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Johann Wetken vor 1470 in Hamburg 26 Februar 1538 ebenda war Stadtschreiber und Hamburgs erster evangelischer Burgermeister Johann Wetken Bugenhagenkirche Hamburg Barmbek Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohann Wetken der erste bekannte Angehorige der Hamburger Patrizier Familie Wetken die in den Hansestadten Hamburg Lubeck und Rostock massgebliche Verdienste erworben und mehrere Burgermeister gestellt hatte war im Jahr 1496 an der Universitat Rostock immatrikuliert 1 Hier studierte er Jura promovierte 1497 zum Baccalaureus 2 und erreichte drei Jahre spater den Abschluss eines Magisters 3 Am 8 Mai 1503 wurde Wetken an der Universitat Greifswald eingeschrieben im Sommer desselben Jahres in die dortige Artistenfakultat deren Dekanat er 1504 und 1506 ubernahm aufgenommen und lehrte hier einige Jahre 1505 fuhrte Wetken auch das Rektorat der Greifswalder Hochschule Anschliessend nahm Wetken ein Angebot seiner Heimatstadt Hamburg an die ihn zum Ratssekretar und damit auch zum Stadtschreiber ernannte da gemass fruheren Reformbeschlussen des Kaisers Sigismund der Stadtschreiber gleichzeitig ein offentlicher Notar sein musste Zusatzlich war es in Hamburg zu damaliger Zeit ublich dass diese Stadtschreiber nicht verheiratet sein sollten Doch Wetken storte sich nicht daran und heiratete um 1510 Margarethe von Spreckelsen die Tochter des Hamburger Burgermeisters Johann von Spreckelsen und war somit erst der Zweite der dieses kaiserliche Zolibat nicht einhielt Zu einer Zeit als Martin Luther die Reformation einfuhrte fing nun auch Johann Wetken an sich fur diese neue Bewegung zu interessieren Sein Schlusselerlebnis war schliesslich als er im Jahre 1525 mit seinem amtierenden Burgermeister Hinrik Salsborch als Delegierter in Bremen weilte Wetken war fasziniert davon wie diese mittlerweile evangelische Stadt sich den Machenschaften des Erzbischofs Christoph eines Bruders von Heinrich dem Jungeren von Braunschweig widersetzte Hier lernte Wetken auch Hieronymus Schurff kennen und dessen Einsatz fur die Reformation schatzen und beschloss sich jetzt offen dieser neuen kirchlichen Bewegung anzuschliessen und sie zu unterstutzen Zwischenzeitlich versuchte bereits 1524 das Kirchspiel von St Nikolai Johannes Bugenhagen einen Weggefahrten Luthers zum Nachfolger des katholischen Pfarrers Henning Kissenbrugge einzusetzen doch der bisher noch konservative Rat stimmte dagegen und Kissenbrugge blieb noch fur weitere vier Jahre im Amt Doch mit der Wahl Wetkens in den Rat der Stadt Hamburg im Fruhjahr 1526 und zwei Jahre spater am 12 Marz 1528 zum Hamburger Burgermeister in der Nachfolge des Gerhard von Holte welcher bereits auf Grund des Einflusses der Reformation in Hamburg resigniert aufgegeben hatte veranderte sich die konfessionelle Haltung des Rates Bereits wenige Monate nach seiner Wahl war Wetken gezwungen in einem Streit zwischen den Dominikaner und den ersten evangelischen Predigern zu vermitteln und er forderte hierbei auch die Unterstutzung des Reformators Stephan Kempe an Dieser beteiligte sich schliesslich an der grossen Disputation bei der er gegen diese Monche der alten Lehre stritt Dieses Gesprach entschied vorerst die kirchliche Lage in Hamburg und Kempe selbst verfasste daruber einen Bericht Schliesslich wurde am 9 Oktober 1528 doch noch Johannes Bugenhagen als Prediger nach St Nikolai berufen welcher nun endgultig die neue Kirchenordnung durchsetzen sollte Der Hamburger Rat reservierte eine Unterkunft in der so genannten Doktorei und veranstaltete ihm zu Ehren ein festliches Begrussungsessen in diesem Hause sowie tags darauf eine offizielle und offentliche Begrussung durch die drei Hamburger Burgermeister an ihrer Spitze Johann Wetken Doch sollte es in einem so genannten langen Rezess noch bis zum 15 Mai 