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Johann Conrad Meyer 5 Mai 1544 in Schaffhausen 18 Juni 1604 in Maienfeld war Burgermeister in Schaffhausen und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Privates 1 2 Ausbildung berufliche und politische Tatigkeiten 1 3 Private Verbindungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Privates Bearbeiten Johann Conrad Meyer wurde als Sohn des Conrad Meyer vor 1517 erstmals erwahnt 4 Februar 1554 in Schaffhausen Backerzunftmeister und von 1546 bis 1553 Burgermeister von Schaffhausen geboren Bei seiner am 5 Mai 1544 erfolgten Taufe standen ihm Hans Peyer und Elsbeth Ziegler Pate Er hatte noch drei Geschwister Bernhardin Meyer 1545 8 September 1598 wurde 1582 Landvogt in Neunkirch 1586 Stadtbaumeister und am 28 Mai 1588 Sackelmeister Nach seinem Tod liess Johann Conrad Meyer ein Epitaph im Kreuzgang zu Allerheiligen als ein Zeugnis bruderlicher Liebe errichten Michael Meyer Landvogt im Klettgau Beatrix Meyer verheiratet mit Beat Schalch Ausserhalb der Stadtmauern liess er das ehemals bescheidene Sonnenburggut unter erheblichen Kosten zu einem reprasentativen schlossahnlichen Landsitz ausbauen Durch seinen Besitz mehrerer stattlicher Hauser sowie seinem aufwendigen Lebensstil und dem Abschluss einiger ungunstiger Burgschaften fur die er die Verpflichtungen ubernommen hatte erlitt er einen Konkurs und floh am 19 April 1599 daraufhin aus Schaffhausen zum Grafen Rudolf von Sulz fur den er auch geburgt hatte und fand Unterschlupf in dessen Schloss Jestetten Die stadtischen Behorden von Schaffhausen wandten sich daher am 30 Mai 1599 brieflich an den sulzischen Landvogt im Klettgau seinen Bruder Michael Meyer mit der Bitte um Mithilfe bei der Fahndung nach dem Fluchtigen Ein ahnliches Schreiben ging gleichzeitig an den Obervogt in Neunkirch Franziskus Ziegler Im Falle der Aufspurung sollte Johann Conrad Meyer als Gefangener nach Schaffhausen gebracht werden Er floh dann nach Maienfeld und war dort von 1599 bis 1604 als Lehrer tatig Er starb in armlichen Verhaltnissen Bartholomaus Anhorn der Altere hielt seine Leichenpredigt Johann Conrad Meyer war seit 1570 mit Helena 1536 1596 Tochter des Jacob Studer 1574 1622 Kaufmann und Burgermeister von St Gallen und Witwe des vermogenden St Galler Kaufmann Niklaus Schlumpf 1531 1569 verheiratet die Ehe blieb kinderlos Ausbildung berufliche und politische Tatigkeiten Bearbeiten Nach dem Besuch der Schulen in Schaffhausen studierte er in der Zeit von 1562 bis 1567 und hatte sich hierzu am 1 Mai 1562 an der Universitat Basel immatrikuliert Von dort ging er an die Universitat Heidelberg am 9 Dezember 1562 immatrikuliert dann in der Zeit von 1565 bis 1566 an die Universitat Orleans und schliesslich an die Universitat Padua immatrikuliert am 8 Oktober 1567 An Letztgenannter erlangte er auch den Doktor beider Rechte Von 1570 bis 1571 war er Urteilssprecher Beisitzer des Stadt oder Schuldgerichtes in Schaffhausen vom 4 Juni 1571 bis 1577 Sackelmeister vierthochstes Amt der Stadt und von 1572 bis 1577 Obmann des Ehegerichtes Als Vertreter der Backerzunft gehorte er von 1570 bis 1572 dem Grossen Rat als Mitglied an von 1572 bis 1599 war er Mitglied des 24 kopfigen Kleinen Rats Am 18 April 1574 wurde er Obervogt von Merishausen und Bargen Am 24 Mai 1575 ernannte ihn der Grosse Rat zum Statthalter den er bis 1577 blieb Gleichzeitig wirkte er auch als Mitglied des Scholarchenrates in welchem kirchliche und schulische Angelegenheiten behandelt wurden Nach dem Tod von Burgermeister Alexander Peyer 1500 1577 am 10 Januar 1577 ruckte