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Thomas Basin 1412 in Caudebec en Caux 3 Dezember 1491 in Utrecht war ein franzosischer Bischof von Lisieux 11 Oktober 1447 bis 27 Mai 1474 sowie franzosischer Historiker und Chronist der lateinischen Sprache Das Glasfenster in der Kathedrale von Caudebec Normandie zeigt Bischof Thomas Basin von Lisieux Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Stipendiat 3 Kurien papstliche Behorden Mitarbeiter 4 Bischof 5 Exil 6 Werke 7 Quellen 8 Quellen und weiterfuhrende LiteraturBiografie BearbeitenBasin wurde in Caudebec en Caux in der Normandie geboren Durch die Verwustungen die durch den Hundertjahrigen Krieg verursacht wurden hatte er als Kind keinen festen Aufenthaltsort 1 Bereits 1415 hat er Caudebec verlassen wo er bis 1419 in den Stadten Rouen Vernon Falaise Saint James de Bouvron Redon und Nantes lebte Am 25 Oktober 1415 fand die Schlacht von Azincourt statt und es gab nur wenige sichere Orte in der Normandie Basin kehrte erst 1419 nach Caudebec zuruck Sein erklartes Ziel und Wunsch war seine Eltern wiederzusehen 2 Stipendiat Bearbeiten1424 ging Basin an die Universitat von Paris wo er 1429 den Magister of Arts erhielt Er wurde am 31 Dezember 1431 an der Philosophischen Fakultat in Leuven Niederlande deutsch Lowen aufgenommen und erklarte seine Absicht Zivilrecht zu studieren 1433 erhielt Basin ein Stipendium am Augustinerkolleg in Pavia das von Kardinal Branda da Castiglione einem ehemaligen Bischof von Lisieux 1420 1424 gegrundet worden war Von den vierundzwanzig Studienplatze waren einige fur Studenten aus der Normandie reserviert Dort blieb er bis er sein Lizenziat akademischer Grad des Zivilrechts erhielt Er kehrte danach nach Caudebec zuruck um seine Eltern zu besuchen Von 1435 bis 1437 liess er sich in Lowen Leuven nieder wo er sein Lizenziat im Kirchenrecht kanonischem Recht erwarb Im September 1437 war er wieder in Italien wo an der Universitat von Bologna das kanonische und Zivilrecht gelehrt wurde und wo sich die papstliche Kurie und Papst Eugen IV Residenzen befanden 3 Ihm wurde sehr schnell das Rektorat der Pfarrkirche Saint Germain de Carville Bistum Rouen angeboten Dies erforderte die Priesterweihe Ordination er bat daher um einen Aufschub von funf Jahren wobei ihm nur zwei Jahre bewilligt wurden 4 Von 1435 bis 1437 war er in Louvain wo er sein Lizenziat in der katholischen Theologie verliehener akademischer Grad im kanonischen Recht erhielt Am 6 Dezember 1437 bekam Basin das Sonderrecht gleichzeitig mehrere Einkunfte Pfrunde innehaben zu durfen Basin war wiederholt gezwungen nach Hause in die Normandie zuruckzukehren als er erfuhr dass seine Eltern vor den Englandern nach Rouen fliehen mussten Im April 1438 war er wieder auf dem Weg nach Italien Die Reise dauerte fast sechs Monate da seine Reiseroute uber Holland und das Rheintal gehen sollte und die Reise am Beginn durch einen heftigen Sturm unterbrochen wurde Hierbei suchte er Zuflucht in London wo er zwei Monate lang krank danieder lag Als er endlich wieder in Italien ankam konnte er wegen der Pest nicht langer als drei Monate in Pavia und Ferrara sein Im September 1438 kehrte er schliesslich zur Kurie nach Bologna zuruck 5 Kurien papstliche Behorden Mitarbeiter BearbeitenBasin war bei dem Konzil anwesend das in Ferrara begann aber bereits am 10 Januar 1439 per Dekret von Papst Eugen IV nach Florenz verlegt wurde Wahrend des Konzils machte er die Bekanntschaft des Humanisten Poggio Bracciolini aus dem sich eine zwanzigjahrige Freundschaft entwickelte Beide arbeiteten in dem Gremien des Rates zur Erfullung bestimmter Aufgaben unter der Leitung von Kardinal Cesarini dem Prasidenten des Rates Am 21 Marz 1439 wurde Basin zum Kanoniker des