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Die Kirche Maria Immaculata dt unbefleckte Maria in der westfalischen Mittelstadt Buren im Volksmund Jesuitenkirche genannt wurde im spatbarocken Stil zwischen 1754 und 1773 nach Planen von Franz Heinrich Roth dem Baumeister des paderbornischen Furstbischofs und Kurfursten von Koln Clemens August im Auftrag des Jesuitenordens erbaut 1 Sie gilt als eine der wenigen Kirchen im suddeutschen italienisch beeinflussten Stil nordlich des Mains Ansicht der Maria Immaculata Kirche von SudostenDie Kirche liegt am Fuss des Bergruckens zwischen Afte und Alme auf dem sich der historische Kern der Stadt Buren befindet Zusammen mit dem ehemaligen Jesuitenkolleg jetzt Mauritius Gymnasium und der Okonomie dem ehemaligen Wirtschaftsgebaude des Kollegs bildet sie ein Ensemble das die Ansicht des Ortes seit uber 250 Jahren pragt 2 Ungefahr an der Stelle dieses Ensembles stand zuvor einige Jahrhunderte lang die Burg der Edelherren von Buren deren letzter Nachfahre Moritz von Buren sein Vermogen in einem Testament von 1640 dem Jesuitenorden vermachte und spater in den Orden eintrat Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Bau der Kirche 1 3 Nach der Auflosung des Jesuitenordens 1 4 Restaurierungen 1 5 Feuchtigkeitsschaden 2 Architektur und Ausstattung 2 1 Bauwerk 2 1 1 Ausmasse und Grundriss 2 2 Innenraum und Ausstattung 2 2 1 Deckenfresken 2 2 2 Hochaltar 2 2 3 Weitere Ausstattung 2 2 4 Orgel und Orgelbuhne 2 2 5 Turen in den Seitenschiffen 3 Nutzung 4 Literatur 5 DVD 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Moritz von Buren hatte schon 1640 in seinem Testament verfugt dass aus seinem Nachlass in Buren ein Kolleg Studienhaus und eine Kirche errichtet werden sollten Nach seinem Tod am 7 November 1661 dauerte es uber 50 Jahre bis am 13 Juni 1717 der Grundstein fur das Kolleggebaude gelegt werden konnte das dann bis 1728 fertiggestellt wurde Ursprunglich war geplant die Kirche im Sudflugel des Gebaudes unterzubringen Dieses Vorhaben wurde aber aufgegeben und der Sudflugel als normaler Gebaudeteil ausgefuhrt so dass fur die Kirche ein eigener neuer Standort gesucht werden musste Als die Bauarbeiten nach der Fertigstellung des Kollegs fur uber 20 Jahre geruht hatten wurde 1751 beschlossen die Kirche zu bauen Man entschied sich fur einen Standort sudlich des Kolleggebaudes das durch einen Quertrakt mit der Kirche verbunden werden sollte Die Bauleitung wurde am 3 Juli 1754 dem Kammer Rat und Ingenieur Franz Christoph Nagel aus Paderborn und dessen Vertreter dem Jesuiten Christoph Seeberger ubertragen 1 Bau der Kirche Bearbeiten Schon einen Tag nach dem Abschluss des Vertrages mit Nagel begannen die Ausschachtungsarbeiten fur das Fundament nachdem vorher schon Baumaterial aus der Umgebung hauptsachlich Sandstein aus der Gegend von Hegensdorf nach anderen Angaben aus Weine 3 und Kalkstein aus der direkten Umgebung von Buren herangeschafft worden war Bis zum Winter des Jahres 1754 standen die Fundamente der Kirche und bis zum Fruhjahr 1756 war der Bau bis hinauf zum Kreuzgesims fertiggestellt so dass in den Fassadennischen des zweiten Geschosses bereits die Statuen des heiligen Ignatius von Loyola und des heiligen Franz Xaver aufgestellt werden konnten Die Steinmetzarbeiten