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Hermann Wetken 1522 in Hamburg 13 Oktober 1595 ebenda war ein Hamburger Burgermeister Leben und Wirken BearbeitenWetken war der Sohn des ersten evangelisch orientierten Hamburger Burgermeisters Johann Wetken und der Margarethe von Spreckelsen aufgewachsen und erzogen in der Zeit der Grundung und Verbreitung der Reformation in Hamburg Er studierte auf Grund der Einstellung seiner Familie daher die Rechtswissenschaften nicht wie fur Hamburger zu jener Zeit ublich an der Universitat Rostock sondern an der Universitat Wittenberg Nach seinem Abschluss wurde er im Jahre 1554 zum Ratsherrn und 1564 zum Burgermeister von Hamburg gewahlt Doch ein Jahr nach seinem Eintritt in den Stadtrat war Wetken zusammen mit seinem Syndicus Trotzinger bereits dazu gezwungen einen erneuten Streit mit dem Domkapitel zu schlichten welches sich nicht an die Abmachungen des Augsburger Religionsfriedens von 1555 halten wollte und mit einer Klage beim Reichskammergericht auf Sonderprivilegien sowie einer Achtserklarung bestand Seit Augsburg galt zwar der Kompromiss dass derjenige welcher das Land regiert auch den Glauben bestimmen durfe was bedeutete dass die Fursten die Religion wahlten und nicht konvertierwillige Burger das Recht haben sollten in ein Land ihres Glaubens auszuwandern In einem mittlerweile mehrjahrigen Prozess war Wetken und Trotzinger massgeblich an den Verhandlungen beteiligt und sie mussten ihren Standpunkt sowohl dem Osnabrucker Bischof Johann II von Hoya als auch 1557 beim Reichstag in Regensburg und am Hofe des Konigs und spateren Kaisers Ferdinand I in Prag vortragen Daraufhin folgte ein klarender Brief Ferdinands an das klagende Domkapitel in dem er dieses ernsthaft um die Einhaltung der Augsburger Friedensvereinbarungen ermahnte aber andererseits auch die Immunitat des Kapitels im Verhaltnis zur Stadt bestatigte Schliesslich wurde Hamburg 1559 auf dem Reichstag in Augsburg zu dem wiederum Wetken und sein Sekretar Schroder delegiert worden waren nun offiziell vollends in den Religionsfrieden aufgenommen und der Prozess wurde fur beendet erklart Dieser Vorgang diente schliesslich auch als Musterprozess fur einen Vergleich am 2 Mai 1561 in ahnlicher Situation in Bremen an dessen Abschluss wiederum Wetken als externer Vermittler massgeblich mit beteiligt war Doch zwei Jahre spater sah sich jetzt das Hamburger Domkapitel gegenuber Anfeindungen und Spott sowie papstlichem Bann und Exkommunikationsbullen aus den eigenen Reihen ausgesetzt und rief deshalb nun seinerseits den Rat um Unterstutzung an Wetken ausserte zwar Bedenken sich in solche Interna einzumischen aber gewahrte trotzdem dem Domkapitel den notigen Schutz Dieses fuhrte unter anderem zu einer Festigung der Reformation in Hamburg da sich mittlerweile immer mehr Mitglieder des Domkapitels dieser neuen Religionslehre anschlossen und diese auch Ehen schlossen Zwischenzeitlich war Wetken an Verhandlungen aller Elbuferstaaten mit Konig Ferdinand uber die Elbschifffahrt und Elbzolle beteiligt sowie an der Schlichtung einer ernsten Krise mit Herzog Adolf I von Gottorf als dieser von Hamburger Schiffern bei einer Fahrt nach Antwerpen irrtumlich angegriffen worden war Herzog Adolph bei den Verhandlungen vertreten durch seinen Feldherrn Johann Rantzau liess sich nur mit kostbaren Geschenken und vergoldeten Pokalen gefullt mit spanischen und ungarischen Goldstucken besanftigen Hermann Wetken war daruber hinaus aber an demokratischen Reformen der Stadtverfassung beteiligt wie beispielsweise an dem Beschluss vom 5 April 1563 Dieser besagte dass aus jedem Kirchspiel zwei Burger als Kammereiburger die offentlichen Gelder verwalten sollten und im Gegenzug neben zwei Ratsmitgliedern als Bauherren zusatzlich zwei Bauburger das gesamte Bauwesen der Stadt zu uberwachen hatten Auf dieser Sitzung wurde Wetken schliesslich zu einem der beiden Bauherren ernannt Schliesslich musste Wetken im Jahre 1580 