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Margarete von Anjou 23 Marz oder 24 Marz 1430 in Pont a Mousson oder Nancy 25 August 1482 in Dampierre sur Loire bei Saumur 1 war von 1445 bis 1461 und von 1470 bis 1471 Konigin von England Sie war das vierte das Kleinkindalter uberlebende Kind und die zweite Tochter von Rene von Anjou dem spateren Konig von Neapel und Titularkonig von Jerusalem und von Isabella von Lothringen 1445 wurde sie mit Heinrich VI Konig von England verheiratet Die franzosische Ruckeroberung der Normandie 1450 in der Spatphase des Hundertjahrigen Kriegs kostete sie in England viele Sympathien Entgegen ihrem Wunsch der 1453 ausgebrochenen Geisteskrankheit ihres Gatten wegen die Regentschaft zu ubernehmen wurde Richard Plantagenet 3 Duke of York Protektor des Reichs Nach dem Ausbruch der Rosenkriege 1455 spielte sie als fuhrende Vertreterin des Hauses Lancaster eine wichtige Rolle in den von 1459 bis 1461 andauernden Kampfen In der Schlacht von Towton 29 Marz 1461 erlitt ihre Partei eine schwere Niederlage Mit Unterstutzung von Richard Neville 16 Earl of Warwick gelangte Eduard IV auf den Thron Margarete floh nach Frankreich konnte aber nach ihrer Aussohnung mit Warwick der sich mit Eduard IV entzweit und diesen gesturzt hatte im April 1471 mit einem Invasionsheer nach England zuruckkehren Bereits einen Monat spater wurde ihre Armee jedoch in der Schlacht von Tewkesbury schwer geschlagen Ihr Sohn Edward fand dabei den Tod ihr Gatte wurde im Tower of London ermordet und sie selbst geriet in Gefangenschaft Erst 1476 durfte sie sich in ihre Heimat Frankreich begeben wo sie sechs Jahre spater starb Margarete von Anjou um 1445 Darstellung von Talbot Master Jean de Meung uberreicht Margarete seine franzosische Ubersetzung von Boethius Werk Consolatio philosophiae Buchmalerei in der Handschrift Jena Bibliothek der Friedrich Schiller Universitat Ms fol 85 fol 13v spates 15 Jahrhundert Margarete gehort zu den meistkritisierten englischen Koniginnen die im Mittelalter lebten Diesen Tadel ubten bereits Zeitgenossen aber auch spatere Historiker Im Zuge der Machtkampfe am englischen Konigshof verbreiteten politische Gegner bereits bosartige Geruchte uber sie als sie noch eine junge Konigin war So wurde behauptet dass ihr Sohn der kleine Prinz Edward nicht der Sohn Heinrichs VI sei Zur Legitimierung seiner Dynastie liess Konig Eduard IV seine Vorganger aus der Lancaster Dynastie in dusteren Farben malen dabei wurde Margarete als die eigentliche Triebfeder fur den Ausbruch der Rosenkriege hingestellt Nach dieser Propaganda sei sie eine skrupellose machthungrige und rachsuchtige Konigin gewesen Dieses Bild verfestigte Shakespeare fur die folgenden Jahrhunderte es wirkte bis ins 20 Jahrhundert auf Historiker und Biographen Margaretes ein Dagegen stellten sie viele franzosische Autoren als tragische Heldin dar 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung fruhes Leben 1 2 Heiratsverhandlungen 1 3 Heirat mit Heinrich VI von England 1 4 Fruhe Jahre als Konigin 1 5 Beginn des Machtkampfs mit dem Herzog von York 1 6 Rolle in den Rosenkriegen 1 6 1 Aufstieg zu einer Fuhrerin der Lancaster Partei 1 6 2 Weitere Kampfe mit dem Herzog von York 1 6 3 Exil in Schottland vergebliche Invasionsversuche in England 1 6 4 Exil in Frankreich 1 6 5 Kurze Restauration der Lancaster Herrschaft Niederlage bei Tewkesbury 1 7 Gefangenschaft in England Ruckkehr nach Frankreich Tod 2 Rezeption 3 Nachkommen 4 Vorfahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbstammung fruhes Leben Bearbeiten Rene von Anjou der Vater Margaretes von Anjou war als Urenkel des Konigs Johann II des Guten sowie Bruder von Marie der Gattin Konig Karls VII direkt mit dem franzosischen Konigshaus verwandt Margaretes Mutter Isabella war die alteste Tochter und Erbin des Herzogs Karl II von Lothringen Nach dem am 25 Januar 1431 erfolgten Tod seines Schwiegervaters Karl II wurde Rene von Anjou aus dem Recht seiner Gemahlin neuer Herzog von Lothringen Dies verwickelte ihn in einen Krieg mit dem von Philipp dem Guten unterstutzten Grafen Antoine von Vaudemont Rene wurde nach der Schlacht von Bulgneville 2 Juli 1431 von Antoine gefangen genommen und bis 1437 in Dijon interniert Nun ubernahm Isabella von Lothringen die Herrschaft uber Lothringen und das Herzogtum Bar sowie die alleinige Fursorge fur ihre kleine Tochter Margarete die in ihren ersten Lebensjahren in Nancy aufwuchs Wahrend seiner Gefangenschaft erbte Rene im November 1434 auch noch von seinem verstorbenen Bruder Ludwig III das Herzogtum Anjou sowie die Grafschaft Provence und im Februar 1435 von Johanna II die Throne von Neapel Sizilien sowie Aragon Diese letztgenannten Anspruche machte ihm aber Alfons V von Aragon streitig Isabella von Lothringen begab sich daraufhin nach Neapel um dort ihrem Gemahl die Anerkennung als Konig zu verschaffen Margarete wurde derweilen nach Anjou geschickt wo ihre Grossmutter Jolanthe von Aragon im Namen Renes regierte und die Obsorge fur sie ubernahm Jolanthe hatte einen ahnlich starken Einfluss auf die junge Margarete wie deren willensstarke Mutter Nun wohnte Margarete hauptsachlich in Saumur und Angers und lernte die illustre Hofkultur von Anjou kennen 3 Sie erhielt eine gediegene Ausbildung auch in den von adligen Frauen erwarteten Fertigkeiten wie Tanzen Musik und Sticken Ferner erlernte sie durch das Beispiel ihrer politischen aktiven Mutter und Grossmutter das politische Geschaft 4 Nach seiner Freilassung begab sich Rene von Anjou 1437 rasch nach Italien um den Kampf um den neapolitanischen Thron zu fuhren Funf Jahre spater gab er aber seine diesbezuglichen Bemuhungen auf und kehrte nach Frankreich zuruck damit er sich um seine unmittelbaren Territorialinteressen kummern konnte Nach dem Tod seiner Mutter ging er im Juni 1443 nach Anjou und residierte mit seiner Gattin und seinen Tochtern wahrend der nachsten Jahre meist auf Schloss Angers Daher blieb Margarete bis zu ihrem 14 Lebensjahr in Anjou 5 Heiratsverhandlungen Bearbeiten Bereits im Februar 1433 hatte Rene von Anjou als er vorubergehend unter Auflagen in Freiheit gesetzt worden war in Bohain der Heirat seiner Tochter Margarete mit einem Sohn des Grafen von Saint Pol zugestimmt doch diese Vereinbarung zerschlug sich wieder 1435 drangte Philipp der Gute von Burgund der Rene gefangen hielt dass Margarete mit seinem einjahrigen Sohn dem nachmaligen Herzog Karl den Kuhnen vermahlt wurde Sie sollte das Herzogtum Bar und Pont a Mousson als Mitgift in die Ehe einbringen und damit die direkte Verbindung zwischen den Niederlanden und Burgund sichern was fur die burgundische Politik ein wichtiges Ziel darstellte Rene zog es aber vor eher Gefangener zu bleiben als sein Erbe aufzugeben Dennoch machte Philipp weiterhin fur ein angevinisch burgundisches Bundnis Druck und verhandelte im Sommer 1443 mit Isabella von Lothringen uber eine Verheiratung Margaretes mit seinem Verwandten Karl Graf von Nevers Am 4 Februar 1443 wurde ein Heiratsvertrag in Tarascon unterschrieben doch Konig Karl VII lehnte diese Verbindung ab So kam auch dieses Heiratsprojekt nicht zustande 6 Aussichtsreicher verliefen die Unterhandlungen zur Vermahlung Margaretes mit dem englischen Konig Heinrich VI Mit dieser geplanten Eheschliessung verband sich die Hoffnung zur Beendigung des Hundertjahrigen Kriegs Seit 1439 hatte die von Kardinal Henry Beaufort angefuhrte Friedenspartei am englischen Hof die Oberhand gewonnen und verfolgte deshalb den Plan zur Verheiratung Heinrichs VI mit einer franzosischen