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Maria Himmelfahrt Ruckers Flieden Ansicht von der Ortsmitte mit Kirchenschiff Treppenturm und TurmOrt Ruckers Flieden Konfession romisch katholischDiozese FuldaPatrozinium Maria HimmelfahrtBaujahr 1890 93Bautyp SaalkircheFunktion Filialkirche der Pfarrei Christkonig FliedenMaria Himmelfahrt ist eine romisch katholische Wallfahrtskirche in Ruckers einem Ortsteil der Gemeinde Flieden im osthessischen Landkreis Fulda die zum Bistum Fulda gehort Das Kirchengebaude steht an der Schulstrasse 4 Die Kirche von der Schulstrasse Sudosten Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges an der Stirnseite des ChoresKircheninnere mit Blick zum AltarKircheninnere mit Blick zur OrgelDie Gemeinde gehort seit 2021 zur Pfarrei Christkonig Flieden im Pastoralverbund Christus Erloser Flieden Hauswurz im Dekanat Neuhof Grossenluder Die Kirche steht unter dem Patrozinium Maria Himmelfahrt Den Gedenktag feiert die katholische Kirche am 15 August Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Kirche 1 1 Erste Kapelle 1 2 Reformationszeit 1 3 Zweite Kapelle 1 4 Sakularisation 1 5 Kirchenbrand und Neubau 1 6 Erhebung zur Pfarrkirche 1 7 Filialkirche 2 Architektur 3 Kunstlerische Ausstattung 4 Glocken 5 Orgel 6 Bildergalerie 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte der Kirche BearbeitenEine Ersterwahnung von Ruckers erfolgt im Jahre 1160 Der Ort wird damals als Rutchares bezeichnet In dieser Zeit lag die Grundherrschaft beim 744 gegrundeten Kloster Fulda das ab dem Jahre 782 zur Kirchenprovinz Mainz gehorte Erste Kapelle Bearbeiten Bereits im Jahre 1451 wird unter Furstabt Reinhard von Weilnau eine Kapelle mit dem Patrozinium der Hl Maria genannt Die romischen Kardinale Georgius Astorgius Prosper Petrus und Cusa gewahrten der Marienkapelle in Ruckers einer Filialkirche der Pfarrei Flieden im Mainzer Bistum in einer noch vorhandenen Urkunde reiche Ablasse Es ist zu dieser Zeit Filiale von Flieden 1470 wird ein Stipendarius in Ruckers erwahnt dessen Lehnsherr der Abt von Fulda war Der Stipendarius hatte jeden Samstag eine Muttergottesmesse zu lesen und wohl auch die Wallfahrer seelsorgerisch zu betreuen Reformationszeit Bearbeiten Seit 1523 gab es erste reformatorische Bestrebungen im Hochstift Fulda Auch Ruckers spurte diese Mitte des 16 Jahrhunderts eignete sich der protestantische Pfarrer von Neuhof die Einkunfte der Marienkapelle von Ruckers an und stellte die Dienste des fruheren katholischen Vikars sicher und fur 6 Gulden jahrlich hielt er samstags eine Messe mit Predigt und schaffte die bisherigen Marienfeste ab Daraufhin blieben in den religiosen Wirren der Zeit die Pilger aus und ein Spendenruckgang war die Folge Eine gute Seelsorge in einer so ausgedehnten Flachenpfarrei wie Flieden war ausserst schwierig zumal durch protestantische Prediger die Reformation auf dem Vormarsch war Deshalb errichtete der Fuldaer Furstabt Balthasar von Dermbach 1570 1606 weitere Seelsorgestellen um die Betreuung der Glaubigen zu verbessern und mehr Prasenz zu zeigen 1571 hatte er Jesuiten nach Fulda gerufen und sie mit der Gegenreformation im Stiftsgebiet beauftragt Die Grundung der Pfarrei St Michael Neuhof 1582 war eine Folge Um eine Neuordnung der Ruckerser Einkunfte zu erreichen versah unter Furstabt Balthasar von Dernbach der Pfarrer der neugegrundeten Pfarrei in Neuhof Johannes Haal jeden Samstag in Ruckers ein Amt mit Predigt Zweite Kapelle Bearbeiten Vor dem Allerheiligentag 1621 wird uber die Weihe der neuw Kapbeln zu Neuwenhoff geweyett darnach zum Reickers durch Weyhbischof