wurden von Steinmetz Valentin Springer aus Neuhaus und Johann Urbanus aus Konigswinter ausgefuhrt Am 2 Mai desselben Jahres legte Kurfurst Clemens August der sowohl Bischof von Koln als auch von Paderborn war den Grundstein Clemens August hatte bereits die vorbereitenden Bauarbeiten mit grossem Interesse verfolgt man hatte aber mit der Grundsteinlegung gewartet bis er sich auf seinem Schloss Hirschberg bei Warstein befand um ihm die weite Anreise eigens nach Buren zu ersparen 1 Trotz der Storungen durch franzosische Soldaten welche durch die Stadt zogen konnte der Bau der Kirche in den folgenden Jahren zugig weitergefuhrt werden Im Jahr 1757 war die Fassade fast vollendet so dass auf den oberen Ecken die Statuen des heiligen Aloisius und des heiligen Stanislaus Kostka aufgestellt wurden die wie die anderen Statuen auch in Buren gefertigt wurden deren Stein aber aus den Ruthener Steinbruchen stammte wo er schon grob in Form gebracht worden war Die Bildhauerarbeiten der Fassade wurden von Meister Johann Theodor Axer und Meister Johann Jakob Putt 4 ausgefuhrt Ebenfalls im Jahr 1757 wurde ein Teil des Daches errichtet der im folgenden Jahr 1758 abgeschlossen wurde Auch die Fassade wurde im Jahr 1758 fertig der Turm der Kirche wuchs bis zum Turmhelm Das Dach der Kirche wurde mit Schiefer eingedeckt Gleichzeitig wurden in der Beichtkapelle heute Sakristei und im Turm die Gewolbe eingezogen 1759 wurde die Kuppel uber der Kreuzvierung vollendet und die Gewolbe im Hauptschiff und in den Seitenschiffen vollendet Aussen wurde der Kalkstein zwischen den Sandsteinpfeilern verputzt Im Jahr 1760 wurden die Arbeiten am Dach der Kirche beendet und die unter dem Chor liegende Krypta mit Gewolben versehen Gleichzeitig begannen die Jesuiten Verhandlungen mit dem Maler Joseph Gregor Winck der fur den Orden bereits an der Ausgestaltung der Mannheimer Jesuitenkirche mitgewirkt hatte Dieser begann nach dem Vertragsabschluss 1761 im Jahr 1762 mit den Malerarbeiten 4 Er wandte dabei die Fresco secco Technik an Die Malerarbeiten dauerten bis ins Jahr 1765 Um Pfingsten 1764 begannen die Gebruder Johann Nepomuk und Bernhard Mez mit den Stuckarbeiten die 1770 fertiggestellt wurden 4 Ein Jahr zuvor war der Bau der Gruft beendet die Fenster verglast die Turen eingesetzt und die Empore fur die Orgel errichtet worden Im Jahr 1771 wurde als letztes zentrales Element der prachtvolle Hochaltar vollendet Nach einer Bauzeit von uber 16 Jahren war die Kirche fertiggestellt Es fehlte noch der seitliche Verbindungstrakt zum Kolleg der auch die Sakristei beherbergen sollte Dieser Trakt wurde aber nicht mehr errichtet denn der Jesuitenorden war im Jahre 1773 von Papst Clemens XIV aufgelost worden Nach der Auflosung des Jesuitenordens Bearbeiten Nachdem die Extinktionsbulle des Papstes auch fur die Kollegien in Paderborn und Buren wirksam wurde beauftragte der Paderborner Furstbischof Wilhelm Anton seinen Generalvikar Dierna und den Hofrichter Meyer mit der Bildung der sogenannten Exjesuitenkommission die Besitz und Verwaltung der Guter des aufgelosten Ordens im Paderborner Land ubernahm darunter auch Kirche und Kolleg Am 3 August 1802 ubernahm das Land Preussen die Herrschaft uber das Hochstift Paderborn Entgegen der ansonsten ublichen Politik Preussens