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Das Kaliwerk Adler war ein Bergwerk auf Kalisalze mit angeschlossener Dungemittelfabrik der ehemaligen Adler Kaliwerke AG bei Roblingen im Landkreis Mansfeld Sudharz in Sachsen Anhalt Das Grubenfeld unterbaut keine Ortslage Die wenigen in der Nahe des Schachtes stehenden Wohngebaude liegen grosstenteils im Bereich des Schachtsicherheitspfeilers Kaliwerk AdlerAllgemeine Informationen zum BergwerkAnsicht der Kali Schachtanlage Adler Kaliwerke A G um 1910Andere Namen Adler Kaliwerke AGAbbautechnik KammerbauInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1909Betriebsende 1925Nachfolgenutzung keineGeforderte RohstoffeAbbau von Kalisalz K2O Hartsalz Machtigkeit 7 mRohstoffgehalt 10 Grosste Teufe 596 mGeographische LageKoordinaten 51 27 59 N 11 39 4 O 51 466388888889 11 651111111111 Koordinaten 51 27 59 N 11 39 4 OKaliwerk Adler Sachsen Anhalt Lage Kaliwerk AdlerStandort Roblingen am SeeGemeinde Seegebiet Mansfelder LandLandkreis NUTS3 Landkreis Mansfeld SudharzLand Land Sachsen AnhaltStaat DeutschlandRevier Saale Unstrut Inhaltsverzeichnis 1 Geologische und hydrogeologische Lagerstattenverhaltnisse 1 1 Geologische und lagerstattenkundliche Einschatzung 1 2 Hydrogeologische Angaben 2 Der Schachtbau 3 Aus und Vorrichtung Abbau und Versatzverfahren 4 Die finanziellen und betriebswirtschaftlichen Verhaltnisse 5 Heutiger Zustand 2004 6 Quellen 7 Literatur 8 WeblinksGeologische und hydrogeologische Lagerstattenverhaltnisse BearbeitenGeologische und lagerstattenkundliche Einschatzung Bearbeiten Schichtenverzeichnis Schacht Adler Teufe m Gestein0 0 Erdoberflache0 3 Mutterboden24 5 grauer und weisser Sand27 0 Schwimmsand mit Braunkohleeinlagerungen30 0 toniger Sand37 5 graue Letten39 5 Braunkohlenquarzit49 0 weisser Sand67 5 roter und weisser Buntsandstein im Wechsel mit Letten96 0 rote und blaue Letten mit Sandsteineinlagerungen100 5 fester grauer Sandstein204 0 rote und blaue Letten284 0 rote sandige Letten401 0 rote und blaue Letten im Wechsel mit Sandstein und Gips423 5 uberwiegend rote Letten440 0 Jungeres weisses Steinsalz452 0 roter Salzton511 0 Jungeres rotes Steinsalz567 0 Hauptanhydrit577 0 grauer Salzton582 0 roter und grauweisser Carnallit596 0 Alteres weisses Steinsalz Endteufe Der Schacht und die Grubenbaue liegen an der Sudflanke des Teutschenthaler Sattels bzw am Nordrand der Querfurter Mulde Die abgebauten Lagerstattenteile bestanden aus Hartsalz und uberwiegend Carnallitit Das Einfallen des Lagers ist unterschiedlich und liegt etwa zwischen 20 und 25 Nordlich des Schachtes ist das Salinar am Teutschenthaler Sattel infolge der Heraushebung der Sattelachse in Richtung Nordwesten weitgehend ausgelaugt worden Zur grossraumigen Erkundung des Kaliflozes Stassfurt wurden in der Umgebung des Schachtes Adler eine Anzahl von OT Bohrungen gestossen Die in rund 1 7 km vom Schacht stehende OT Bohrung Unterroblingen weist neben Auslaugungsruckstanden des Zechsteins 4 und 3 erst das Stassfurt Steinsalz als intakten Horizont aus In der weiter westlich gelegenen OT Bohrung Oberroblingen ist der Zechstein 4 ebenfalls noch angegriffen worden wahrend in der sudlich liegenden OT Bohrung Oberroblingen aber auch in den OT Bohrungen Oberroblingen