegen der parallel am Dorf vorbeilaufenden Bundesautobahn 44 zur Landesstrasse 3215 herabgestuft wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Die DorfkircheOrtsgeschichte Bearbeiten Martinhagen wird soweit bekannt erstmals im Jahre 1081 als villam noviter cultam que dicitur Meribodonhago urkundlich erwahnt 1 als eine Adelheid die Siedlung dem Kloster Hasungen schenkte In erhaltenen Urkunden spaterer Zeit wurde der Ort unter folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 1 Meribodehago 1082 Merbodenhayn 1464 Merbenhain 1470 Mormelnhagen 1505 und Merdenhagen 1585 Entstanden ist das Dorf wahrscheinlich durch eine Rodung an der Korbacher Strasse die Teil einer wichtigen Handelsstrasse war Im Jahr 1470 kam der Grossenhof im Zuge einer Grenzbereinigung von der Vogtei Hasungen an die Landgrafschaft Hessen Ab 1534 gehorte der Ort zum Amt Baune spater dann zum Amtsgericht Zierenberg und seit dem 19 Jahrhundert zum Kreis Wolfhagen 3 Hessische Gebietsreform 1970 1977 Im Zuge der Gebietsreform in Hessen war Martinhagen vom 31 Dezember 1971 bis zum 31 Juli 1972 zunachst ein Ortsteil der Gemeinde Hoof 4 und wurde am 1 August 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg 5 6 Fur alle ehemaligen Gemeinden von Schauenburg wurden je ein Ortsbezirk eingerichtet 7 Grossenhof Bearbeiten nbsp Gedenktafel zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden an der Korbacher StrasseDer sogenannte Grossenhof 8 wurde 1470 erstmals urkundlich erwahnt er gehorte denen von Dalwigk als hessisches Lehen 9 Im Jahr 1534 fiel der Grosse Hof im Rahmen einer Nutzungsteilung in den Besitz der Schaumburgischen Linie derer von Dalwigk Ursprunglich handelte es sich um ein einzelnes Gehoft spater um eine kleine Landgemeinde im Landkreis Kassel 10 Am 1 April 1896 schied Grossenhof aus dem Landkreis Kassel aus und wurde mit Martinhagen im Landkreis Wolfhagen zusammengeschlossen Grossenhof entsprach um 1900 dem ostlichen Drittel der vergrosserten Gemeinde Martinhagen Zur 100 Jahr Feier im Jahr 1996 wurden zwei Gedenksteine an der alten Grenzlinie einer in der Korbacher der andere in der Zierenberger Strasse aufgestellt Sandsteinkoloss von Martinhagen Bearbeiten Ein riesiger Sandsteinblock mit uber sechs Meter Lange und rund zwei Meter Querschnitt im Quadrat erregte im Jahr 1770 die Aufmerksamkeit des Landgrafen Friedrich II von Hessen Kassel Erzahlungen aus Martinhagen und Balhorn zufolge stammt der grosse Block aus den Balhorner Sandsteinbruchen und war ursprunglich fur den gerade im Bau befindlichen Herkules in Kassel gedacht Verschiedene Plane den Block nach Kassel zu schaffen scheiterten aufgrund der damals schlechten Strassen und Transportverhaltnisse Ein Heben des Steines war nicht moglich da er auf einer Wiese in einer tiefen Talsohle vermutlich zwischen 1709 und 1710 vom Transportschlitten abgerutscht war Die Wiese auf der der Stein lag war von 1710 bis 1820 steuerfrei 1867 wurde der Steinblock versteigert Der Kaufer ein Burger aus Martinhagen zerschlug ihn und verkaufte die Steine zum Bau eines Eisenbahndepots nach Kassel Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Martinhagen angehort e 1 11 1446 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Amt Kassel Vogtei Hasungen 1534 1806 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Bauna ab 1804 Amt Wilhelmshohe ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Wilhelmshohe ab 1807 Konigreich Westphalen Departement der Fulda Distrikt Kassel Kanton Zwehren ab 1815 Kurfurstentum Hessen Amt Wilhelmshohe 12 ab 1821 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Wolfhagen 13 Anm 2 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Kassel ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Wolfhagen ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Kreis Wolfhagen ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Kreis Wolfhagen Gemeinde Hoof Anm 3 ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Kassel Gemeinde Schauenburg Anm 4 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Martinhagen 1308 Einwohner Darunter waren 30 2 3 Auslander Nach dem Lebensalter waren 216 Einwohner unter 18 Jahren 416 zwischen 18 und 49 321 zwischen 50 und 64 und 258 Einwohner waren alter 2 Die Einwohner lebten in 585 Haushalten Davon waren 162 Singlehaushalte 204 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern sowie 48 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften In 108 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 393 Haushaltungen lebten keine Senioren 2 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1585 38 Haushaltungen 1747 41 Haushaltungen Stadt und Dorfbuch des Ober und Niederfurstentums Hessen Martinhagen Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011Jahr Einwohner1834 6201840 6521846 6491852 