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Die Kaspische Rotbanner Offiziershochschule der Seestreitkrafte KWWMKU russisch Kaspijskoe Vysshee Voenno Morskoe Krasnoznamennoe Uchilishe KVVMKU imeni S M Kirova benannt nach Sergei Kirow diente der Sowjetunion als Ausbildungsstatte seemannischen Fuhrungspersonals Fahnriche Offiziere fur die Marine des Landes Kaspische Rotbanner Offiziershochschule der Seestreitkrafte S M KirowAktivitat 1939 bis 1992Tragerschaft Sowjetunion vor 1990 VgMin UdSSRRussland 1991 bis 1992 VgMin RFOrt Baku Zig nahe der Bucht von Baku Letzter Kommandeur Konteradmiral SchdanowStudierende mehr als 15 000 Haupteingang der heutigen Aserbaidschanischen Offiziershochschule der Seestreitkrafte An dieser militarischen Hochschule wurden auch auslandische Kader wie beispielsweise Marineoffiziere der Nationalen Volksarmee der DDR ausgebildet Sie befand sich in Baku der Hauptstadt der Aserbaidschanischen SSR am Kaspischen Meer Nach Erlangung der nationalen Souveranitat wurde hier die Aserbaidschanische Seeoffiziershochschule eingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausbildung sowjetischer und auslandischer Militarkader 1 1 1 Offiziere der Volksmarine 2 Neugrundung und Anderung der Namensgebung 3 Kommandeure 4 Lage und Infrastruktur 5 Bekannte Absolventen 6 Auszeichnungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGegen Ende des Jahres 1937 beschloss der Rat der Volkskommissare der UdSSR ein Programm zum Aufbau einer nationalen Kriegsflotte Diesem Beschluss liegt auch der Plan zum Bau einer weiteren Seekriegsschule in Baku zu Grunde Der Plan wurde am 5 Marz 1939 durch Flottenadmiral Kusnezow dem Volkskommissar der UdSSR Kriegsflotten bestatigt Fur den Bau der 4 Seeoffiziersschule wurde die Umgebung des Ortes Zig bestatigt wo sich ein Vorstadtpark und ein Strand befand Die detaillierte Ausarbeitung des Bauprojektes wurde durch den Betrieb Asgosprojekt verwirklicht In dieser Periode wurde bereits das Lehrpersonal eingestellt Am 25 Mai 1939 wurde die Kommandofuhrung eingesetzt und zum ersten Kommandeur G A Buritschenkow ernannt dem vorherigen Leiter der Frunse Seeoffiziersschule Aus dieser Schule stammte der uberwiegende Teil des Lehrkorpers Viele seiner erfahrenen Offiziere wie Konteradmiral I N Dmitrijew sowie die Kapitane zur See S N Tarchow und N A Isotow dienten schon in der Kaiserlich Russischen Marine 1 Schon am 25 Juni wurde die zukunftige Lehreinrichtung auf den Namen Kaspische Seekriegsschule Kaspijskoe voenno morskoe uchilishe getauft Sofort nach Baubeginn fand die Ausbildung der Seeleute provisorisch im Freien statt und die Kursanten wohnten in Zelten 1940 erhielt die Lehreinrichtung den Hochschulstatus Auf Beschluss des Rates der Volkskommissare Nr 963 und Befehl des Volkskommissariats fur Verteidigung Nr 294 vom 5 Juni 1940 wurde sie zur Seekriegsschule 1 Kategorie und in Kaspische Hohere Seekriegsschule umbenannt 1 Wahrend des Grossen Vaterlandischen Krieges wurden verschiedene Militarschulen der UdSSR in Baku untergebracht wie z B im November 1941 die Seekriegsschule fur Kustenverteidigung im Herbst 1942 die Seekriegshochschule M W Frunse und gegen Ende des Jahres 1942 das Vorbereitungszentrum fur Seeoffizierskader Viele Absolventen der Schule liessen ihr Leben beim Einsatz an der Front Am 1 Oktober 1952 wurde die allgemeine Wachoffiziersausbildung aufgegeben Stattdessen begann der Aufbau von Spezialfakultaten z B fur Navigation Artillerie Minen U Boot Abwehr Die Verleihung des Namens S M Kirow an die Schule erfolgte am 9 Dezember 1954 Ende der 50er Jahre wurden die Fakultaten der Artillerie und