nun der bisherige Stellvertreter nach so dass Johann Conrad Meyer am 27 Mai 1577 zum amtierenden Burgermeister gewahlt wurde Dieses Amt hatte er alternierend inne als einer der beiden sich jahrlich abwechselnden Burgermeister bis 1599 Neben ihm ubten seine Amtskollegen Dietegen Ringk von Wildenberg Burgermeister von 1559 bis 1590 und Hans Jacob Ziegler Burgermeister von 1590 bis 1599 diese Funktion aus Seine Amtszeit als Burgermeister war gepragt durch die Wirren der Gegenreformation die eine Spaltung der Eidgenossenschaft bewirkten In Schaffhausen entstand eine ernsthafte Bedrohung durch heranruckende katholische Truppen wie auch im Innern durch die Wiedertauferbewegung in Schleitheim Meyer fungierte wiederholt als Gesandter Von 1572 bis 1599 nahm er 78 mal an den Tagsatzungen in Baden sowie 26 mal an den meist im evangelischen Teil des Aargaus abgehaltenen Konferenzen teil Er vermittelte 1573 in Chur wegen des Aufruhrs in den drei Bunden 1583 in Baden wegen eines Streits zwischen dem Bischof und der Stadt Basel 1587 in Mulhausen wegen der dortigen verwirrten Handlung und im Sommer 1590 in St Maurice bei der Einigung der vier evangelischen Stadte zwischen Savoyen und Genf Er war aber auch Schiedsrichter unter anderem 1582 bei der Erneuerung des Bundnisses fur die Schweizer Truppen in franzosischen Diensten fur das Konigshaus der Bourbonen in Paris Die Reise nach Paris unternahm er vom 2 November 1582 bis 31 Dezember 1582 als Mitglied einer 24 kopfigen Delegation die im Namen der elf verbundeten Orte die neue Soldallianz mit Frankreich beschworen sollte der feierliche Vollzug erfolgte im Beisein des Konigs Heinrich IV am 2 Dezember 1582 in der Kathedrale Notre Dame de Paris Am 9 Dezember erfolgte die Abschiedsaudienz im Louvre mit abschliessender Aufwartung bei der Konigin Margarete von Valois und der Koniginmutter Caterina de Medici Vom 6 Oktober bis 21 Oktober 1595 hielt er sich ein weiteres Mal als Mitglied einer eidgenossischen Gesandtschaft in Frankreich auf die den Auftrag hatte sich der Neutralitat Konig Heinrichs IV gegenuber der Eidgenossenschaft bei seinem Feldzug in die Freigrafschaft Burgund zu versichern Im April 1584 fungierten er und Alt Schultheiss Heinrich Fleckenstein 1589 aus Luzern als Schiedsleute der eidgenossischen Orte in den Meinungsverschiedenheiten zwischen Bern und Freiburg wegen der Verwaltung der Herrschaften Grandson und Grasburg 1585 wurde er von der Konferenz der vier evangelischen Stadte Zurich Bern Basel und Schaffhausen als alleiniger Deputierter an den Herzog Ludwig von Wurttemberg abgeordnet um diesen in Aller Namen zu ersuchen seinen Pradikanten der augsburgischen Confession das offentliche Lastern und Schmahen gegen ihre schweizerischen Religionsgenossen zu untersagen Zusammen mit Unterschreiber Georg Mader und den Abgeordneten der drei anderen evangelischen Stadte wurde er im November 1585 auch mit einer Instruction zu den Funf Orten und spater ebenso nach Solothurn und Freiburg gesandt In den Friedensvermittlungen zwischen Bern und Savoyen im Jahre 1589 bei denen es um das weitere Schicksal Genfs ging gehorte er zu den sieben von der Tagsatzung bestimmten Gesandten und zwei Jahre spater Ende 1591 war er einer der acht Abgeordneten nach Basel die im Namen der zwolf Orte den Streit zwischen der Stadt und ihren Untertanen in verschiedenen Amtern und Vogteien wegen der Einfuhrung eines Ungeldes auf Wein und Fleisch zu schlichten hatten Ebenfalls im Dienste der funf evangelischen Orte zu denen auch Glarus gehorte reiste er im Oktober 1590 zusammen mit Heinrich Thomann 1520 