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Die Kunstlersiedlung Halfmannshof befindet sich im Gelsenkirchener Stadtteil Uckendorf Halfmannsweg 48 54 45886 Gelsenkirchen nahe der Halde Rheinelbe und besteht seit 1931 Bis Ende 2012 handelte es sich um ein Wohn und Gemeinschaftsprojekt von bis zu neun Kunstlerfamilien das nach genossenschaftlichen Prinzipien als Hofgemeinschaft organisiert und von dem Verein Kunstlersiedlung Halfmannshof e V in dem die beteiligten Kunstler Mitglieder waren geleitet wurde Derzeit befindet sich die Siedlung in einem baulichen und organisatorischen Umwandlungsprozess hin zu einem Kreativquartier das als Wohn und Arbeitsstatte fur mehr als 20 Kreative unterschiedlicher Sparten in vollig neuer Tragerschaft und mit anderer Wirtschaftsweise konzipiert ist Panoramabild der Kunstlersiedlung HalfmannshofInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 In der Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Neuanfang nach dem Krieg 1 4 Neue Tendenzen 1 5 Heute 2 Kunstler seit 1931 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Die Kunstlersiedlung wurde 1931 mit Unterstutzung von Rat und Verwaltung der Stadt Gelsenkirchen gegrundet in einer Zeit in der die Kunst in der von der Schwerindustrie gepragten Stadt keine allzu grosse Rolle spielte Mit ihrer Einrichtung sollte dem abgeholfen werden Die Idee dazu hatte Friedrich Wendenburg der damalige Wohlfahrtsdezernent der Stadt Gelsenkirchen 1 Der Halfmannshof wurde in Gebauden des aufgegebenen Bauernanwesens gleichen Namens angesiedelt und gehort zu den altesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland Die Grundungsmitglieder waren Josef Arens Maler Hubert Nietsch Bildhauer Ludwig Schwickert und Otto Prinz Architekten und Ferdinand Mindt Graphiker Das deutsche Bauhaus mit seiner Idee verschiedene Kunstler und Handwerker unter einem Dach zu vereinen stand Pate fur die verstarkte Ansiedlung kunstlerischer Wirkungsstatten im Ruhrgebiet Der Kunsthandwerker lebt hier Tur an Tur mit dem Designer und dem freien Kunstler Konkurrenzdenken soll in der Hofgemeinschaft keinen Platz haben Im Laufe der Jahre kamen weitere Kunstler hinzu 1932 die Kunstweberinnen Berta Obertuschen und Elisabeth Pieper sowie die Modezeichnerin Elli Lindner 1935 der Schriftsteller und Puppenspieler Heinrich Maria Denneborg und der Goldschmied Willi Spurkel 1936 der Kunstbuchbinder Heinz Klein 1937 eroffnete Karl Schmitz Hohenschutz seine Keramik Werkstatt und der Grafiker Wilhelm Nengelken ubernahm das Atelier von Ferdinand Mindt der 1934 ausgeschieden war 1938 der Kunstschmied Erich Friedemann Werner sowie der Steinmetzmeister Wilhelm Schroder In der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Die Rolle der Kunstlersiedlung in der Zeit des Nationalsozialismus ist dunkel Offenbar wurden die Halfmannshofer die vornehmlich traditionell gegenstandlich und mit solider handwerklicher Grundlage arbeiteten von den nationalsozialistischen Kulturpolitikern geschatzt und protegiert Inwieweit jedoch die Kunstler ihrerseits dem Regime ideologisch nahestanden ist ungeklart Zumindest von dem Bildhauer Hubert Nietsch ist bekannt dass er Werke im arischen Stil schuf Eine Skulptur aus dieser Zeit ist noch heute in Gelsenkirchen zu sehen Josef Arens war wahrend des Zweiten Weltkrieges als Kriegsberichterstatter eingezogen In dieser Zeit entstanden Der Hafen von La Rochelle 8 Grafik