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Ein Markenartikel oder eine Markenware ist ein Sachgut das mit einem oder mehreren Markenzeichen meist einer Wort Bild Marke versehen ist Die Marke auf die das Markenzeichen verweist kann eine Herstellermarke oder eine Handelsmarke sein Markenartikel sind sowohl unter Konsumgutern als auch unter Investitionsgutern anzutreffen In der Regel besitzt ein Markenartikel Eigenschaften in denen er sich von Produkten anderer Marken charakteristisch unterscheidet siehe Marke Marketing Beim Badge Engineering werden allerdings gleiche oder nahezu identische Markenartikel unter verschiedenen Markennamen angeboten Markenware ist ein Sammelbegriff fur Markenartikel als Antonym zu markenloser markenfreier unmarkierter Ware Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung zum Begriff Marke Marketing 2 Das System Markenartikel 2 1 Markenlose Ware 2 2 Markenartikel Regelkreis 2 3 Vorteile fur den Kunden Kaufer 2 4 Nachteile und Risiken fur den Markeninhaber 2 5 Vorteile und Chancen fur den Markeninhaber 2 6 Vorteile und Chancen fur den Handel 2 7 Qualitat des Markenartikel Regelkreises 3 Besonderheiten im Absatz 4 Geschichte des Markenartikels 5 Verselbststandigung von Markenartikel Namen im Sprachgebrauch 6 Dienstleistungen als Markenartikel 7 Missbrauch des Markenartikel Prinzips 8 Variation der Quantitat Qualitat 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Allgemeine Darstellungen 10 2 Absatz von Markenartikeln 10 3 Psychologie des Markenartikels 10 4 Markensoziologie 10 5 Geschichte des Markenartikels 11 EinzelnachweiseAbgrenzung zum Begriff Marke Marketing BearbeitenDie Begriffe Markenartikel und Marke hangen eng zusammen durfen aber nicht gleichgesetzt werden Marken gibt es nicht nur bei Sachgutern Warenmarken sondern auch bei Dienstleistungen Dienstleistungsmarken Bei Sachgutern gilt ausserdem Eine Marke umfasst nur diejenigen Eigenschaften eines Markenartikels in denen sich dieser von konkurrierenden Produkten anderer Marken unterscheidet Ist eine Marke eine Dachmarke oder Sortimentsmarke konnen ihr verschiedene Produkte Markenartikel angehoren Zu einer Marke zahlen nicht nur die tatsachlichen sondern auch die laut Markeninhaber angeblichen und die laut Zielgruppen vermeintlichen Eigenschaften der zur Marke gehorenden Markenartikel Das System Markenartikel BearbeitenSowohl bei markenloser Ware als auch bei unbekannter Markenware konnen Kunden die Qualitat und die Nutzen Schadeneffekte des Produkts oft nicht einschatzen Allerdings mit unterschiedlichen Konsequenzen Markenlose Ware Bearbeiten Markenlose Ware muss nicht unbedingt schlechter sein als Markenware Wird markenlose Ware z B Obst Gemuse Pflanzen von einem stationaren oder ambulanten Handler vertrieben dem an Stammkunden gelegen ist kann man als Kunde unterstellen dass der Handler beim Einkauf der Ware auf Qualitat achtet um seine Kunden nicht zu enttauschen Allerdings sind Hersteller und Handler von markenloser Ware oft nur am kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg der sog schnellen Mark interessiert Nach einem getatigten Geschaft verschwinden die Handler oft unwiderruflich aus dem Blickfeld der Kaufer betrifft Teile des ambulanten Handels Tun sie es nicht stationarer Handel verweisen sie bei Beschwerden der Kunden darauf dass letzteren klar sein musste mit dem Kauf von markenloser Ware ein Risiko einzugehen Typisch fur viele Hersteller und Handler markenloser Ware ist der Hochdruckverkauf engl high pressure selling Ihnen ist es egal wenn die Kaufer mit der Ware unzufrieden sind Da die Hersteller fur die Endkunden nicht identifizierbar sind brauchen