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Marie d Anjou 14 Oktober 1404 in Angers 29 November 1463 in der Abtei Les Chatelliers heutiges Departement Deux Sevres Frankreich war als Ehefrau Karls VII ab 1422 Konigin von Frankreich Marie d Anjou Konigin von Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Jugend 3 Fruhe Ehejahre im Schatten des Hundertjahrigen Krieges 4 Konigin ohne politischen Einfluss 5 Witwenzeit und Tod 6 Nachkommen 7 Literatur 8 WeblinksHerkunft BearbeitenMarie d Anjou war die alteste Tochter Ludwigs II Herzog von Anjou und Titularkonig von Sizilien und seiner Gemahlin Jolanthe von Aragon Vaterlicherseits war sie die Urenkelin des franzosischen Konigs Johann II des Guten Sie hatte funf Geschwister darunter Ludwig III von Anjou und Rene I von Anjou Jugend BearbeitenNach Vorgesprachen folgte um den 8 Dezember 1413 ein Besuch Jolanthes von Aragon bei der franzosischen Konigin Isabeau im Hotel Barbette in Paris Dabei wurde die Verlobung des drittaltesten Sohnes der Konigin des spateren Karl VII mit Jolanthes neunjahrigen Tochter Marie vereinbart Die Verlobungszeremonie des jugendlichen Paares wurde am 18 Dezember 1413 gefeiert daran nahmen u a die Eltern der Braut und die franzosische Konigin teil Deren Gatte Karl VI war aufgrund seines geistigen Zustandes nicht in der Lage dem Fest ebenfalls beizuwohnen In der Folge nahm Jolanthe ihren kunftigen Schwiegersohn fur einige Zeit mit an ihren Hof in Angers und sollte kunftig standig grossen Einfluss auf ihn ausuben Dagegen war die Leidenschaft Karls VII fur Marie offenbar nie sonderlich gross und auch politisch spielte sie nie eine Rolle Im Jahr 1417 nach dem Tod seiner beiden alteren Bruder wurde Karl VII Dauphin und Marie damit Thronfolgerin Fruhe Ehejahre im Schatten des Hundertjahrigen Krieges BearbeitenDie Lage in Frankreich war in dieser Zeit durch den Hundertjahrigen Krieg und innerfranzosische Machtkampfe ausserst unubersichtlich und gefahrlich Als die Truppen der Burgunder in der Nacht des 28 Mai 1418 in Paris eindrangen versteckte sich Marie d Anjou mehrere Monate lang im Hotel de Bourbon 1420 wurde Karl VII von seinen Eltern das Thronfolgerecht aberkannt das nun auf den englischen Konig Heinrich V uberging Dieser war damals mit dem Burgunderherzog Philipp dem Guten und dem franzosischen Konigspaar verbundet und kontrollierte mit ihnen zusammen ganz Nordfrankreich Karl VII blieb auf seine Besitzungen v a Berry Touraine und Poitou beschrankt Im April 1422 heiratete er zu Bourges seine um ein Jahr jungere Verlobte die damals 18 jahrige Marie Nach dem Tod Karls VI und Heinrichs V 1422 vertrat der Herzog Johann von Bedford energisch den Kampf um die franzosische Krone fur den erst einjahrigen englischen Konig Heinrich VI Wahrend dieser unsicheren Zeit brachte Marie im Juli 1423 als erstes ihrer zahlreichen Kinder den Thronfolger Ludwig XI zur Welt Erst das Auftreten der von Marie und ihrer Mutter Jolanthe unterstutzten Jeanne d Arc 1431 brachte eine Wende zugunsten Karls VII der sich am 17 Juli 1429 in Reims kronen lassen konnte Wegen der gefahrlichen Lage nahm seine Gemahlin an dieser Zeremonie nicht teil doch war ihre Anwesenheit wegen der generell geringen politischen Bedeutung der franzosischen Konigin nicht notig Sie wurde einige Zeit spater in kleinerem Rahmen gekront 1435 kundigte der Burgunderherzog sein Bundnis mit England auf wodurch die Lage Karls VII deutlich gestarkt wurde In den Folgejahren konnte er nach und nach den Grossteil seines Reichs zuruckerobern Konigin ohne politischen Einfluss BearbeitenAn der Seite des Konigs hielt Marie am 12 November 1437 ihren feierlichen Einzug in Paris Politisch spielte sie weiterhin keine Rolle Sie verbrachte ihre Zeit vor allem mit der Erziehung ihrer vielen Kinder Daneben fand sie anfangs an der Lekture von Ritterromanen Gefallen spater las sie auch erbauliche Literatur In diesem Sinn widmete ihr der Hofgeistliche Robert Blondel seinen allegorischen Traktat Les douze Perils d Enfer Die zwolf Gefahren der Holle Seit ihrer