Prinzessin Ihre ersten diesbezuglichen Versuche blieben erfolglos Der 1440 aus englischer Gefangenschaft entlassene Herzog Karl von Orleans der dieses Projekt fordern sollte durfte aber nach der Ablehnung Konig Karls VII eine seiner Tochter Heinrich VI zur Gemahlin zu geben die Verheiratung des englischen Konigs mit Margarete von Anjou vorgeschlagen haben Heinrich VI und die Hofpartei um Beaufort griffen diese Idee enthusiastisch auf obwohl sie u a von Humphrey Duke of Gloucester heftig bekampft wurde Im Februar 1444 reiste William de la Pole 1 Duke of Suffolk als Leiter einer englischen Gesandtschaft nach Tours an den Hof Karls VII um einen Waffenstillstand und eine Ehe Margaretes mit Heinrich VI auszuhandeln Auch Rene von Anjou kam nach Tours und stimmte dieser Heirat im Interesse Frankreichs zu Die Verhandlungen verliefen rasch erfolgreich Karl VII hatte nichts gegen das Eheprojekt einzuwenden da er bei Rene weniger als bei anderen Hochadligen furchtete dass dieser seine Allianz mit England zur Vergrosserung seines Territoriums ausnutzen wurde 7 Anfang Mai 1444 wurde Margarete die bis dahin in Angers geblieben war von ihrer Mutter Isabella zum Treffen mit den englischen Gesandten geleitet Sie wohnte mit ihren Eltern in der Abtei von Beaumont les Tours Am 22 Mai wurde ein Heiratsvertrag fur Margarete vereinbart Zwei Tage spater fand ihre vom papstlichen Legaten Pietro del Monte Bischof von Brescia geleitete Verlobung mit Heinrich VI in der Basilika Saint Martin de Tours statt wobei der Herzog von Suffolk den abwesenden Brautigam vertrat Auch der franzosische Konig nahm an dieser prunkvollen Zeremonie teil die mit einem grossen Fest in der Abtei Saint Julien endete Dabei wurden seltsame Darbietungen aufgefuhrt darunter Riesen die Baumen in ihren Handen hielten sowie auf Kamelen reitende Bewaffnete die sich Gefechte mit Lanzen lieferten Nach der Veranstaltung eines grossen Balls kehrte Margarete schliesslich nach Angers zuruck Am 28 Mai 1444 wurde in Tours auch ein zwanzigmonatiger Waffenstillstand zwischen England und Frankreich sowie deren jeweiligen Verbundeten unterzeichnet Da aber England weiterhin die Herrschaft uber die Normandie und Gascogne forderte waren nicht alle Hindernisse fur einen endgultigen Frieden ausgeraumt 8 Margaretes Heiratsvertrag sah u a vor dass sie nur eine Mitgift von 20 000 Francs in die Ehe mit Heinrich VI einbringen wurde da Rene von Anjou nach den jahrelangen Kriegen ziemlich verarmt war Ferner brachte die Braut die Anspruche ihrer Mutter auf Mallorca und Menorca mit die aber praktisch kaum realisierbar waren Diese Inseln gehorten namlich seit Jahrhunderten zur Krone Aragon Dagegen verzichtete Margarete auf ihre Anspruche auf die von ihrem Vater regierten Territorien Immerhin erhielten die Englander durch sie Beziehungen zu wichtigen franzosischen Herzogtumern wie Lothringen und Bar Heinrich VI und seine Minister schatzten wohl den politischen Nutzen dieser Heirat hoher ein als den finanziellen Verlust Konig Karl VII konnte seinerseits durch Margaretes neuen Status als englische Konigin seinen Einfluss auf den Londoner Hof starken 9 Heirat mit Heinrich VI von England Bearbeiten Die Uberfahrt Margaretes von Anjou auf die Britischen Inseln zu ihrer personlichen Heirat mit Heinrich VI verzogerte sich Ihr Vater begann einen Krieg gegen Metz und erhielt dabei durch Konig Karl VII Unterstutzung Aufgrund finanzieller Probleme konnte der Herzog von Suffolk erst im November 1444 an der Spitze einer prunkvollen Delegation wieder in Frankreich erscheinen um Margarete nach England zu geleiten Die Kosten dieser diplomatischen Mission beliefen sich auf mehr als 5500 Pfund Der genaue Verlauf der Gesandtschaftsreise bis zur Ruckkehr der englischen Delegation nach London im April 1445 ist aufgrund teils unzuverlassigen Quellenangaben unklar Als der Herzog von Suffolk im Dezember 1444 in Lothringen eintraf waren Rene von Anjou und der franzosische Konig gerade mit der Unterwerfung von Metz beschaftigt Dass es nun zu weiteren Verzogerungen bei der finalen Realisierung des Heiratsprojekts kam war nach spateren franzosischen Behauptungen die Schuld Renes von Anjou der vom Herzog von Suffolk zuvor gefordert habe Le Mans und andere von den Englandern besetzte Stadte in Maine dem jungeren Bruder Renes Graf Karl IV von Maine zu ubergeben Der englische Delegationsleiter habe sich schliesslich zu einer entsprechenden Zusage bequemen mussen Jedenfalls fuhrte der Herzog von Suffolk die finalen Verhandlungen in Nancy wohin Margarete erst Anfang Februar 1445 kam Einige Quellen geben an dass Anfang Marz 1445 eine zweite Trauung Margaretes per procurationem in Nancy stattgefunden habe die von Louis de Haraucourt Bischof von Toul zelebriert worden sei 10 Als Margarete unter dem Geleit des Herzogs von Suffolk und zahlreicher Gefolgschaft von Nancy aufbrach wurde sie wahrend der beiden ersten Wegstunden noch von Konig Karl VII begleitet von dem sie unter Tranen Abschied nahm Ihr Vater begleitete sie bis Bar le Duc und ihr Bruder Johann Herzog von Kalabrien bis Paris wo sie am 15 Marz 1445 eintraf Am folgenden Tag erhielt sie in der Kathedrale Notre Dame de Paris einen koniglichen Empfang Am 17 Marz geleitete sie der Herzog von Orleans nach Poissy das an der Grenze zu den damals von den Englandern besetzten Gebieten Frankreichs lag In Pontoise nahm Richard Plantagenet 3 Duke of York Statthalter der Normandie Margarete am 18 Marz in Empfang und stellte sie unter seine Obhut Von Mantes an reiste sie mit einem kleinen Gefolge angevinischer Bediensteter per Schiff auf der Seine nach Rouen wo sie am 22 Marz feierlich einziehen sollte Sie konnte aber krankheitsbedingt nicht an diesem Festzug teilnehmen und liess sich durch die Herzogin von Suffolk vertreten Erst zwei Wochen spater segelte sie von Harfleur ab uberquerte den Armelkanal und legte am 9 April 1445 krank an der englischen Kuste in Portsmouth an 10 Zur Erholung blieb Margarete zunachst in Southampton wo sie Heinrich VI laut der Darstellung des mailandischen Botschafters heimlich besuchte Am 23 April 1445 11 fand die personliche Hochzeit Margaretes mit dem englischen Konig in der nahe Fareham in Hampshire gelegenen Titchfield Abbey statt Diese Zeremonie wurde von Bischof William Ayscough von Salisbury zelebriert Margarete war damals 15 Jahre alt ihr Gemahl acht Jahre alter Heinrich VI uberreichte seiner Braut teuren Schmuck u a den mit einem Rubin geschmuckten goldenen Ehering Am 28 Mai hielt sie ihren festlichen Einzug in London der unter dem Motto des erhofften dauerhaften Friedens zwischen England und Frankreich stand Nicht nur der Burgermeister und der Stadtrat trafen sich mit Margarete sogar Herzog Humphrey von Gloucester der erbittertste Gegner dieser franzosischen Heirat machte ihr seine Aufwartung Ihr Festzug durch die Hauptstadt dauerte zwei Tage und die dazwischenliegende Nacht verbrachte sie traditionsgemass im Tower of London Insgesamt wurden wahrend des Festzugs acht Schauspiele aufgefuhrt Am 30 Mai 1445 wurde sie von Erzbischof John Stafford von Canterbury in der Westminster Abbey zur englischen Konigin gekront woran sich ein dreitagiges Turnier anschloss 10 Fruhe Jahre als Konigin Bearbeiten Im Juli 1445 reiste eine franzosische Gesandtschaft zum Abschluss eines endgultigen Friedens nach London Doch wurde bei den Unterhandlungen nur eine kurze Verlangerung des Waffenstillstands sowie die Anpeilung eines personlichen Treffens zwischen den Konigen Heinrich VI und Karl VII erzielt Eine bald darauf nach England entsandte zweite