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Kurt Hallegger 8 Juli 1901 in Mahrisch Schonberg Osterreich Ungarn 10 Oktober 1963 in Munchen war ein deutschmahrischer Maler und Buhnenbildner der nach Deutschland emigrierte und dort hauptsachlich fur das Bayerische Staatsschauspiel arbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Malerei 3 Buhnenbilder 4 Buhnenausstattungen 5 Engagements 6 QuellenangabenLeben BearbeitenKurt Hallegger wuchs als Sohn des Fabrikdirektors Josef Hallegger und dessen Frau Therese Hallegger geborene von Stellwag Carion in Mahrisch Schoneberg auf Er besuchte das dortige Gymnasium und studierte 1919 an der Hochschule fur Bildende Kunste Breslau und zwei Jahre spater an der Akademie der bildenden Kunste Wien Den Abschluss seiner Studienzeit bildete der Besuch der Meisterschule der Akademie Prag 1923 In dieser Zeit lernte er seine zukunftige Frau Annemarie Bunzl kennen deren spaterer Kunstlername Amei Bunzl Hallegger sein sollte 1926 wurde Kurt Hallegger der Prix de Rome verliehen Bis 1945 betrieb er ein kleines Atelier in Prag und beteiligte sich an Ausstellungen der Prager Secession deren Mitglied er war unter anderem mit Oskar Kokoschka und Josef Hegenbarth Zu jener Zeit war er als Portrat Landschafts und Freskenmaler tatig und arbeitete ausserdem von 1928 bis 1933 als Illustrator fur den Simplicissimus den Querschnitt und anderen Tageszeitungen Kurt Halleggers kunstlerisches Schaffen wurde nachhaltig von mehreren Auslandsaufenthalten gepragt Er bereiste Italien Frankreich und Marokko und verweilte 1936 ein Jahr in Griechenland um sich dort von fremder Kultur und neuartiger Landschaft inspirieren zu lassen Dies wurde vor allem in der neu gewonnenen leuchtenden Farbigkeit und Dynamik seiner Bilder deutlich Halleggers Ruf als Professor an die Akademie Prag wurde durch die damaligen politischen Verhaltnisse verhindert So gelangte er 1946 nach Munchen In der bayrischen Hauptstadt angekommen wurde Hallegger von Heinz Hilpert entdeckt mit dem er lange Zeit befreundet war Dieser gab Kurt Hallegger den Anstoss sich der Gestaltung von Buhnenbildern zu widmen Zuerst arbeitete er an den Stadtischen Buhnen Nurnberg wechselte wenige Zeit spater an das Bayerische Staatsschauspiel und an die Munchner Kammerspiele Im Staatsschauspiel stattete Hallegger rund 40 Inszenierungen aus und war als Gast namhafter Buhnen des In und Auslandes tatig Seine Arbeit beschrankte sich jedoch nicht auf das Theater In der Filmbranche wirkte Kurt Hallegger als Set Dekorateur und Kostumdesigner unter anderem in den Filmen Hoheit lassen bitten 1954 und Die Heiratskomodie 1955 mit Es verschlug ihn sogar nach Istanbul wo er den ersten turkischen Farbfilm Die Teppichweberin mit Kulissen und Kostumen ausstattete 1957 war Kurt Hallegger wegen eines schweren Herzleidens und einer Lungenentzundung gezwungen eine schopferische Pause einzulegen Arzte fuhrten diese Krankheitsbilder auf eine sowohl physische als auch psychische Uberanstrengung zuruck Der Kunstler erholte sich und konnte seine Arbeit wieder aufnehmen 1962 erhielt Kurt Hallegger auf den Pariser Theaterfestspielen Theater der Nationen den Preis fur das beste Buhnenbild der Saison Bei dem ausgezeichneten Bild handelt es sich um die Residenztheaterinszenierung Die Mauer von Millard Lampell Kurt Hallegger starb am 10 Oktober 1963 im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts Malerei BearbeitenBezeichnend fur Halleggers Malstil war es mit nur wenigen leicht geschwungenen Zeichenstrichen die Dynamik einer Bewegung in seinen Bildern einzufangen In seinen Skizzen und Studien ist nicht die detailgetreue Reproduktion des Gegenstandes oder der Person entscheidend sondern die Gesamtkomposition soll den Betrachter ansprechen Seine Malerei ist von Sprunghaftigkeit und Launen gepragt Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich dass sich Kurt Hallegger Anfang der 1950er Jahre von der naturalistischen und gegenstandlichen Kunst abwendete um sich der Abstraktion hinzugeben Fur ihn war es wichtig sich von dem Objekt zu losen und seine Visionen und Traume durch abstrakte Formen Ausdruck zu verleihen Der tschechische Kunstler zog seine Inspiration aus dem abstrakten Expressionismus Vor allem die Einflusse des franzosischen Informel spiegeln sich in seinen Werken wider Aus einem dunklen Hintergrund losen sich sparsam und uberlegen akzentuiert lichte Farben von hoher dramatischer Intensitat und erinnert somit an den franzosischen Expressionisten Pierre Soulages welcher schwarze Balkenformen vor einen hellen Hintergrund setzte Buhnenbilder BearbeitenHallegger formte seine Buhnenbilder klassisch also