sie bei mangelhafter Ware keine negativen Sanktionen der Endkunden zu befurchten Markenartikel Regelkreis Bearbeiten Als verbraucherfreundliche Alternative zu dieser Nach uns die Sintflut Mentalitat geht das Konzept des Markenartikels von einem Regelkreis zwischen dem Markeninhaber und den Endkunden aus Sind die Nutzer Verbraucher von einem Markenprodukt enttauscht bestrafen sie den Markeninhaber mit Kaufenthaltung Diese Ruckkopplung engl feedback zwingt ihn das Markenprodukt nachzubessern billiger anzubieten oder vom Markt zu nehmen Vorteile fur den Kunden Kaufer Bearbeiten Im Einzelnen bietet ein Markenartikel seinen Kunden Kaufern zahlreiche Vorteile Die Marke erhoht fur den Kunden die Markttransparenz Erkennt der Kunde an einem Produkt ein Markenzeichen das ihm z B aus der Werbung oder von einem fruheren Kauf her bekannt ist Wiedererkennungsfunktion der Marke und assoziiert er mit diesem Zeichen bestimmte positive oder negative Eigenschaften Markenbewusstsein kann er sich in einer Kaufsituation gezielt fur oder gegen das Produkt mit dieser Marke entscheiden Informations und Orientierungsfunktion der Marke Ist ein Kaufer mit einem Markenartikel z B dessen Preis Leistungs Verhaltnis unzufrieden kann er auf einen erneuten Kauf dieses Markenartikels verzichten bzw auch andere Produkte derselben Marke meiden Ausserdem kann der Kaufer anderen potentiellen Kaufern von seinen negativen Erfahrungen mit diesem Markenartikel berichten und ihnen gegebenenfalls vom Kauf des Markenartikels bzw anderer Produkte dieser Marke abraten negative Mundpropaganda Da ein rechtlich geschutztes Markenzeichen ausschliesslich vom Inhaber der Marke verwendet werden darf Monopolisierungsfunktion der Marke kann der Kaufer den Markeninhaber identifizieren im ungunstigsten Fall mit Hilfe des Markenregisters sofern das Markenzeichen nicht widerrechtlich benutzt wird Bei Vorliegen bestimmter rechtlicher Voraussetzungen kann der Kaufer den Hersteller haftbar machen z B Produkthaftung Produzentenhaftung Ist dem Markeninhaber an einer langfristigen Kundenbeziehung gelegen wird er zumindest theoretisch im eigenen Interesse darum bemuht sein die Kaufer seiner Produkte nicht nur einmalig sondern mit jedem weiteren Kauf zufriedenzustellen Aus diesem Eigeninteresse resultiert ebenfalls laut Theorie eine Art Selbstverpflichtung des Markeninhabers die gerechtfertigten Erwartungen der Kunden zu erfullen Ein Markenartikel der bzw dessen Marke am Markt etabliert ist und daher frei sein sollte von negativen Uberraschungen hat fur den Kaufer nicht nur einen Nutzwert sondern auch einen Mehrwert Dieser Mehrwert besteht in der Sicherheit oder Gewissheit sozusagen einem Versprechen des Markeninhabers dass dieser alles unternommen hat damit der Markenartikel ausser den gattungsublichen Standard Eigenschaften und Nutzeneffekten auch die besonderen vom Markeninhaber kommunizierten Nutzenversprechungen der Marke erfullt Aus dieser Konstruktion resultiert der zentrale Begriff des Markenartikel Konzepts Dauerhafte Verlasslichkeit Motto Da weiss man was man hat Das bedeutet Von Seiten des Markeninhabers soll der Kunde darauf vertrauen durfen dass der gewunschte Markenartikel grundsatzlich immer und uberall mit den bekannten zugesagten Eigenschaften Einheitsprodukt und den daraus resultierenden materiell funktionalen und ideell symbolischen Nutzeneffekten in der bekannten zugesagten Qualitat Einheitsqualitat auf dem bekannten zugesagten Preisniveau Einheitspreisniveau in den bekannten zugesagten Verkaufsstellen Ubiquitat erhaltlich ist Vertrauensschutzfunktion der Marke Die Marke fungiert als Signal fur Leistungsqualitat und