II III und IV sowie im Schacht Oberroblingen der Zechstein noch vollstandig vorhanden ist Nach dem Muldentiefsten hin Bohrungen Stedten 1 und 2 Schrapplau 1 3 4 5 nimmt die Machtigkeit des Deckgebirges kontinuierlich zu Vorhandensein von Muschelkalk und zunehmende Machtigkeit des Buntsandsteins Die Bohrungen Erdeborn I und Erdeborn III trafen unter Gipsruckstanden des Zechstein 4 und 3 erst den Hauptanhydrit unzersetzt an sie wurden bis ins Stassfurt Steinsalz niedergebracht In den Bohrungen Erdeborn I und II liegt der Gips unmittelbar uber dem Stassfurt Steinsalz die hangenden Zechsteinschichten fehlen Der uber dem Stassfurt Steinsalz auftretende Gips wird dals fazielle Vertretung des Kalilagers Sangerhauser Anhydrit also nicht als eine durch Auslaugung entstandene Ruckstandsbildung angesehen 1 In der ersten Einschatzung des Werkes von 1911 wurde die Lagerstatte als flachfallend charakterisiert und die Machtigkeit mit 6 7 m angegeben Weiterhin wurde eine angetroffene lokale Hartsalzlinie von geringem Ausmass erwahnt Fur die berechneten Carnallitit Vorrate wurde ein Wert von 9 8 K2O fur das Hartsalz ein solcher von 17 5 genannt In einem spateren Nachtrag auf Neueinschatzung wurde festgestellt dass der K2O Gehalt der Vorrate auf 10 7 Durchschnitt von 6 Proben Toleranzen zwischen 8 4 und 11 0 angestiegen war Die durchschnittliche Lagerstattenmachtigkeit lag bei 13 9 m Im Ergebnis einer Befahrung der Kaliprufungsstelle wurde der K2O Gehalt laut Fordernachweisen mit 9 5 laut Fabrikbuchern mit 8 0 beziffert Die Machtigkeit des Flozes lag zwischen 5 m und 20 m 2 Erwahnt wird fernerhin der unvermittelte Ubergang vom Stassfurt Steinsalz unter Wegfall der Ubergangsschichten zum Kalilager wobei letzteres in diesen Fallen als kieseritischer Trummercarnallit vorliegt Wahrend im Westfeld uberwiegend rotgefarbter Carnallitit angetroffen wurde war der Carnallitit des Ostfeldes von grauer Farbe Auch Tachyhydrit ist nachgewiesen worden Das erwahnte Hartsalzvorkommen wurde 65 m vom Schacht in der westlichen Hauptforderstrecke mit einem Meter Machtigkeit angetroffen und in einer streichenden Lange von 105 m verfolgt Das Hartsalz war kieseritarm geschichtet und von dunkelgrauer bis rotlicher Farbe der K2O Gehalt lag zwischen 28 4 und 34 6 Eine starkere tektonische Beeinflussung Einfallen 20 30 nach Suden und teilweise Uberkippung des Kaliflozes wurde besonders fur das Westfeld erwahnt in dem auch diskordante Auflagerungen von Leine Steinsalz beobachtet wurden Im Bereich des Grubenfeldes betrieb die Grube Wilhelmine oberflachennahen Braunkohletiefbau 3 Hydrogeologische Angaben Bearbeiten Die ursprunglichen hydrogeologischen Verhaltnisse im Bereich des Baufeldes Adler wurden durch die in der Umgebung in der Eislebener Niederung umgehende Auslaugung des Zechsteins wesentlich gestort Das nordlich des Baufeldes gelegene Salzspiegelgebiet selbst ist durch eine rege Auslaugungstatigkeit und die damit verbundenen Deformationen der Erdoberflache Bildung von Senkungsmulden Auftreten intensiver ungleichmassiger Senkungen Vorkommen haufiger Erdfalle gekennzeichnet Alle diese Erscheinungen wirken sich im Grubenfeld Adler wegen der unmittelbaren Nachbarschaft der Hornburger Tiefenstorung und des Salzspiegelgebietes