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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Elend Begriffsklarung aufgefuhrt Das Wort Elend stammt aus dem mittelhochdeutschen Ellende das zunachst fur anderes Land Verbannung 1 spater fur Not und Trubsal steht 2 Elend beschreibt einen Zustand von Not Armut oder Hilflosigkeit bildungssprachlich auch Misere ursprunglich gekoppelt mit der Zusatzbedeutung Vereinsamung oder Ausgestossenheit Elend wird sowohl als Adjektiv als auch als Substantiv genutzt und beschreibt in allen Formen einen schlechten Zustand Etymologie und Begriffsverwendung BearbeitenDas zusammengesetzte Adjektiv aus dem Althochdeutschen elilenti 8 Jh mittelhochdeutsch ellende aus der Fremde kommend nicht einheimisch wurde in der Bedeutung Fremdling substantiviert ferner bezeichnete es in der Fremde lebend aus der angeborenen Rechtsgemeinschaft ausgewiesen verbannt sowie substantiviert Vertriebener Verbannter So dient das Wort auch als Ubersetzung des lateinischen Substantivs exsilium Verbannung ein Zusammenhang auf den auch das Deutsche Worterbuch der Bruder Grimm hinweist 3 Seit dem 11 Jahrhundert wurde damit auch Bedurftigkeit Ungluck Jammer assoziiert Das Adjektiv bezeichnete damit eigentlich den dessen Heimatland ein anderes ist als das in dem er sich schutzlos aufhalt In neuerer Sprache steht elend haufig im Sinne von schlimm schlecht elender Dichter Schurke oder auch als Verstarkung sehr es ist elend heiss Aus dem Adjektiv entwickelte sich so das Substantiv Elend fur Not Armut Ungluck zunachst fur Fremde Aufenthalt in der Fremde im anderen Land Heimatlosigkeit Verbannung im 9 Jahrhundert sowie um das Jahr 1000 auch fur leidvolles Dasein Noch im 18 Jahrhundert gab es Verwendungen die die alte Bedeutung der Fremde bewahrten ins Elend gehen schicken 4 Im 15 Jahrhundert wurden sogenannte Elenden Herbergen hauptsachlich fur Pilger eingerichtet So definierte 1885 das Reallexicon der Deutschen Altertumer Vereine die sich die Sorge fur arme und kranke Fremde zur Aufgabe gemacht hatten als Elenden Bruderschaften 5 Das Grammatisch kritische Worterbuch der Hochdeutschen Mundart von Adelung definierte Elend 1793 als veraltet fur Exil ein fremdes Land so fern der Aufenthalt in demselben als eine Strafe oder als eine Widerwartigkeit angesehen wird exilium ein grossten Theils veraltetes Wort 6 Als Verelendung wurde 1867 nach der Verelendungstheorie von Karl Marx der gesetzmassige Prozess der Verschlechterung der Lebensverhaltnisse der Arbeiterklasse im Kapitalismus bezeichnet gleichbedeutend mit Verarmung und Pauperismus 4 In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Film Die Erbschaft von Jacob Geis und Karl Valentin wegen sogenannter Elendstendenz mit einem Totalverbot belegt 7 Einzelnachweise Bearbeiten Ahd elilenti ist zusammengesetzt aus eli ander jenseitig fremd und lenti Land Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch 21 Aufl 1975 S 163 Die Betonung der flektierten Formen verlagerte sich erst in neuerer Zeit auf die erste Silbe Noch im Kantatenwerk Bachs heisst es regelmassig im Elende die Elenden Elend in duden de abgerufen am 9 Januar 2013 Vergleiche dort die Erlauterung s v ELEND Bd 3 Sp 406 1 urbedeutung dieses schonen von heimweh eingegebnen wortes ist das wohnen im ausland in der fremde und das lat exsul exsilium gleichsam extra solum stehen ihm nahe a b Etymologisches Worterbuch nach Pfeifer online im DWDS abgerufen am 9 Januar 2013 Gotzinger E Reallexicon der Deutschen Altertumer Leipzig 1885 S 149 150 online auf zeno org abgerufen am 9 Januar 2013 Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Band 1 Leipzig 1793 S 1789 1790 online auf zeno org abgerufen am 9 Januar 2013 Karl Valentin in Deutsches Filminstitut abgerufen am 9 Januar 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Elend Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Verelendung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Elend Zitate Normdaten Sachbegriff GND 4294726 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elend amp oldid 238746501