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Ludwig Braunfels bis 1835 Lazarus Braunfels 22 April 1810 in Frankfurt am Main 25 September 1885 ebenda war ein deutscher Journalist Dichter und Ubersetzer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Archivalien und Briefe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLazarus Braunfels war der Sohn von Philipp Feidel Braunfels 1772 in Darmstadt 25 Juni 1848 in Frankfurt und der Jette genannt Gutle geb Geiger 1 In Frankfurt besuchte er das Philanthropin Er studierte an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Philosophie und neuere Sprachen und promovierte an der Universitat Giessen Von 1833 bis 1838 war er Redakteur der Rhein und Moselzeitung 2 3 1833 1838 1835 konvertierte er aus Uberzeugung zum evangelischen Glauben 4 1838 begann er mit dem Studium der Jurisprudenz an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn Dort war er auch Mitglied im Maikaferbund Nach einer speziellen Prufung durch die Frankfurter Behorden liess er sich 1840 in Frankfurt als Anwalt nieder Unter anderem war er der Rechtskonsultant des Bankhauses Erlanger Sohne das dem Bankhaus Rothschild an Finanzkraft uberlegen war Spater war er auch Justiziar der Frankfurter Metallgesellschaft 5 Im Fruhjahr 1842 versuchte Moses Hess Braunfels als Mitredakteur der Rheinischen Zeitung fur Politik Handel und Gewerbe zu gewinnen letztlich sandte Braunfels nur einige Korrespondenzen fur diese Zeitung 6 Seit dem Winter 1845 war er Teilnehmer des Frankfurter Montagskranzchens das von Maximilian Reinganum gegrundet war Erstmals in der liberalen Bewegung in der deutschen Geschichte kam es hier zu einer Zusammenarbeit von Juden und Nichtjuden 7 Bei Beginn der Revolution 1848 in Frankfurt war Braunfels aktiv Er begrusste die 6 Punkte und schrieb Eine Delegation aus Mappes Reinganum Binding Jucho Kuchler uberreichte dem Burgermeister von Heyden die Adresse auch ich bin ausgezogen die Adresse zu uberreichen Kurz danach musste er nach Koblenz und Paris fliehen 5 Im Oktober 1849 war er Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung in Frankfurt am Main 8 1855 bis zum Ende der Freien Stadt Frankfurt war er Mitglied im Gesetzgebenden Korper 1852 heiratete er die wohlhabende Witwe Fanny Hochstatter geb Schreyer 1806 1865 Deren Sohn Jesaias Hochstatter nachmals namentlich Otto Braunfels und Tochter Flora Hochstatter adoptierte Braunfels 1861 In zweiter Ehe war er seit dem 13 November 1866 mit Helene Spohr 1842 1920 verheiratet Aus dieser Ehe gingen die Kinder Ottilie 1867 Helene 1873 Marie Spohr Braunfels 1878 1939 und der Komponist Walter Braunfels hervor Er war Mitgrunder und einer der ersten Inhaber der Neuen Frankfurter Zeitung der spateren Frankfurter Zeitung Als Mitarbeiter und politischer Redakteur der Zeitung vertrat er sie auch vor Gericht z B im Prozess gegen den Reichstagsabgeordneten Carl Braun 1866 gehorte er der Frankfurter Gesetzgebenden Versammlung als Mitglied der Fortschrittspartei an 4 Braunfels war zudem Mitglied der Frankfurter Freimaurerloge Sokrates zur Standhaftigkeit 9 Als Dichter schuf Ludwig Braunfels unter anderem das Trauerspiel Agnes 1840 10 Zwischen 1855 und 1859 verfasste er Theaterkritiken fur das Frankfurter Museum Suddeutsche Wochenschrift fur Kunst Literatur und offentliches Leben seines Freundes Theodor Creizenach Von bleibender und bis heute wirksamer Bedeutung war jedoch Braunfels Tatigkeit als Ubersetzer Er schuf eine Ubersetzung des Nibelungenliedes die er gemeinsam mit dem Urtext herausgab Sein wichtigstes Werk war die Ubersetzung des Don Quijote von Miguel de Cervantes die er ursprunglich mit einem ausfuhrlichen Kommentar versehen wollte 11 Diesen fuhrte er jedoch nicht uber das 6 Kapitel hinaus 1859 war er einer der Initiatoren der Deutschen Schillerstiftung und 1865 als Vertreter der Schillerstiftung Mitglied des Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt am Main Dort setzte er sich mit dem deutsch tumelnden Vorsitzenden Otto Volger auseinander der ihn als einen Wortfuhrer semitisch literarischer Kreise bezeichnete 5 Ehrungen BearbeitenVon der spanischen Regierung wurde er wegen seiner Verdienste um die spanische Literatur zum Frankfurter Honorarkonsul ernannt Sein Stiefsohn Otto Braunfels grundete 1902 die Dr Ludwig Braunfels Stiftung 12 Werke Auswahl BearbeitenEntwickelung der staatlichen Verhaltnisse Frankfurt s bis zum Jahre 1612 Coblenz 1835 Digitalisat Molieres sammtliche Werke Ubersetzt von L Braunfels F Demmler E Duller u a Hrsg von Louis Lax 5 Bde Mayer Aachen Leipzig 1837 1838 Sir E L Bulwer Richelieu oder die Verschworung Trauerspiel in funf Akten Aus dem Englischen nach der achten Auflage ubersetzt von Dr Ludwig Braunfels Mayer und Somerhausen Aachen Leipzig 1839 E L Bulwer s samtliche Werke Bd 36 Die Mainufer und ihre nachsten Umgebungen Mit 54 Stahlstichen nach Original Zeichnungen von Fritz Bamberger in 18 Heften Etlinger Wurzburg 1847 Digitalisat Schiller s Wilhelm Tell The German text with an interlinear translation grammatical and historical notes and an introduction containg the elements of German grammar Von Ludwig Braunfels und Arthur Ch White Williams amp Norgate London 1847 Digitalisat Das Nibelungen Lied Der Nibelunge Not Urtext mit gegenuberstehender Ubersetzung nebst Einleitung und Worterbuch Literarische Verlagsanstalt J Rutten Frankfurt am Main 1846 Digitalisat Die Manner des Volks Dargestellt von Freunden des Volks Unter Mitwirkung von Dr L Braunfels Karl Buchner Dr Th Creizenach Dr Draxler Manfred Dr E Duller Dr Karl Gutzkow Hrsg Eduard Duller 8 Bde Meidinger Frankfurt am Main 1847 1850 darin in Bd 3 Georg Washington von Braunfels Digitalisat Die deutsche Nationalversammlung Erster Abschnitt Vom Zusammentritt der Versammlung bis zur Erwahlung des Reichsverwesers Zweiter Abschnitt Von der Erwahlung des Reichsverwesers bis zum Frankfurter Septemberaufstande Dritter Abschnitt Vom Frankfurter Septemberaufstande bis zur Auflosung des Rumpfparlaments zu Stuttgart In Die Gegenwart Eine encyklopadische Darstellung der neuesten Zeitgeschichte fur alle Stande F A Brockhaus Leipzig Bd 5 1850 S 168 207 Web Ressource Bd 7 1852 S 238 333 Web Ressource Bd 9 1854 S 159 209 Web Ressource Dramen aus und nach dem Spanischen 2 Th Sauerlander Frankfurt am Main 1856 Theil 1 Digitalisat Theil 2 Digitalisat Absichten und Aussichten des Reformprojektes 6 Aufsatze aus der neuen Frankfurter Zeitung Auffahrt Frankfurt a M 1863 Mit Karl Moriz Rapp Hermann Kurz Hrsg Spanisches Theater 7 Bde Verlag des Bibliograph Instituts Leipzig 1865 1869 Schauspiele von Tirso de Molina Digitalisat Kritischer Versuch uber den Roman Amadis von Gallien Otto Wigand Leipzig 1876 Miguel de Cervantes Saavedra Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha Ubersetzt eingeleitet und mit Erlauterungen versehen 4 Bde Spemann Stuttgart 1883 Deutsche Hand und Hausbibliothek Collection Spemann Ausgabe Trubner Strassburg 1905 Digitalisat Agnes Trauerspiel Verkurzte Bearbeitung fur die Buhne Carl Georgi Bonn 1870 Digitalisat Otto Braunfels Hrsg Gedichte von Ludwig Braunfels 1810 1888 den Freunden als Erinnerungsgabe zur Wiederkehr seines hundertsten Geburtstages dargereicht Frankfurt am Main 1910 Archivalien und Briefe BearbeitenInstitut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Signatur Nachlassakten Ludwig Braunfels 1861 60 Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Signatur Nachlassakten Braunfels Fanny geb Scheyer 1865 67 Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Signatur Personengeschichte S2 383 Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Signatur Senatssupplikationen 905 Bd 1 Blumenthal Wilhelm Alexander 13 September 1846 in Frankfurt mit Einverstandnis seines Vormundes Dr Ludwig Braunfels In der Datenbank Kalliope befinden sich 40 Handschriftendatensatze von Ludwig Braunfels und