besonders negativ aus Im Bereich der Auslaugungssenken in der unmittelbaren Umgebung des Abbaufeldes liegen die Auslaugungssenken von Erdeborn und Roblingen ist eine oberflachennahe Wasserfuhrung vorhanden Die Wasser sind meist stark versalzen der Grundwasserspiegel zeigt einen laufenden Anstieg Der eigentliche Hauptwasserleiter im Bereich der Mansfelder Mulde der mittlere Buntsandstein kommt in der Umgebung des Abbaufeldes nicht vor Der anstehende untere Buntsandstein ist uberwiegend wasserundurchlassig Eine Wasserfuhrung tritt in diesem Horizont nur im Bereich der Rogensteinbanke begunstigt durch deren Kluftigkeit auf Infolge der benachbarten Auslaugungsprozesse sind diese Wasser meist versalzen und weisen hohe Hartegrade auf Eine Abgrenzung dieser durch Auslaugung des Zechsteins bedingten Senkungen von solchen die durch Abbaueinwirkung und spateres Ersaufen des Baufeldes Adler entstanden sind durfte wegen der moglichen Uberlagerung der Erscheinungen sehr kompliziert sein Uber Wasser und Salzlosungszuflusse wahrend der Betriebsperiode der Schachtanlage Adler liegen nur sparliche Unterlagen vor Zum Schachtabteufen wird lediglich erwahnt dass bei Teufen unterhalb von 39 m Wasserschwierigkeiten und Schwimmsanddurchbruche auftraten Ob der Schacht bei der Stilllegung im Jahre 1927 noch vollstandig trocken war und in welchem Zeitraum der Anstieg der Wasser bzw Salzlosungen erfolgte ist nicht bekannt 3 Der Schachtbau BearbeitenDer Schacht Adler liegt etwa 1 2 km sudostlich der Ortslage Erdeborn etwa 1 2 km westlich des Ortsteils Oberroblingen Roblingen am See und etwa 100 m sudlich der Bahnlinie Halle Eisleben Er steht an der Sudflanke des Teutschenthaler Sattels bzw am Nordrand der Querfurter Mulde Zwischen den eingangs genannten Ortschaften verlauft die herzyn streichende Hornburger Tiefenstorung an der der subsalinare Untergrund im SO Teil Bereich Roblingen um mindestens 400 m abgesunken ist Die Hornburger Tiefen Storung schneidet den Hornburger Sattel der sich in rund 3 km Entfernung westlich vom Schacht befindet sie wird als Hauptzuflussstelle zum Salzspiegel im Gebiet des ehemaligen Salzigen Sees angesehen 4 Mit dem Teufen des Schachtes Adler wurde am 11 Juni 1906 begonnen Ende Januar 1907 wurden Wasserschwierigkeiten und Schwimmsanddurchbruche durch Betonierung beseitigt Anfang August 1907 wurde bei 50 5 m der Buntsandstein am 14 August 1908 bei 424 m das Steinsalz und am 1 Februar 1908 bei 577 m das Kalilager angefahren Das Schachtabteufen erfolgte nach dem Senkschachtverfahren Die Gesamtteufe des Schachtes betragt 596 0 m Die Ackersohle liegt bei 102 72 m u NN Der Schachtmantel wurde in den oberen 214 m mit Tubbingringen ausgebaut der Rest steht in Mauerung Der Schacht war mit zwei Fordereinrichtungen versehen und hat einen Durchmesser von 4 5 5 0 m Ein Teufbericht liegt nicht vor Die lichte Weite des Schachtes ist nur annaherungsweise bekannt sie konnte infolge des massiven Betondeckels nicht nachgepruft werden 3 Aus und Vorrichtung Abbau und Versatzverfahren Bearbeiten nbsp Gruben Grundriss der Kali Schachtanlage Adler Massstab 1 5000Das Kalilager Floz Stassfurt wurde bei 577 m Teufe angetroffen und in diesem Niveau 580 m Sohle durch streichende Strecken erkundet In Richtung