Mine Torpedo in andere Stadte verlegt Stattdessen erhielt man im Jahre 1960 von der Leningrader Hoheren Seekriegsschule fur Waffeningenieure eine neue Fakultat Eine besondere Auszeichnung in der sowjetischen Zeit war die Verleihung des Rotbannerordens zum 50 Jahrestag der Grundung der Sowjetischen Kriegsflotte am 22 Februar 1968 Ausbildung sowjetischer und auslandischer Militarkader Bearbeiten nbsp Absolventen kniend des Jahrgangs 1989 der DDR Volksmarine wahrend der Zeremonie zur Aushandigung des Abschlussdiploms auf dem zentralen Appellplatz In den 1950er und 60er Jahren vertieften sich die internationalen Beziehungen und die militarische Zusammenarbeit der Flotten des Warschauer Pakts sowie anderer sozialistischer Staaten und Entwicklungslander Von den insgesamt vier Fakultaten waren die 1 Fakultat Navigation und die 2 Fakultat chemischer Dienst sowjetischen Kursteilnehmern vorbehalten Auslandische Kursanten besuchten die 3 Fakultat sozialistische Staaten sowie die 4 Fakultat Entwicklungslander Die Fakultaten wurden in einzelne Lehrgange Kurse unterteilt sowie die Fakultaten drei und vier zusatzlich nach Nationalitaten Die strikt nach Fachbereichen getrennte Ausbildung fand in den Studienschwerpunkten Hydrographie Artilleriebewaffnung Raketenbewaffnung Minen und Torpedobewaffnung Navigation und Schiffsfuhrungstechnik U Boot Abwehrbewaffnung Funkmess und Waffenleittechnik sowie Nachrichtentechnik statt Die auslandischen Offiziersschuler kamen aus folgenden Landern Kontinent StaatenEuropa Albanien Bulgarien Jugoslawien Ungarn DDR Finnland Polen RumanienAsien China Nordkorea Vietnam Kambodscha Indien Indonesien Nord und Sudjemen Syrien IrakAfrika Algerien Libyen Agypten Athiopien Somalia Mosambik Republik Kongo Benin Aquatorialguinea Guinea Guinea Bissau Angola Kap Verde SeychellenLateinamerika Kuba NicaraguaVon 1939 bis 1992 bildete die Lehreinrichtung etwa 15 000 inlandische Offiziere und etwa gleich viele auslandische Armeeangehorige aus Fast 150 von ihnen beendeten ihre Ausbildung mit Auszeichnung und Goldmedaille und mehr als 100 Absolventen wurden Admirale und Generale 2 Die Geschichte der Schule endet mit dem Niedergang der UdSSR Anlasslich der Pogrome gegen Nichtmuslime in Sumgait Baku und anderen Stadten und Dorfern Aserbaidschans ab Februar 1988 unterstutzte das Personal der Bildungseinrichtung unter Fuhrung von Konteradmiral Leonid Schdanow die sowjetische Administration bei der Aufrechterhaltung der inneren Ordnung dem Schutz der offentlichen Einrichtungen und der Evakuierung von Fluchtlingen Die letzten Absolventen beendeten 1992 die Offiziersschule Auslandische Studierende waren zu dem Zeitpunkt bereits evakuiert worden aber es existierte noch eine verbliebene Fakultat zur Seeoffiziersausbildung 3 Auf Anordnung Nr 28 des Prasidenten der sich unabhangig erklarten Republik Aserbaidschan vom 3 Juli 1992 wurde die Schule juristisch dem neu gegrundeten Staat ubergeben und dem aserbaidschanischen Verteidigungsministerium unterstellt Faktisch erfolgte die Ubergabe am 18 Juli 1992 worauf per Direktive des Hauptstabes der Russischen Marine die Kaspische Marine Offiziersschule aufgelost und das Personal an andere Bildungseinrichtungen der Russischen Marine kommandiert wurde Das Archiv wurde nach Sankt Petersburg an die Offiziershochschule der Seestreitkrafte M W Frunse uberfuhrt Offiziere der Volksmarine Bearbeiten Von 1961 bis 1990 wurden etwa 300 Offiziersschuler der Volksmarine der DDR an dieser Offiziershochschule zu Seeoffizieren ausgebildet Der erste Lehrgang umfasste 45 Kursteilnehmer die zu Spezialisten der Schiff Schiff Rakete P 15 ohne