wurde der ehemalige Besitz des Jesuitenordens jedoch nicht sakularisiert sondern blieb weiter unter der Verwaltung der Exjesuitenkommission Als Preussen im Frieden von Tilsit seine linkselbischen Gebiete an Napoleon verlor fiel das Hochstift Paderborn und damit auch die Verwaltung der ehemaligen Jesuitenbesitztumer an das Konigreich Westphalen unter Jerome Bonaparte dem Bruder Napoleon Bonapartes 1811 wurde das Haus Buren den Krondomanen unterstellt die Ertrage aus dem Fonds wurden aber weiterhin fur die im Testament vorgesehenen Zwecke verwendet nur etwaige Uberschusse wurden fur die Domanen verrechnet Dies beendete die Tatigkeit der Exjesuitenkommission 5 Als Westfalen wieder an Preussen fiel blieb das Haus Buren zunachst Staatsgut wurde dann aber auf Bestreben Franz Egon von Furstenbergs und des Oberprasidenten von Vincke als Haus Buren scher Fonds zuruckgegeben Dieses ubernimmt seitdem die Verwaltung und Finanzierung der ehemaligen Besitztumer des Jesuitenordens im Raum Buren Restaurierungen Bearbeiten Erste Restaurierungen wurden schon Mitte des 19 Jahrhunderts durchgefuhrt dabei wurden einige Deckenfresken ubermalt Das Ausbleiben weiterer Massnahmen in den folgenden Jahren sowie kriegsbedingte Schaden erforderten in den 1970er Jahren umfangreichere Bau und Sicherungsmassnahmen an Fassaden und Dachern sowie von 1980 bis 1983 eine Restaurierung und Sicherung der Orgelempore In den folgenden Jahren wurde ein Konzept fur eine Restaurierung des gesamten Kirchenbaus ausgearbeitet die dann von 1988 an drei Jahre lang ausgefuhrt wurde Am 8 September 1991 zum Fest Maria Geburt wurde die Kirche dann mit einem feierlichen Pontifikalamt wieder eingeweiht Die gesamte Restaurierung kostete rund sieben Millionen D Mark 6 Feuchtigkeitsschaden Bearbeiten Nach einer Begehung am 11 Juli 2012 wurden Baumangel und Feuchtigkeitsschaden an den Stuckdecken festgestellt 7 Nachdem die Kirche zunachst fur den Besucherverkehr komplett geschlossen wurde ist sie seit Ende Dezember 2012 wieder fur Besucher geoffnet Durch einen Schutztunnel sowie ein Sicherheitsnetz werden Besucher vor herabfallenden Teilen geschutzt Die eigentlichen Sanierungsarbeiten sollten im Jahr 2013 durchgefuhrt werden 8 Im Sommer 2013 war die Finanzierung der etwa 500 000 Euro teuren Sanierungsarbeiten allerdings immer noch nicht gesichert da die Bezirksregierung Detmold auf die Zusage des Landes Nordrhein Westfalen warten musste 9 Ende September 2013 wurde mit dem Aufbau des Aussengerusts begonnen Architektur und Ausstattung BearbeitenBauwerk Bearbeiten Die Kirche wurde aus rauverputztem Bruchsteinmauerwerk und ausgestalteten Sandsteinzierelementen errichtet Alle vier Fassadenseiten wurden hier entgegen der jesuitischen Tradition umfangreich gestaltet insbesondere die Ostfassade mit dem Haupteingang nbsp Ostfassade der KircheDie Ostfassade der Kirche ist in drei Geschosse gegliedert und wird von einer drei Meter hohen Statue der hl Maria gekront der die Kirche geweiht ist wie auch die Inschrift im Fries verkundet SINE LABE CONCEPTAE VIRGINI ANNO MDCCLV ubersetzt Der ohne Makel empfangenen Jungfrau geweiht im Jahre 1755 Der Unterbau ist in einfacher Rustikabauweise ausgefuhrt die Mittelpartie springt um 1 57 m vor Die Umrahmung des Hauptportals zwischen den