wieder einmal einen kirchlichen Streit diesmal aus den eigenen Reihen schlichten in dem er sich vehement dagegen verwahrte dass sich krypto calvinistische Stromungen in Hamburg ausbreiten konnten Im Jahre 1592 stiftete Hermann Wetken fur alle Witwen und Jungfrauen einen Gotteshof vergleichbar einem Obdachlosen und Altersheim wo sich alle Alten und Hilfsbedurftigen ihren Lebensabend ertraglicher machen konnten Ein Jahr spater trat Wetken erschopft von seinen Amtern zuruck und verstarb schliesslich am 13 Oktober 1595 Familie BearbeitenHermann Wetken war verheiratet mit Gesche Nigel 1587 mit der er vier Kinder hatte Zwei Kinder waren bereits zu seinen Lebzeiten verstorben Sein Sohn Joachim begrundete den Lubecker Zweig der Familie und verheiratete sich mit Margarethe von Stiten Tochter des Lubecker Amtmannes und Ratsherren Franz von Stiten 1590 Hierdurch wurde er Eigentumer des Gutes Trenthorst bei Reinfeld das zu den Lubschen Gutern gehorte Sein zweiter Sohn Johann 1616 studierte wiederum in Rostock wurde zunachst Kaufmann bevor er schliesslich im Jahre 1603 in den Rat und 1614 ebenfalls zum Burgermeister von Hamburg gewahlt wurde aber auf Grund seines fruhen Todes nicht mehr viel bewegen konnte Er war in erster Ehe vermahlt mit Margrethe Fockes Fuchs Tochter des Domherrn Kilian Fockes in zweiter Ehe mit Maria von Kampe vam Kampe Tochter des Burgermeisters Joachim von Kampe und schliesslich in dritter Ehe mit Elisabeth von Eitzen 1578 1649 Tochter des Hamburger Burgermeister Dirick Dietrich von Eitzen Elisabeth ubernahm nach dem Tod ihres Mannes zusatzlich auch das Haus ihres Schwiegervaters Hermann Wetken in der Deichstrasse zu Hamburg In der Hamburger St Nikolai Kirche erinnert ein monumentales Epitaph aus Sandstein an die Familie Wetken auf dem in einer Nische die beiden verstorbenen Kinder und daneben kniend die Eltern mit den beiden lebenden Kindern abgebildet sind Literatur BearbeitenWilhelm Sillem Wetken In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 231 238 Familienartikel Burgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg bis 1800 Otto de Twedorp 1280 1299 Nicolaus Fransoyser 1332 1359 Bertrammus Horborch 1366 1397 Kersten Miles 1378 1420 Hinricus Hoyeri 1417 1447 Simon van Utrecht Ehrenburger 1433 1437 Detlevus Bremer 1447 1464 Hinrich Murmester 1467 1481 Hermann Langenbeck 1481 1517 Henning Buring 1486 1499 Johann von Spreckelsen 1481 1517 Johann Wetken 1529 1533 Peter von Spreckelsen 1538 1553 Ditmar Koel 1548 1563 Hermann Wetken 1564 1593 Sebastian van Bergen 1614 1623 Barthold Beckmann 1617 1622 Joachim Clan 1622 1632 Barthold Moller 1643 1667 Nicolaus Jarre 1650 1678 Johann Schlebusch 1548 1563 Peter Lutkens 1654 1670 Johann Schrotteringk 1667 1676 Johann Schulte 1668 1697 Broderus Pauli 1670 1680 Heinrich Meurer 1678 1684 Diedrich Moller 1622 1632 Johann Sluter 1684 1686 Peter Lutkens 1687 1717 Johann Diedrich Schaffshausen 1690 1697 Hieronymus Hartwig Moller 1697 1702 Peter von Lengerke 1697 1709 Gerhard Schroder 1703 1723 Lukas von Bostel 1709 1716 Bernhard Matfeldt 1716 1720 Garlieb Sillem 1717 1732 Hinrich Diederich Wiese 1720 1728 Hans Jacob Faber 1722 1729 Johann Anderson 1723 1743 Daniel Stockfleth 1729 1739 Conrad Widow 1742 1754 Nicolaus Stampeel 1743 1749 Lucas von Spreckelsen 1750 1751 Lucas Corthum 1751 1765 Nicolaus Schuback 1754 1783 Vincent Rumpff 1765 1781 Albert Schulte 1778 1786 Frans Doormann 1780 1784 Jacob Albrecht von Sienen 1781 1800 Johann Luis 1784 1788 Daniel Lienau 1798 1811 1813 1816 Peter Hinrich Widow 1800 1802 Siehe auch Liste der Hamburger Burgermeister Normdaten Person GND 139104925 lobid OGND AKS VIAF 100412861 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wetken HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Burgermeister von HamburgGEBURTSDATUM 1522GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 13 Oktober 1595STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Wetken amp oldid 220119515