Osten wurde der Vortrieb nach rund 450 Metern eingestellt da hier das Lager auskeilt In westlicher Richtung erreichte das Abbaufeld eine Erstreckung von rund 1 9 km wobei bereits nach rund 800 m anhand der oftmaligen Richtungsanderung der streichenden Strecken auf grossere Veranderungen der Streichrichtung vermutlich bedingt durch tektonische Einflusse im Gefolge der Hornburger Tiefenstorung geschlossen werden kann Das Abbaufeld des Schachtes Adler kann in 5 Baugruppen unterteilt werden vergleiche Abbildung oben 1 Die Baugruppe ostlich des Schachtes Die Auffahrungen bzw der Abbau stammen aus den Jahren 1909 1913 Aufgefahren wurden 4 Sohlen bzw Teilsohlen in West Ost Richtung Drei Abbaue liegen zwischen der 520 m und 569 m Sohle mit einem durchschnittlichen Einfallen von 20 einer Abbaubreite von 12 22 m und einer vermutlichen Bauhohe von 6 7 m Die Zwischenpfeiler haben eine Starke von 8 m Zwischen der 569 m Sohle und 551 m Sohle wurden 9 Abbaue mit einer Breite von 11 15 m und einer Bauhohe von 6 10 m abgebaut Hier betrug die Pfeilerstarke 7 10 Meter Diese Baugruppe lasst auf eine sporadische Abbaufuhrung schliessen Auskeilen der Lagerstatte Von der 580 m Sohle wurden zwei Flachen davon eines als Doppelstrecke mit einer Lange von etwa 350 bzw 70 m aufgefahren Zur Forderung der Salze wurden mehrere Haspelberge zwischen den Teilsohlen angelegt Unmittelbar am Ostrand des Schachtsicherheitspfeilers wurde das Sprengmittellager aufgefahren 2 Die Baugruppe zwischen Schachtsicherheitspfeiler Bohrloch Oberroblingen und Markscheide In diesem Baufeld wurden 11 Abbaue mit sehr unterschiedlicher Dimensionierung mit einer vermutlichen Bauhohe von 6 7 m und einem durchschnittlichen Einfallen von etwa 20 in den Jahren 1909 1913 abgebaut Der Schachtsicherheitspfeiler wird von 3 Sohlen 2 Verbindungsstrecken und einem Haspelberg der Bohrlochsicherheitspfeiler von 2 Sohlen durchortert 3 Die Baugruppe westlich des Bohrlochsicherheitspfeilers Diese Baugruppe zeigt auf einer streichenden Lange von 500 m eine ausgeglichene Bauweise mit Abbauen von etwa 17 m Breite einer vermutlichen Bauhohe von 6 7 m einer Pfeilerstarke von etwa 8 m und einem Einfallen von etwa 20 25 Die Abbaue liegen zwischen der 606 m Sohle und der Wetterstrecke oberhalb der 551 m Sohle Im Baufeld wurden 9 Sohlen bzw Teilsohlen aufgefahren Diese Auffahrungen bzw der Abbau wurden in den Jahren 1918 1920 durchgefuhrt 4 Die Baugruppe im Anschluss an die 3 Baugruppe bis zum Querschlag 10 Auch diese Baugruppe hat eine streichende Lange von etwa 500 m Die Streichrichtung wechselt aber sehr nach Sudwest Die Abbaue liegen zwischen der 606 m Sohle und der 586 m bzw 593 m Sohle Sie haben eine Breite von 20 m eine vermutliche Bauhohe von 6 7 m und ein Einfallen von etwa 20 25 Die Pfeilerstarke betragt 10 m In dieser Baugruppe wurde ein Teilabschnitt der 628 m Sohle als Vorrichtung aufgefahren Der Abbau ging in den Jahren 1920 1925 um 5 Die Baugruppe im Anschluss an die 4 Baugruppe nbsp Lage des Schachtes Adler und die Berechtsame der ehemaligen Adler Kali Werke A G Diese Baugruppe weist lediglich 2 Abbaue auf Alle anderen Grubenraume sind Sohlen und Strecken in einer Sudwestausdehnung von 250 m und einer fast Nordsudausdehnung von 150 m Alle Sohlenstrecken