franzosische Delegation verlangte die Ubergabe der englischen Besitzungen in Maine an Margaretes Onkel Karl Es ist unklar wie gross Margaretes Einfluss auf ihren Gatten war der franzosischen Forderung zu willfahren Offenbar wiesen mit ihr nach England gereiste franzosische Hofbeamte wie der Diplomat Guillaume Cousinot de Montreuil sie an in diesem Sinne auf Heinrich VI einzuwirken wie aus einem Brief Margaretes an Karl VII vom 17 Dezember 1445 hervorgeht Jedenfalls versprach der englische Konig die Abtretung Maines in einem am folgenden 22 Dezember verfassten Brief an Karl VII Dies lief aber englischen Interessen zuwider und Heinrichs Zusage wurde nicht umgesetzt Daraufhin gingen die Franzosen militarisch vor und erzwangen 1448 die Ubergabe von Le Mans 12 Es ist schwierig eine genauere Vorstellung von Margaretes Aussehen und Personlichkeit zu gewinnen Der zeitgenossische franzosische Bischof und Historiker Thomas Basin beschrieb sie 1445 als gutaussehend und wohl entwickelt der mailandische Botschafter in einem 1458 verfassten Schreiben an Bianca Maria Visconti diplomatisch zuruckhaltend als attraktive Frau mit dunklem Teint Sie las gern Ritterromane und Talbot Earl of Shrewsbury uberreichte ihr einen prachtvoll illuminierten Band franzosischer Romane damit sie nicht ihre Muttersprache verlerne Aus ihren Briefen geht hervor dass sie sich fur die Jagd begeisterte Sie befahl dass das in ihren Waldern hausende Wild ausschliesslich fur ihre personliche Nutzung bestimmt sei und liess Bluthunde durch einen eigens angeworbenen Trainer ausbilden Nach stadtischen Urkunden von Coventry unternahm sie mit ihren Hofdamen ofters Ritte von Kenilworth nach Coventry 13 Ihr wurde ein gewisser Hang zur Verschwendungssucht nachgesagt um ihren Vergnugungen wie der Jagd oder dem Tanzen fronen zu konnen Ihr Gatte war hingegen ernster und teilte ihre Amusements nicht Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere scheinen sie ein gluckliches Eheleben gefuhrt und viel Zeit miteinander verbracht zu haben 14 Am 19 Marz 1446 bewilligte das Parlament Margarete eine jahrliche Brautgabe von 10 000 Mark Dabei erhielt sie u a 2000 Pfund Sterling pro Jahr abwerfende Landguter im Herzogtum Lancaster vor allem in den mittelenglischen Honours von Tutbury Leicester und Kenilworth welche Landereien in den 1450er Jahren ihr Machtzentrum bildeten sowie zusatzlichen Grundbesitz in Essex Hertfordshire und anderen Grafschaften Zu ihren wichtigsten Beamten gehorten der fur die Finanzverwaltung ihres Haushalts zustandige Schatzmeister William Cotton sowie die Auditoren John Walsh und Nicholas Sharp Die Konigin bekam ferner jahrliche Einkunfte von insgesamt rund 4600 Pfund Bargeld aus den Herzogtumern Lancaster und Cornwall aus den Zolleinnahmen von Southampton und aus dem Fiskus Im Juni 1446 ubernahm sie fur einige Monate die Vormundschaft fur Anne Beauchamp 15 Countess of Warwick und erhielt fur deren Versorgung eine Jahreszahlung von 200 Pfund Im Juli 1448 wurde ihr die zollfreie Ausfuhr von Wolle aus jedem englischen Hafen genehmigt 15 Nach Kraften unterstutzte Margarete ihren Gemahl wie dies von ihr als Konigin erwartet wurde doch loste das Ausbleiben eines Thronerben in den ersten Ehejahren Besorgnis aus Sie kummerte sich um das Wohlergehen ihrer Dienerschaft und sicherte sich als bedeutende Patronin eine grossere Gefolgschaft Das Personal ihres Haushalts versah teilweise auch Dienst im Hofstaat des Konigs drei von dessen Hofbeamten waren mit franzosischen Ehrendamen Margaretes verheiratet Politisch zunachst im Hintergrund stehend schloss sie sich anfangs dem Herzog von Suffolk an da dieser hauptsachlich fur das Zustandekommen ihrer Heirat gesorgt hatte Indessen werden in der heutigen Forschung im 16 Jahrhundert aufgekommene auf Edward Halls Chronik basierende Geruchte dass Margarete Suffolks Geliebte gewesen sei fur absurd gehalten So war etwa Suffolk bedeutend alter als die Konigin Auch war Margarete eng mit Suffolks Gemahlin Alice Chaucer einer Enkelin des Dichters Geoffrey Chaucer befreundet Allerdings verstand sie es nicht als Vermittlerin zwischen den Fraktionen aufzutreten und die Krone aus den am englischen Hof tobenden Parteikampfen herauszuhalten Sie schlug sich ganz auf die Seite Suffolks und seiner Verbundeten den Beauforts und betrachtete seine Feinde die Herzoge von Gloucester und York auch als ihre Gegner Im Februar 1447 war sie beim Hochverratsprozess gegen Humphrey Duke of Gloucester anwesend und nach seinem baldigen Tod zeigte sie eine gewisse Habgier indem sie einen Teil seiner Guter fur ihren eigenen Besitz beschlagnahmen liess 13 1448 grundete Margarete auf Anregung des Geistlichen Andrew Dokett Direktor des St Bernard s College das Queens College in Cambridge Die Erlaubnis fur diesen Akt holte sie sich bei ihrem koniglichen Gemahl ein der bereits 1441 das King s College in Cambridge gestiftet hatte Allerdings scheint die Konigin an dem von ihr gegrundeten College kein grosseres Interesse entwickelt zu haben indem sie ihm etwa keine grosseren Zuwendungen machte Einige ihrer Vertrauten widmeten der Bildungseinrichtung aber ihre besondere Fursorge so ihr Kammerherr Sir John Wenlock der im April 1448 den Grundstein fur die zugehorige Kapelle legte 16 Beginn des Machtkampfs mit dem Herzog von York Bearbeiten Der Sturz des Herzogs von Suffolk 1450 dem zu grosse Kompromissbereitschaft gegenuber Frankreich vorgeworfen wurde war fur Margarete von Anjou ein schwerer Schlag Suffolk wurde sogar als Verrater englischer Interessen betrachtet und da Margarete ihn so energisch unterstutzt hatte kamen auch gegen sie Beschuldigungen des Verrats auf Auch wurden Geruchte lanciert sie sei eine illegitime Tochter Isabellas von Lothringen und habe wie bereits erwahnt ein Liebesverhaltnis mit Suffolk unterhalten Ferner schadeten ihrem offentlichen Ansehen ihr Eintreten fur franzosische Interessen sowie die englischen Gebietsverluste auf dem Festland indem etwa Frankreich 1450 die Normandie zuruckeroberte Politisch schloss sie sich nach Suffolks Fall dessen Nachfolger als Erster Minister des Konigs Edmund Beaufort 1 Duke of Somerset an der aufgrund seines Versagens die englischen Territorien in Frankreich zu halten Angriffen der Yorkisten ausgesetzt war Fuhrer dieser mit dem Herzog von Somerset konkurrierenden Hofpartei war der populare Richard Plantagenet 3 Duke of York Margarete opponierte heftig gegen den Herzog von York dem sie unterstellte er wolle Heinrich VI absetzen um selbst die Regierung ubernehmen zu konnen Tatsachlich hatte York 1450 aufgrund seiner koniglichen Abstammung das Recht fur sich beansprucht Heinrich im Fall von dessen weiterer Kinderlosigkeit auf den Thron folgen zu durfen Nach Somersets Verhaftung 1450 erreichte Margarete seine baldige Freilassung woraufhin Somerset erneut Vorsitzender des Privy Council wurde Als Somerset zum zweiten Mal auf Yorks Betreiben in Haft kam besuchte ihn Margarete im Tower und sicherte ihm ihre weitere Unterstutzung zu Diese Informationen uberliefert der flandrische Geschichtsschreiber Jean de Wavrin in seiner Chronik 17 Insgesamt gesehen trat Margarete aber vor 1453 politisch noch wenig hervor Manche Historiker nehmen auch an dass Margarete nicht von Anfang an mit dem Herzog von York verfeindet war so demonstrieren ihre Schatzkammerrechnungen dass der Herzog und seine Gemahlin zwischen 1445 und 1453 von ihr laufend mit Geschenken bedacht wurden 18 Im April 1453 besuchte Margarete die Marienkapelle von Walsingham und brachte ein Dankopfer fur ihr lange erwartetes Kind dar