1529 dauern bis die neue Kirchenverfassung nun endgultig beschlossen wurde Wenige Wochen spater im Juni 1529 musste Wetken dazu noch einen weiteren Streit mit dem Domkapitel unter Leitung von Kissenbrugge schlichten dessen Mitglieder sich auf kaiserliche Privilegien und Anspruche fur den Dom beriefen Doch Wetken und sein zweiter Burgermeister Salsborch konnten Kissenbrugge zu der Erklarung bewegen dass die Inhaber der geistlichen Lehen nach ihrem Tod Kapital und Rente dem Gotteshaus vermachen sollten und im Gegenzug dafur zeit ihres Lebens die Einkunfte aus diesen Lehen behalten durften Johann Wetken war somit an der Einfuhrung und Umsetzung der Reformation in Hamburg massgeblich mitbeteiligt und hatte dafur gesorgt dass dieser Umbruch friedlich vonstattenging Auch sein Sohn und spater ebenfalls Hamburger Burgermeister Hermann Wetken hatte schliesslich an der Festigung dieser Stromung in Kirche und Gesellschaft seinen Anteil Wetken blieb noch bis zum Jahre 1533 Burgermeister schied dann aus gesundheitlichen Grunden aus und starb schliesslich am 26 Februar 1538 Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Universitat GreifswaldLiteratur BearbeitenWilhelm Sillem Wetken In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 231 238 Hamburger Kirchenkalender 1962 Im Auftrage der Ev Luth Kirche im Hamburgischen Staate hrsg v Gerhard Bittner u Friedrich Hammer Johann Gottfried Ludwig Kosegarten Geschichte der Universitat Greifswald mit urkundlichen Beilagen Erster Theil Greifswald 1857 S 169Weblinks BearbeitenJohann Wetken im Repertorium Academicum GermanicumEinzelnachweise Bearbeiten Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Johann Wetken im Rostocker Matrikelportal Siehe dazu den Eintrag des Bakkalaureats von Johann Wetken im Rostocker Matrikelportal Siehe dazu den Eintrag der Magisterpromotion von Johann Wetken im Rostocker MatrikelportalBurgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg bis 1800 Otto de Twedorp 1280 1299 Nicolaus Fransoyser 1332 1359 Bertrammus Horborch 1366 1397 Kersten Miles 1378 1420 Hinricus Hoyeri 1417 1447 Simon van Utrecht Ehrenburger 1433 1437 Detlevus Bremer 1447 1464 Hinrich Murmester 1467 1481 Hermann Langenbeck 1481 1517 Henning Buring 1486 1499 Johann von Spreckelsen 1481 1517 Johann Wetken 1529 1533 Peter von Spreckelsen 1538 1553 Ditmar Koel 1548 1563 Hermann Wetken 1564 1593 Sebastian van Bergen 1614 1623 Barthold Beckmann 1617 1622 Joachim Clan 1622 1632 Barthold Moller 1643 1667 Nicolaus Jarre 1650 1678 Johann Schlebusch 1548 1563 Peter Lutkens 1654 1670 Johann Schrotteringk 1667 1676 Johann Schulte 1668 1697 Broderus Pauli 1670 1680 Heinrich Meurer 1678 1684 Diedrich Moller 1622 1632 Johann Sluter 1684 1686 Peter Lutkens 1687 1717 Johann Diedrich Schaffshausen 1690 1697 Hieronymus Hartwig Moller 1697 1702 Peter von Lengerke 1697 1709 Gerhard Schroder 1703 1723 Lukas von Bostel 1709 1716 Bernhard Matfeldt 1716 1720 Garlieb Sillem 1717 1732 Hinrich Diederich Wiese 1720 1728 Hans Jacob Faber 1722 1729 Johann Anderson 1723 1743 Daniel Stockfleth 1729 1739 Conrad Widow 1742 1754 Nicolaus Stampeel 1743 1749 Lucas von Spreckelsen 1750 1751 Lucas Corthum 1751 1765 Nicolaus Schuback 1754 1783 Vincent Rumpff 1765 1781 Albert Schulte 1778 1786 Frans Doormann 1780 1784 Jacob Albrecht von Sienen 1781 1800 Johann Luis 1784 1788 Daniel Lienau 1798 1811 1813 1816 Peter Hinrich Widow 1800 1802 Siehe auch Liste der Hamburger Burgermeister Normdaten Person GND 139104984 lobid OGND AKS VIAF 100412928 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wetken JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Stadtschreiber und Burgermeister Hamburg GEBURTSDATUM vor 1470GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 26 Februar 1538STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wetken amp oldid 226456672