mittleren Pilastern tragt in einer Kartusche die lateinische Inschrift Templum Societatis Jesu Quod ad majorem DEI Gloriam fundavit MAURITIUS L B et Nobilis D de Buren D in Ringelstein Vollbrexen et Geist ex Praeside Camerae Imperialis Sacerdos Societatis Jesu ubersetzt Kirche der Gesellschaft Jesu zur grosseren Ehre Gottes gestiftet von Moritz Frei und Edlen Herrn von Buren Herrn zu Ringelstein Vollbrexen und Geist Reichskammergerichtsprasident dann Priester der Gesellschaft Jesu Der Oberbau ist doppelt so hoch wie der Unterbau und wird von Pilastern mit korinthischen Kapitellen in drei Felder unterteilt Die Pilaster sind durch Festons Fruchtgehange untereinander verbunden Das mittlere Feld weist ein grosses Rundbogenfenster auf das linke Feld enthalt in einer Nische die uberlebensgrosse Statue des hl Ignatius von Loyola des Grunders des Jesuitenordens das rechte Feld die Statue des hl Franz Xaver Den Abschluss des Oberbaus bildet ein Gebalk mit Fries auf dem sich die oben schon erwahnte Inschrift zur Weihung der Kirche befindet Das Gesims verlauft um die ganze Kirche Anstelle eines Giebels schliesst oberhalb eine Attika an den Oberbau an Sie zeigt auf von den Pilastern unterteilten Feldern folgende Motive Links Gottesdienstliche Paramente fur Segensandachten Monstranz Chormantel etc Mitte Wappen der Stadt Buren mit Krone Rechts Gottesdienstliche Paramente fur die Messe Kelch Messgewand etc Den Abschluss der Attika bildet wiederum ein Gebalk Darauf befindet sich eine Balustrade mit drei Statuen links die Statue des hl Aloisius von Gonzaga in der Mitte die Marienstatue und rechts die Statue des hl Stanislaus Kostka An der nordlichen Front des Querschiffs fehlt der Putz auf dem Bruchsteinmauerwerk hier ist der Ansatz des geplanten aber nie gebauten Verbindungstraktes zum nebenan gelegenen Jesuitenkolleg erkennbar Im ausseren Erscheinungsbild spiegelt sich der Zentralbau wider der Vierungsbau als zentrales Element erhebt sich uber das Dach der Haupt und Seitenschiffe Das Zeltdach des Vierungsbaus tragt vier Erker die das Licht uber grosse Fenster in das Innere der Kuppel fallen lassen Den Abschluss bildet eine welsche Haube die einen Sternknauf tragt Das Langhaus tragt ein einfaches Satteldach das Querschiff ein Mansarddach Die Seitenschiffe werden von einfachen Pultdachern abgeschlossen Ausmasse und Grundriss Bearbeiten nbsp Innenansicht der Kirche von der Orgelbuhne ausDie dreischiffige Immaculata Kirche ist ein Zentralbau den Schwerpunkt bildet die Vierung unter der zentralen Kuppel Die Langsarme sind jeweils zweijochig die Querarme jeweils einjochig Die lichte Lange des Mittelschiffs betragt 32 2 m die lichte Breite im Querschiff 23 1 m Die Gewolbehohe im Haupt und Querschiff betragt jeweils 15 62 m in den Seitenschiffen 7 0 m Die Kuppel reicht bis in 24 7 m Hohe uber der Vierung und ist leicht oval in Langsrichtung misst sie etwa 11 0 m in Querrichtung 11 5 m 10 Die zentralen Pfeiler auf denen die Kuppel ruht haben Abmessungen von 4 m in der Breite und 3 25 m in der Tiefe Die vier Pfeiler im Chor und Langhaus besitzen eine Breite von 1 8 m und eine Tiefe von 2 05 m Die Pilaster an diesen Pfeilern besitzen korinthische Kapitelle und attische Basen Die Pilaster die die Eingangs und Querbogen stutzen besitzen schlichte