das sie in wenigen Monaten auf die Welt bringen sollte Doch noch vor der Geburt ihres Sohns Edward am 13 Oktober 1453 im Londoner Westminster Palast trat bei Heinrich VI im August 1453 erstmals fur eineinhalb Jahre eine Geisteskrankheit auf die ihn regierungsunfahig machte Die Konigin wurde hierdurch unmittelbar ins Zentrum der Machtkampfe der rivalisierenden Adelsfraktionen geruckt deren Fuhrer jeweils fur sich die Ausubung der Regentschaft fur Heinrich VI und den minderjahrigen Thronerben beanspruchten Margarete forderte im Januar 1454 dass sie selbst die Regentschaft ausuben durfe konnte mit diesem Anliegen aber nicht durchdringen Vielmehr ernannte das Parlament am 27 Marz 1454 den Herzog von York zum Protector of the Realm und Vorsitzenden des koniglichen Rats womit dieser zum Regenten aufstieg Zwar schwor York wiederholt Heinrich VI seine Treue doch durfte ihn Margarete trotzdem als Gefahr fur die Thronfolge ihres Sohns betrachtet haben Sie sah wohl den Herzog von Somerset obgleich ebenfalls ein moglicher Thronanwarter als ihren hauptsachlichsten Verbundeten im Kampf gegen York an und liess ihm bereits seit dem Herbst 1451 eine jahrliche Zahlung von 100 Mark zukommen Nach seiner Machtergreifung liess York seinen Rivalen erneut im Londoner Tower arretieren Die Yorkisten streuten zudem gegen Margarete u a das Gerucht dass Heinrich VI nicht der Vater ihres Sohns Edward sei Die Genesung Heinrichs VI im Januar 1455 setzte indessen Yorks Regentschaft ein Ende Somerset kam wieder frei und die Partei der Konigin erhielt Auftrieb 19 Rolle in den Rosenkriegen Bearbeiten 1455 brachen die 30 Jahre wahrenden Rosenkriege zwischen dem Haus Lancaster dem Konig Heinrich VI angehorte und dem Haus York aus Wahrend dieser blutigen Thronkampfe versuchte die ehrgeizige und willensstarke Konigin Margarete von Anjou mit allen Mitteln die Thronfolgerechte ihres Sohns Edward durchzusetzen Dabei konnte sie sich nicht nur auf machtige englische Bundesgenossen stutzen sondern auch auf die auslandischen Machte Frankreich und Schottland 20 Der sich zuspitzende Machtkampf zwischen Margarete und dem Herzog von Somerset auf der einen und dem Herzog von York auf der anderen Seite fuhrte zur Ersten Schlacht von St Albans 22 Mai 1455 in der York den Sieg davontrug und Somerset fiel Bald darauf verfiel der Konig wieder in seine Geisteskrankheit und York erreichte dass er im November 1455 erneut zum Lordprotektor eingesetzt wurde Margarete furchtete wohl dass York ihre Stellung untergraben konnte vor allem durch die Beschneidung ihrer Geldmittel Bereits im November 1454 waren auf Veranlassung der Yorkisten Verordnungen zur Limitierung der Kosten des koniglichen Haushalts erlassen worden der nach einer im Juli 1455 verabschiedeten Forderung des House of Commons auch mehr kontrolliert werden sollte Ein weiteres im Februar 1456 eingebrachtes Gesuch rief den heftigen Widerstand des House of Lords und der Konigin hervor und da sich Heinrich VI auch wieder mental erholte musste York am 23 Februar 1456 seinen Titel als Lordprotektor niederlegen 18 Aufstieg zu einer Fuhrerin der Lancaster Partei Bearbeiten Der friedliebende Konig behielt den Herzog von York aber zu Margaretes Missfallen weiterhin als seinen wichtigsten Berater und auch Yorks Parteifreunde verblieben in bedeutenden administrativen Amtern Die uber die Nachgiebigkeit ihres Gatten verargerte Konigin verliess im April 1456 mit ihrem Sohn London und uberliess Heinrich VI dem Einfluss Yorks Sie residierte nun im Kenilworth Castle und dem nahegelegenen Coventry Damit befand sie sich im Zentrum der ihr seit ihrer Heirat gehorigen Landereien in den Midlands die ihr die notigen finanziellen Ressourcen boten Auf der Tour durch ihre Besitztumer besuchte sie im Mai Tutbury Castle und im Juni Chester Zwei im damaligen Zeitraum verfasste Schreiben aus der Sammlung der Paston Letters zeigen dass Margarete nun als immer machtigere politische Figur wahrgenommen wurde Im August 1456 reiste ihr der Konig nach und hielt sich mit ihr in den Midlands auf Beide nahmen im Oktober 1456 an einer Ratsversammlung in Coventry teil zu der auch der Herzog von York geladen war Danach schied dieser in gutem Einvernehmen vom Konig war aber mit Margarete nicht ausgesohnt Dass die Konigin damals ihre Machtposition weiter ausbaute zeigen auch mehrere das folgende Jahr 1457 betreffende Aufzeichnungen des Archivs von Coventry So wurde sie etwa beim Verlassen dieser Stadt am 16 Marz 1457 vom Burgermeister sowie den Schulzen begleitet und ihr das konigliche Schwert vorangetragen Beim Fest der Kreuzerhohung hielt sie am 14 September 1457 einen triumphalen Einzug in Coventry Heinrich VI blieb hingegen eher unbemerkt 19 Margarete besass keine eigenstandige konigliche Autoritat und bemuhte sich daher um die Schaffung einer ihr ergebenen Anhangerschaft indem sie etwa massgeblich bei der Auswahl der Mitglieder des fur ihren minderjahrigen Sohn Edward bestellten Kronrats mitsprach So erlangte sie u a die Kontrolle uber die Herzogtumer Lancaster und Cornwall sowie das Furstentum Wales Ihr Sohn war bereits im Marz 1454 zum Thronfolger Prince of Wales erhoben worden Viele Mitglieder seines Rats hatten Beziehungen zu Margaretes Hofstaat so die Bischofe Laurence Booth und William Booth Ferner knupfte Margarete freundschaftliche Beziehungen mit hochrangigen Adligen Nordwestenglands an darunter Humphrey Stafford 1 Duke of Buckingham und John Talbot 2 Earl of Shrewsbury Sie vermittelte auch 1458 die Heirat des Sohns des Earls of Shrewsbury der ebenfalls John Talbot hiess mit Catherine Stafford einer Tochter des Herzogs von Buckingham wie sie uberhaupt von 1456 bis 1460 mehrere Eheschliessungen von Adligen arrangierte um diese an sich zu binden Da sie sich der Zahlungen aus der Staatskasse nicht sicher sein konnte stutzte sie sich zur Deckung ihrer finanziellen Bedurfnisse vor allem auf die Ertrage aus ihren Gutern im Herzogtum Lancaster sowie auf die Einkunfte die ihrem Sohn in seiner Eigenschaft als Thronfolger im Januar 1457 zugewiesen wurden 21 Dass der am 28 August 1457 vom franzosischen Adligen Pierre de Breze einem Vertrauten von Margaretes Vater und Konig Karls VII unternommene Angriff auf die sudostenglischen Hafenstadt Sandwich auf die Aufforderung Margaretes hin erfolgt sei wie die zeitgenossischen franzosischen Chronisten Mathieu d Escouchy und Georges Chastellain behaupteten halt die Historikerin Diana E S Dunn fur unwahrscheinlich 22 Heinrich VI beschloss im Oktober 1457 mit seiner Gemahlin nach London zuruckzukehren um dort wieder Hof zu halten Er bemuhte sich eine Aussohnung der beiden verfeindeten englischen Adelsfraktionen der Lancasters und Yorkisten herbeizufuhren Dazu initiierte er in der Hauptstadt am 25 Marz 1458 eine offentliche Freundschaftsbekundung der gegnerischen Parteien bei der zahlreiche fuhrende Magnaten auf einer Loveday Prozession miteinander vom Westminster Palace zur St Paul s Cathedral schritten darunter Konigin Margarete gemeinsam mit ihrem Widersacher dem Herzog von York Doch blieb diese inszenierte Aussohnung nur ausserlich Die Spannungen nahmen bald wieder zu Margarete versuchte vergeblich Yorks Verbundeten Richard Neville 16 Earl of Warwick von seinem Posten als Befehlshaber von Calais zu entfernen und sie zog sich Anfang 1459 mit ihrem Gemahl wieder aus London nach Coventry zuruck Dann bereiste sie Cheshire um dort militarische Gefolgschaft zu rekrutieren und auch ihre Gegner bereiteten sich auf die Wiederaufnahme des Kriegs vor 23 Weitere Kampfe mit dem Herzog von York