Lithos 1941 und Der Feldzug 100 Lithos 1940 1944 Eisenhower orderte letzteres als Kriegsbeute fur das Militarmuseum in Fort Worth Texas 2008 entschlossen sich die Halfmannshofer die Geschichte ihres Hofes in der NS Zeit wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen 2 Neuanfang nach dem Krieg Bearbeiten 1945 grundete die Hofgemeinschaft den Kunstlersiedlung Halfmannshof e V mit eigenem Werkzeichen ein Deelentor mit gekreuzten Hahnenkopfen in Erinnerung an den Bauern Hugo Halfmann In den 1950er Jahren wurde nach Entwurf von Ludwig Schwickert eine neue Ausstellungshalle gebaut Es begann eine bis heute bestandige kunstlerische Arbeit Wichtige Arbeiten der Nachkriegszeit sind das von Franz Marten gestaltete grosse Bleiglasfenster Die Saulen der Wirtschaft fur den Gelsenkirchener Hauptbahnhof das 1952 von Eduard Bischoff gestaltete Mosaik Handel Wirtschaft und Verkehr in der ehemaligen Landeszentralbank heute Flora und Hubert Nietschs kleines gusseisernes Eselchen das jahrzehntelang seinen Platz im Stadtgarten hatte und im Bewusstsein vieler Gelsenkirchener fest verankert ist In den 1990er Jahren wurde es gestohlen Neue Tendenzen Bearbeiten In den 1960er und 1970er Jahren wurden auf Anregung des Halfmannshofers Ferdinand Spindel verstarkt Kunstler der Avantgarde eingeladen Hohepunkt war eine Ausstellung mit Kunstlern der Gruppe ZERO Heinz Mack Gunther Uecker Otto Piene Adolf Luther Siegfried Cremer Uli Pohl Hans Haacke Hans Salentin Hermann Goepfert und Pol Bury Die Ausstellungseroffnung am 22 November 1963 wurde von der Nachricht von der Ermordung John F Kennedys uberschattet Weitere Ausstellungen waren Neue Tendenz Jugoslawien bern 66 sowie Anton Stankowski In den 90er Jahren wurden die neuen tendenzen fortgesetzt B1 Aulehla Hupe Platz Claus van Bebber Ferdinand Spindel wurde durch Assemblagen mit pinkfarbenem Schaumstoff bekannt Er gestaltete so unter anderem die Decke der Aula des Schalker Gymnasiums in Gelsenkirchen Heute Bearbeiten Neben Ausstellungen von Kunstlern und Kunstlergruppen werden ganzjahrig Fuhrungen durch die Ateliers angeboten die die Mitglieder der Kunstlersiedlung ehrenamtlich organisieren und durchfuhren Die Kunstler verstehen ihre Arbeit und das Angebot der Kunstlersiedlung Halfmannshof e V nicht nur als Moglichkeit zur Umsetzung kunstlerischer Ideen in einem aussergewohnlichen Umfeld sondern auch als Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt und der Region Jungst entschlossen sich die Halfmannshofer dazu ein neues Logo zu entwickeln Der Siegerentwurf eines Wettbewerbs konnte jedoch nicht umgesetzt werden da er dem Logo einer Schweizer Hilfsorganisation zu ahnlich sah Anfang August 2009 wurden die Kunstler Katja Langer und Heiner Szamida zum neuen Hofvorstand gewahlt Kunstler seit 1931 Bearbeiten1931 1943 Josef Arens Maler und Grafiker 1931 1965 Hubert Nietsch Bildhauer 1931 1958 Otto Prinz Architekt 1931 1970 Ludwig Schwickert Architekt 1931 1934 Ferdinand Mindt Grafiker 1932 1943 Berta Obertuschen Weberin 1932 1934 Lisbeth Pieper Weberin 1932 1934 Elli Lindner Modezeichnerin 1935 1987 Heinrich Maria Denneborg Puppenspieler Schriftsteller 1935 1936 Wilhelm Spurkel Goldschmied 1936 1975 Heinz Klein Meister der Einbandkunst 1937 1969 Wilhelm Nengelken Maler und Grafiker 1937 1965 Carl B Schmitz Hohenschutz Keramiker 1937 1975 Karl Schmitz Hohenschutz Keramiker 1938 1962 Wilhelm Schroder Kunstler