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57 998611111 26 0322222 Koordinaten 58 0 N 26 2 OJogeveste Jogeveste deutsch Beckhof spater Tepelshof ist ein Dorf estnisch kula in der estnischen Landgemeinde Torva bis 2017 Helme im Kreis Valga Es hat 185 Einwohner Stand 1 Januar 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Ort 2 Michael Andreas Barclay de Tolly 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseOrt BearbeitenJogeveste liegt etwa 30 km sudwestlich von Otepaa Odenpah Die Landschaft wird gepragt von den drei Seen Kadajarv Nauska jarv und Rooni jarv Bis 1981 befand sich in der Nahe des Orts eine sowjetische Raketenbasis Karte 57 9263695 26 111922 Das Dorf Jogeveste wurde erstmals 1599 unter dem Namen Jeggewicz urkundlich erwahnt Das Gut Jogeveste ist erheblich alter und entstand bereits vor dem Livlandischen Krieg 1558 1583 Im 16 Jahrhundert gehorte es Gerdt von Becke von dem der deutsche Name Beckhof stammt 1585 wurde es Luppert Tepel verliehen dessen Witwe Gertrud Stackelberg es noch 1599 besessen hat Von seiner Familie leitet sich der Name Tepelshof ab wie das Gut wahrend der polnischen Oberhoheit uber Livland 1561 1629 und noch 1638 genannt wurde Im russisch polnischen Krieg wurde das Gut schwer beschadigt Seine Wiedergrundung fallt erst in das 18 Jahrhundert 1718 spaltete sich Jogeveste vom Gut Helme ab Letzter Eigentumer vor der estnischen Landreform nach dem Ersten Weltkrieg war Georg von zur Muhlen Das eingeschossige Herrenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und ist nicht mehr erhalten Von den Nebengebauden finden sich nur noch Reste Michael Andreas Barclay de Tolly Bearbeiten nbsp Mausoleum nbsp Im Inneren des Mausoleums nbsp Blick in die Gruft mit den beiden SarkophagenAb Ende des 18 Jahrhunderts stand das Gut im Besitz der Familie Barclay de Tolly Die Familie war eigentlich schottischer Abstammung und wanderte im 17 Jahrhundert ins Baltikum ein Bekanntestes Mitglied des Geschlechts war der Furst Michael Andreas Barclay de Tolly 1761 1818 Michael Andreas Barclay de Tolly wurde als Feldherr in der russischen Kavallerie beruhmt Vor allem im russisch turkischen Krieg 1787 1791 und im russisch schwedischen Krieg 1788 1790 zeichnete er sich aus Nach der russischen Eroberung Finnlands bekleidete er das Amt des zaristischen Generalgouverneurs Von 1810 bis 1812 war Barclay de Tolly russischer Kriegsminister Wahrend des russisch franzosischen Krieges nahm er 1812 als Befehlshaber an der Schlacht von Borodino teil Nach der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde er vom Zaren in den Grafenstand erhoben Barclay de Tolly befehligte auch den Einmarsch in das napoleonische Paris im Marz 1814 1 Der Zar ernannte ihn daraufhin zum Generalfeldmarschall und verlieh ihm den Furstentitel Bereits erkrankt zog sich Barclay de Tolly von der militarischen Laufbahn zuruck Er setzte sich auf dem Gut seiner Frau der Deutschbaltin Helene Auguste Eleonore von Smitten 1770 1828 verheiratet seit 1791 in Jogeveste zur Ruhe Barclay de Tolly starb 1818 bei Insterburg auf einer Reise zur Erholung nach Bohmen Sein einbalsamierter Leichnam ist im Mausoleum von Jogeveste beigesetzt Das klassizistische Mausoleum befindet sich anderthalb Kilometer vom ehemaligen Gut entfernt am Westufer des Flusses Vaike Emajogi Kleiner Embach Es ist seit den 1970er Jahren Museum Das Mausoleum wurde 1823 im Auftrag der Witwe Barclay de Tollys von dem Petersburger Architekten Apollon Schtschedrin im Stil eines romischen Triumphbogens errichtet Uber dem auf zwei Saulen ruhenden Portikus ist das Wappen der Familie angebracht Der Wahlspruch in russischer Sprache lautet Vernost i terpenie Treue und Geduld Das Innere des Mausoleums aus Granit Marmor Bronze und Porphyr schmuckt ein vier Meter hoher Obelisk mit einer Buste Barclay de Tollys Um die Buste gruppieren sich eine Statue von Minerva Athene der Gottin des Krieges die einen Siegerkranz uber die Buste halt sowie die Skulptur einer sitzenden Frau als Symbol der Trauer Ein Relief zeigt den Einmarsch Barclay de Tollys in Paris am 31 Marz 1814 Der Innenraum wurde von dem russischen Bildhauer Wassili Demut Malinowski 1779 1846 gestaltet Vom selben Kunstler stammt auch das Denkmal fur Barclay de Tolly in der Innenstadt von Tartu In der Krypta die uber eine mit Empirebalustern umrahmte Offnung zuganglich ist befinden sich die Sarkophage von Barclay de Tolly und seiner Ehefrau An Tafeln ringsum sind die wichtigsten Stationen seines Lebens und der Schlachten verewigt Auf das Mausoleum fuhrt ein breiter Sandweg mit einer Tannenallee 2 Neben dem Mausoleum ruht der einzige Sohn Ernst Magnus Barclay de Tolly 1798 1871 mit seiner Ehefrau Leocadie 1807 1852 Daneben befindet sich seit 1973 ein Denkmal fur die 1944 bei der Eroberung Estlands gefallenen sowjetischen Soldaten Literatur BearbeitenIvar Sakk Eesti moisad Reisijuht Tallinn 2002 ISBN 9985 78 574 6 S 260 Thea Karin Estland Kulturelle und landschaftliche Vielfalt in einem historischen Grenzland zwischen Ost und West Koln 1994 ISBN 3 7701 2614 9 S 259f DuMont Kunst und Landschaftsfuhrer Weblinks BearbeitenBeschreibung des Ortes estnisch Offizielle Internetseite des Mausoleums estnisch Gut Jogeveste und Mausoleum estnisch Einzelnachweise Bearbeiten aviastar org Indrek Rohtmets Kultuurilooline Eestimaa Tallinn 2004 ISBN 9985 3 0882 4 S 306f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jogeveste amp oldid 235693609