Domkapitels von Lisieux 6 ernannt Im Juli 1439 wurde er an eine Gesandtschaft nach Ungarn berufen die von Kardinal Cesarini geleitet wurde Die Botschaft kam in Schwierigkeiten als Albrecht von Osterreich Konig von Ungarn am 14 Oktober 1439 starb und ein Kampf um die Thronwahl zwischen Anhangern von Wladyslaw III Polen Ungarn und Konigin Elisabeth von Luxemburg begann Die Gesandtschaft kehrte am 26 Marz 1440 nach Florenz zuruck Als Belohnung wurde Basin vom Papst Eugen IV fur den Dienst an der Gesandtschaft in Ungarn zum Kanoniker und Prabendar Geldwirtschaft Zahlung von Unterhalt des Domkapitels von Rouen ernannt Sein leitender Kollege in der Botschaft Giovanni Tagliacozzo wurde zum Kardinal ernannt 1440 wurde Basin zum Subdiakon 7 ordiniert Am 23 Mai 1441 nahm er seine Stelle im Domkapitel von Rouen 7 ein Im November 1441 ernannte ihn der englische konigliche Rat zum Professor fur kanonisches Recht an der neuen Universitat von Caen 8 U a war Zeno Castiglione Mitglied des englischen koniglichen Rates 9 Am 1 Oktober 1442 wurde Basin zum Rektor der Universitat von Caen gewahlt 10 Er wurde auch Generalvikar des Bischofs von Bayeux 11 Basin war einer der Verhandlungsfuhrer die von Konig Karl VII am 10 Juni 1445 ernannt wurden um eine Ehe zwischen einer seiner Tochter und Edward Herzog von York zu erortern und auszuhandeln 12 Bischof BearbeitenAm 11 Oktober 1447 wurde Thomas Basin Doktor in utroque iure Zivil und Kirchenrecht von Papst Nikolaus V zum Bischof von Lisieux ernannt 13 Es ist moglich dass er am 1 November 1447 in Lambeth von Erzbischof John Stafford 1443 1452 Bischof Robert Gilbert von London 1436 1448 und Bischof Thomas Bourchier von Ely 1443 1454 geweiht wurde 14 Am 3 Februar 1448 legte er in Windsor Castle 15 seinen Treueeid auf Konig Heinrich VI von England ab Im Sommer 1449 beschloss Konig Karl VII von Frankreich die englische Armee aus der Normandie zu vertreiben Nach der Einnahme von Pont Audemer machte sich die franzosische Armee direkt auf den Weg nach Lisieux wo sie Lisieux belagerten Bischof Basin flehte sein Volk an die Plunderungen und Brandschatzungen von Lisieux zu vermeiden was unvermeidlich ist wenn sie Widerstand gegen die Franzosen entgegenbringen Seinem Rat folgte die Bevolkerung und am 16 August 1449 handelte Bischof Basin einen Vertrag mit den Franzosen aus Darin behielt Basin seine Privilegien als Bischof und Graf und erhielt das Vorrecht den Kommandanten zu ernennen der zukunftig Gouverneur von Lisieux sein wurde Der Konig akzeptierte den Vertrag am 28 August und Bischof Basin legte dem Konig von Frankreich einen Treueeid ab 16 Ihm wurde eine Rente von 1000 Livres pro Jahr gewahrt die von 1450 bis 1460 17 regelmassig zumindest den uberlieferten Aufzeichnungen zufolge gezahlt wurde Exil BearbeitenAm 15 August 1461 nahm Bischof Basin an der Kronung Konig Ludwigs XI in Reims 18 teil Basin war stark in die Kriege zwischen den Englandern und Franzosen verwickelt und war koniglicher Ratgeber in Diensten von Karl VII von Frankreich und ebenso Anfangs bei dessen Nachfolger Ludwig XI Auf Wunsch Karl VII und Ludwig XI verfasste Basin eine Denkschrift indem er das Elend des Volkes darlegte und Massnahmen zur Linderung der Misere Notlage vorschlug Am 4 Juli 1463 verkundete Bischof Basin die Exkommunikation von drei wegen Hexerei verurteilten Personen die sofort dem weltlichen Arm ubergeben wurden Die drei Hexen wurden am 12 Juli auf dem Scheiterhaufen verbrannt Basin trat in die Fussstapfen seines Vorgangers Bischof Pierre Cochon der bereits Jeanne d Arc dem weltlichen Arm 19 zum Verbrennen auf dem Scheiterhaufen ubergeben hatte 1464 trat der Bischof der Liga des offentlichen Wohls Ligue du Bien public bei und fiel somit bei Konig Ludwig XI in