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Freiherr Joseph Anton von Simbschen 6 Oktober 1746 Siebendorf in Siebenburgen 14 Januar 1820 Wien war ein kaiserlicher osterreichischer Feldzeugmeister in den Koalitionskriegen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Fruhe Militarkarriere 1 3 Koalitionskriege 1 4 Ehrung und Rangerhohungen 1 5 Ruhestand und Anklage 1 6 Familie 2 LiteraturLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Joseph Anton wurde 1746 zu Siebendorf bei Bistritz in Siebenburgen geboren Sein Vater Oberst Karl Joseph stammte aus einer alten siebenburgischen Familie war seit 1753 Kommandant der Slavonischen Grenzer wurde zweiter Inhaber des Infanterie Regiments Nr 53 und verstarb 1763 als Feldmarschallleutnant und Kommandeur der Temeswarer Grenztruppen Fruhe Militarkarriere Bearbeiten 1761 trat Joseph Anton als Kadett in das Infanterie Regiment Nr 26 Puebla de Portugalo ein 1762 wurde er zum Leutnant im Husaren Regiment Nr 13 Szecheny ernannt Im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 79 diente er als Hauptmann im Generalstab unter Feldzeugmeister Karl Leopold vom Stain Er nahm am Feldzug in Sachsen 1778 und 1779 teil und wohnte der Raumung der Schanzen bei Giesshubl und dem Treffen von Weisskirchen bei Nach dem Frieden von Teschen wurde er zum Ottochaner Grenz Infanterie Regiment versetzt Im Juni 1783 wurde er zum Major befordert und 1786 Marine Kommandant in Zengg wo er sich beim Aufbau der Flotte verdient machte Kurz vor Ausbruch des Turkenkrieges bereiste Erzherzog Franz das kroatische Kustenland Major Simbschen der die serbo kroatische Sprache beherrschte diente als Dolmetscher und im Fruhjahr 1788 als Begleiter des zukunftigen Thronfolgers nach Fiume Nach dem Ausbruch des Krieges gegen die Turken 1788 erfolgte seine Einteilung in den Generalstab Er wurde in rascher Folge zum Oberstleutnant 1789 und zum Oberst 1790 und Generalquartiermeister befordert Er beteiligte sich an der Einnahme von Dubicza und Novi danach kampfte er am 9 August 1788 bei Begorstan und organisierte bis 11 Juli 1790 die Zernierung von Czettin Er kam nach Kriegsende kurzfristig als Kommandant zum 1 Banal Grenzinfanterie Regiment ins Banat Koalitionskriege Bearbeiten Bei Ausbruch des Ersten Koalitionskrieges im April 1792 kam er als Generalquartiermeister der Lombardischen Armee unter Feldzeugmeister Joseph Nikolaus de Vins an die italienische Mittelmeerkuste Am 9 Dezember 1795 erhielt er das Patent zum Generalmajor mit Rang vom 22 Mai 1794 Bis 1795 organisierte er als Generalstabschef die Kampfe bei Dego Savona und Loano des Weiteren leitete er die Eroberung der Befestigungen von Riviera di Ponente bei San Giacomo Vado Finale und Madonna della neve Am 24 Juni 1795 behauptete er die Stellung bei Giuliano Torrente an der ligurischen Meerkuste Im Feldzug 1796 nahm er unter Erzherzog Karls Oberbefehl nach Deutschland versetzt an der Schlacht bei Wetzlar 15 und 16 Juni und an den Gefechten bei Kirchheim Friedberg Hessen Limburg an der Lahn und Neuwied teil Gegen die Franzosen verteidigte er neun Wochen lang bis zum Entsatz am 9 September die Festung Mainz warf den Gegner bei Wiesbaden zuruck und nahm Diez und Bingen ein Im Feldzug 1797 fuhrte er das Reservecorps mit dem er die Gefechte bei Limburg Wiesbaden und Konigstein bestand zuletzt bewahrte er Frankfurt a M vor der Plunderung durch die Franzosen Am 25 und 26 Marz 1799 zeichnete er sich als Kommandeur eines selbstandigen Korps in der Schlacht von Liptingen Stockach aus ruckte danach bis Kehl zum Rhein vor und vertrieb den Gegner aus Rottweil Offenburg und Freudenstadt Bei Stein ging er mit der Avantgarde Erzherzogs Karls uber den Rhein und wohnte den Kampfen bei Winterthur und Andelfingen bei Am 7 Juni 1799 nahm er mit seinen Truppen an der Ersten Schlacht bei Zurich teil Nach der Vereinigung mit den Russen unter Marschall Suworow deckte er dessen Ruckzug Simbschen verteidigte den Kanton Uri kampfte um die Teufelsbrucke und ging darauf durch Graubunden nach Glarus zuruck Mit dem Patent vom 6 Marz 1800 wurde er am 10 September 1799 zum Feldmarschalleutnant befordert und fungierte als Inspektor der deutschen Reichstruppen Im Winterfeldzug von 1800 kommandierte er ein detachiertes Korps von 10 000 Mann im Raum Bamberg und Forchheim Er warf die gegnerischen Truppen unter General de division Augereau bei Hochst Sprenglingen im Spessart bei Geroldshofen und Pommersfelden zuruck Danach schlug er eine franzosische Division unter General Duhesme bei Neunkirchen am Brand deckte die obere Pfalz und hob die Belagerung von Wurzburg auf Im Feldzug von 1805 diente er als Divisionar in Italien zwischen 29 und 31 Oktober kommandierte er den rechten Flugel unter Erzherzog Karl in der Schlacht von Caldiero Am 28 Oktober 1805 befahl ihm