perspektivisch gegenstandlich Vor allem das Spiel zwischen Licht und Raum gelang bei ihm an grosse Bedeutung Er setzte das Licht wohluberlegt ein um so die fur seine Buhnenbilder typische Tiefenraumlichkeit zu erzeugen Die Farbspannung bleibt bei Hallegger immer auf markante Einzelformen konzentriert Die Szene wird so auf das Wesentliche ausgerichtet verbunden mit einer klaren Raumgliederung Dass Kurt Hallegger in seiner Malerei den Weg in die Abstraktion fand wird in seinen Buhnenbildern wenn auch nur im Ansatz deutlich Grossraumig konzipierte Szenen von Stucken wie Konig Lear 1961 oder Hamlet 1961 sind nur noch von wenigen skeletthaften Architekturandeutungen und abstrakten Schwebeteilen begrenzt Dieser Aspekt wird auch in dem Stuck Die Perser 1961 aufgegriffen Eine ruinenhaft durchbrochene Torplastik steht vor einem in dem Raum gehangten Flachrelief das mit blut und bronzefarbenen Rissen und Schichten sublim strukturiert ist Buhnenausstattungen BearbeitenUnter anderem statte Kurt Hallegger folgende Inszenierungen aus Munchen 1947 Ein Traumspiel von August Strindberg Munchen 1948 Die Mowe von Anton Tschechow Nurnberg 1947 Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing Nurnberg 1948 Wie es euch gefallt von William Shakespeare Nurnberg 1949 Herr Puntila und sein Knecht Matti von Bertolt Brecht Nurnberg 1949 Faust I von Johann Wolfgang von Goethe Nurnberg 1949 Die Zauberflote von Wolfgang Amadeus Mozart Munchen 1949 Das Leben ein Traum von Pedro Calderon de la Barca Nurnberg 1950 Der Mond von Carl Orff Munchen 1950 Der eingebildete Kranke von Moliere Munchen 1951 Die lustige Witwe von Franz Lehar Nurnberg 1952 Egmont von Johann Wolfgang von Goethe Munchen 1952 Der Erstgeborene von Christopher Fry Munchen 1952 Scherz Satire Ironie und tiefere Bedeutung von Christian Dietrich Grabbe Munchen 1953 Die Soldaten von Jakob Michael Lenz Munchen 1954 Die gefesselte Phantasie von Ferdinand Raimund Munchen 1954 Maria Stuart von Friedrich Schiller Munchen 1954 Heiratskomodie von Bruno Hubner Frankfurt M 1954 Don Karlos von Friedrich Schiller Munchen 1955 Troilus und Cressida von William Shakespeare Munchen 1955 Der bose Geist Lumpacivagabundus von Johann Nestroy Nurnberg 1955 Der lasterhafte Herr Tschu von Julius Berstl Dusseldorf 1955 Die Hochzeit des Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart Munchen 1957 Der Bauer als Millionar von Ferdinand Raimund Hannover 1957 Der Verschwender von Ferdinand Raimund Munchen 1958 Konig Hirsch von Hans Werner Henze Munchen 1959 Der kaukasische Kreidekreis von Bertolt Brecht Munchen 1960 Die Nashorner von Eugene Ionesco Munchen 1960 Viel Larm um Nichts von William Shakespeare Munchen 1960 Hamlet von William Shakespeare Munchen 1961 Die Perser von Aischylos Munchen 1961 Der Revisor von Nikolai Gogol Munchen 1961 Die Mauer von Millard Lampell Munchen 1961 Konig Lear von William Shakespeare Munchen 1961 Die Widerspenstigen Zahmung von William Shakespeare Munchen 1962 Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing Munchen 1962 Camino Real von Tennessee Williams Munchen 1963 Kabale und Liebe von Friedrich SchillerEngagements BearbeitenBayerisches Staatsschauspiel Munchen 1947 1963 Munchner Kammerspiele 1948 1962 Gartnerplatztheater 1950 1954 Stadtische Buhnen Dusseldorf 1951 1952 1955 Kleines Theater Istanbul 1952 Landestheater Hannover 1953 1955 1958 Deutsches Theater Gottingen 1954 1956 Stadtische Buhnen Frankfurt Main 1955 1960 Burgtheater Wien 1955 1963 Nationaltheater Mannheim 1956 1960 Staatstheater Stuttgart 1956 Nederlandse Opera Amsterdam 1956 Schauspielhaus Zurich 1957 Bayerischer Rundfunk Abteilung Fernsehen 1957 1961 1962 Volkstheater Wien 1960 Quellenangaben BearbeitenDr Herbert A Frenzel Prof Dr Hans Joachim Moser Kurschners Biografisches Theaterhandbuch Schauspiel Oper Film Rundfunk Deutschland Osterreich Schweiz Berlin 1956 Faber Monica Weizert Loni Dann spielten sie wieder das Bayerische Staatsschauspiel 1946 1986 Munchen 1986 Gedachtnis Ausstellung Kurt Hallegger Deutsches Theatermuseum lt Munchen gt Munchen 1964 Genossenschaft deutscher Buhnenangehoriger Deutsches Buhnenjahrbuch Theatergeschichtliches Jahr und Adressbuch Theater Film Fernsehen Hamburg 1965 Hallegger Kurt Hallegger Erlangen Orangerie 30 Marz bis 28 April 1963 Erlangen 1963Normdaten Person GND 119450763 lobid OGND AKS VIAF 62358620 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hallegger KurtKURZBESCHREIBUNG deutsch mahrischer Maler und BuhnenbildnerGEBURTSDATUM 8 Juli 1901GEBURTSORT Mahrisch Schonberg Osterreich UngarnSTERBEDATUM 10 Oktober 1963STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Hallegger amp oldid 236008078