Ungnade der den Verlust seines Bischofssitzes zufolge hatte 1466 suchte Bischof Basin Zuflucht in Lowen Leuven wo er am 5 Januar Louis de Bourbon Bischof von Luttich weihte 20 Er profitierte von einer Amnestie fur die Mitglieder der Liga des offentlichen Wohls aber Ludwig erlaubte ihm nicht in seine Diozese zuruckzukehren Stattdessen wurde er nach Perpignan als Kanzler von Roussillon und Cerdagne und dann als Botschafter beim Konig von Aragon geschickt Dies nahm vierzehn Monate seiner gegensatzlichen Interessen in Anspruch Er besuchte Savoyen wo Yolande von Frankreich Regentin war und danach die Stadte des Herzogs von Burgund Genf Basel Trier und Lowen Leuven 21 1474 ubte Konig Ludwig XI Druck auf Basins Verwandte und Freunde aus um seinen Rucktritt zu erzwingen Nach dem Exil in den verschiedensten Orten zog Basin nach Rom und legte sein Bistum am 27 Mai 1474 nieder 21 Papst Sixtus IV verlieh ihm zum Trost den Titel eines Erzbischofs von Caesarea Basin beschaftigte sich weiter mit seinen Schriften und verbrachte dann einige Jahre in Trier und verlegte danach seinen Wohnsitz nach Utrecht wo sein alter Freund David der Bastard von Burgund Bischof und Herr der Stadt war 22 Als Ludwig XI 1483 starb lud sein Nachfolger Karl VIII Bischof Basin ein nach Frankreich zuruckzukehren aber ohne seine Diozese sah er keinen Grund zuruck zukommen 22 Basin starb am 3 Dezember 1491 in Utrecht und wurde in der Kirche St Johann Janskerk beigesetzt Werke BearbeitenBasins Hauptwerk ist seine Historiae de rebus a Carolo VII et Ludovico XI Francorum regibus Dies ist von erheblichem historischem Wert wird aber bis zu einem gewissen Grad durch die Abneigung des Autors gegen Ludwig XI getrubt Zu einer Zeit galt es als das Werk eines Lutticher Priesters namens Amelgard aber es ist jetzt praktisch sicher dass Basin der Verfasser war Er machte auch einen Vorschlag fur die Reform der Rechtspflege mit dem Titel Libellus de optimo ordine forenses lites audiendi et deferendi der das Produkt seines sorgfaltigen Studiums der romischen Rota apostolisches Tribunal war wahrend er an der Kurie 23 arbeitete eine Apologia die geschrieben wurde um auf die von Ludwig XI gegen ihn erhobenen Anklagen zu antworten ein Breviloquium oder allegorischer Bericht uber sein eigenes Ungluck ein Peregrinatio eine Verteidigung von Jeanne d Arc mit dem Titel Opinio et consilium super processu et condemnatione Johanne dicte Puelle und anderen verschiedenen Schriften Er schrieb auf Franzosisch Advis de Monseigneur de Lysieux au roi 1464 24 Bischof Basins Kartular Quelle die Texte von Urkunden des Mittelalters und der fruhen Neuzeit in Abschriften enthalt uberlebt in der Bibliothek von Lisieux 25 26 27 Quellen Bearbeiten Chisholm Hugh ed 1911 Basin Thomas Encyclopaedia Britannica Vol 3 11th ed Cambridge University Press S 480 Basin Breviloquium peregrinationis quoted in Groer S 272 note 1 Groer S 272 273 Groer S 274 who conjectures that the source of the benefice was Julian Cesarini a close friend of Cardinal Castiglione Groer S 275 276 Groer S 278 a b Groer S 282 Fisquet S 286 Zeno Castiglione was the nephew of Cardinal Branda Castiglione and had succeeded his uncle 1420 1434 as Bishop of Lisieux 1424 1432 He was Bishop of Bayeux from 1432 to 1459 Conradus Eubel Hierarchia catholica medii aevi second Auflage Tomus 2 Libreria Regensbergiana Munster 1914 archive org in Latin S 101 176 Quicherat 1859 Tome IV S 150 Samaran S 50 Samaran 1933 S 50 Quicherat 1859 Tome IV S 151 152 Fisquet S 287 Eubel S 176 William Stubbs Registrum sacrum Anglicanum An attempt to exhibit the course of episcopal succession in England from the records and chronicles of the church Oxford Clarendon Press 1897 archive org abgerufen am 11 Oktober 2022 