www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Sluter auch Schluter 24 Marz 1616 1 in Winsen Aller 21 Oktober 1686 in Hamburg war ein deutscher Jurist des 17 Jahrhunderts und Syndikus spater Ratsherr und zuletzt Burgermeister der Hansestadt Hamburg Johann Sluter als Hamburger Syndikus Kupferstich von 1728 nach einem zeitgenossischen Gemalde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSluter war Mitglied der aus Westfalen stammenden Hamburger Ratsfamilie Sluter und Sohn des Hauptpastors an St Jacobi Severin Schluter Er besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg und studierte danach an den Universitaten in Rostock 2 Marburg Greifswald und Helmstedt zunachst Theologie und spater nach einem Umdenken Rechtswissenschaften 1642 wurde er an der Universitat Strassburg zum Dr jur promoviert Nach seiner Ruckkehr nach Hamburg praktizierte Sluter in seiner Heimatstadt zunachst als Anwalt 1652 publizierte er eine Gegenschrift auf das unter dem Pseudonym Hippolithus a Lapide Bogislaw Philipp von Chemnitz veroffentlichte anti kaiserliche und pro schwedische Traktat Dissertatio de ratione status in imperio nostro Romano Germanico 3 Dennoch wurde er ab 1654 im schwedischen Justizdienst in Wismar tatig Wismar gehorte zu dieser Zeit mit Schwedisch Pommern und Bremen Verden zu den schwedischen Reichsterritorien Die Regierung in Stade nominierte ihn 1655 fur eine Assessorenstelle am seit 1653 bestehenden Obertribunal Wismar die er 1656 antrat 4 Der dort tatige Vizeprasident David Mevius war mit einer Nichte Sluters verheiratet 1669 wurde Sluter Kanzler des Herzogs Gustav Adolf zu Mecklenburg und zugleich Gerichtsprasident in Gustrow 5 1678 zog er der Ruckkehr nach Wismar den Ruf als Erster Syndikus des Rates nach Hamburg vor nachdem sein Status gegenuber den dort bereits tatigen alteren Syndici privilegiert wurde In Hamburg vertrat er erfolgreich auch nach aussen die Interessen der Freien Reichsstadt gegenuber dem Reich und auch gegenuber dem benachbarten Danemark Um 1684 kam es in Hamburg zu innerstadtischen Auseinandersetzungen zwischen dem Senat und der Burgerschaft Die Burgerschaft wurde vertreten durch den Dreissiger Ausschuss unter seinen Wortfuhrern Hieronymus Snitger und Cord Jastram Der Konflikt fuhrte dazu dass der Burgermeister Hinrich Meurer 1684 nicht nur sein Amt verlor sondern auch die Stadt verlassen musste Sluter wurde zu seinem Nachfolger bestimmt Im Zuge der danischen Belagerung Hamburgs 1686 gerieten der Dreissiger Ausschuss und seine politischen Fuhrer als Kollaborateure der Danen unter Druck Die Vorwurfe wurde auch auf Sluter erstreckt der jedoch Distanz zu den Dreissigern hielt und immer gehalten hatte Sluter wies die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zuruck wurde aber dennoch in Haft genommen und im Eimbeckschen Hause inhaftiert wo er plotzlich und unerwartet wahrend der Haft verstarb Burgermeister Hinrich Meurer wurde noch im November 1686 wieder in sein altes Amt als Burgermeister eingesetzt Sein Sohn Severin Walther Sluter 1646 1697 wurde Generalsuperintendent des Herzogtums Lauenburg Sein Sohn Matthaus Schluter 1648 1719 wurde Jurist und 1703 in den Hamburger Rat gewahlt Literatur BearbeitenOtto Beneke Johann Schluter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 613 f Lukas von Bostel Wahrhaffte Deduction Schrifft Worinnen Der Ursprung und Verlauff des von denen beyden Executirten Cordt Jastram und Hieronymus Schnitker Wie auch ihren Adhaerenten angesponnenen heillosen Complots dargethan und erwiesen wird Hamburg 1687 Johann August Ritter von Eisenhart Sluter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 473 f Hans