Steinmetzmeister 1939 1968 Erich Friedemann Werner Kunstschmiedemeister 1948 1965 Franz Marten Maler und Grafiker 1948 1962 Eduard Bischoff Maler 1961 1962 Klaus Nengelken Grafikdesigner 1962 2004 Heiner Kruthoff Gold und Silberschmied 1963 1973 Ferdinand Spindel Maler 1965 1973 Hawoli Hans Wolfgang Lingemann Maler und Bildhauer 1966 Helmut Kloth Fotograf Designer 1968 1974 Ortwin Rudolph Kunstschmiedemeister 1969 1970 Ewerdt Hilgemann Plastiker 1973 Herbert Daniel Kunstler Maler und Karikaturist 1973 Jiri Hilmar Kunstmacher 1974 Rolf John Kunstler Maler und Grafiker 1974 1989 Marlies Hohenhinnebusch Keramikerin 1975 Wolfgang Prager Stahlbildhauer 1977 Dietmar Klein Kunstbuchbinder 1983 Heiner Szamida Kunstschaffender 1990 Barbara Echelmeyer Keramikerin 1999 Karin Hilmar Bildhauerin 2000 Pedro Malinowski Tanz und Fotografie 2005 Katja Langer GraphikLiteratur BearbeitenGerhard Juchem Josef Arens In Das Buch der Unkeler Kunstler Hrsg Geschichtsverein Unkel e V 2011 Seite 75 101 Weblinks BearbeitenWebsite des Referats Kultur der Stadt Gelsenkirchen Homepage des Vereins Kunstlersiedlung Halfmannshof e V Verschiedenes zum Halfmannshof im Onlineforum www gelsenkirchener geschichten de Kunstlersiedlung Halfmannshof Archiviert vom Original am 26 Oktober 2013 abgerufen am 7 Januar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit Ein Heimatbuch Herausgegeben vom Heimatbund Gelsenkirchen I Band Jahrgang 1948 S 100 Halfmannshof arbeitet seine Geschichte aufRoute der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte und Gegenwart der Ruhr 13 Auf dem Weg zur blauen Emscher 14 Kanale und Schifffahrt 15 Bahnen im Revier 16 Westfalische Bergbauroute 17 Rheinische Bergbauroute 18 Chemie Glas und Energie 19 Arbeitersiedlungen 20 Unternehmervillen 21 Brot Korn und Bier 22 Mythos Ruhrgebiet 23 Parks und Garten 24 Industrienatur 25 Panoramen und Landmarken 26 Sakralbauten 27 Eisen amp Stahl 28 Wasser Werke Turme und Turbinen 29 Bochum Industriekultur im Herzen des Reviers 30 Gelsenkirchen 31 Route Industriekultur und Bauhaus per RadRoute der Industriekultur Themenroute 30 Route der Industriekultur Gelsenkirchen Nordsternpark und Zeche Nordstern 1 2 Pumpwerk Gelsenkirchen Horst im Nordsternpark Mahnmale und Grabstatten auf dem Friedhof Horst Sud Siedlung Klapheckenhof Zeche Wilhelmine Victoria Ehemaliger Schlacht und Viehhof Schleuse Gelsenkirchen Stadthafen Gelsenkirchen Sutumer Brucke Zeche Graf Bismarck 1 4 Gluckauf Kampfbahn Ehemaliges Verwaltungsgebaude Thyssen Draht Vittinghoff Siedlung Musiktheater im Revier Hans Sachs Haus Strassenbahnbetriebshof der BOGESTRA Wohn und Geschaftshauser des Backsteinexpressionismus Neue Synagoge Gelsenkirchen Hauptbahnhof Gelsenkirchen Geschaftshauser der 1950er Jahre in der Bahnhofstrasse WeKa Karree Stadtgarten Schacht Oberschuir Revierpark Nienhausen Siedlung Am Eichenbusch Hordeweg Villa Dahlbusch Volkshaus Rotthausen Ehemaliges Verwaltungsgebaude Gussstahlwerk Wissenschaftspark Gelsenkirchen Zeche Rheinelbe Kunstlersiedlung Halfmannshof Halde Rheinelbe und Skulpturenwald Kray Wanner Bahn Zeche Holland 1 2 Von Wedelstaedt Park Siedlung Floz Dickebank Heilig Kreuz Kirche Neue Kolonie Alma und Angestelltenhauser Torgauer 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49101 7 10021 Koordinaten 51 29 27 6 N 7 6 0 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstlersiedlung Halfmannshof amp oldid 219188158