reduziert das vom Nachfrager aufgrund der Informationsasymmetrie empfundene Risiko Bei einer Herstellermarke verburgt sich der Hersteller bei einer Handelsmarke der Handler gegenuber dem Kunden fur diese Zusagen Viele Markenartikel spenden ihren Nutzern nicht nur einen intersubjektiv nachprufbaren stofflich technischen Grundnutzen sondern auch einen subjektiv empfundenen psychosozialen Zusatznutzen siehe Nutzenschema der Nurnberger Schule Diese Markenartikel geniessen in der Offentlichkeit bzw bestimmten Kreisen der Gesellschaft eine Wertschatzung die uber den funktionalen Wert der betreffenden Produkte hinausgeht Der Besitz solcher Markenartikel eignet sich fur ihre Besitzer als Mittel zur Profilierung der eigenen Personlichkeit in dem Glauben die Eigenschaften der Markenpersonlichkeit z B cool dynamisch kreativ wurden auf den Besitzer des Markenartikels ausstrahlen als Mittel zur Anerkennung durch das soziale Umfeld und zur Steigerung des Sozialprestiges Statussymbol Symbolfunktion der Marke oder als Nachweis fur die Zugehorigkeit zu einer sozialen Gruppe die sich unter anderem durch den Besitz solcher Markenartikel definiert Demonstrationsfunktion der Marke Phanomene wie diese werden von der Markenpsychologie und Markensoziologie erforscht Nachteile und Risiken fur den Markeninhaber Bearbeiten Fur den Inhaber einer Marke ist ein Markenartikel mit etlichen Nachteilen und Risiken verbunden Die Einfuhrung und die Fuhrung eines Markenartikels bzw einer Marke sind mit einem erheblichen personellen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden Die Werbung fur den Markenartikel bzw die Marke zehrt einen betrachtlichen Anteil des Gewinns aus dem Verkauf des Artikels auf Der Markeninhaber geht das Risiko eines Fehlschlags Flop aufgrund von Fehlern im Marketing Mix oder konkurrierenden z B Nachahmer Produkten ein Aufgrund des in der Regel hoheren Verkaufspreises von Markenartikeln setzt sich der Markeninhaber dem Risiko aus dass sehr preisbewusste Kunden seinen Absatz schmalern weil sie vorubergehend oder dauerhaft zu gunstigerer markenloser Ware greifen Mit der Markierung des Artikels tritt der Markeninhaber aus der Anonymitat heraus wird identifizierbar z B von Handlern und Endkunden und muss sich ggfs der Verantwortung von Dritten z B den Kaufern seiner Produkte stellen Dies bedeutet dass er fur Pflichtverletzungen auch tatsachlich juristisch zur Verantwortung gezogen werden kann Ist ein Markenartikel bzw eine Marke erfolgreich am Markt etabliert bietet er bzw sie den Kunden Kaufern und auch den ubrigen Beteiligten der Absatzkette d h Herstellern Handlern Vorteile Vorteile und Chancen fur den Markeninhaber Bearbeiten Aus der strategischen Entscheidung eines Herstellers oder Handlers einen Markenartikel zu produzieren bzw zu handeln erwachsen dem Markeninhaber auch Vorteile und Chancen Ware der Hersteller oder Handler nicht davon uberzeugt dass die positiven Effekte die negativen uberwogen wurde er einen wesentlich einfacher zu handhabenden markenlosen Artikel auf den Markt bringen Im Einzelnen eroffnen sich dem Markeninhaber folgende Chancen und Vorteile Da ein Markenartikel einen Namen hat kann der Hersteller den Artikel benennen und direkt bei den Endkunden bewerben Damit ist er nicht mehr auf die Werbung und das Werbeverhalten des Handels angewiesen bzw von diesen abhangig Gelingt es dem Markeninhaber das Vertrauen der Kaufer in seinen Markenartikel zu gewinnen und zu halten braucht er zum Zwecke der Kundenbindung bis auf Weiteres weniger Uberzeugungsarbeit zu leisten als der Inhaber einer neuen Marke oder der Hersteller Handler einer unbekannten markenlosen Ware In dem