Bearbeiten In der Schlacht von Blore Heath 23 September 1459 erlitt die Lancaster Partei gegen ein von Richard Neville 5 Earl of Salisbury angefuhrtes Heer eine Niederlage Nach einer zweifelhaften Uberlieferung habe Margarete die Schlacht von einem Kirchturm im nahen Mucklestone aus beobachtet und sich nach dem Sieg der Yorkisten rasch aus dem Staub gemacht und um ihre Flucht zu verschleiern habe sie ihr Pferd verkehrt herum beschlagen lassen Der Herzog von York verlor aber bereits am 12 Oktober 1459 die Schlacht von Ludlow gegen ein zahlenmassig stark uberlegenes Lancaster Heer das formal von Konig Heinrich VI personlich angefuhrt wurde 22 York floh nach Irland von wo aus er in Verbindung mit Warwick trat in dessen Gewalt sich Calais noch immer befand Ein im folgenden November in Coventry zusammengetretenes Parlament erklarte die fuhrenden fluchtigen Yorkisten zu Verratern des Reichs auch sollte deren Besitz eingezogen werden Spatestens jetzt soll Margarete verraterische Verbindungen mit Pierre de Breze angeknupft haben Zur weiteren Finanzierung des Kriegs liess das Konigspaar hohe Steuern erheben 24 Am 10 Juli 1460 gelang wiederum dem Earl von Warwick ein Sieg uber die koniglichen Truppen in der Schlacht von Northampton und Heinrich VI geriet in Gefangenschaft Der Herzog von York eilte nach London konnte zwar entgegen seinen Erwartungen nicht seine Erhebung zum Konig durchsetzen wurde aber im Oktober 1460 anstelle von Margaretes Sohn Edward zum Thronerben erklart Inzwischen regierte er wieder als Lordprotektor im Namen des Konigs 25 Margarete war bei der Schlacht von Northampton nicht anwesend gewesen sondern mit ihrem Sohn im Juni 1460 bei der Abreise ihres Gatten aus Coventry in dieser Stadt zuruckgeblieben Ihre genaue Fluchtroute nach der Gefangennahme des Konigs ist unsicher doch durfte sie uber Eccleshall nach Cheshire geflohen sein wo sie keine neue Armee aufstellen konnte und von ihren eigenen Anhangern beraubt worden sein soll Sie floh mit ihrem Sohn weiter quer durch Wales nach Harlech Castle lehnte eine Anerkennung des Herzogs von York als Thronfolger entschieden ab und schiffte sich Ende 1460 mit Edward nach Schottland ein Dort wurde sie von der Koniginwitwe Maria von Geldern Regentin fur den minderjahrigen Jakob III freundlich aufgenommen und im Januar 1461 in der Lincluden Abbey einquartiert Sie stellte eine Heirat ihres Sohns mit Mary der Schwester Jakobs III in Aussicht falls sie schottische Militarhilfe erhielte Doch musste sie auch die Abtretung von Berwick versprechen und am 5 Januar 1461 wurde ein formaler Vertrag unterzeichnet Inzwischen hatte der Herzog von York am 30 Dezember 1460 in der von der Lancaster Partei gewonnenen Schlacht von Wakefield sein Leben verloren Da Margarete damals in Schottland weilte sind Berichte spaterer Chronisten nach denen sie Yorks Leichnam habe enthaupten und aufspiessen lassen unzutreffend 26 Als Margarete vom Ausgang der Schlacht von Wakefield erfuhr kehrte sie mit einem schottischen Hilfsheer nach England zuruck und war am 20 Januar 1461 in York anwesend Sie verspielte aber viele Sympathien weil sie auf dem von ihr in Begleitung schottischer walisischer und nordenglischer Truppen unternommenen Marsch gegen Suden Plunderungen ihrer Krieger die sogar Altargefasse betrafen zuliess Der vom Konig begleitete Earl von Warwick zog ihr entgegen wurde aber von ihrer Armee am 17 Februar 1461 in der Zweiten Schlacht von St Albans geschlagen In der Folge wurde der von Warwick zuruckgelassene Heinrich VI in das Zelt eines Militarfuhrers Margaretes John Clifford gebracht wo die Konigin und ihr Sohn ihn trafen Zwei gefangen genommene Adlige William Bonville 1 Baron Bonville und Sir Thomas Kyriel wurden am folgenden Tag enthauptet Laut spateren pro yorkistischen Chronisten soll Margarete ihren Sohn ermuntert haben personlich die Todesurteile zu verkunden London verwehrte jedoch der ungeliebten Konigin und ihrem wilden Heer den Zutritt Warwick konnte seine Truppen mit jenen des altesten Sohns des gefallenen Herzogs von York vereinigen der am 4 Marz 1461 in London als Eduard IV zum Konig ausgerufen wurde Vor den anruckenden Truppen Eduards IV musste sich Margarete nordlich nach Yorkshire zuruckziehen Wahrend der entscheidenden Schlacht von Towton 29 Marz 1461 befand sich die Konigin in York Nach der empfindlichen Niederlage ihrer Truppen floh sie mit ihrem Gatten und Sohn nach Schottland 27 Exil in Schottland vergebliche Invasionsversuche in England Bearbeiten Nach der Niederlage von Towton versuchte Margarete von Anjou in den nachsten zehn Jahren den englischen Thron fur ihren Gatten oder Sohn mit Hilfe Schottlands und Frankreichs traditionellen Feinden Englands zuruckzuerobern Anfangs konnte sie weiterhin auf die Loyalitat zahlreicher Magnaten wie Henry Holland 2 Duke of Exeter Henry Beaufort 2 Duke of Somerset und Jasper Tudor 1 Duke of Bedford zahlen die fur Eduard IV von der schottischen Grenze her eine Bedrohung darstellten Nach 1464 nahm die Unterstutzung fur Margaretes Bemuhungen deutlich ab zumal weder Frankreich noch Schottland zu substanzieller Hilfe bereit waren 28 Als Margarete nach der Schlacht von Towton in Schottland ankam fand sie dort freundliche Aufnahme und wurde zunachst im Linlithgow Palace und spater im Dominikanerkloster von Edinburgh untergebracht Ihr Gesuch dass Schottland mit der von ihr angefuhrten Lancaster Partei eine Allianz gegen Eduard IV eingehen sollte stiess jedoch am schottischen Hof auf geteiltes Echo Die an der Spitze eines Regentschaftsrats stehende Koniginwitwe Maria von Geldern war einem Bundnis nicht abgeneigt doch ihr Grossonkel der burgundische Herzog Philipp der Gute wollte ein gutes Verhaltnis zu Eduard IV etablieren und sandte den flamischen Adligen Ludwig von Brugge nach Schottland um Maria von einer Allianz mit Margarete abzubringen Bischof Jakob Kennedy von St Andrews trat hingegen fur Margaretes Interessen ein Zur Unterstutzung ihres Anliegens schottische Hilfe zu erhalten offerierte die ins Exil getriebene englische Konigin neben einer moglichen Heirat ihres Sohns Edward mit einer Tochter Marias von Geldern und der am 25 April 1461 erfolgten Ubergabe der Grenzfestung Berwick auch die Abtretung von Carlisle 29 Ausserdem schloss Margarete einen Vertrag mit George Douglas 4 Earl of Angus dem sie als Gegenleistung fur seine Hilfe die Ernennung zum englischen Herzog und die Schenkung einer Burg und grosser Landereien nordlich der Flusse Trent und Humber im Wert von 2000 Mark versprach 30 Eduard IV liess Margarete aber durch das erste von ihm einberufene Parlament alle ihre Rechte aberkennen Von franzosischer Seite erhielt Margarete zunachst durch Pierre de Breze Unterstutzung der die englischen Kanalinseln im Mai 1461 angriff Im Juli 1461 reisten der Duke of Somerset und weitere Personlichkeiten im Auftrag Margaretes nach Frankreich um von Karl VII weitere Hilfeleistung gegen Eduard IV zu erwirken Der Konig starb jedoch zu dieser Zeit und sein Sohn und Nachfolger Ludwig XI zeigte sich bezuglich Margaretes Anliegen wenig entgegenkommend und furchtete die Bildung einer gegen Frankreich gerichteten burgundisch yorkistischen Allianz Da die exilierte Konigin also keine franzosische Hilfe erhielt wurde sie ungeduldig liess ihren Gatten in Schottland zuruck und schiffte sich im April 1462 mit ihrem Sohn in Kirkcudbright ein um Kurs nach der Bretagne zu nehmen Zur Bestreitung der Kosten dieser Seereise hatte sie sich von der schottischen Konigin Geld leihen mussen Beim Herzog der Bretagne Franz II fand sie herzliche