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Dieser Artikel beschaftigt sich mit Lipiny einem Stadtteil von Swietochlowice fur weitere Orte dieses Namens siehe Lipiny Begriffsklarung Lipiny deutsch Lipine ist seit 1951 einer von funf Stadtteilen der polnischen Industriestadt Swietochlowice in der Woiwodschaft Schlesien Lipiny Lipiny Polen LipinyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienStadtteil von SwietochlowiceGeographische Lage 50 18 N 18 54 O 50 3 18 9 Koordinaten 50 18 0 N 18 54 0 OEinwohner Postleitzahl 41 600 bis 41 608Telefonvorwahl 48 32Kfz Kennzeichen SWWirtschaft und VerkehrStrasse Ruda Slaska ChorzowNachster int Flughafen Katowice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sohne und Tochter der Stadt 5 Verweise 5 1 Weblinks 5 2 FussnotenGeographie BearbeitenLipiny nimmt den nordwestlichen Teil des Stadtgebiets ein Im Norden grenzt Lipiny an Bytom Beuthen im Westen an Ruda Slaska im Suden an den Stadtteil Centrum sowie im Osten direkt an die ubrigen Stadtteile Chropaczow und Piasniki Geschichte Bearbeiten nbsp Bergarbeiterhauser in Lipiny nbsp St Augustinus Kirche nbsp Strassenansicht der ul ChorzowskaDie junge Geschichte der Ortschaft Lipine geht auf ein um die Mitte des 18 Jahrhunderts bestehendes Vorwerk zuruck das den Chropaczower Rittergutern angehorte Der Name des Vorstehers dieses Vorwerks wurde spater auf den Ort ubertragen und in einem Kaufvertrag uber diese Gebiete vom 26 November 1802 erstmals erwahnt Karl von Woyrsch verkaufte damals den Gutsbezirk an Georg Karl von Hessen Darmstadt 1806 folgte der bayerische Konig Maximilian I als neuer Besitzer der preussischen Ortschaft So wie die umliegenden oberschlesischen Gebiete fasste die Industrialisierung auch im bis dato nahezu unbebauten Lipine rasch Fuss und ab 1823 wurde in Lipine Steinkohle gewonnen 1 Die Entwicklung Lipines zum Industrieort leitete schliesslich die Grundung der Hutte David 1826 und die Ubernahme des Ortes durch die Henckel von Donnersmarcks unter Graf Carl Lazarus im selben Jahr ein Damit verbunden war auch der Bau von ersten Arbeiterwohnhausern und siedlungen und es folgten weitere Schwerindustriebetriebe 1848 erbte Guido Henckel von Donnersmarck die Besitztumer seines Vaters darunter auch Lipine Er war auch der Mitbegrunder des bedeutenden Montanunternehmens Schlesische Aktiengesellschaft fur Bergbau und Zinkhuttenbetrieb 1853 mit Sitz in Lipine Sie kaufte in der Folgezeit nicht nur verschiedene Zinkerz Blei und Steinkohlebergwerke sowie Zinkhutten auf sondern betrieb auch Neugrundungen wie in den 1860er Jahren in Lipine die Zinkhutte David und aus mehreren Industriebetrieben das grosse Zinkwalzwerk Silesia 2 Auch die kommunale Entwicklung wurde vorangetrieben So wurde 1862 die erste Schule eroffnet 1868 eine Freiwillige Feuerwehr gebildet und 1870 1872 die St Augustinuskirche errichtet 2 Bereits 1860 hatten sich die Lipiner Juden in einer eigenen Gemeinde zusammengeschlossen und am 13 Oktober 1901 wurde die evangelische Kirche geweiht Die Schattenseiten der schnellen industriellen Entwicklung waren die schlechten hygienischen Bedingungen und die beengten Wohnverhaltnisse die den Ausbruch von Krankheiten wie 1874 eine Choleraepidemie erleichterten 1 Auch wenn Lipine damals der Gemeinde Chropaczow angehorte holte es den Ort im Verlauf der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts hinsichtlich der Einwohnerzahl und der industriellen Bedeutung ein Letztlich wurde am 13 Juli 1875 von der Kreisverwaltung Beuthen beschlossen Lipine aus Chropaczow auszugemeinden Die neue Gemeinde Lipine mit den Arbeiterkolonien Kopanina Martinschacht sowie Piasniki entstand aber faktisch erst kraft koniglichen Dekrets vom 1 April 1879 2 Die Infrastruktur wurde weiter ausgebaut so dass Lipine nicht nur von der Nahe zur 1846 erbauten Eisenbahnlinie Breslau Kattowitz Bahnhof in Schwientochlowitz profitierte sondern am 30 Dezember 1894 noch Anschluss an die Strassenbahnverbindung Zabrze Konigshutte erhielt 1898 wurde der Ort schliesslich mit einer elektrischen