Jugend nahm die Konigin die wie ihr Gatte sehr fromm war an vielen Wallfahrten teil ubte karitative Werke und unterstutzte die Kirche In Bourges grundete sie ein offentliches Hospital Als seine Schwiegermutter Jolanthe 1442 starb begann Karl VII eine Affare mit einer Hofdame der Konigin Agnes Sorel die zur ersten offiziellen Matresse Maitresse en titre eines franzosischen Konigs aufstieg Durch ihre Stellung und ihren Einfluss stellte sie die Konigin in den Schatten Nach der mutmasslichen Vergiftung der Dame de Beaute 1450 folgten weitere weniger einflussreiche Favoritinnen Die Konigin ertrug die Matressenwirtschaft ihres Gatten mit Resignation Sie lebte oft von ihm getrennt und hielt ihre eigenen Hofe Ihre Lieblingsresidenzen waren Chinon und Tours Fur die letzten Regierungsjahre Karls VII lasst sich belegen dass ihre nach dem Vorbild des Konigs gestaltete Hofhaltung ziemlich aufwendig war Witwenzeit und Tod BearbeitenBeim Tod ihres Gatten 22 Juli 1461 war Marie nicht an seiner Seite Nun wurde ihr altester Sohn als Ludwig XI neuer Konig und die Koniginwitwe zog sich auf ihre Guter in Amboise zuruck Sie sollte ihren Gemahl nur um zwei Jahre uberleben Im Jahr 1463 ersuchte Marie den Burgunderherzog Philipp den Guten brieflich an dessen geplantem Kreuzzug in den Orient teilnehmen zu durfen Ein sehr frommer Mann habe vor einigen Jahren den Hof ihres Gatten aufgesucht und dem Konig empfohlen sich an einem Kreuzzug zu beteiligen Doch sei Karl VII der Aufforderung nicht gefolgt und nun wolle sie selbst diese Aufgabe ubernehmen Philipp der Gute entsprach hoflich ihrer Bitte Bevor aber die Konigswitwe ihren Schwur verwirklichen konnte erkrankte sie Auf dem Ruckweg von einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela in Galicien kam sie als Schwerkranke in der Abtei Les Chatelliers im Poitou an wo sie am 29 November 1463 im Alter von 59 Jahren starb Sie wurde an der Seite ihres Gatten in der Kathedrale von Saint Denis bestattet Bei der Plunderung der Konigsgraber von Saint Denis wahrend der Franzosischen Revolution wurde ihr Grab am 17 Oktober 1793 geoffnet und geplundert ihre sterblichen Uberreste wurden in einem Massengrab ausserhalb der Kirche beerdigt Nachkommen BearbeitenAus der Ehe von Marie mit Karl VII gingen folgende Kinder hervor Ludwig XI 3 Juli 1423 30 August 1483 Konig von Frankreich Johann 1425 1425 Radegunde 1425 19 Marz 1445 Verlobte des Erzherzogs Siegmund des Munzreichen von Osterreich Katharina 1428 13 Juli 1446 Gattin des Herzogs Karl dem Kuhnen Jakob 1432 1437 Yolande 23 September 1434 28 August 1478 Gattin des Herzogs Amadeus IX von Savoyen Johanna 1435 1482 Gattin des Herzogs Johann II von Bourbon Philipp 1436 1436 Marguerite 1437 1438 Johanna 7 September 1438 26 Dezember 1446 Marie 7 September 1438 14 Februar 1439 Magdalena 1 Dezember 1443 21 Januar 1495 Gattin von Gaston de Foix Prinz von Viana Karl 28 Dezember 1446 24 Mai 1472 u a Herzog der NormandieLiteratur BearbeitenPhilippe Contamine Maria 6 In Lexikon des Mittelalters Band 6 1993 Sp 277 Christine Juliane Henzler Die Frauen Karls VII und Ludwigs XI Rolle und Position der Koniginnen und Matressen am franzosischen Hof 1422 1483 Beihefte zum Archiv fur Kulturgeschichte Band 71 Bohlau Koln Weimar Wien 2012 ISBN 978 3 412 20879 0 siehe Inhaltsverzeichnis Gerd Treffer Maria von Anjou In Die Franzosischen Koniginnen Regensburg 1996 S 208 211 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marie d Anjou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www mittelalter genealogie deVorgangerinAmtNachfolgerinIsabeauKonigin von Frankreich 1422 1461Charlotte von SavoyenNormdaten Person GND 1012140865 lobid OGND AKS LCCN n85112395 VIAF 77746157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marie d AnjouALTERNATIVNAMEN Maria von AnjouKURZBESCHREIBUNG franzosische Konigin Ehefrau Karls VII GEBURTSDATUM 14 Oktober 1404GEBURTSORT AngersSTERBEDATUM 29 November 1463STERBEORT Kloster Les Chatelliers Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie d Anjou amp oldid 238781001