1592 aus Zurich in der Angelegenheit der Mulhauser Unruhen zu Erzherzog Ferdinand von Osterreich nach Innsbruck 1592 wunschte ihn die Stadt Genf in ihren Friedensverhandlungen mit Savoyen ausdrucklich als Schiedsrichter was offenbar als eine besondere Auszeichnung auch fur den Stand Schaffhausen angesehen wurde Die gesamte Eidgenossenschaft vertrat er im Juli 1593 gemeinsam mit dem Zurcher Ratsherrn Gerold Escher am grossen Munztag in Konstanz 1 der veranstaltet worden war um gegen das Uberhandnehmen der fremden Munzen geeignete Massnahmen zu finden und eine Einheitlichkeit zu erzielen Vom 31 August bis 8 September 1597 sass er bei den Verhandlungen uber die Teilung des Landes Appenzell als einer der drei Vertreter der ausseren Rhoden im sechskopfigen Schiedsgericht Am 7 November 1597 nahmen er und Statthalter Georg Mader von Bern als Schiedsmanner berufen an den neuerlichen Einigungsbesprechungen mit Freiburg teil 2 die zum sogenannten sensischen Vertrag zwischen Bern und Freiburg fuhrten und im Juni 1598 schliesslich gehorte er zu den vier unparteiischen Zusatzern in der Marchbereinigung zwischen den Freiamtern und den Gebieten Berns und der Edlen von Hallwyl und zwar wiederum als Vertrauensmann Berns zusammen mit Burgermeister Hans Rudolf Huber aus Basel Unter seiner Aufsicht wurde 1585 die Erneuerung der Rheinbrucke in Angriff genommen hierbei wurde die holzerne Brucke durch eine Steinbrucke ersetzt 1589 wurden die Bauarbeiten an der Festung Munot unter seiner Fuhrung abgeschlossen Private Verbindungen Bearbeiten Meyer hatte verschiedene Verbindungen zu den bedeutenden Gelehrten seiner Zeit hierzu gehorten Johann Jacob Rueger der ofter zum Essen eingeladen worden war sowie Adolf Occo 1524 1606 und Johann Georg von Werdenstein in Augsburg sowie Basilius Amerbach in Basel und Junker Hans Ulrich von Schellenberg 1518 1606 auf Schloss Randegg Er hatte auch eine ausgepragte Neigung zur Alchemie und unterhielt Verbindungen zum Pfarrer und Goldmacher Raphael Eglin 1559 1622 in Zurich Bei der 1737 vorgenommenen Erweiterung seines ehemaligen Wohnsitzes Zum Thiergarten 3 in Schaffhausen wurden in den Mauern noch einige Reliquien von dieser Goldmacherey gefunden offenbar habe er mit seinen Experimenten sein Gold zum Schornstein ausfladeren lassen Literatur BearbeitenMatthias Wipf Meyer Johann Conrad In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Ulrich Wipf Johann Conrad Meyer Weblinks BearbeitenJohann Conrad Meyer in Historisches Familienlexikon der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Jacob I Kaiser Joseph Karl Kruetli Die Eidgenossischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1587 bis 1617 Amtliche Sammlung der altern Eidgenossischen Abschiede Wyss 1872 S 324 google de abgerufen am 8 Februar 2019 Chronicon Oder Grundtliche Beschreibung der denckwurdigesten sachen unnd thaten welche in den Helvetischen Landen von erbawung an der Statt Bern in Nuchtland biss auf das 1627 Jahr sich zugetragen unnd verloffen 1626 S 292 google de abgerufen am 8 Februar 2019 Stadt Schaffhausen Thiergarten Abgerufen am 8 Februar 2019 Normdaten Person GND 119512475 lobid OGND AKS VIAF 15581969 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Johann ConradALTERNATIVNAMEN Meyer Johann Konrad Meyerus Johannes Conradus Meier Johann Konrad Meier Johann Conrad Meierus Johannes ConradusKURZBESCHREIBUNG Schweizer Burgermeister und PolitikerGEBURTSDATUM 5 Mai 1544GEBURTSORT SchaffhausenSTERBEDATUM 18 Juni 1604STERBEORT Maienfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Conrad Meyer amp oldid 237715256