weitere vier an ihn Briefe an Berthold Auerbach Theodor Creizenach Franz von Dingelstedt Karl Gutzkow Philipp Friedrich Gwinner Abraham Geiger und andere Universitats und Landesbibliothek Bonn Nachlass Gottfried und Johanna Kinkel Signatur S 2426 S 2660 1 Zwei Gedichte Biblioteka Jagiellonska Krakau Polen Sammlung Varnhagen Kasten 34 Brief an F A Brockhaus 1853 an Karl August Varnhagen von Ense 1856 Literatur BearbeitenHans Adler Hrsg Literarische Geheimberichte Protokolle der Metternich agengen Bd I 1840 1843 informationspresse c w leske Koln 1977 ISBN 3 434 00297 9 S 140 225 Braunfels Ludwig Lazarus In Paul Arnsberg Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Franzosischen Revolution Band III Eduard Roether Darmstadt 1983 ISBN 3 7929 0130 7 S 56 59 Bernd Haeussler Fleissig und von allzu regem Selbstbewusstsein Der Rechtsanwalt Romanist und Schriftsteller Ludwig Braunfels 1810 1885 Frankfurter Allgemeine Nr 289 vom 13 Dezember 1985 S 47 Jurgen Herres Ludwig Braunfels 1810 1885 Redakteur der Rhein und Moselzeitung 1833 1838 Ein Liberaler zwischen preussischer Zensur und katholischer Stadtgesellschaft in Koblenz In Koblenzer Beitrage zur Geschichte und Kultur Neue Folge 7 1997 S 43 101 ISSN 1617 7053 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 86 Ernst Noam Ludwig Braunfeld In Bulletin Leo Baeck Institute 4 Jg 1961 S 134 144 Hans Rheinfelder Braunfels Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 559 f Digitalisat Veit Valentin Braunfels Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 209 211 Verlag der Frankfurter Zeitung Hrsg Geschichte der Frankfurter Zeitung 1856 bis 1906 Verlag der Frankfurter Zeitung Frankfurt a M 1906 Braunfels Ludwig In Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 98 99 Braunfels Ludwig In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 3 Birk Braun Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1995 ISBN 3 598 22683 7 S 449 457 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Braunfels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Braunfels Ludwig Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ludwig Braunfels in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Braunfels Ludwig Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Jurgen Herres Ludwig Braunfels 1810 1885 Redakteur der Rhein und Moselzeitung Ein Liberaler zwischen preussischer Zensur und katholischer Stadtgesellschaft in Koblenz Rhein und Moselzeitung 1834 1850 Koblenz Verlag Hergt Friedrich Hergt seit 18 Januar 1834 bis Juli 1850 vorher Verlag B Heriot und Witwe Heriot a b Paul Arnsberg S 58 a b c Paul Arnsberg S 57 Braunfels schrieb unter dem Korrespondenzzeichen Siehe Wilhelm Klutentreter Die Rheinische Zeitung von 1842 43 Dortmunder Beitrage zur Zeitungsforschung 10 1 Rufus Dortmund 1966 S 152 Note 131 Rachel Heuberger Helga Krohn Hinaus aus dem Ghetto Juden in Frankfurt am Main 1800 1950 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 10 031407 7 S 60 61 Neue Frankische Zeitung Ein grundrechtliches Staatsburgerblatt Wurzburg Nr 277 vom 3 Oktober 1849 S 947 Freimaurer Zeitung 1847 S 289 Zweimal 1840 in Frankfurt aufgefuhrt Frankfurter Biographie S 98 Fur die Arbeit am Don Quijote legte Braunfels eine katalogisierte Spezialbibliothek an die sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin befindet Rachel Heuberger Helga Krohn Hinaus aus dem Ghetto Juden in Frankfurt am Main 1800 1950 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 10 031407 7 S 109 Normdaten Person GND 116424907 lobid OGND AKS LCCN n83238234 VIAF 72144833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braunfels LudwigALTERNATIVNAMEN Braunfels Lazarus Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Dichter und UbersetzerGEBURTSDATUM 22 April 1810GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 25 September 1885STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Braunfels amp oldid 232051251