vorherige Sprachvorbereitung ausgebildet wurden In den siebziger Jahren erfolgte die Ausbildung dann in den Fachbereichen Raketen und Artilleriebewaffnung Minen und Torpedobewaffnung Navigation Nachrichtentechnik sowie Funkmess und Waffenleittechnik Mit der Einfuhrung neuer Kustenschutzschiffe des Projektes 1159 in die Volksmarine wurde von 1976 bis 1977 eine umfassende Baubelehrung fur die zukunftigen Besatzungen an der Hochschule durchgefuhrt 4 Ab den 1980er Jahren wurde das Ausbildungsangebot um die Fachrichtungen U Bootabwehr und Hydrographie erweitert Die Offiziersschuler wurden nach dreiwochiger Grundausbildungszeit an der Offiziershochschule der Volksmarine Karl Liebknecht in Stralsund nach Baku kommandiert Ein einjahriger Vorbereitungskurs erhohte nun die sprachlichen Kompetenzen der Auszubildenden Die Offiziersschuler waren direkt dem Ministerium fur Nationale Verteidigung der DDR MfNV unterstellt Ab 1976 bestimmte das MfNV einen Offizier der Volksmarine als Gruppenaltesten der diese Position in der Regel drei Jahre einnahm Zuvor ubte diese Funktion ein Offiziersschuler aus Zusatzlich stand jeder Nationalitat ein betreuender sowjetischer Offizier vor Die einzelnen Jahrgange fuhrte ein Kursaltester sowie ein Jahrgangsaltester Ausserdem war fur die Spezialklassen jeweils ein Klassenaltester vorgesehen Das Studium erstreckte sich uber zeitweise funf oder sechs Jahre Die Absolventen wurden nach dem Abschluss des Studiums in Abhangigkeit von dessen Dauer zum Leutnant oder Oberleutnant ernannt Die Ernennung fand in der Regel in der Heimat statt und lag vor der feierlichen Ubergabe der Diplome Neugrundung und Anderung der Namensgebung BearbeitenHeute befindet sich an gleicher Stelle die Aserbaidschanische Offiziershochschule aserbaidschanisch Heyder Eliyev adina Azerbaycan Ali Herbi Mektebi mit dem Ehrennamen Heyder Eliyev Kommandeure BearbeitenSeit 1939 wurden die nachstehenden Offiziere zum Kommandeur berufen nbsp Abzeichen zum 50 Jahrestag der SchulgrundungName von bis Bemerkung1 KomDiw Georgi Buritschenkow Juni 1939 April 19402 Fregattenkapitan Konstantin Suchiaschwili April 1940 November 19413 Konteradmiral Nikolai Suikow November 1941 August 19424 Fregattenkapitan Konstantin Suchiaschwili August 1942 Juni 19445 Konteradmiral Iwan Golubew Monatkin Juni 1944 April 19496 Konteradmiral Alexander Wanifatjew April 1949 Marz 19517 Konteradmiral Semjon Ramischwili Marz 1951 November 19618 Konteradmiral Nikolai Drosdow November 1961 Februar 19639 Konteradmiral Fjodor Akimow Februar 1963 September 196610 Konteradmiral Georgi Timtschenko Februar 1967 Oktober 197011 Vizeadmiral Georgi Stepanow Oktober 1970 Juni 197412 Konteradmiral Jewgeni Glebow Juni 1974 Dezember 197513 Konteradmiral Wassili Archipow Dezember 1975 November 198514 Konteradmiral Albert Akatow November 1985 Juli 198715 Konteradmiral Leonid Schdanow Juli 1987 2 Juli 1992Lage und Infrastruktur BearbeitenDie Lehreinrichtung befand sich am Ufer der Baku Bucht und belegte eine Flache von etwa 26 Hektar Auf ihrem Territorium gab es sechs Lehr und neun Wohneinheiten zwei Sportkomplexe und drei Sportstatten ein Stadion einen Schiessstand zwei Schwimmbader zwei Kantinen mit jeweils 3000 Platzen ein Versorgungskomplex ein Heizwerk und ein Reinigungskombinat Die Offiziere Fahnriche und Zivilangestellten waren vor dem Gelande in 20 funfetagigen Hausern in 60 Wohnungen einem neunetagigen Wohnhaus mit 34 Wohnungen sowie einem Wohnheim untergebracht 2 Bekannte Absolventen Bearbeiten20 Absolventen der Lehreinrichtung wurden mit der hochsten Auszeichnung der UdSSR Held der Sowjetunion geehrt und mehr als 