Schroder Carl R Wilhelm Klose Hrsg Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart Band 6 Pauli Schoff Hamburg W Maukes Sohne 1873 S 574 579 mit Schriftenverzeichnis siehe auch den Stammbaum ebd S 573 Digitalisat Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 9477 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Sluter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Johann Sluter in der Landesbibliographie MV Druckschriften von und uber Johann Sluter im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Angabe nach Landesbibliographie Mecklenburg Vorpommern ADB nennt 1616 und 1618 nebeneinander als Geburtsjahre Aus dem Kontext mit der Biografie seines Vaters wird hier 1616 angenommen da er ein Jahr vor der Berufung des Vaters nach Hamburg 1617 geboren worden sein soll Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Johann Sluter im Rostocker Matrikelportal In Part I Cap 1 8 publicatae a quodam qui Hippolithus a Lapide vocari voluit dissertationis de ratione status in imperio nostro Romano Germanico animadversio qua subrutis falsis totius fere dissertationis fundamentis genuina substituuntur amp verus imperii status generaliter exprimitur Gluckstadt Koch 1652 Digitalisat Nils Jorn Familienbeziehungen am Wismarer Tribunal Probleme und Chancen In Ivo Asmus Heiko Droste Jens E Olesen Hrsg Gemeinsame Bekannte Schweden und Deutschland in der Fruhen Neuzeit LIT Verlag Berlin Hamburg Munster 2003 S 236f Google bucher Nils Jorn Das richterliche Personal am Tribunal In Nils Jorn Bernhard Diestelkamp Kjell A Modeer Hrsg Integration durch Recht Das Wismarer Tribunal 1653 1806 Bohlau Koln 2003 ISBN 3 412 18203 6 S 270 Google bucher Burgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg bis 1800 Otto de Twedorp 1280 1299 Nicolaus Fransoyser 1332 1359 Bertrammus Horborch 1366 1397 Kersten Miles 1378 1420 Hinricus Hoyeri 1417 1447 Simon van Utrecht Ehrenburger 1433 1437 Detlevus Bremer 1447 1464 Hinrich Murmester 1467 1481 Hermann Langenbeck 1481 1517 Henning Buring 1486 1499 Johann von Spreckelsen 1481 1517 Johann Wetken 1529 1533 Peter von Spreckelsen 1538 1553 Ditmar Koel 1548 1563 Hermann Wetken 1564 1593 Sebastian van Bergen 1614 1623 Barthold Beckmann 1617 1622 Joachim Clan 1622 1632 Barthold Moller 1643 1667 Nicolaus Jarre 1650 1678 Johann Schlebusch 1548 1563 Peter Lutkens 1654 1670 Johann Schrotteringk 1667 1676 Johann Schulte 1668 1697 Broderus Pauli 1670 1680 Heinrich Meurer 1678 1684 Diedrich Moller 1622 1632 Johann Sluter 1684 1686 Peter Lutkens 1687 1717 Johann Diedrich Schaffshausen 1690 1697 Hieronymus Hartwig Moller 1697 1702 Peter von Lengerke 1697 1709 Gerhard Schroder 1703 1723 Lukas von Bostel 1709 1716 Bernhard Matfeldt 1716 1720 Garlieb Sillem 1717 1732 Hinrich Diederich Wiese 1720 1728 Hans Jacob Faber 1722 1729 Johann Anderson 1723 1743 Daniel Stockfleth 1729 1739 Conrad Widow 1742 1754 Nicolaus Stampeel 1743 1749 Lucas von Spreckelsen 1750 1751 Lucas Corthum 1751 1765 Nicolaus Schuback 1754 1783 Vincent Rumpff 1765 1781 Albert Schulte 1778 1786 Frans Doormann 1780 1784 Jacob Albrecht von Sienen 1781 1800 Johann Luis 1784 1788 Daniel Lienau 1798 1811 1813 1816 Peter Hinrich Widow 1800 1802 Siehe auch Liste der Hamburger Burgermeister Normdaten Person GND 120285029 lobid OGND AKS VIAF 839455 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sluter JohannALTERNATIVNAMEN Schluter JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Syndikus Ratsherr und Burgermeister der Hansestadt HamburgGEBURTSDATUM 24 Marz 1616GEBURTSORT Winsen Aller STERBEDATUM 21 Oktober 1686STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Sluter amp oldid 222037428