und Berge sind vermutlich im Carnallitit Lagerteil aufgefahren Eine Ausnahme bilden die Liegende Strecke 580 m Teufe und einige Querschlage sie wurden wahrscheinlich im Stassfurt Steinsalz aufgefahren Durch den Wassereinbruch 1913 im Nachbarschacht Oberroblingen der als Ausziehschacht fur die Wetterfuhrung vorgesehen war kam es zu keiner Verbindung dieser beiden Schachte sodass der Schacht Adler mit einem separaten Wettertrum auszurusten war Wahrend in der Baugruppe 1 ostlich des Schachtes zwischen den Teilsohlen voneinander unabhangige Kammern angelegt wurden zeigt das ubrige Baufeld die typische Etagenbauweise mit uber mehrere Teilsohlen fuhrenden Abbaukammern Die Anschussfiguren der Kammern wurden von der Tiefbausohle ausgefuhrt Nach Herstellen einer entsprechenden Unterfahrung wurden vermutlich die Salze der Hohen First gewonnen und abgefordert Die Kammern wurden dann von der nachsthoheren Teilsohle aus neu angefahren Der Versatz wurde wahrscheinlich so eingebracht dass ein entsprechender Hohlraum fur die Gewinnung der nachstfolgenden Firstsalze offen blieb Die Abforderung der Salze und die Zuforderung des Versatzgutes geschah uber Haspelberge Zur Streckenforderung wurden Benzol Lokomotiven eingesetzt Die alte Hauptforderstrecke 580 m Teufe durchorterte den Sicherheitspfeiler des Bohrloches Oberroblingen 2 auf der Sudseite Diese Strecke zeigte starke Druckeinwirkungen im Bereich des Sicherheitspfeilers und musste aufgegeben werden Zuvor wurde eine neue Strecke im Liegenden Stassfurt Steinsalz aufgefahren sie liegt nordlich des Bohrloch Oberroblingen 2 Zu erwahnen ist noch die einfallende Doppelstrecke sie wurde von der ostlich des Schachtes gelegenen Baugruppe angesetzt Die Strecke ist etwa 350 m lang und hat ein Einfallen von 15 22 Auch uber diesen Aufschluss liegen keine Berichte vor Es ist jedoch wahrscheinlich dass sie als Ausgangspunkt der geplanten Verbindungsstrecke zum Schacht Gewerkschaft Oberroblingen anzusehen ist Versatz u Hohlraumbilanz Es ist zu vermuten dass dem Versatzgut auch die Salze der Liegendstrecken und Querschlage zugefuhrt wurden Laut Grubenbild siehe obere Abbildung sind die Abbaue als versetzt mit Datum dargestellt Offengeblieben sind wahrscheinlich die obersten Kammerauffahrungen bzw die letzten Abschlage der Hohen Firsten Streckenteile der Baugruppe ostlich des Schachtes tragen ebenfalls Versatzzeichen sie befinden sich lagemassig etwa unterhalb der Bahntrasse Aus dem vorliegenden Grubenbild wurde eine Hohlraumbilanz nachstehende erarbeitet Resthohlraume Sohlenstrecken Berge und Querschlage zusammen etwa 210 000 m Abbaukammern etwa 40 000 m 5 Summe etwa 250 000 m Die finanziellen und betriebswirtschaftlichen Verhaltnisse Bearbeiten nbsp Stammaktien Schein der Adler Kaliwerke AktiengesellschaftAus den statistischen Jahrbuchern der Deutschen Braunkohlen Steinkohlen und Kali Industrie konnten nachstehende Angaben zusammengetragen werden VorstandAdolf Soa Bergwerksdirektor Oberroblingen am See Richard Popendiker Aschersleben Grundung14 Juni 1905 handelsgerichtliche Eintragung am 20 September 1905 Grunder waren die Firmen Wulkow amp Corneisen in Hamburg Joh Ohligschlager in Aachen Gebr Rochling in Saarbrucken und die Internationale Bohrgesellschaft