Masse wie es den Kaufern etwas wert ist einen Markenartikel in dem guten Gefuhl zu erwerben vor unangenehmen Uberraschungen gefeit zu sein kann der Markeninhaber das Vertrauen der Kaufer in seine Zuverlassigkeit uber Preis und Mengenpramien kapitalisieren Das heisst Entweder kann der Markeninhaber fur den Mehrwert der Verlasslichkeit einen hoheren Preis verlangen oder der Markt honoriert den Mehrwert mit einer hoheren bzw stabileren Nachfrage Gleiches gilt fur einen eventuellen Zusatznutzen siehe oben den ein Markenartikel seinen Nutzern spendet Ist die Marke eine etablierte Dachmarke oder Sortimentsmarke strahlt das Vertrauen der Kunden Kaufer in den Markenartikel auch auf andere Artikel derselben Marke aus Imagetransfer Das heisst Von den Chancen und Vorteilen die dem Markeninhaber aus einem Markenartikel erwachsen profitieren auch die anderen Artikel der Marke weil die Kunden diesen Artikeln ohne nahere Prufung wohlwollender gegenuberstehen als Produkten weniger bekannter Marken oder markenloser Ware Sind die Verbraucher Verwender mit einem Markenartikel z B dessen Preis Leistungs Verhaltnis zufrieden steigt die Wahrscheinlichkeit dass die Kaufer dasselbe Produkt bei nachster Gelegenheit wieder kaufen hohere Wiederkaufsrate auch andere Produkte dieser Marke kaufen Markentreue Markenloyalitat Produkten dieser Marke gegenuber Produkten anderer Marken den Vorzug geben Markenpraferenz oder den Markenartikel bzw die Marke an Dritte weiterempfehlen positive Mundpropaganda Seitens der Kaufer setzt dies sowohl Markenbewusstsein als auch Markenvertrauen voraus Vorteile und Chancen fur den Handel Bearbeiten Auch der Handel profitiert von der Treue der Kunden zu einem Markenartikel bzw einer Markenware Die Wahrscheinlichkeit dass die von einem Handler georderte Markenware auch tatsachlich Abnehmer findet ist aufgrund der hoheren Wertschatzung durch die Kunden grundsatzlich grosser als bei markenloser Ware niedrigeres Absatzrisiko Hohere subjektive Wertschatzung beruht jedoch hauptsachlich auf grosserer Bekanntheit intensiv beworbener Marken Weisen objektiv vergleichende Warentests geringere Qualitat bekannter Marken im Vergleich zu weniger bekannten Marken nach erwachsen dem Handel aus Markenrankings entsprechende Vorteile Aufgrund der Treue der Kunden Kundenbindung zur Markenware ist die Planung der Einkaufsmengen fur den Handler grundsatzlich berechenbarer als bei markenloser Ware deren Eigenschaften und Nutzen fur die Kunden schwerer einschatzbar sind Die Wahrscheinlichkeit dass ein Handler mit dem Verkauf von Markenware einen hoheren Rohertrag erzielt ist aufgrund des hoheren Verkaufspreises grundsatzlich grosser als bei markenloser Ware Andererseits eignen sich bekannte Markenwaren besonders fur attraktive Preissenkungen bei denen der Verzicht auf Rohertrag kompensiert wird durch hoheren Lagerumschlag der wiederum zu finanziellen Vorteilen fuhren kann Qualitat des Markenartikel Regelkreises Bearbeiten Das Vertrauen der Kunden in die Zuverlassigkeit eines Markeninhabers ist jedoch nur gerechtfertigt wenn der Regelkreis zwischen dem Markeninhaber und den Endkunden funktioniert Dieser Regelkreis beruht darauf dass ein Markeninhaber dessen Produkt die Erwartungen nicht erfullt den Vertrauensentzug der Endkunden so bald und so deutlich zu spuren bekommt Ruckkopplung dass er das Markenprodukt entweder nachbessert den uberhohten Preis an die niedrige Qualitat anpasst oder den Markenartikel vom Markt nimmt Diese Ruckkopplung funktioniert umso besser je mehr die folgenden Bedingungen gegeben sind Der Markenartikel ist ein leicht zu ersetzendes Substitutionsgut Bei einem anhaltenden oder