Strassenbeleuchtung ausgestattet 1 Insbesondere nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg traten im Industrieort Lipine vermehrt Arbeiterunruhen auf Ende Dezember 1918 kam es zu Arbeiterstreiks 1 und im Januar 1919 brachen grosse Bergarbeiterunruhen der Spartakisten aus worauf uber Lipine und andere Stadte des Oberschlesischen Industriegebiets der Belagerungszustand verhangt wurde 3 Mit dem ersten polnischen Aufstand verstarkte sich noch die nationale Komponente und mundete am 18 August 1919 in Gefechten worauf Lipine am 26 August 1920 von den Aufstandischen besetzt wurde 1 Am 20 Marz 1921 fand die Volksabstimmung in Oberschlesien statt die in Lipine eine Mehrheit von 56 75 bzw 5 319 der 9 372 gultigen Stimmen fur den Anschluss an Polen erbrachte Infolge der Teilung Oberschlesiens wurde Lipine 1922 als Lipiny dem polnischen Ostoberschlesien zugeteilt 1936 musste die evangelische Kirche wegen Bergschaden abgerissen werden wohingegen der Friedhof erhalten blieb Am 3 September 1939 wurde Lipiny von der deutschen Wehrmacht besetzt und war ab 1941 Teil des Gaus Oberschlesien im Grossdeutschen Reich Am 28 Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt und wieder Teil Polens Seine Selbststandigkeit verlor Lipiny auch wenn es in seiner Einwohnerzahl einer Mittelstadt entsprach am 10 April 1951 und wurde der Stadt Swietochlowice angeschlossen Der Bergbau und das Huttenwesen wurden im kommunistischen Polen verstarkt weiter betrieben und 1967 wurden die Kohlengruben Schlesien und Mathilde vereinigt In der Zwischenkriegszeit wurde in Lipiny eine der hochsten Luftverschmutzungsgrade in Europa gemessen der grosstenteils auf die ortlichen Zinkhutten zuruckzufuhren ist 1 Bis heute stellt die Umweltverschmutzung neben der hohen Arbeitslosigkeit 20 9 im Jahre 2000 4 ein grosses Problem der Stadt Swietochlowice und ihrer Stadtteile dar Einwohnerentwicklung Bearbeiten nbsp Ehemaliges Rathaus von Lipiny nbsp Schlesisches KulturhausDie Einwohnerzahlen von Lipiny nach dem jeweiligen Gebietsstand 5 Jahr Einwohner1855 1 7771861 2 9091867 4 5071905 17 2421910 18 1901925 18 220 zusammen mit ChropaczowSehenswurdigkeiten BearbeitenDie neugotische Pfarrkirche St Augustinus kosciol pw sw Augustyna wurde nach zweijahriger Bauzeit am 24 September 1872 geweiht Der dreischiffige Backstein Hallenbau auf kreuzformigen Grundriss mit Frontturm und Dachreiter ist somit die alteste Kirche auf dem heutigen Stadtgebiet von Swietochlowice Das steinerne Hauptportal wird von Statuen der Heiligen Florian und Johannes von Nepomuk flankiert an dessen Konsole eine Inschrift Aufschluss uber den Bildhauer S Schmidt aus Augsburg gibt In Lipiny konnten sich daruber hinaus viele der alten familoki genannten Backstein Arbeiterwohnhauser aus dem 19 und 20 Jahrhundert erhalten insbesondere in der Arbeitersiedlung sudlich der ul Chorzowska der ehemaligen Kronprinzen Chaussee wo zur Jahrhundertwende das ehemalige Rathaus als Eckhaus errichtet wurde Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJacob Sonderling 19 Oktober 1878 30 September 1964 Rabbiner Feldrabbiner und Autor Arthur Goldstein 18 Marz 1887 1941 oder 1942 kommunistischer Journalist und Politiker Wilhelm Piec 2 November 1915 4 April 1954 polnisch schlesischer FussballspielerVerweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten Alte Postkartenansichten LipinesFussnoten Bearbeiten a b c d e f Vgl pl Lipiny Swietochlowice a b c Vgl http www swietochlowice pl temat mia his Vgl Archivierte Kopie Memento vom 7 Februar 2005 im Internet Archive Vgl Worddokument der Stadtverwaltung Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Quellen der Einwohnerzahlen 1855 1861 1 1905 Archivierte Kopie Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive 1910 2 1867 1925 pl Lipiny Swietochlowice Stadtteile von Swietochlowice Chropaczow Schlesiengrube Lipiny Lipine Piasniki Piasniki Zgoda Eintrachthutte Normdaten Geografikum GND 254858 6 lobid OGND AKS LCCN n2004043819 VIAF 124539418 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lipiny amp oldid 235528356