Quicherat 1859 Tome IV S 158 160 H de Formeville Histoire de l ancien eveche comte de Lisieux Tome second le Portulan Brionne Eure 1763 S 188 franzosisch google com H de Formeville Histoire de l ancien eveche comte de Lisieux Tome second le Portulan Brionne Eure 1763 S 188 franzosisch google com Fisquet S 288 Louis Francois Du Bois Histoire de Lisieux premier Durand Lisieux 1845 S 136 franzosisch google com Fisquet S 288 289 a b Fisquet S 289 a b Basin and David had been fellow students at Louvain Groer S 272 The work was presented to Pierre de Breze Seneschal of Normandy in 1455 Groer S 278 Quicherat 1859 Tome IV S 73 90 V Hardy Etienne Deville La cathedrale St Pierre de Lisieux Paris Impr Frazier Soye 1917 archive org abgerufen am 10 Oktober 2022 H de Formeville Histoire de l ancien eveche comte de Lisieux le Portulan 1763 google it abgerufen am 10 Oktober 2022 V Hardy 1917 La cathedrale St Pierre de Lisieux Paris Frazier Soye S 277 H de Formeville Histoire de l ancien eveche comte de Lisieux Tome second le Portulan Brionne Eure 1763 S 315 348 franzosisch google com Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenDieser Artikel enthalt Text aus einer Publikation die jetzt gemeinfrei ist Chisholm Hugh ed 1911 Basin Thomas Encyclopaedia Britannica Bd 3 11 Aufl Cambridge University Press S 480 Honore Jean P Fisquet 1864 La France pontificale Metropole de Rouen Bayeux et Lisieux Paris E Repos S 286 291 Georgette de Groer 1984 La formation de Thomas Basin en Italie et le debut de sa carriere Bibliotheque de l Ecole des Chartes auf Franzosisch 142 2 271 285 doi 10 3406 bec 1984 450344 JSTOR 42960206 Bernard Guenee 1991 Zwischen Kirche und Staat Das Leben von vier franzosischen Pralaten im Spatmittelalter University of Chicago Press S 259 374 ISBN 978 0 226 31032 9 Adalbert Maurice 1953 Un Grand patriote Thomas Basin eveque de Lisieux conseiller de Charles VII Sa vie et ses ecrits auf Franzosisch Imprimerie commerciale de la vigie de Dieppe Jules Etienne Joseph Quicherat Hrsg Histoire des regnes de Charles VII et de Louis XI Tome IV Paris J Renouard et Cie 1859 enthalt das Breviloquium das Projet de reforme das Memoire pour le Retablissement de la Pragmatique Sanction und zahlreiche Dokumente Charles Samaran 1933 Documents inedits sur la jeunesse de Thomas Basin Bibliotheque de l Ecole des chartes 94 1933 S 46 57 JSTOR auf Franzosisch Charles Samaran et Andre Vernet 1976 Les livres de Thomas Basin Latomus 145 1976 324 339 auf Franzosisch Mark Spencer Thomas Basin 1412 1490 The History of Charles VII and Louis XI Nieuwkoop Niederlande De Graaf Publishers 1997 Thomas Basin Histoire de Louis XI Hrsg Les Belles Lettres Paris 1963 ISBN 2 251 34034 3 S 356 Thomas Basin Histoire de Charles VI et Louis XI Hrsg Pocket Paris 2018 ISBN 978 2 266 19786 1 S 192 Thomas Basin et Amelgard Histoire des Regnes de Charles VII et de Louis XI Hrsg Nabu Press Dusseldorf 2011 ISBN 978 1 271 00426 3 S 470 Thomas Basin Histoire des Regnes de Charles VII et de Louis XI Hrsg Forgotten Books London 2018 ISBN 978 0 484 62873 0 S 524 Joseph Calmette Die grossen Herzoge von Burgund Georg D W Callway Munchen ISBN 3 7667 0008 1 S 99 dritter Absatz Paul Maurray Kendall Ludwig XI Konig von Frankreich 1423 1483 Callway Munchen 1971 ISBN 3 7667 0474 5 S 281 VorgangerAmtNachfolgerPasquier de VauxBischof von Lisieux 1447 1474Antoine RaguierNormdaten Person GND 11865747X lobid OGND AKS LCCN n88605748 VIAF 89665967 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Basin ThomasKURZBESCHREIBUNG franzosischer Bischof von Lisieux Historiker und ChronistGEBURTSDATUM 1412GEBURTSORT CaudebecSTERBEDATUM 3 Dezember 1491STERBEORT Utrecht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Basin amp oldid 231952603