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Dieser Artikel behandelt den sowjetischen Heerfuhrer Fur das Kreuzfahrtschiff siehe den Artikel Michail Frunse Schiff Michail Wassiljewitsch Frunse russisch Mihail Vasilevich Frunze 21 Januarjul 2 Februar 1885greg in Bischkek Gebiet Semirjetschje Generalgouvernement Turkestan Russisches Kaiserreich heute Kirgisistan 31 Oktober 1925 in Moskau war ein sowjetischer Heerfuhrer wahrend des Russischen Burgerkrieges Portrat von Michail Frunse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und fruhe politische Tatigkeit 1 2 Heerfuhrer der Bolschewiki 1 3 Tod 1 4 Postume Ehrungen 2 Schriften 3 Film und Fernsehen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und fruhe politische Tatigkeit Bearbeiten Der Sohn eines aus Bessarabien stammenden rumanischen Bauern schloss sich schon fruh Lenin und seinen Bolschewiki an Seine Mutter stammte aus einer Bauernfamilie aus dem Gouvernement Woronesch Im Jahr 1904 beendete Frunse in Werny heute Almaty das Gymnasium und trat danach in das Petersburger Polytechnische Institut ein Schon im ersten Jahr seines Studiums war er Mitglied der sozialdemokratischen Bewegung 1 Er war einer der fuhrenden Kopfe der streikenden Textilarbeiter in Iwanowo wahrend der Russischen Revolution von 1905 Nach der Niederschlagung der Revolution wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt dann jedoch zur lebenslangen Zwangsarbeit begnadigt Nach zehn Jahren in Sibirien gelang es ihm nach Tschita zu fliehen Hier arbeitete er als Redakteur einer bolschewistischen Wochenzeitung Heerfuhrer der Bolschewiki Bearbeiten Wahrend der Februarrevolution 1917 war Frunse Anfuhrer der Bolschewiki in Minsk Danach stand er an der Spitze des Sowjets in Weissrussland Nach dem Beginn der Oktoberrevolution mit der Besetzung des Winterpalastes in Sankt Petersburg ubernahm er mit 2000 Kampfern die Macht in Moskau In der ersten Jahreshalfte 1918 war Frunse Vorsitzender des Iwanowo Wosnessensker Komitees der Kommunistischen Partei Ab August 1918 war er Militarkommissar fur das Gebiet Jaroslawl Von Februar bis Mai 1919 fuhrte er die 4 Rote Armee an der Ostfront des Burgerkriegs anschliessend vom 19 Juli bis Mitte August 1919 die gesamte Ostfront im ostlichen Ural Gebiet In diesen Funktionen hatte er mit den ihm unterstellten Truppen entscheidenden Anteil am Sieg uber die Weissen Truppen unter Admiral Koltschak Vom 15 August 1919 bis 10 September 1920 war er Kommandeur der Turkestanischen Front und dann bis Juli 1920 Mitglied der Kommission des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees und des Rates der Volkskommissare fur Turkestan Oktober 1919 Juli 1920 Vom 30 August bis 2 September 1920 leitete er die Buchara Operation und am 27 September 1920 erhielt er das Kommando der Sudfront Er wurde damit Organisator der Vertreibung der weissen Truppen von General Pjotr Wrangel in Nordtaurien und von der Krim Er bekampfte die letzten Formationen der Weissgardisten anfangs zusammen mit den Truppen von Nestor Machno mit dem er im Oktober 1920 ein militarisches Zweckbundnis einging Nach der Besetzung von Perekop mussten die letzten weissen Truppen von der Krim evakuiert werden was ihm besondere Popularitat in Sowjetrussland einbrachte Am 3 Dezember 1920 wurde Frunse vom Revolutionaren Militarrat der Ukraine zum bevollmachtigten Militar ernannt und nach der Niederschlagung der Anarchisten unter Machno in das Zentralkomitee sowie danach im Februar 1922 zum stellvertretender Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der Ukrainischen SSR gewahlt Im November 1921 leitete er die mit Ataturk installierte ausserordentliche sowjetische Botschaft in Ankara um diplomatische Beziehungen zur neu begrundeten Turkei aufzunehmen Er war von 1924 bis zu seinem Tod Kandidat des Politburos Vom Januar 1925 bis zu seinem Tod war er als Nachfolger Trotzkis Volkskommissar fur Armee und Marine sowie Vorsitzender des Revolutionaren Kriegsrats also Oberbefehlshaber der sowjetischen Streitkrafte Unter Frunses Leitung fand der Umbau der demobilisierten Roten Armee in eine kombinierte Kader Milizarmee seinen Abschluss Eine mit seinem Namen verbundene Armee Reform brachte auch das erste fur die ganze Sowjetunion gultige Wehrpflichtgesetz vom 18 September 1925 Die Armee wies Mitte der 1920er Jahre einen Friedensstand von rund 560 000 Mann auf Als Anhanger Sinowjews geriet er im innerkommunistischen Machtkampf in Opposition zu Stalin Tod Bearbeiten nbsp Michail Frunses Beerdigung an der Kreml Mauer in Moskau Stalin halt auf dem holzernen Lenin Mausoleum die Totenrede fur Frunse 3 November 1925 Am 31 Oktober 1925 verstarb er