erneuten Bedarf konnen unzufriedene Kunden auf mindestens einen anderen mindestens gleichwertigen oder gar besseren Markenartikel ausweichen Beispiel Brot Konkurrenz durch Alternativangebote Der Markenartikel wird moglichst bald nach seiner Markteinfuhrung von einer bekannten unabhangigen und vertrauenswurdigen Verbraucherschutzorganisation z B Stiftung Warentest getestet Dadurch konnen moglichst viele potentielle Kaufer das Testurteil in ihre Kaufentscheidung einfliessen lassen Der Markenartikel hat eine relativ kurze durchschnittliche Lebens oder Nutzungsdauer z B Joghurt Umso eher lassen sich die Qualitat und die Nutzen Schadenseffekte des Markenartikels abschliessend beurteilen und anderen potentiellen Kaufern mitteilen Umso eher tritt auch eine Kaufsituation ein in der die Kunden auf alternative Markenartikel ausweichen und den Markeninhaber fur unzulangliche Qualitat abstrafen konnen Zwischen den bisherigen und den potentiellen Kaufern eines Markenartikels existiert eine einfache und schnelle Kommunikation Das heisst Moglichst viele Kaufer eines Markenartikels teilen moglichst umgehend ihre Erfahrungen mit die sie mit dem Markenartikel gemacht haben Wichtig ist dabei die Angabe wie lange und wie intensiv sie den Markenartikel in Benutzung haben Gerade bei Markenartikeln mit langerer Lebens oder Nutzungsdauer kann ein anfangs positiver Eindruck mit zunehmendem Ge oder Verbrauch des Markenartikels ins Negative umschlagen so dass sich anfangs positive Einschatzungen unter Umstanden mit der Zeit als verfruht oder voreilig erweisen Beispiel Auto Moglichst viele potentielle Kaufer erfahren von diesen Erfahrungen und berucksichtigen diese angemessen und mit der notigen kritischen Distanz bei ihrer eigenen Kaufentscheidung Besonderheiten im Absatz BearbeitenZur besonderen Verantwortung eines Markenartikel Herstellers gehort dass die Endkunden den Markenartikel so erwerben dass sie die wesentlichen Produkteigenschaften z B Beschaffenheit Bedienung Haltbarkeitsdauer kennen die Ware in einwandfreiem Zustand erwerben mit dem Gebrauch bzw Verbrauch der Ware zufrieden sind sich bei Beanstandungen schnell und unkompliziert an den Hersteller wenden konnen und bei berechtigten Beanstandungen schnell zufrieden gestellt werden Bei der Erreichung dieser Ziele unterstutzen viele Markenartikel Hersteller den Handel beispielsweise durch Werbung oder Massnahmen zur Verkaufsforderung Bei beratungsintensiven Markenartikeln schranken die Hersteller die Distribution oft auf den Fachhandel ein Verbunden ist dies in der Regel mit Schulungen der Fachverkaufer durch den Hersteller Auch verfolgen Hersteller und Handler von Markenartikeln nicht immer gemeinsame Interessen Als Reaktion auf diese Zielkonflikte wahlen Markenartikel Hersteller oft den Direktvertrieb ihrer Produkte an die Endkunden unter Umgehung des Handels Dies geschieht auf folgende Weise Verkauf ab Werk Fabrikverkauf Werksverkauf Verkauf uber eigene stationare Niederlassungen Verkauf uber einen eigenen Aussendienst Verkauf bzw Auftragsannahme per Telefon Callcenter Verkauf bzw Auftragsannahme per Internet Onlineshop Direktversand Werksversand Fabrikversand Der Direktvertrieb hat fur die Hersteller oft auch fur die Kunden mehrere Vorteile So konnen die Hersteller den Verkauf und die Distribution nach eigenen Vorstellungen und in eigener Verantwortung organisieren den Endkunden gunstigere Preise bieten da die Handelsspannen fur Gross und Einzelhandel entfallen mit den Endkunden direkt kommunizieren um ungefiltert von den Vorstellungen Wunschen Anregungen Reaktionen und Beanstandungen der Endkunden erfahren das Ohr am Kunden sowie den Endkunden