toskanische Kapitelle und einfache Basen aus Wulst Plattchen und Anlauf Innenraum und Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht vom Hauptportal aus HDR Aufnahme nbsp Deckenansicht HDR Aufnahme Deckenfresken Bearbeiten Die Deckenfresken von Joseph Gregor Winck innerhalb der Kirche stellen wichtige Momente im Leben der heiligen Maria dar Diese sind wie folgt angeordnet Uber dem Chor Geburt Mariens uber dem Hauptschiff Vermahlung Mariens mit Josef uber dem nordlichen Seitenschiff Maria Verkundigung und uber dem sudlichen Seitenschiff Heimsuchung Maria trifft Elisabeth In der Kuppel befinden sich vier Gemalde Der Tempelgang Darstellung Jesu im Tempel Tod Mariens und Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel Zwischen den Gemalden befinden sich Grisailledarstellungen des Verses 6 9 des Hohelieds der traditionell auf Maria bezogen wird Wer ist diese die dort hervortritt der aufsteigenden Morgenrote gleich schon wie der Mond auserkoren wie die Sonne furchtbar wie ein gewaltiges Heerlager Die Medaillons zeigen Maria von einer Sonne umgeben auf der Mondsichel sitzend in einem Stern und uber einem Heerlager schwebend In der Laterne wird die Kronung Mariens dargestellt In den Kuppelpendentifs befinden sich Gemalde der alttestamentlichen Vorbilder Marias Esther Judith Abigail und Jahel Alle Fresken sind in warmen pastellenen Farbtonen gehalten und sind perspektivisch wodurch der Eindruck entstehen soll dass die Kirche nach oben geoffnet ist nbsp Deckenfresko uber dem Altarraum nbsp Kuppel uber der Vierung nbsp Gesamtansicht des Altarraumes nbsp Ansicht des AltartischesHochaltar Bearbeiten Der Hochaltar besteht aus zwei Teilen dem Altartisch und dem Hinterbau Der Altar besitzt eine sarkophagartige Mensa die von zwei sitzenden Frauengestalten flankiert wird Hinter dem Altartisch erhebt sich das Altarretabel das von sechs kleinen Saulen eingerahmt wird In der Mitte des Retabels befindet sich der Tabernakel Der durchbrochene Aufsatz wird von zwei knienden Engelsfiguren gekront neben den Saulen befinden sich zwei kerzentragende stehende Engelsfiguren Ursprunglich befand sich oben auf dem Abschluss noch eine Marienstatue diese befindet sich nun auf dem Dach der Kanzel Der Hinterbau wird von vier freistehenden Saulen umrahmt zwischen denen das umlaufende Gebalk nach vorne tritt Zwischen den Saulen befindet sich ein Olgemalde das Maria inmitten der Heiligen des Jesuitenordens zeigt Die Verbindung zwischen Bild und Saulen wird durch eine Blumengirlande geschaffen die vom Bildrahmen ausgeht und von freischwebenden Engeln an den Saulen gehalten wird Weitere Ausstattung Bearbeiten In der Kirche befinden sich zwei Gemalde des Paderborner Malers Anton Joseph Stratmann Maria Immaculata mit den Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola Franz Xaver Stanislaus Kostka und Aloisius von Gonzaga und Die Hl Trinitat in Erwartung der zum Himmel auffahrenden Maria Immaculata Die vier dreinischigen Beichtstuhle in den Seitenflugeln wurden um 1775 von Johann Leonhard Falter angefertigt Sie sind schlichte ohne grosse Verzierungen gehaltene Rokoko Stucke Vier weitere aufwendiger gestaltete Beichtstuhle die sich ursprunglich ebenfalls in der Kirche befanden wurden Ende des 18 Jahrhunderts nach Brilon verkauft wo