in Erkelenz Gegenstand des UnternehmensGewinnung und Verwertung von Bergbauprodukten in roher und bearbeiteter Form insbesondere von Kalisalzen AktienkapitalUrsprunglich 3 250 000 Mark Auf mehreren Generalversammlungen wurden Anderungen bzw Aktienumtausche beschlossen Die ordentliche Generalversammlung am 8 Juni 1921 beschloss zur Verstarkung der Betriebsmittel die Erhohung des Aktienkapitals um 4 064 000 M Mark die Ausgabe neuer Stammaktien und neue 6 Vorzugsaktien im Wert von 2 Millionen M Letztlich beschloss eine im Oktober 1922 abgehaltene Generalversammlung die Erhohung des Aktienkapitals um weitere 6 Millionen M Stammaktien Das Reinvermogen der Gesellschaft betrug laut Reichsmark Eroffnungsbilanz 5 084 221 RM Auf einer weiteren ordentlichen Generalversammlung wurde beschlossen das Papiermark Stammaktienkapital im Betrage von 18 Millionen PM Papiermark im Verhaltnis 4 1 auf 4 5 Millionen RM und das Papiermark Vorzugsaktienkapital von 4 Millionen PM auf 296 000 RM unter Zuzahlung herabzusetzen Demnach betrug nach der Reichsmark Kapitalumstellung per 1 Januar 1924 das Stammaktienkapital 4 5 Millionen RM das Vorzugsaktienkapital 296 000 RM Beteiligungen Die Gesellschaft besass 995 Kuxe der Gewerkschaft Oberroblingen und 773 Kuxe der Gewerkschaft Hope in Gotha Letztere Gesellschaft besass wiederum mehr als des Aktienkapitals der Kaliwerke Adolfsgluck AG KalisyndikatEin vorlaufiges Abkommen mit dem fruheren Syndikat wurde im Marz 1909 getroffen sodass der Versand der in der eigenen Fabrik erzeugten Produkte am 18 Marz 1909 aufgenommen werden konnte Die Gesellschaft ist dann Ende Juni 1909 eine provisorische Bindung mit dem Syndikat eingegangen nach der ihr fur spater eine Mindestquote von 13 5 Tausendstel im Falle der Anerkennung als Carnallitwerk und von 14 5 Tausendstel im Falle der Anerkennung als Hartsalzwerk garantiert wurde Dem Syndikat gehorte das Werk seit dem Jahre 1909 an GerechtsameDie Firma Wulkow amp Cornelsen inferierte in die Gesellschaft fur 2 25 Mill M ein von der Internationalen Bohrgesellschaft aufgeschlossenes durch 8 Salzmutungen gesichertes Interessengebiet in den Gemarkungen Erdeborn Unterroblingen Oberroblingen Alberstedt Schraplau Unterfarnstedt Stedten Oberesperstedt Unteresperstedt Amsdorf und Kuckenburg Zusammen waren das 10 Felder mit einer Gesamtflache von 21 89 Mio m Das Interessengebiet lag westlich von Halle Saale sudostlich des Hornburger Sattels markscheidend mit dem Kalischacht Wansleben sowie Feldern der Schutzbohrgemeinschaft des Kaliwerkes Ernsthall 6 der Kaliwerk Gewerkschaft Salzmunde des Preussischen Fiskus und der Aktiengesellschaft Krugershall Im Norden war die naturliche Grenze das Gebiet des ehemaligen Salzigen Sees Die niedergebrachten Bohrungen Oberroblingen I eingestellt im Steinsalz bei Teufe 690 95 m Oberroblingen II eingestellt im Steinsalz bei Teufe 631 0 m Oberroblingen III eingestellt im Steinsalz bei Teufe 349 05 m Oberroblingen IV eingestellt im Steinsalz bei Teufe 567 32 m Erdeborn I eingestellt im Steinsalz bei Teufe 265 58 m Erdeborn II eingestellt im Steinsalz bei Teufe 262 15 m Erdeborn III eingestellt im Steinsalz bei Teufe 262 15 m Alberstedt erreichtes Steinsalz Kali bei 811 95 m eingestellt im Steinsalz bei Teufe 1 056 