die Marke des Herstellers in ihrer Gesamtheit Markenwelt prasentieren siehe auch Brandland Geschichte des Markenartikels BearbeitenDie Geschichte des Markenartikels ist auch eine Geschichte des Markendenkens und der Markenkonzepte Marken sind so alt wie der uberregionale Handel im Altertum Bereits im agyptischen griechischen und romischen Reich gehorten erste Markierungen zum Handelsgeschehen Kunstler signierten ihre Werke und auf Produkten befanden sich Werkstattzeichen als Ausdruck fur besondere Qualitat Im Mittelalter wurden Herkunfts Eigentums und Zunftzeichen gebraucht um die Identifizierung des Herstellers einer Ware oder des Handelshauses zu ermoglichen Ausgesprochene Markenqualitat entwickelten zuerst die Wechsel mit dem Indosso besonderer Handelsherren oder hauser Namentlich die von Handelshausern verwendeten Markenzeichen ihre meist mit einem Qualitat und Zuverlassigkeit bekraftigenden Kreuzsymbol versehenen Haus und Hofmarken kennzeichnen den Anfang der gewerblichen Warenmarkierung In der Neuzeit wurde die kommerzielle Bedeutung der strategischen Markenbildung schon fruhzeitig beispielsweise von Josiah Wedgwood Porzellanmanufaktur in England im 18 Jahrhundert erkannt Dies waren jedoch damals nur vereinzelte Erscheinungen In Deutschland gehoren Farina gegenuber seit 1709 und Meissener Porzellan seit 1710 zu den altesten Markenartikeln Ab Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelte sich das Konzept der Marke zu einem weit verbreiteten Phanomen Als Folge der Industrialisierung und der damit einhergehenden Massenproduktion standardisierter Produkte sowie aufgrund der zunehmenden Distanz zwischen Hersteller und Konsument entstanden viele noch heute bekannte Marken wie zum Beispiel Maggi 1887 und Persil 1907 Unter ihnen war auch die von John Pemberton erfundene Coca Cola die als anregendes Kopfschmerz und Nervenmittel auch gegen Depressionen angepriesen wurde Spater sprang das Markenkonzept auf alle moglichen Haushaltsprodukte uber Tee Kaffee Seifen Waschmittel Schuhcreme Zigaretten und so weiter Firmen wie Kellogg s Heinz Cadbury Henkel Lever Bros und Procter amp Gamble hatten eine Blutezeit Seit den 1950er Jahren haben sich Marken parallel zum Bedeutungswachstum von Marketing insgesamt kontinuierlich weiterentwickelt Wahrend zunachst Herstellermarken dominierten gewannen in der zweiten Halfte der 1960er Jahre Handelsmarken zunehmend an Bedeutung Diese fuhrten in den 1970er und 1980er Jahren zunachst zu einer zunehmenden preislichen Markenpolarisierung in Luxus und Billigmarken Seit den 1990er Jahren haben sich die Handelsmarken durch den Einsatz modernen Markenmanagements und psychostrategischer Markenausrichtung bei hohem Qualitatsbewusstsein profilieren und etablieren konnen Sie decken heute ein breites Artikelspektrum ab von Gattungsmarken bis hin zu sog Premiummarken 1 Die Entwicklung hin zur Dienstleistungsgesellschaft und die zunehmende Globalisierung seit den 1980er Jahren spiegelten sich im Bedeutungszuwachs von Dienstleistungsmarken bzw internationalen Marken wider Seit den 1990er Jahren sind Weltmarken Dachmarken zwar auf Grund des Fusions und Ubernahmebooms auf dem Vormarsch nach grenzuberschreitenden Firmenubernahmen werden aber zahlreiche etablierte Einzelmarken nur nachlassig weitergepflegt und gehen unter Verselbststandigung von Markenartikel Namen im Sprachgebrauch BearbeitenManche Markenartikel Namen sind im Bewusstsein der Gesellschaft zum Inbegriff einer Produktgattung geworden Sie werden in der Alltagssprache oft dann verwendet wenn dem Sprecher unklar ist welche Marke in der konkreten Situation wirklich vorliegt Klassische Beispiele