sie in der St Nikolai Kirche aufgestellt wurden 11 Die Betschemel die in den Seitenflugeln neben dem Chor stehen befanden sich fruher im Hauptraum der Kirche an den Pfeilern und sind daher nur auf einer Seite reichlich mit Schnitzereien darunter die Wappen der Jesuiten und des Hauses Buren verziert Seit der 250 Jahr Feier im Sommer 2004 befinden sich ein neuer in der Gestaltung an den Stil der Kirche angepasster Messaltar und ein neues im gleichen Stil gehaltenes Lesungspult im Vorraum zum Chor Zuvor standen dort nur zwei einfache Holzmobel Die Kanzel des Paderborner Bildhauers Philipp Reichmann mit ihrer aus dem 18 Jahrhundert stammenden Marienfigur wurde 1916 aus einer anderen Kirche eingebaut 12 und passt in ihrem Rokoko Stil nicht ganz in den Raum Die auf dem Schalldeckel aufgestellte Marienfigur aus dem spaten 18 Jahrhundert wird Johann Leonhard Falter zugeschrieben 11 Orgel und Orgelbuhne Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgelbuhne ruht auf vier weit ausladenden Konsolen und springt in der Mitte etwas vor Die Buhne ist uber eine Wendeltreppe in der Fassadenmauer zu erreichen Die erste Orgel der Kirche wurde 1837 38 aus der Kirche des aufgehobenen Franziskanerklosters Geseke nach Buren gebracht Sie war 1741 42 von Johann Patroclus Moller gebaut worden Von 1884 bis 1886 wurde diese erste Orgel auf Betreiben des Direktors des Schullehrerseminars durch einen Neubau durch die Eggert Orgelbau Anstalt ersetzt 11 diese passt sich aber in Gliederung und Aufbau sehr gut in die Kirche ein Die Disposition der Orgel verteilt sich auf Hauptwerk Positiv und Pedal 13 nbsp Holztur im nordlichen SeitenschiffI Hauptwerk1 Bordun 16 2 Principal 8 3 Gedeckt 8 4 Hohlflote 8 5 Gambe 8 6 Octav 4 7 Rohrflote 4 8 Octav 2 9 Mixtur V10 Trompete 8 II Positiv11 Quintaton 16 12 Geigenprincipal 8 13 Traversflote 8 14 Salicional 8 15 Dolce 4 16 Gemshorn 4 17 Cornett V Pedal18 Subbass 16 19 Violon 16 20 Gedeckt 8 21 Violon 8 22 Quint 5 1 3 23 Octav 4 24 Posaune 16 Turen in den Seitenschiffen Bearbeiten Zur Sakristei hin befinden sich in den Kopfenden der Seitenschiffe zwei holzerne zweiflugelige Scheinturen die sich besonders durch ihre filigranen und prachtigen Intarsienarbeiten auszeichnen Sie zeigen Szenen aus der Bibel die Tur im Nordflugel das Gleichnis vom verlorenen Sohn sowie eine Darstellung von Johannes dem Taufer Die Tur im Sudflugel zeigt zwei Darstellungen des Guten Hirten 11 Die Turrahmen stammen aus der Werkstatt von Johann Leonhard Falter die Intarsienarbeiten werden dem Geseker Schreinermeister Christoph Vollmer zugeschrieben 11 Die Beziehung der Darstellungen auf die Busssakramente lasst auch vermuten dass sie ursprunglich als Eingangsturen zu einer Busskapelle geplant waren die sich anstelle der Sakristei befinden sollte Nutzung BearbeitenDie Kirche wurde nie in ihrem ursprunglichen Sinne als Kollegskirche genutzt da der Jesuitenorden noch vor der Fertigstellung der Kirche aufgelost wurde Stattdessen bezog die katholische Pfarrgemeinde Sankt Nikolaus der Stadt Buren die Kirche in das Gemeindeleben mit ein und nutzte sie neben der Pfarrkirche Sankt Nikolaus als Ort fur Gottesdienste Auch wurden und werden dort die Schulgottesdienste der im ehemaligen Kolleg untergebrachten Bildungseinrichtungen Lehrerkolleg