Aufnahme und erhielt von ihm reiche Geschenke Ihre nachste Etappe fuhrte sie nach Angers und Touraine Damals sah sie ihren Vater Rene von Anjou wieder der ihr 8000 Florin zur Deckung der weiteren Reisekosten lieh und sich fur die Erfullung ihrer Forderungen bei Ludwig XI einsetzte Am 23 Juni 1462 traf sich Margarete mit dem franzosischen Konig in Chinon der ihr unter der Bedingung der Auslieferung von Calais ein Darlehen von 20 000 Francs versprach In England kam das Gerucht auf dass die englische Garnison von Calais in ihrer Treue zu Eduard IV schwanke Nach weiteren Verhandlungen in Tours sagte der Konig am folgenden 28 Juni zu gegen die Ubergabe von Calais eine kleine Armee auszurusten die Margarete einen neuen Angriff auf England ermoglichen sollte Zum Kommandanten dieser Truppen bestimmte der Konig Pierre de Breze 31 Im Oktober 1462 segelten Margarete und Breze mit einer nur 42 Schiffe starken Flotte und 800 Soldaten deren Sold Breze aus eigener Tasche bezahlte von der Normandie ab entgingen glucklich den von Eduard IV entsandten Kriegsschiffen und erreichten sicher die schottische Kuste Dort schlossen sich ihnen Heinrich VI und der Herzog von Somerset an Anschliessend fielen sie mit ihrem Heer ins nordostenglische Northumberland ein und eroberten Bamburgh Castle Dunstanburgh Castle und Alnwick Sie erhielten aber keinen Zuzug durch englische Anhanger der Lancaster Partei Als Streitkrafte der Yorkisten anruckten entkamen Margarete ihr Gatte und Breze an Bord eines Boots wahrend der Grossteil ihrer Schiffe einem Sturm zum Opfer fiel Sie zogen sich in das nun in schottischer Hand befindliche Berwick zuruck Gegen Ende 1462 ubergab Somerset die von Margaretes Armee eroberten drei englischen Grenzfestungen den Anhangern Eduards IV und er unterwarf sich dem Konig Doch gelang es schottischen und franzosischen Kriegern im Fruhjahr 1463 diese drei Burgen wieder fur Margarete in Besitz zu nehmen Hingegen schlug ein im Juli 1463 unternommener Angriff eines formal vom minderjahrigen Konig Jakob III angefuhrten schottischen Heers dem sich Margarete und Heinrich VI angeschlossen hatten auf die Grenzfestung Norham Castle in Northumberland fehl Im folgenden Monat segelte Margarete mit ihrem Sohn wenigen loyalen Adligen wie dem Herzog von Exeter und sieben Dienerinnen wieder zum europaischen Festland zuruck und legte im flandrischen Sluis an wahrend Heinrich VI in Schottland blieb 32 Exil in Frankreich Bearbeiten Margarete reiste mit ihrem Gefolge weiter nach Brugge wo sie Karl der Kuhne damals Graf von Charolais herzlich empfing Seinem Vater Herzog Philipp von Burgund war jedoch ihr Besuch nicht willkommen Dennoch drangte Margarete auf ein personliches Treffen mit ihrem alten Widersacher um ihn um substantielle Hilfe fur den Kampf gegen Eduard IV zu ersuchen und Herzog Philipp stimmte schliesslich zu Sie fuhr in einem einfachen mit einer Plane bedeckten Wagen von Brugge nach Saint Pol und lief dabei wahrend der Passage von Bethune Gefahr von der englischen Garnison von Calais gefangen genommen zu werden Am 31 August 1463 traf sie in Saint Pol ein und durfte Anfang September mit Herzog Philipp eine personliche Unterredung fuhren Philipp horte ihr zwar freundlich zu gewahrte aber keine weitere Hilfestellung als ein Prasent von 2000 Kronen Seine Schwester Agnes Herzogin von Bourbon und deren Tochter vernahmen Margaretes stark gefarbte Erzahlung ihrer Abenteuer in Schottland darunter den Uberfall eines Raubers als sie sich mit ihrem Sohn im Wald versteckt habe Diese Darstellung nahm Georges Chastellain mit weiteren literarischen Ausschmuckungen in seine Chronik auf Margarete kehrte dann nach Brugge zuruck wo Karl der Kuhne sie erneut zuvorkommend behandelte Auf Drangen Herzogs Philipps reiste sie weiter zum Herrschaftsgebiet ihres Vaters 32 In dem am 8 Oktober 1463 mit Eduard IV geschlossenen Waffenstillstand von Hesdin verpflichtete sich Ludwig XI keinerlei Hilfestellung fur Versuche der Lancaster Partei den englischen Thron fur Heinrich VI zuruckzuerlangen zu gewahren So konnte Margarete vom franzosischen Konig keine Unterstutzung erwarten Im Winter 1463 64 lebte sie bei ihrem Vater in Nancy Danach wohnte sie bis 1468 meist im Schloss von Saint Mihiel im Herzogtum Bar das ihr von ihrem Vater zugewiesen worden war Ludwig XI uberliess es auch ihrem verarmten Vater fur ihren Lebensunterhalt zu sorgen Rene von Anjou zahlte seiner Tochter eine jahrliche Rente von 6000 Kronen mit der Margarete fur ihren aus etwa 100 Mitglieder umfassenden Haushalt aufkommen musste In dieser Zeit widmete sich die exilierte Konigin vor allem der Erziehung ihres Sohns Edward Trotz der scheinbaren Aussichtslosigkeit ihres Bestrebens liess Margarete ihren Sohn auf seine Rolle englischer Konig zu werden vorbereiten Der englische Jurist John Fortescue der Margarete ins Exil begleitete verfasste zur Belehrung des jungen Edward sein bekanntes Werk De laudibus legum Angliae Er schrieb auch dass er wie Margarete und ihre ubrigen Begleiter in ziemlicher Durftigkeit leben musse Besuch erhielt Margarete ofters von ihrem Bruder dem lothringischen Herzog Johann II und im Bedarfsfall schickte Rene von Anjou seinen Leibarzt Pierre Robin Als Edward gegen Ende 1464 eine schwere Krankheit uberstanden hatte unternahm seine dankbare Mutter eine Pilgerreise in den nordostfranzosischen Wallfahrtsort Saint Nicolas de Port 33 Anfangs blieb Margarete nach ihrer Ankunft in Flandern im August 1463 mit ihrem auf den Britischen Inseln zuruckgebliebenen Gatten in Verbindung Entsprechende Vermittlerdienste ubernahm der franzosische Diplomat Guillaume Cousinot de Montreuil 34 Im Fruhling 1464 unternommene Lancaster Aufstande in Wales und Nordengland um Heinrich VI wieder den Thron zu verschaffen wurden aber von yorkistischen Armeen niedergeschlagen und der Herzog von Somerset in der Schlacht von Hexham 15 Mai 1464 besiegt Die Schotten mussten mit Eduard IV Frieden schliessen und der versteckt lebende Heinrich VI wurde im Juli 1465 in Lancashire ergriffen und im Londoner Tower interniert 35 Margarete warb bei den Konigen von Portugal und Kastilien sowie Karl dem Kuhnen um Hilfe Auch in England und Wales selbst versuchte sie offenbar weiterhin die Restauration Heinrichs VI zu betreiben wie u a die 1467 erfolgte Verhaftung eines von der exilierten Konigin zu Aufstandischen in Harlech Castle entsandten Kuriers belegt 36 Kurze Restauration der Lancaster Herrschaft Niederlage bei Tewkesbury Bearbeiten Ab 1468 verbesserten sich Margaretes Aussichten wieder Als Karl der Kuhne nun Herzog von Burgund am 3 Juli 1468 Margareta von York eine Schwester Eduards IV ehelichte beunruhigte Ludwig XI diese englisch burgundische Heiratsallianz und machte ihn Margaretes Wunschen geneigter Im Oktober 1468 kamen Geruchte auf dass Margarete mit ihrem Sohn Truppen gesammelt habe und sich in Harfleur auf die Uberfahrt nach England vorbereite woraufhin Eduard IV Abwehrmassnahmen gegen die mogliche Invasion ergriff 37 Gefahr drohte Eduard aber vor allem von seinem bisherigen wichtigen Verbundeten dem machtigen Earl of Warwick der nach Eduards Heirat mit Elisabeth Woodville immer weniger Einfluss auszuuben vermochte und sich daher vom Konig abwandte 35 John Fortescue bemuhte sich nun intensiv ein Bundnis zwischen Margarete und ihrem alten Gegner Warwick durch die Verheiratung ihres Sohns Edward mit Warwicks Tochter Anne Neville zustande zu bringen Nach der letztlich gescheiterten Rebellion Warwicks und George Plantagenets 1 Duke of Clarence einem jungeren Bruder Eduards IV fluchteten