sind 4711 fur Kolnisch Wasser 1881 Odol fur Mundwasser 1895 Nivea fur Hautcreme 1911 Tempo fur Papiertaschentuch 1929 UHU fur Alleskleber 1932 oder Tesa fur transparentes Klebeband 1936 Ahnlich verhalt es sich mit dem Begriff einwecken Er fand 1907 in den Duden Eingang und geht auf einen Markenartikel zuruck der im Volksmund als Einweckglas bekannt ist Einkochglaser der Firma J Weck u Co Wehr Oflingen genossen seinerzeit eine Alleinstellung am Markt Sie waren mit der Wortmarke J WECK 1906 2 gekennzeichnet die auf den 1902 ausgeschiedenen Firmengrunder Johann Carl Weck verwies Dienstleistungen als Markenartikel BearbeitenIm ubertragenen Sinne konnen auch Dienstleistungen also nicht materielle Wirtschaftsguter als Markenartikel verstanden werden Dies ist jedoch nur der Fall wenn anhand von Markenzeichen erkennbar ist wer der Lieferant Auftragnehmer der Leistung ist weitere Einzelheiten siehe Dienstleistungsmarke In diesem Sinne vermarkten auch bekannte Personlichkeiten z B Kunstler Sportler ihr wirtschaftliches Potential ahnlich einem Markenartikel mit Hilfe eines Managers aus dem Musik oder Sportmanagement oder durch eine Agentur Personlichkeitsmarketing engl personality marketing Der Name der Person steht hierbei fur den Markennamen die charakteristischen Merkmale der Person fur die Marke Personlichkeitsmarke engl branded personality Ahnlich agieren freie Mitarbeiter die an der Verlangerung eines Auftragsverhaltnisses interessiert sind Um sich von eventuellen Mitbewerbern abzugrenzen stellen sie gegenuber dem bisherigen Auftraggeber ihre besonderen Fahigkeiten und Qualitaten heraus siehe auch Selbstmarketing Missbrauch des Markenartikel Prinzips BearbeitenUrsprunglich genoss der Begriff Markenartikel einen guten Ruf bei den Verbrauchern stand er doch fur verlassliche Qualitat Markenqualitat im Vergleich zu Waren unbekannter Herkunft Mit der Flut von Markenartikeln versuchen jedoch Trittbrettfahrer unter den Herstellern durch die blosse Verwendung eines Markenzeichens von der positiven Konnotation des Begriffs Markenartikel zu profitieren ohne das historisch gewachsene Grundvertrauen der Verbraucher in das Markenartikel Prinzip durch Markenqualitat zu rechtfertigen Dadurch hat der Begriff Markenartikel viel von seinem Nimbus eingebusst Heute gelten Markenartikel langst nicht mehr per se als vertrauenswurdig Es bedarf in jedem Einzelfall einer Prufung durch die Verbraucher oder eine anerkannte Verbraucherschutzorganisation ob und inwieweit das Preis Leistungs Verhaltnis des betreffenden Markenartikels stimmig ist oder ob gegebenenfalls vom Kauf des Markenartikels abzuraten ist In Deutschland haben insbesondere die Stiftung Warentest und das Oko Institut seit Jahren den empirischen Nachweis erbracht dass aus Verbrauchersicht der Nimbus der generellen Uberlegenheit von Markenartikeln d h von Herstellermarken uber Handelsmarken nicht gerechtfertigt ist 3 Hinzu kommen zahllose Falle von Markenfalschung Hersteller versehen minderwertige aber mit dem Original zum Verwechseln ahnliche Produktkopien in betrugerischer Absicht mit fremden angesehenen Markenzeichen Dies geschieht unter Verletzung des Markenrechts und evtl weiterer Urheberrechte was fur den ahnungslosen Laien oft kaum erkennbar ist Unter Irrefuhrung der Kaufer die sich im guten Glauben wiegen ein originales Markenprodukt zu erwerben streichen diese Hersteller mit dieser Methode ungerechtfertigte Umsatze und gegebenenfalls Gewinne ein Variation der Quantitat Qualitat BearbeitenMarkenartikel werden mitunter in verschiedenen Verkaufsstellen oder Landern in unterschiedlichen doch Packungsgrossen angeboten oft an einer