Christipoh Weber berichtet Es handelte sich hierbei um den Mainzer Weihbischof mit Sitz in Erfurt Christoph Weber SJ der zunachst die neue Kirche in Neuhof und darauf die neue Kapelle in Ruckers am 22 Oktober 1621 konsekrierte und in beiden Orten anschliessend gefirmt habe bevor er am Dienstag nach Erfurt zuruckreiste In dieser Zeit wuteten bereits die ersten Kampfe des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 noch weitab des Weiheortes 1778 wird vom Fuldaer Hofbaumeister Carl Philipp Arnd eine Zeichnung der 1621 errichteten Wallfahrtskapelle erstellt die einen Grundriss von 21 m 8 m hatte Der quadratische Altarraum befand sich im 19 m hohen mit Holzschindeln gedeckten Turm mit einem Satteldach Das ebenfalls mit Holzschindeln bedeckte Satteldach der Kapelle trug in einen Dachreiter mit einer Gemeindeglocke Arnd unterbreitete Erweiterungsvorschlage die aus unbekannten Grunden nicht umgesetzt wurden Seine Umbauvorschlage hatten eine Kirche in Kreuzform zur Folge gehabt 1781 besorgte erstmals ein Franziskanerpater namens Cajetan vom Kloster Frauenberg als Stationar die Gottesdienste am Sonntag 1787 unter dem Fuldaer Furstbischof Heinrich VIII von Bibra war Ruckers der Furstabtei Fulda Oberamt Neuhof zugeordnet Mit dem Tod von Pater Amand Pflug 1830 als Nachfolger von Pater Cajetan endete wegen des herrschenden Priestermangels im Kloster die Priestergestellung in Ruckers Es mussten wieder die Gottesdienste in Flieden besucht werden 1831 gelang jedoch den fur Rommerz abgestellten Franziskaner Pater Theokrat Jost zu berufen der bis 1841 74 jahrig von seinen priesterlichen Verpflichtungen entbunden wurde Von da an versorgte der Kaplan von Flieden Ruckers seelsorgerisch Sakularisation Bearbeiten Das Hochstift bzw Furstbistum Fulda wurde auf Drangen Napoleons 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss sakularisiert 1812 wird es Tochterkirche von Neuhof zu der auch Federwisch und Langenau gehorten nbsp Kirchenbrand und Neubau Bearbeiten Am 12 Mai 1890 setzte ein Dorfbrand von einem Hofbrand ausgehend die 1621 errichtet Kapelle sowie die angrenzenden Hofe und Hauser ein jahes Ende Fur den Neubau der Kirche konnte der Paderborner Diozesanbaumeister Arnold Guldenpfennig gewonnen werden Bereits nach drei Jahren Bauzeit wurde die neue neugotische Pfarrkirche am 12 Sept 1893 durch den Bischof Joseph Weyland wieder geweiht werden Erhebung zur Pfarrkirche Bearbeiten nbsp Das Hochkreuz von 1900 mit dem Grab des ersten Pfarrers Stephan Gnau links 1844 erhielt Ruckers eine Lokalkaplanei und einen Kaplan Bischof Christoph Florientius Kott vollzog mit Urkunde 14 Nov 1872 die Erhebung der Lokalkaplanei zur eigenstandigen Pfarrei Maria Himmelfahrt Filialkirche Bearbeiten Am 1 Januar 2021 schlossen sich die Pfarreien der Gemeinde Flieden zu einer neuen Gemeinde Christkonig Flieden mit der Pfarrkirche St Goar zusammen 1 Architektur BearbeitenBereits von weitem ist die Kirche Maria Himmelfahrt schon mit ihrem stattlichen Kirchturm mit Sandsteinquardermauerwerk und den schlichten neugotischen Formen mit drei Fensterachsen und abgestuften Stutzpfeilern zu erkennen Sie hat zweibahnige Spitzbogenfenster mit einem Ringbogenabschluss Das Gotteshaus hat eine Lange von 30 16 6 m von Turm bis Chor Der 37 m hohe Turm ist sehr wuchtig hat drei Gesimstrennungen Dreipassfenster die in der Glockenstube im Obergeschoss unter dem Turmhelm grosser sind Die Glockenstube kront eine vierseitige Turmuhr und tragt einen Spitzhelm mit schmiedeeisernem Turmkreuz auf einem Knauf Auf der linken dem ehem Friedhof zugewandten Seite ist ein halbrunder Treppenturm