wahrend einer Magenoperation an Herzinsuffizienz Das vermutete Magengeschwur erwies sich als Narbe eines bereits verheilten Geschwurs Geruchte nach denen ihm im Zuge der Operation auf Geheiss Stalins eine Uberdosis von Betaubungsmitteln verabreicht worden sein soll sind bis heute nicht verstummt Sie stutzen sich auf Aussagen von I K Gamburg die dieser auch in seinem Roman So war das aufgriff 2 Auch Boris Pilnjak legte diese Version seiner Erzahlung Die Geschichte vom nichtausgeloschten Mond 1926 zugrunde Danach sollen sich Stalin und Mikojan ins Krankenhaus begeben haben um gegenuber Professor Rosanow auf einer Operation zu bestehen 3 Frunse selbst schrieb seiner Frau kurz vor der Operation Ich fuhle mich jetzt vollig gesund und es ist sogar etwas komisch nicht nur zur Operation zu gehen sondern auch nur daran zu denken Dennoch wurde sie von zwei Konsilien beschlossen 3 Stalin sagte bei seiner Beisetzung Vielleicht muss es so sein dass die alten Genossen so leicht und so einfach ins Grab sinken Leider aber rucken unsere jungen Genossen nicht so leicht und bei weitem nicht so einfach nach um die alten abzulosen 4 Nach Dmitri Wolkogonow vermuten manche in diesen Worten einen verborgenen nur Stalin bekannten Sinn 3 Wenn dem so sein sollte dann erschliesst er sich uber die Tatsache dass diese Aussage Stalins deutlich an seine Formulierung im Organisatorischen Bericht des ZK vom 17 April 1923 auf dem XII Parteitag der KPdSU anknupft wo er gesagt hatte Es ist leichter mit Hilfe der Kavallerie des Genossen Budjonny dieses oder jenes Land zu erobern als zwei drei Fuhrer von unten herauf heranzubilden Menschen die in Zukunft wahre Fuhrer des Landes werden konnen 5 Postume Ehrungen Bearbeiten nbsp M W Frunse Ausgewahlte SchriftenStalin hielt am 3 November 1925 bei der Beisetzung von Frunse eine Gedenkrede Diese begann er mit den Worten Genossen Ich bin nicht imstande lange zu sprechen meine seelische Verfassung lasst es nicht zu 6 Frunse erhielt ein Einzelgrab an der Nekropole an der Kremlmauer Ausser ihm wurden im Laufe des Bestehens der Sowjetunion lediglich elf weitere Personen auf diese Weise geehrt wobei Frunse zusammen mit Suslow Budjonny Schdanow und Dserschinski zur kleinen Gruppe jener in Einzelgrabern bestatteten Personen gehort die weder Staatsoberhaupter der Sowjetunion noch Generalsekretare der KPdSU waren Frunse zu Ehren wurde 1926 seine Heimatstadt Bischkek in Frunse umbenannt bis 1991 Auch andere Orte erhielten seinen NamenDas Ministerium des Innern der DDR veranlasste 1955 die Ubersetzung ausgewahlter Schriften von Frunse aus dem Militarverlag in Moskau Die Militarakademie M W Frunse tragt noch heute seinen Namen Ebenso die im Mai 1957 eroffnete Moskauer Metrostation Frunsenskaja Auch in Minsk und in St Petersburg gibt es eine Metrostation mit diesem Namen zudem sind in mehreren russischen Stadten Stadtbezirke Rajone nach ihm benannt siehe Frunsenski rajon In zahlreichen Stadten der ehemaligen Sowjetunion sind zudem Strassen zu Ehren Frunse benannt Frunses Geburtshaus in Bischkek ist heute Teil des Frunse Museums 1985 wurde ein Lenkwaffenkreuzer der Kirow Klasse nach Frunse benannt In den 1980er Jahren trug die 17 POS Berlin Treptow Baumschulenstrasse 79 81 seinen Namen In Tiraspol existiert ein nach ihm benannter Stadtteil Schriften BearbeitenAusgewahlte Schriften Verlag des Ministeriums des Innern Berlin 1955 deutsche Erstausgabe Uber sozialistische Landesverteidigung Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1977 Film und Fernsehen BearbeitenDie Entscheidung von Buchara Kruschenije Emirata UdSSR 1955 Regie Wladimir Bassow Latif Fajsijew mit Jewgeni Walerianowitsch Samoilow in der Rolle Frunses Literatur BearbeitenHeinz Tillmann u a Hg Biographien zur Weltgeschichte Lexikon Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1989 ISBN 3 326 00218 1 Alan Bullock Hitler und Stalin Parallele Leben Siedler Verlag Berlin 1991 ISBN 3 88680 370 8 Robert Payne Stalin Macht und Tyrannei 4 Auflage Heyne Verlag Munchen 1989 ISBN 3 453 55048 X Dimitri Wolkogonow Stalin Triumph und Tragodie Claassen Verlag Dusseldorf 1989 ISBN 3 546 49847 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Michail Wassiljewitsch Frunse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Michail Wassiljewitsch Frunse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Michail Wassiljewitsch Frunse in den Historischen Pressearchiven der ZBW 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Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 31 Oktober 1925STERBEORT Moskau Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Wassiljewitsch Frunse amp oldid 238183981