6211858 5811864 6081871 6291875 6451885 6321895 5991905 5661910 5661925 6031939 6131946 9521950 9161956 8081961 7761967 8681970 1 0051980 1990 2000 2011 1 308Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Zensus 2011 2 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 432 evangelische 100 00 Einwohner 1 1961 776 evangelische 88 92 84 katholische 10 82 Einwohner 1 Politik BearbeitenFur Martinhagen besteht ein Ortsbezirk Gebiete der ehemaligen Gemeinde Martinhagen mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern 7 Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 55 51 Dabei wurden gewahlt vier Mitglieder der SPD und drei Mitglieder der CDU 14 Der Ortsbeirat wahlte Daniel Schon SPD zum Ortsvorsteher 15 Kultur Sehenswurdigkeiten und Freizeit Bearbeiten nbsp Der Martinstein nbsp Die 2009 gebaute Grillhutte nbsp Das WassertretbeckenIn der Ortsmitte steht die evangelische Dorfkirche das alteste Gebaude im Ort Der Kirchturm diente in fruheren Zeiten als Wehrturm mit Schiessscharten und Pechnasen Direkt neben der Kirche liegt der Martinstein ein grosser Basaltphonolithkegel das Wahrzeichen Martinhagens Martinhagen verfugt uber eine gepflegte Freizeitanlage mit See dem Martinsweiher einem Kinderspielplatz einem Wassertretbecken und einer Grillhutte Unmittelbar neben dem Sand Steinbruch im Hegeholz Waldgebiet steht die Hubertushutte die nach einer Brandstiftung im Jahr 2005 neu aufgebaut wurde Neben der Hutte befinden sich ein Grillplatz der in einer Art Holzfort gebaut wurde sowie ein Zeltplatz der haufig von Pfadfinder und Wandergruppen genutzt wird Am Sportplatz befindet sich ein Multifunktionsplatz auf dem sich momentan ein Skatepark befindet und der als Festplatz unter anderen fur die alle zwei Jahre stattfindende Zeltkirmes im September dient Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIm Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus mit Sporthalle und Schutzenhaus Der Kindergarten Panama im Ort besteht aus zwei Gruppen Der Nordhessische Verkehrsverbund NVV stellt mit der Buslinie 52 den offentlichen Personennahverkehr sicher Literatur BearbeitenErich Bottger Schauenburg im Jahrbuch des Landkreises Kassel 1974 S 36 ff Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen 1926 S 185 und 321 Literatur uber Martinhagen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Literatur uber Schauenburg Martinhagen nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinhagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Martinhagen In Webauftritt der Gemeinde Schauenburg Martinhagen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Trennung von Justiz Justizamt Wolfhagen und Verwaltung Am 31 Dezember 1971 zur Gemeinde Hoof Am 1 August 1972 Eingliederung von Hoof in die neue Gemeinde Schauenburg Martinshagen wird Ortsbezirk Einzelnachweise a b c d e f g h Martinhagen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Marz 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c d Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 0 MB In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 28 und 84 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 27 Oktober 2020 abgerufen im Februar 2022 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen Nassau und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band X 1873 ZDB ID 1467505 5 S 26 Digitalisat Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen in Hessen vom 14 Dezember 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 01 S 5 Punkt 8 Abs 67 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 9 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 401 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar Kassel und Wolfhagen GVBl II 330 17 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 225 4 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB a b Hauptsatzung 5 In Webauftritt Gemeinde Schauenburg abgerufen im August 2023 Weitere historische Ortsnamen Grossenhof 1926 Reimer Ortslexikon S 185 Maierhof 1930er Flurname Meierhof 2007 Strassenname auf Liegenschaftskarte Grossenhof Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen Nassau und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band X 1873 ZDB ID 1467505 5 S 2 Digitalisat Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 62 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August kurhess GS 1821 S 71 Ortsbeiratswahl Martinhagen In Votemanager Kommunales Gebietsrechenzentrum abgerufen im August 2023 Ortsbeirate der Gemeinde Schauenburg In Webauftritt Gemeinde Schauenberg abgerufen im August 2023 Ortsteile von Schauenburg Breitenbach Elgershausen Elmshagen Hoof Martinhagen Normdaten Geografikum GND 1052050549 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinhagen amp oldid 243546755 Kultur Sehenswurdigkeiten und Freizeit