PortaleDas Hauptportal befindet sich an der westlichen Stirnseite des Turms Ein weiteres Portal befindet sich auf der Sudseite unter der ersten Fensterachse mit kleinem Fenster Beide Portale zieren ein Birnstabprofil Doppelhohlkehle und im Bogenfeld Masswerkblenden Uber beiden Portalen befinden sich leere Podeste Kunstlerische Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar 1897 die Nebenaltare 1898 und Kanzel 1898 Die Entwurfe der Altare und der Kanzel waren von Baurat Guldenpfennig gefertigt worden und wurden vom St Bernward Institut in Mainz gefertigt Das nachweislich aus 1451 stammende gotische Gnadenbildnis der Gottesmutter wurde in die neue Kirche ubernommen Glocken BearbeitenDie in der in 1621 erbauten Kapelle im Dachreiter hangende Gemeindeglocke und das im Turm hangende Zweigelaut war beim Kirchenbrand zerstort worden Ihr vorgefundenes Metallmaterial wurde fur den Neuguss der Josefsglocke wieder verwendet Der Glockengiesser vermutete aufgrund der Materialzusammensetzung sogar den Glockenursprung der fruheren Glocken im 13 Jahrhundert Am 17 September 1893 wurden fur die neue Kirche zwei neue Glocken Josef mit 375 Pfund und Maria 1359 Pfund eingeweiht 1906 folgte die Herz Jesu Glocke von den Gebr Edelbrock Im Sommer 1917 erfolgte die Beschlagnahme von zwei Glocken des Gelautes fur die Herstellung von Rustungsmaterial wegen des Ersten Weltkrieges Besonders die Glocken des 19 Jahrhunderts mussten zur Einschmelzung abgeliefert werden Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelDie ehemalige Orgel wurde vom Fuldaer Orgelbauer Fritz Clewing am 17 Juli 1897 aufgestellt und 1964 abgebrochen 1974 wurde eine neue Orgel durch die Firma Hey erbaut Das Instrument besitzt mechanische Schleifladen mit elektrischer Registeransteuerung und verfugt uber folgende Disposition I Hauptwerk C f3Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Quinte 2 2 3 Nachthorn 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Schwellwerk C f3Gedackt 8 Blockflote 4 Prinzipal 2 Terzian II 1 3 5 Scharfzimbel III 2 3 Dulzian 8 Tremulant Pedal C d1Subbass 16 Offenbass 8 Choralbass 4 Piffaro II 2 2 3 Fagott 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 2 freie Kombinationen Plenum TuttiBildergalerie Bearbeiten nbsp Der Gnadenaltar der Wallfahrtskirche nbsp Die Szenenhafte Freskodarstellung der Ablassgewahrung von 1451 uber dem Gnadenaltar nbsp Der Josefsaltar nbsp Der TaufsteinLiteratur BearbeitenFestschrift 100 Jahre Pfarrdorf Ruckers 1872 1972 Katholische Kirchengemeinde Ruckers Hrsg Kirchenfuhrer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Ruckers anlasslich 125 Jahre Pfarrgemeinde Ruckers 1872 1997 Druckerei G Vogel Neuhof Gemeindevorstand Flieden Hrsg Chronik 850 Jahre Ruckers 1160 2010 Schoppner Druck Flieden Rehm Gottfried Die Orgeln des Kreises Fulda Die Orgeln des ehemaligen Landkreises Fulda und des ehemaligen Kreises Hunfeld erweiterte Neuauflage der Bande 3 und 5 Berlin Pape Verlag 1978 Einzelnachweise Bearbeiten Fusionsurkunde der Pfarreien Amtsblatt des Bistums Fulda Nr 112 vom 12 Dezember 2020 abgerufen am 2 Januar 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei Ruckers in der Literatur Pfarrei Ruckers Pfarrei im Pastoralverbund Ruckers Flieden Landkreis Fulda Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Maria Himmelfahrt nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Katholischen Kirche Bistum FuldaNormdaten Geografikum GND 104170187X lobid OGND AKS 50 46545 9 67615 Koordinaten 50 27 55 6 N 9 40 34 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Ruckers amp oldid 235580183