General der Kavallerie Graf von Bellegarde die Verteidigung der Laufgraben auf den Hohen von Colognola Alta Simbschen unterstanden hierbei 8 Infanterie Regimenter 5 Grenzer Bataillone und 8 Eskadronen In der Schlacht gegen die franzosische Italien Armee unter Marschall Massena behauptete er drei Tage lang erfolgreich die Verschanzungen von Belfiore di Porcile bis Ilasi gegen die hartnackigen Angriffe der franzosischen Division General Molitors Ehrung und Rangerhohungen Bearbeiten Fur seine militarischen Verdienste in Italien wurde er am 28 Mai 1806 mit dem Ritterkreuz des Maria Theresien Ordens ausgezeichnet Am 18 November 1806 wurde er in Wurdigung seines 45 jahrigen Dienstes zum Inhaber des 43 Infanterie Regiments ernannt 1806 erfolgte seine Ernennung zum Divisionar in Agram wo er jedoch kaum ein Jahr verweilte denn schon im Juni 1807 wurde er zum Kommandierenden General in Slawonien befordert In seinem neuen Amtssitz in Peterwardein trat er die Nachfolge des betagten Feldzeugmeisters Freiherrn von Geneyne an der diese Stelle durch sechzehn Jahre bekleidet hatte Im Juli 1809 ernannte ihn Kaiser Franz gegen seinen Willen zum Prasidenten des allgemeinen Militar Appellationsgerichtes am 3 August folgte die Beforderung zum Feldzeugmeister Als sich infolge des Friedens von Schonbrunn das Regiment Nr 43 aufgelost wurde verlieh ihm der Kaiser am 23 November 1809 in Inhaberschaft das soeben freigewordene Infanterie Regiments Nr 48 Ruhestand und Anklage Bearbeiten Im Marz 1808 sandte Simbschen einen Vertrauen nach Belgrad der am 8 April mit Kara Đorđe Petrovic dem Fuhrer des serbischen Freiheitskampfes in Verbindung trat und fur den Aufstand hohe Geldsummen ausbezahlte Als im Juni 1809 die Serben bei Nisch gegen die Turken unterlagen bat Kara Đorđe Serbien unter osterreichischen Schutz zu stellen das dafur die Donaulinie mit den Festungen Belgrad Semendria und Schabatz den osterreichischen Truppen ubergeben wurde Um Russland und die Pforte nicht aufzubringen musste Metternich jedoch den Vorschlag ablehnen Dieser Misserfolg erschutterte auch die Stellung von Simbschen ein kaiserliches Handschreiben vom 24 Oktober 1810 enthob ihn vom Peterwardeiner Generalkommando und berief ihn nach Wien Im November 1810 wurde sein personliches Ansuchen zum Ruhestand vom Kaiser bewilligt Im August 1812 wurde er verhaftet aber erst im Dezember 1813 erhob das Kriegsgericht in Wien Anklage wegen angeblicher Unterschlagung von Geldern Es erwies sich bald dass sein gesamtes Vermogen nur etwa 36 000 Gulden ausmachte zumeist noch aus dem einstigen Heiratsgute seiner Frau Rosalie und fruheren Ersparnissen Stabsauditor Gavenda versuchte Simbschen seiner Stellung als Feldzeugmeister zu entheben ihm den Maria Theresienorden samt Ordenspension zu entziehen und ihm eine vierjahrige Festungsstrafe aufzuburden das Kriegsgericht verurteilte ihn am 12 Juli 1815 zum einjahrigen Arrest Simbschen uberreichte dem Fursten zu Schwarzenberg eine Rechtfertigungsschrift welche die Machenschaften des Hofkriegsgerichts gegen seine Person entkrafteten Simbschen wurde erst am 1 August 1818 wieder in die alte Feldzeugmeistercharge mit einer Jahrespension von 4000 Gulden eingesetzt auch der Maria Theresienorden samt der vormals genossenen Ordenspension wurde ruckerstattet Er genoss seine Rehabilitierung nur mehr fur kurze Zeit und verstarb 1820 im Alter von 74 Jahren in Wien Familie Bearbeiten Freiherr Joseph Anton vermahlte sich 1782 mit Rosalie von Wagner einer Gutsbesitzerstochter aus dem Egerlande die gemeinsamen Kinder wurden spater samtlich Offiziere Joseph 1783 1824 Oberst 1814 Anna Falge 1795 1867 Ferdinand 1795 1873 Feldmarschall Leutnant 1849 Karoline von Munitillo 1802 1853 Karl 1794 1870 Feldmarschall Leutnant 1854 Wilhelmine 24 Februar 1788 30 November 1852 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Simbschen Joseph Anton Freiherr In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 34 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 309 312 Digitalisat Franz Ilwof Simbschen Josef Anton Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 345 348 Xaver Krones Ritter von Marchland Josef Freiherr von Simbschen und die Stellung Osterreichs zur serbischen Frage 1807 1810 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DfDkGAQAAIAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3DNormdaten Person GND 138455147 lobid OGND AKS VIAF 89994219 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simbschen Joseph Anton vonALTERNATIVNAMEN Simbschen Joseph Anton Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG kaiserlich osterreichischer FeldzeugmeisterGEBURTSDATUM 6 Oktober 1746GEBURTSORT SiebendorfSTERBEDATUM 14 Januar 1820STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Anton von Simbschen amp oldid 224865604