100 wurden im Laufe ihrer Karriere zu Admiralen oder Generalen ernannt 5 Zu den bekannten Absolventen gehoren u a Wassili Archipow 1926 1998 sowjetischer Vizeadmiral Eduard Baltin 1936 2008 russischer Admiral Georgi Gurinow 1939 2012 russischer Admiral und Kommandeur der Pazifikflotte Oleg Jerofejew 1940 russischer Admiral und Kommandeur der Nordflotte Iwan Kapitanez 1928 2018 sowjetischer Flottenadmiral Anatoli Lipinski 1959 russischer Konteradmiral Gerhard Muller 1941 2023 deutscher Konteradmiral Hemid Qasimbeyov 1923 2005 sowjetischer Vizeadmiral und Kommandeur der Kaspischen Flottille Juri Sysujew 1949 russischer Admiral Wladimir Tschernawin 1928 2023 Flottenadmiral und Oberkommandierender der Sowjetischen Seekriegsflotte Alexander Turilin 1961 russischer KonteradmiralAuszeichnungen Bearbeiten nbsp Rotbannerorden 27 April 1945 22 Februar 1968 nbsp Kampforden Fur Verdienste um Volk und Vaterland in Gold 1 Marz 1975 DDR Orden Fur militarische Verdienste 1 Klasse 15 Januar 1983 Volksrepublik Vietnam Orden Antonio Maceo 15 November 1984 Republik Kuba nbsp Orden 9 September 1944 3 Klasse 9 Dezember 1989 Volksrepublik Bulgarien UrkundenUrkunde des Prasidiums des Obersten Sowjets der UdSSR Januar 1946 Ehrenurkunde fur Grosse Erfolge in der Offizierskaderausbildung und militar patriotische Arbeit 1958 1974 Urkunde des Ministerrates der DDR 1 Marz 1975 Ehrenurkunde des Prasidiums des Obersten Sowjets der Aserbaidschanischen SSR Fur Erfolge in der Offizierskaderausbildung aktive Teilnahme der Mitarbeiter an der militar patriotischen Erziehungsarbeit und zum 40 Grundungsjahrestag 1979 Literatur BearbeitenI D Kirin Kuznica oficerskih kadrov Kratkaya istoriya Kaspijskogo I S M Kirova vysshego voenno morskogo uchilisha Azerbajdzhanskoe gosudarstvennoe izdatelstvo Baku 1961 S 164 A P Kurochkin Apsheronskij meridian Dokumentalnaya povest Azerneshr Baku 1989 S 208 N A Aliev Istoricheskie aspekty stanovleniya BVVMU Hrsg Bakinskoe voenno morskoe uchilishe Baku 2000 S 72 Weblinks BearbeitenEhemaligenforum der KVVMKU Abgerufen am 3 April 2013 russisch Historie der Schule Abgerufen am 3 April 2013 russisch Aserbaidschanische Militarhochschule Abgerufen am 3 April 2013 aserbaidschanisch Ehemaligenseite deutscher Absolventen Abgerufen am 3 April 2013 1159 Ausbildung in Baku Abgerufen am 28 Dezember 2015 Istoriya Kaspijskogo Vysshego Voenno morskogo Krasnoznamennogo Uchilisha im S M Kirova auf ourbaku com Abgerufen am 6 November 2013 russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b N A Alijew Vklad Azerbajdzhana v voenno morskuyu oboronu Kaspijskogo regiona Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 5 November 2013 abgerufen am 5 November 2013 russisch a b Grussansprache von Vizeadmiral Schdanow zum 70 Jahrestag der Schulgrundung 21 Mai 2009 abgerufen am 3 April 2013 russisch Homepage der Nachimow Marineschule uber Leonid Iwanowitsch Schdanow Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 1 Dezember 2015 abgerufen am 18 Mai 2011 russisch Berichte uber die 1159 Ausbildung auf der Homepage der Marinemakeradschaft KSS e V Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 28 Dezember 2015 abgerufen am 28 Dezember 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www marinekameradschaft kss de Fikret Melikow Schulleiter der Aserbaidschanischen Militarhochschule Grussschreiben zum Absolvententreffen PDF 68 kB September 2012 abgerufen am 5 Dezember 2012 russisch 40 34418 49 96658 Koordinaten 40 20 39 N 49 58 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaspische Rotbanner Offiziershochschule der Seestreitkrafte S M Kirow amp oldid 238673926