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Hundshausen ist ein Dorf im nordhessischen Schwalm Eder Kreis und ein Ortsteil der Gemeinde Jesberg HundshausenGemeinde JesbergKoordinaten 50 59 N 9 8 O 50 9775 9 14 270 Koordinaten 50 58 39 N 9 8 24 OHohe 270 m u NHNFlache 8 79 km 1 Einwohner 222 8 Dez 2020 2 Bevolkerungsdichte 25 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 34632Vorwahl 06695 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Verwaltungszugehorigkeit 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Historische Religionszugehorigkeit 3 4 Historische Erwerbstatigkeit 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Kirche 5 2 Burg Hundshausen 5 3 Naturdenkmal 6 Personlichkeiten 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeographie BearbeitenHundshausen liegt in einem Seitental des Treisbachs an der Landesstrasse L 3145 Jesberg Schwalmstadt etwa 2 km Luftlinie sudlich von Jesberg und hat etwa 275 Einwohner Die Gemarkung umfasst 879 Hektar darin liegen die Wustungen Bubenhain Hillenhain und Walzerode Zu Hundshausen gehort das etwa 1 5 km westlich des Ortes gelegene Hofgut Richerode Geschichte BearbeitenDer Ort ist im Jahre 969 erstmals erwahnt in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I in der er dem Mauritiuskloster in Magdeburg das bisher vom Erzbischof von Mainz zu Lehen gehaltene Gut Hunoldeshuson schenkte Der Ortsname erfuhr im Laufe der Jahrhunderte vielfache Veranderungen teilweise wohl auch nur infolge der eigenwilligen Wiedergabe durch die Schreiber verschiedener Urkunden und Verzeichnisse Hunoldishusen 1351 Hunoldyshusen 1422 Hundtshusenn 1458 Hunzhussen 1477 Huntzhusen 1480 Hunsshusen 1495 Hunshusen 1514 Honsshussen 1518 Hinshusen 1522 Hunshaussen 1528 Huntzhussen 1531 Hunsshausen 1537 Hontzshaussen 1548 Hundeshausenn 1549 und Hundtshausen 1650 1 1351 war das Dorf wieder im Besitz des Erzbistums Mainz und Erzbischof Heinrich III gab das Jesberger Burglehen in Hundshausen an den Ritter Johann von Falkenberg gen Gruszing auch Johann Grussing aus dem Densberger Zweig der Familie von Falkenberg an den auch die mainzische Burg Jesberg verpfandet war und der bereits 1349 durch den Mainzer Stiftsverweser Kuno von Falkenstein mit Zustimmung des Erzbischofs Gerlach als erblicher Burgmann auf der Burg Densberg eingesetzt worden war Johann Grussings Nachkommen starben in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts im Mannesstamm aus und die Herren von Linsingen erbten den Lowenanteil des Grundbesitzes in Hundshausen verkauften aber Teile davon in den Jahren zwischen 1458 und 1583 Im 17 Jahrhundert beanspruchte das Petersstift in Fritzlar wieder den gesamten Besitz in Hundshausen der Streit daruber wurde erst 1657 beigelegt Die Herren von Lowenstein hatten ebenfalls ein Gut in Hundshausen wohl geerbt von den Linsingen das sie von 1686 bis 1847 als erbliches Lehen ausgaben Auch der Zehnte in Hundshausen gehalten als Lehen von Mainz bzw dem Petersstift in Fritzlar gehorte spatestens seit 1422 den Herren von Linsingen Das Fritzlarer Stift bestatigte 1477 die Belehnung des Hans von Linsingen mit dem Hundshauser Zehnten eine weitere Bestatigung dieser Belehnung an die Linsinger ist im Jahr 1537 beurkundet Aber auch Teile ihrer Zehntrechte verkauften die Linsingen im Laufe der Zeit und 1586 hatten sie nur noch den halben Zehnten die andere Halfte gehorte der Landgrafschaft Hessen Kassel Am 1 Januar 1974 wurde der bis dahin selbstandige Gemeinde Hundshausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Grossgemeinde Jesberg eingegliedert 3 4 Fur Hundshausen wurde wie fur die ubrigen Ortsteile Jesbergs ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 5 Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten Hundshausen gehorte zum mainzischen Amt Neustadt und zum Gericht Jesberg das an die Linsinger verpfandet war und 1586 endgultig unter die Landeshoheit von Hessen Kassel kam Die Niedere Gerichtsbarkeit des Gerichts Jesberg nunmehr im hessischen Amt Borken lag danach zu in hessischen und in Linsinger Handen Als die hessischen Linsinger im Jahre 1721 im Mannesstamme ausstarben fiel ihr Besitz darunter auch der in Hundshausen als erledigtes Lehen an die Landgrafschaft Hessen Kassel heim Von 1723 bis 1753 war das Dorf im Besitz des Prinzen Maximilian von Hessen Kassel 1689 1753 dem dritten Sohn des Landgrafen Karl von Hessen Kassel der Maximilian im Jahre 1723 die Herrschaft Jesberg als Paragium gab 1726 kaufte Maximilian auch den gesamten Zehnten zu Hundshausen