Verkaufsstelle mehrere Grossen nebeneinander z B Mars Riegel Mangels direktem Nebeneinander Vergleich ist das Abschatzen der Inhaltsmenge schwierig Zum typisch hoheren Stuck Preis in der Gastronomie auf Tankstellen kommt oft noch die kleinere Packungsgrosse dazu Markenartikler betonen zwar gleichbleibende Qualitat doch werden Qualitaten doch uber langere Zeiten betrachtet geandert um veranderten und regional unterschiedlichen Geschmack zu treffen veranderte Gesetze einzuhalten andere Rezepturen und Herstellungsverfahren zu ermoglichen Ungarn kritisieren 2017 dass Markenprodukte in ihrem Land in geringerer Qualitat oder Menge angeboten werden als in Osterreich 4 Siehe auch BearbeitenMarke Recht Markenfuhrung Markentreue MarkenpiraterieLiteratur BearbeitenAllgemeine Darstellungen Bearbeiten Erwin Dichtl Walter Eggers Hrsg Marke und Markenartikel als Instrumente des Wettbewerbs Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 36752 6 Heribert Meffert Der Markenartikel und seine Bedeutung fur den Verbraucher Ergebnisse einer empirischen Untersuchung Gruner und Jahr Hamburg 1979 ohne ISBN Paul W Meyer Marketing des industriellen Markenartikels Aufsatzsammlung in Reihe Materialien zu den Grundlagen des Marketing Bd 6 Selbstverlag Augsburg 1986 ISBN 3 921953 14 6 Absatz von Markenartikeln Bearbeiten Christofer Eggers Vertikale vertragliche Vertriebssysteme fur Markenartikel Hartung Gorre Konstanz 1990 ISBN 3 89191 394 X Reinhard Oertli Zweigleisiger Vertrieb von Markenartikeln Wirtschaftliche Erscheinung und rechtliche Problematik Schulthess Polygraphischer Verlag Zurich 1988 ISBN 3 7255 2645 1 Psychologie des Markenartikels Bearbeiten Fritz Unger Hrsg Konsumentenpsychologie und Markenartikel Physica Heidelberg 1986 ISBN 3 7908 0354 5 3 7908 0353 7 Thomas Fritz Die Botschaft der Markenartikel Vertextungsstrategien in der Werbung Stauffenburg Tubingen 1994 ISBN 3 86057 091 9 Markensoziologie Bearbeiten Alexander Deichsel Markensoziologie 2 Aufl Deutscher Fachverlag Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 8664 1083 1 Kai Uwe Hellmann Soziologie der Marke 2 Aufl Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 5182 9279 2 Geschichte des Markenartikels Bearbeiten Hans Gerd Conrad Werbung und Markenartikel am Beispiel der Markenfirma Dr Oetker von 1891 bis 1975 in Deutschland WVB Wissenschaftlicher Verlag Berlin Berlin 2002 ISBN 3 936846 00 6 Florian Langenscheidt Hrsg Deutsches Markenlexikon Gabler Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8349 0629 8 Die TV Kampagnen von Ariel Dixan Omo Persil Osterreich 1976 1989 CD ROM in Leopold Springinsfeld Die Kultur der Marke Verstehen beurteilen entwickeln Deutscher Fachverlag Frankfurt am Main 2001 ISBN 978 3 86641 092 3 Ohne Verfasserangabe MarkenWaren Maggi Odol Persil amp Co erobern den landlichen Haushalt Husum Husum 2002 ISBN 3 89876 081 2 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Otto Schenk Funktionen Erfolgsbedingungen und Psychostrategie von Handels und Gattungsmarken in Manfred Bruhn Hrsg Handelsmarken im Wettbewerb 2 Aufl Stuttgart 1997 S 71 96 Eintrag der Wortmarke J WECK im Kaiserlichen Patentamt Eintragung 13 November 1906 Registernummer 92192 Hans Otto Schenk Qualitats Preis Relationen von Herstellermarken und Handelsmarken Eine empirische Uberprufung anhand von Warentestergebnissen In Jahrbuch der Absatz und Verbrauchsforschung Heft 2 1980 S 129 145 Gleiche Marke in Ungarn schlechter als in Osterreich orf at 21 Februar 2017 abgerufen 21 Februar 2017 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4037584 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markenartikel amp oldid 234593749