beide im Mai 1470 nach Frankreich Ludwig XI versuchte nun ebenfalls eine Koalition zwischen Warwick Clarence und Margarete zu schmieden um Eduard IV zu sturzen Nur unter grossen Schwierigkeiten konnte Margarete zu einem Treffen mit Warwick uberredet werden das im Juli 1470 in Angers stattfand Warwick hatte fruher bose Anschuldigungen gegen Margarete verbreitet und ihren Sohn offentlich als Bastard bezeichnet und bat sie nun um Vergebung Nach langem Drangen Ludwigs XI und ihres Vaters stimmte Margarete schliesslich der Eheschliessung ihres Sohns mit Warwicks Tochter zu doch musse Warwick zuerst die Wiederherstellung der Herrschaft Heinrichs VI ermoglichen Im September 1470 segelte Warwick mit 60 vom franzosischen Konig ausgerusteten Schiffen nach England zuruck 38 Tatsachlich gelang es Warwick genannt der Konigsmacher rasch London zu besetzen den auf die Invasion unvorbereiteten Eduard IV zur Flucht zu Karl dem Kuhnen zu notigen und Heinrich VI aus dem Tower zu befreien den er danach wieder auf den Thron setzte 39 Margarete durfte ihre Hoffnungen dennoch weniger auf ihren geisteskranken Gatten als auf ihren jungen Sohn gesetzt haben Sie traute Warwick nicht und blieb zunachst in Frankreich bis die Umstande eine sichere Ruckkehr nach England ermoglichen wurden 40 Sie furchtete dass sie bei einer Uberfahrt uber den Armelkanal von Schiffen des mit Eduard IV verbundeten Burgunderherzogs abgefangen werden konnte 41 Mitte Oktober 1470 nahm sie mit ihrem Sohn in Paris an einem Dankfest fur die Restauration Heinrichs VI teil Erst gegen Ende Dezember 1470 reiste sie uber Rouen zur Kuste der Normandie Inzwischen muhte sich Warwick ab die Lancaster Herrschaft in ganz England durchzusetzen und versicherte einer im Januar 1471 nach London gereisten franzosischen Delegation dass die Ruckkehr fur Margarete und ihren Sohn gefahrlos sei Im Februar 1471 drangte Heinrich VI seine Gattin nun unverzuglich zu ihm zu kommen Im gleichen Monat segelte der Prior von St John s in Warwicks Auftrag an der Spitze einer Gesandtschaft nach Honfleur um Margarete und deren Begleitung zu treffen 40 Eduard IV landete mit einer in Burgund rekrutierten kleinen Armee im Marz 1471 an der Kuste Yorkshires und drang rasch gegen Suden vor wobei fur seinen Erfolg vor allem der Ubergang seines Bruders George Herzog von Clarence auf seine Seite sowie die freundliche Haltung Londons entscheidend waren 39 Wegen Schlechtwetters konnten hingegen Margarete ihr Sohn Edward die Grafin von Warwick und einige Fuhrer der Lancaster Partei erst am 24 Marz 1471 von Harfleur ablegen Widrige Winde verhinderten weitere drei Wochen ihre Uberquerung des Armelkanals Erst am 13 April ermoglichte ihnen eine Wetterbesserung die erfolgreiche Uberfahrt Am 14 April landeten sie bei Weymouth an der sudwestenglischen Kuste Eduard IV siegte aber am gleichen Tag in der Schlacht von Barnet in der gleichzeitig der fur die Lancaster Partei wichtige Verbundete Warwick fiel Margarete begab sich mit ihren Begleitern am 15 April nach der in Dorset gelegenen Cerne Abbey wo sie von Edmund Beaufort 3 Duke of Somerset und John Courtenay 15 Earl of Devon aufgesucht und uber die Niederlage ihrer Partei bei Barnet informiert wurde Die beiden Adligen konnten die deprimierte Konigin aber zur Fortsetzung des Kampfs bewegen 40 In sudwestenglischen Gebieten wie Somerset Dorset Wiltshire Devonshire und Cornwall erhielt Margarete Truppenverstarkungen Sie zog uber Exeter und Glastonbury nach Bath Daraufhin wollte sie entweder den Severn uberqueren um sich der Armee Jasper Tudors in Wales anzuschliessen oder nach Nordwesten ziehend zu ihren Anhangern in Cheshire gelangen Um Eduard IV einen vermeintlichen Marsch gegen London vorzutauschen hatte sie Voraustrupps nach Osten entsandt Doch Eduard IV durchschaute ihre Taktik und traf am 29 April 1471 als Margarete gerade in Bath angekommen war in Cirencester ein um ihr den Weg nach Norden zu versperren Margarete zog sich daraufhin nach Bristol zuruck und marschierte dann entlang des Severn Tals passierte Berkeley und kam am 3 Mai in Gloucester an wahrend ihr Eduard IV auf einer Parallelroute durch die Cotswolds folgte Da Gloucester Margaretes Armee nicht einliess konnte sie nicht uber die dortige Severn Brucke nach Wales entkommen Die muden Soldaten zogen weiter nach Tewkesbury und stellten sich dort am folgenden Tag 4 Mai 1471 den von Osten her anruckenden Truppen Eduards IV zur Schlacht wurden aber geschlagen 40 Gefangenschaft in England Ruckkehr nach Frankreich Tod Bearbeiten Margaretes Sohn Edward der an der Schlacht von Tewkesbury teilgenommen hatte wurde auf der Flucht getotet Sie selbst war bei der Schlacht nicht anwesend gewesen sondern hatte mit Anne Neville und ihrer treuen Hofdame Katherine Vaux in einem nahegelegenen nicht naher lokalisierbaren Gotteshaus abgewartet Drei Tage spater wurde sie dort entdeckt gefangen genommen und von Sir William Stanley an Eduard IV ausgeliefert Laut dem anonymen Fortsetzer der Historia Croylandensis musste sie sich am 21 Mai 1471 in einem Wagen vor ihrem siegreichen Gegner durch die Londoner Strassen fahren und prasentieren lassen Sie diente dabei als Schaustuck in Eduards Siegesparade durch die Hauptstadt In der folgenden Nacht starb Heinrich VI unter nicht genau geklarten Umstanden im Tower of London Somit stellte die gebrochene Margarete keine politische Gefahr mehr dar musste aber die nachsten funf Jahre in Gefangenschaft in England verbringen 40 Zunachst wurde Margarete von London nach Windsor Castle gebracht Laut dem franzosischen Chronisten Thomas Basin liess Eduard IV verkunden dass sie in Wurde lebe und es daher vorziehe in England zu bleiben statt nach Frankreich zuruckzukehren Ab Ende 1471 wurde Margarete in Wallingford Castle eingesperrt wo ihre alte Freundin Alice Chaucer verwitwete Grafin von Suffolk ihre Aufseherin war Gemass einer Bedingung des am 29 August 1475 abgeschlossenen Vertrags von Picquigny kaufte Ludwig XI schliesslich die gefangene vormalige Konigin frei Am 2 Oktober 1475 verpflichtete er sich zur Zahlung eines Losegelds von 50 000 Goldkronen fur ihre Freilassung ausserdem musste Margarete allen ihren Rechten auf den englischen Thron und ihr Wittum in England entsagen Sir Thomas Montgomery sollte sie bei der Uberfahrt nach Frankreich begleiten Sie wurde uber den Armelkanal nach Dieppe und weiter nach Rouen gebracht und dort am 22 Januar 1476 franzosischen Kommissaren ubergeben Im Gegenzug erfolgte bei dieser Gelegenheit die Zahlung der ersten Losegeldrate 42 Margaretes Vater Rene von Anjou der seit 1470 zuruckgezogen in der Grafschaft Provence lebte kummerte sich nicht weiter um seine Tochter und sah sie wahrscheinlich bis zu seinem am 10 Juli 1480 in Aix en Provence erfolgten Tod nicht wieder Ihre Mutter Isabella war bereits 1453 gestorben Die exilierte Koniginwitwe war also darauf angewiesen dass ihr Ludwig XI den Lebensunterhalt finanzierte Der Konig zahlte ihr eine Pension von 6000 Kronen erreichte aber als Entschadigung fur diese und bereits fruher von ihm geleistete Aufwendungen dass sie auf ihre Sukzessionsrechte in den Territorien ihrer Eltern verzichtete Zunachst wohnte Margarete nun im Chateau de Reculee nahe Angers Nach dem Tod ihres Vaters ubersiedelte sie ins Schloss Dampierre bei Saumur das ihr der Adlige Francois de Vignolles ein treuer Gefolgsmann ihres Vaters zur Verfugung stellte Es lag in derselben Gegend von Anjou in der sie aufgewachsen war Dort verbrachte sie ihre beiden letzten Lebensjahre in relativer Armut und Abgeschiedenheit Sie las nun den