Aufbauschule Mauritius Gymnasium abgehalten Haufig wird die Kirche auch fur Hochzeiten und Konzerte genutzt und ist eine der wichtigsten touristischen Sehenswurdigkeiten der Stadt Buren 14 Literatur BearbeitenNorbert Assmuth Die ehemalige Jesuitenkirche Maria Immaculata in Buren Dokumentation und Beitrage zur Innenrestaurierung 1986 1991 Denkmalpflege und Forschung in Westfalen Bd 27 Habelt Bonn 1994 ISBN 3 7749 2660 3 Siegfried Rudigkeit Kolleg und Kirche der Jesuiten zu Buren Planungs und Baugeschichte Kunstgeschichte Form und Interesse Bd 27 Lit Munster 1989 ISBN 3 88660 527 2 zugleich Dissertation der Universitat Munster 1989 Siegfried Rudigkeit Die ehemalige Jesuitenkirche Maria Immaculata zu Buren Westfalische Kunststatten Heft 74 Munster 1995DVD Bearbeiten Moritz von Buren Sein Leben und sein Werk und Der Himmel von Buren 2 Video DVDs der Dia Vortrage von Bruno Bange Eine DVD Video Dokumentation von Werner Niggemann und Rolf Kuhr Tonbearbeitung im Auftrag des Heimatverein Buren e V Buren 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Immaculata Buren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche Maria Immaculata auf der Homepage der katholischen Kirchengemeinde St Nikolaus BurenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Bruno Bange 800 Jahre Stadt Buren 1195 1995 in Heimatverein Buren Buren Einblicke in die historische Entwicklung Bonifatius Paderborn 1994 S 99 Tanja Loer Leben in und mit Baudenkmalern in Heimatverein Buren Wir an Alme und Afte Schriftenreihe des Heimatvereins Buren e V S 119 Tanja Loer Leben in und mit Baudenkmalern in Heimatverein Buren Wir an Alme und Afte Schriftenreihe des Heimatvereins Buren e V S 107 a b c Bruno Bange 800 Jahre Stadt Buren 1195 1995 in Heimatverein Buren Buren Einblicke in die historische Entwicklung S 100 Erhard Schwarz Das Haus Buren sche Fonds als Rechtsnachfolger des Burener Jesuitenkollegs in Heimatverein Buren Buren Einblicke in die historische Entwicklung S 434f Erhard Schwarz Das Haus Buren sche Fonds als Rechtsnachfolger des Burener Jesuitenkollegs in Heimatverein Buren Buren Einblicke in die historische Entwicklung S 442f BUREN In Jesuitenkirche dringt Wasser ein nw news de 21 Juli 2012 Pressemitteilung der Bezirksregierung Detmold vom 12 Dezember 2012 Jesuitenkirche Maria Immaculata in Buren wird wieder geoffnet Memento vom 23 Dezember 2015 im Internet Archive BUREN Burener warten aufs Geld fur die Kirche nw news de 20 Juni 2013 Kurztexte zur Denkmalpflege Die Jesuitenkirche St Maria Immaculata in Buren auf baufachinformationen de abgerufen 16 Oktober 2013 a b c d e Siegfried Rudigkeit Kolleg und Kirche der Jesuiten zu Buren Planungs und Baugeschichte S 40 Tanja Loer Leben in und mit Baudenkmalern in Heimatverein Buren Wir an Alme und Afte Schriftenreihe des Heimatvereins Buren e V S 111 Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn Orgeln in Buren Stand 1 Februar 2011 bueren de Sehenswurdigkeiten abgerufen 22 Dezember 2015Kirchen der Gemeinde Buren Westfalen St Kilian Brenken St Johannes Baptist Siddinghausen St Birgitta Weiberg St Nikolaus Buren Maria Immaculata Buren 51 554722222222 8 5577777777778 Koordinaten 51 33 17 N 8 33 28 O nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Immaculata Buren amp oldid 238007900