35 m sowie die Bohrungen Schafsee I bis III wurden alle bis zur Mutungsberechtigung im Steinsalz eingestellt Die Bohrungen Erdeborn III wiesen die Kalilagerstatte von Teufe 473 25 518 25 m 45 0 m Oberroblingen II von Teufe 563 35 571 80 m 5 45 m Oberroblingen I von Teufe 603 25 613 65 m 10 40 m Oberroblingen IV von Teufe 514 70 517 32 m 2 62 m sowie Alberstedt von Teufe 952 50 968 50 m 16 m nach Die ordentliche Gesellschafterversammlung vom 18 Dezember 1925 beschloss die Stilllegung des Werkes gemass Stilllegungsverordnung vom 18 Juli 1919 83a bis zum 31 Dezember 1953 Die Kaliprufungsstelle erteilte dem Werk im Jahre 1927 auf seinen freiwilligen Stilllegungsantrag hin eine Beteiligungsziffer von 83 der durchschnittlichen Beteiligung aller Kaliwerke Im Jahre 1936 wurde das Vermogen der vier den Adler Konzern bildenden Gesellschaften Adler Kaliwerke AG Bergwerksgesellschaft Hope mbH Kaliwerke Adolfsgluck AG und Gewerkschaft Oberroblingen auf den Hauptgesellschafter die Kaliwerke Aschersleben AG siehe auch Geschichte der Unternehmen der Stadt Aschersleben ubertragen Heutiger Zustand 2004 BearbeitenDie letzte Nachtragung des Grubenbildes datiert vom 28 Juli 1927 Das Titelblatt tragt den Vermerk Der Schacht wurde im April 1927 mit einem Betondeckel verschlossen Fruhere Untersuchungen der Schachtrohre und der in ihr anstehenden Wasser bzw Salzlosungen gaben sichere Hinweise auf Schaden in der Schachtausmauerung sowie Undichtigkeiten im Tubbingausbau 1978 wurde der Losungsspiegel in der Schachtrohre bei Teufe 400 m eingemessen Das war gegenuber der letzten Lotung aus dem Jahre 1970 ein Anstieg um rund 114 m Verbruchmaterial wurde bereits in einer Teufe von rund 450 m erfasst Um weitere subrosive Aktivitaten zu unterbinden wurde die Schachtrohre im Jahre 1990 nachverfullt und die Schachtabdeckung erneuert Weitere Senkungen uber dem Abbaufeld durch Auslaugungsvorgange in den salinaren Schichten sind moglich Eine Aussage uber noch zu erwartende technogene Subrosionsvorgange ist schwierig da sich das Abbaufeld selbst im Bereich des durch naturliche Subrosion charakterisierten Erdeborner Senkungstroges befindet Nach 1945 und bis zum 31 Dezember 1951 war das Kaliwerk Deutschland Teutschenthal fur die Instandhaltung und Kontrolle der Abdeckelung zustandig Von 1 Januar 1952 bis 1 August 1953 war die Geologische Kommission fur die Schachte verantwortlich Danach ubernahm abermals das Werk Deutschland die Kontrollpflicht Zum eigentlichen Schacht gehort eine Grundstucksflache von 81 m Gemarkung Roblingen Flur 2 Flurstuck 29 die Flache schliesst die Schachtabdeckung und die Umzaunung ein Seit Erlass der Verwahrungsanordnung der DDR vom 10 Oktober 1971 7 wurde der Rat des Bezirkes Halle fur eine Vielzahl von Alt Kalischachten die sogenannten Grubenbaue alten Bergbaus ohne Rechtsnachfolger zustandig Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes galt die Schachtanlage Adler als stillgelegte Anlage eines bergbaulichen Gewinnungsbetriebes fur den ein Rechtsnachfolger nicht vorhanden oder nicht mehr feststellbar ist Anstelle der Rate der Bezirke traten die jeweiligen Landesregierungen bis zum Erlass entsprechender ordnungsbehordlicher Vorschriften 8 ein Somit steht bis dato die Schachtanlage Adler