beruhrenden Traktat Le Temple de Boccace remontrances par maniere de consolation a un desolee reine d Angleterre den Chastellain auf ihren Wunsch verfasste hatte und uber die Unglucksfalle der Herrscherfamilien des Hauses Anjou handelt Ihre Gesundheit verschlechterte sich aber bald Am 2 August 1482 setzte sie ihr kurzes Testament auf In diesem bat sie Ludwig XI um ihre Bestattung in der Kathedrale von Angers an der Seite ihrer Eltern Ferner ersuchte sie den Konig darin dass er fur den wahrscheinlichen Fall dass das ihr verbliebene Vermogen zur Bezahlung ihrer Schulden und ihres Begrabnisses nicht hinreichen sollte den Fehlbetrag ubernehmen moge Zu den Zeugen ihres letzten Willens gehorte ihre treue Hofdame Katherine Vaux Bald danach am 25 August 1482 starb Margarete im Alter von 52 Jahren nahe Saumur und wurde ihrem Wunsch gemass in der Kathedrale von Angers bestattet 43 Rezeption BearbeitenGiacomo Meyerbeer schuf die Oper Margherita d Anjou die am Teatro alla Scala in Mailand 1820 uraufgefuhrt wurde Peter Hacks schrieb 1967 die Komodie Margarete in Aix Nachkommen BearbeitenMit Heinrich VI hatte Margarete ein Kind Eduard Prince of Wales 13 Oktober 1453 4 Mai 1471 in der Schlacht von Tewkesbury Er fuhrte von Geburt an den Titel Duke of Cornwall Edward wurde im Dezember 1470 mit Anne Neville verheiratet Tochter von Richard Neville 16 Earl of Warwick und Anne Beauchamp Ob diese Ehe vollzogen wurde ist nicht eindeutig zu klaren Vorfahren BearbeitenLudwig von Anjou Marie von Chatillon Blois Jakob I von Aragon Violante von Bar Johann I Lothringen Sophie von Wurttemberg Ruprecht III Elisabeth von Nurnberg Ludwig II von Anjou Jolanthe von Aragon Karl II von Lothringen Margarete von der Pfalz Rene I von Anjou Isabella von Lothringen Margarete von Anjou Literatur BearbeitenJ J Bagley Margaret of Anjou Queen of England London 1948 Keith Dockray Henry VI Margaret of Anjou and the Wars of the Roses a source book Stroud Sutton 2000 ISBN 0 7509 2163 3 Diana E S Dunn Margaret of Anjou In Oxford Dictionary of National Biography ODNB Bd 36 2004 S 638 646 Thomas Frederick Tout Margaret of Anjou in Dictionary of National Biography DNB Bd 36 1893 S 138 148 Laura York Margaret of Anjou in Women in World History Bd 10 2001 ISBN 0 7876 4069 7 S 252 257 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Margarete von Anjou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Margaret d Anjou auf thepeerage com abgerufen am 26 Juli 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Diana E S Dunn Margaret of Anjou In Oxford Dictionary of National Biography ODNB Bd 36 2004 S 638 646 hier S 638 und 645 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 645 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 638 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 138 f Laura York in Women in World History Bd 10 2001 S 252 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 638 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 139 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 139 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 639 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 139 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 639 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 139 140 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 639 Laura York in Women in World History Bd 10 2001 S 253 a b c Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 639 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 140 Hanna Vollrath Natalie Fryde Hrsg Die englischen Konige im Mittelalter Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III Beck 2004 ISBN 3 406 49463 3 S 187 Powicke amp Fryde Handbook of British Chronology Second Edition London 1961 S 37 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 639 640 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 141 a b Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 640 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 141 Laura York Women in World History Bd 10 2001 S 254 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 640 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 640 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 142 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 141 142 Laura York Women in World History Bd 10 2001 S 254 a b Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 641 a b Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 641 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 142 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands Bd 1 C H Beck 2 Auflage Munchen 1996 ISBN 3 406 33004 5 S 224 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 641 642 a b Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 642 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 642 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 143 Laura York in Women in World History Bd 10 2001 S 254 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 143 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands Bd 1 1996 S 226 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 642 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 143 144 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 642 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 144 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 642 643 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 643 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 144 Alan R Borthwick Douglas George fourth earl of Angus in Oxford Dictionary of National Biography Bd 16 2004 S 648 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 643 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 144 145 a b Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 643 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 145 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 643 644 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 145 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 643 a b Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands Bd 1 1996 S 227 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 644 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 644 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 145 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 644 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 145 146 a b Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands Bd 1 1996 S 228 a b c d e Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 644 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 146 Laura York in Women in World History Bd 10 2001 S 256 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 644 645 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 146 147 Diana E S Dunn in Oxford Dictionary of National Biography Bd 36 2004 S 645 Thomas Frederick Tout in Dictionary of National Biography Bd 36 1893 S 147 VorgangerAmtNachfolgerKatharina von ValoisQueen Consort von England 1445 1461Elizabeth WoodvilleElizabeth WoodvilleQueen Consort von England 1470 1471Elizabeth WoodvilleNormdaten Person GND 119285282 lobid OGND AKS LCCN n50041811 VIAF 68905751 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Margarete von AnjouALTERNATIVNAMEN Margarete von EnglandKURZBESCHREIBUNG englische Konigin und Grunderin eines CollegesGEBURTSDATUM 23 Marz 1430 oder 24 Marz 1430GEBURTSORT Pont a MoussonSTERBEDATUM 25 August 1482STERBEORT Dampierre sur Loire bei Saumur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margarete von Anjou amp oldid 225506291