ordnungsrechtlich bezuglich der Fursorgepflicht zwecks Gefahrenabwehr in der Zustandigkeit der Gemeinde Diese und viele andere seinerzeit stillgelegte Kali und Steinsalzbergwerke bedurfen einer kontinuierlichen Uberwachung nbsp Schachtabdeckung Schacht Adler 1978 nbsp Schachtabdeckung Schacht Adler 2004 nbsp Schachtabdeckung Schacht Adler 2004Quellen Bearbeiten Blei Jung Uber die anomalen Zechsteinprofile im Bereich der Mansfelder Mulde Hrsg Bergakademie Freiberg Freiberger Forschungshefte C 133 Freiberg 1962 Loffler Die Kali und Steinsalzlagerstatten des Zechsteins in der DDR Teil III Sachsen Anhalt Hrsg Bergakademie Freiberg Freiberger Forschungshefte C 97 III Freiberg 1962 a b c Fuchs Gotze Bauer Bergschadenkundliche Analyse fur den Schacht Adler Roblingen am See Hrsg Landesamt fur Geologie und Bergbau Sachsen Anhalt Teutschenthal Juli 1970 v Hoyningen Salztektonik und Auslaugung im Gebiet der Mansfelder Seen Hrsg Bergakademie Freiberg Freiberger Forschungshefte C 56 Freiberg 1959 Fuchs Gotze Bauer Bergschadenkundliche Analyse fur den Schacht Adler Roblingen am See Hrsg Landesamt fur Geologie und Bergbau Sachsen Anhalt Teutschenthal Juli 1970 Die Hohlraumangaben fur die Abbaukammern sind als sehr unsicher einzuschatzen Bei den Berechnungen wurde angenommen dass nur der jeweils letzte bzw oberste Firstabschlag offen blieb h etwa 6 5 m und die darunter liegenden Teile der Abbaukammern Hauptteil voll versetzt sind Eine Aussage uber die Versatzhohe ist im Grubenbild nicht enthalten Wansleben und Ernsthall gehorten zur Mansfeld schen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft DDR GBl II Nr 73 fur das Land Sachsen Anhalt Gesetz uber die offentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen Anhalt SOG LSA in der Fassung der Bekanntmachung vom 23 September 2003 GVBl LSA S 214 zuletzt geandert am 18 Mai 2010 GVBl LSA S 340 Literatur BearbeitenMinisterialblatt fur das Land Sachsen Anhalt Nr 5 1997 J Mossner Hrsg Handbuch der Kali Bergwerke Salinen und Tiefbohrunternehmungen Finanz Verlag Berlin 1936 Gunter Pinzke Gutachten zur Einschatzung der Bergbau und offentlichen Sicherheit ausgewahlter Kalischachtanlagen ohne Rechtsnachfolger auf dem Territorium des Bezirkes Halle Hrsg LAGB Sachsen Anhalt 1979 o V Jahrbucher der Deutschen Braunkohlen Steinkohlen und Kali Industrie Verlag von Wilhelm Knapp Halle Saale Blei Jung Uber die anomalen Zechsteinprofile im Bereich der Mansfelder Mulde Hrsg Bergakademie Freiberg Freiberger Forschungshefte C 133 Freiberg 1962 Loffler Die Kali und Steinsalzlagerstatten des Zechsteins in der DDR Teil III Sachsen Anhalt Hrsg Bergakademie Freiberg Freiberger Forschungshefte C 97 III Freiberg 1962 v Hoyningen Salztektonik und Auslaugung im Gebiet der Mansfelder Seen Hrsg Bergakademie Freiberg Freiberger Forschungshefte C 56 Freiberg 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaliwerk Adler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pinzke Memento vom 30 Januar 2019 im Internet Archive Adler Kali Abgerufen am 4 Mai 2013 Webseite zur Anschlussbahn der Adler Kaliwerke AG Zeitungsartikel uber Kaliwerk Adler in den Historischen Pressearchiven der ZBW Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaliwerk Adler amp oldid 225209203