und ab 1747 hielt er auch das Gericht Jesberg mit Hundshausen Nach Maximilians Tod kam das Dorf mit dem Gericht Jesberg wieder an Hessen Kassel 1807 wurde Hundshausen Teil des Kantons und des Friedensgerichts Jesberg im napoleonischen Konigreich Westphalen 1814 nach der Restitution des Kurfurstentums Hessen Kassel gehorte das Dorf wieder zum Amt Borken ab 1821 dann zum Kreis Fritzlar der 1932 im Kreis Fritzlar Homberg 1939 umbenannt in Landkreis Fritzlar Homberg und 1974 im Schwalm Eder Kreis aufging Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Hundshausen 253 Einwohner Darunter waren keine Auslander Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren 102 zwischen 18 und 49 60 zwischen 50 und 64 und 63 Einwohner waren alter 6 Die Einwohner lebten in 90 Haushalten Davon waren 24 Singlehaushalte 21 Paare ohne Kinder und 39 Paare mit Kindern sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 15 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 51 Haushaltungen lebten keine Senioren 6 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Im Jahre 1575 sind 43 Haushaltungen bekundet Im Dreissigjahrigen Krieg litt das Dorf wie auch die gesamte Gegend schweren Schaden 1639 wurden nur noch 17 verheiratete und 4 verwitwete Hausgesesse sowie 2 Pferde 12 Kuhe 6 Ochsen und 13 Schweine gezahlt Erst hundert Jahre spater im Jahre 1742 war mit 49 Hausern wieder der Stand von 1575 erreicht 1 Hundshausen Einwohnerzahlen von 1783 bis 2020Jahr Einwohner1783 2341800 1834 5061840 4931846 4751852 4681858 4411864 4311871 3701875 3561885 3631895 3181905 2921910 2991925 3511939 3031946 5191950 5071956 4051961 3831967 3501970 3721980 1990 2000 2007 2752011 2532014 2162020 222Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Gemeinde Jesberg 2 Zensus 2011 6 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1835 516 evangelische 3 katholische Einwohner 1861 alle Einwohner evangelisch reformiert 1885 363 evangelische 100 00 Einwohner 1961 339 evangelische 88 51 36 katholische 9 40 EinwohnerHistorische Erwerbstatigkeit Bearbeiten 1961 Erwerbspersonen 18 Land und Forstwirtschaft 52 Produzierendes Gewerbe 12 Handel und Verkehr 11 Dienstleistungen und Sonstiges 1 Politik BearbeitenFur Hundshausen besteht ein Ortsbezirk Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hundshausen mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern 5 Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Hundshausen 66 13 Alle Kandidaten gehorten der Burgerliste Hundshausen an 7 Der Ortsbeirat wahlte Martin Gombert zum Ortsvorsteher 8 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Bearbeiten nbsp Ev Kirche in HundshausenEine kleine Kirche bzw Kapelle muss bereits 1471 bestanden haben denn es wird von einer Glocke berichtet 1499 ist ein Rector bekundet Die Kirche war bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts nach Jesberg eingepfarrt und war ab 1575 eine Filialkirche von Jesberg Das Kirchenpatronat hatten von 1568 bis 1721 die Herren von Linsingen 1723 1753 Prinz Maximilian von Hessen und danach die Landgrafen von Hessen Kassel Die alte Kirche war 1719 schon sehr baufallig 1738 wurde ein Neubau errichtet ein rechteckiger Bau mit Sockel und Mauereckkanten aus Sandstein Wanden aus Bruchstein und einem doppelt abgestuften und abgewalmten und mit Ziegeln gedeckten Dach Der Kirchturm war mit Schieferplatten verkleidet und gedeckt Der Bau wurde 1825 erheblich verbessert und in den 1960er Jahren im Inneren grundlich renoviert Burg Hundshausen Bearbeiten In der Nahe des Ortes bestand eine wohl im 10 Jahrhundert angelegte kleine Burganlage mit rechteckigem Grundriss Wall und Graben Gebaudefundamente und Grabenreste wurden im Jahre 1876 entdeckt und 1968 durch Grabungen weiter erforscht dabei fand man Keramik und Ziegelscherben aus dem 10 bis 15 Jahrhundert Die Burg stand etwa 500 Meter sudostlich des heutigen Dorfs im Wiesengrund ostlich der Landstrasse 9 Am 22 und 23 Dezember 1466 waren Burkhard von Hundshausen und Eckhard von Hundshausen unter den hessischen Rittern die bei einem Gerichtstag unter Vorsitz des Grafen Wolrad I von Waldeck und des Ritters Bodo von Rodenhausen in einem Streit zwischen den Ganerben des Busecker Tals und dem Ritter Gerhard Ruser von Buseck mit zu Gericht sassen 10 Vermutlich handelt es sich bei diesen beiden um Angehorige des Hauses Linsingen die hier nach ihrem Burgsitz genannt werden Naturdenkmal Bearbeiten Die Kahlenbergeiche mit einem Brusthohenumfang von 7 15 m 2015 11 Personlichkeiten BearbeitenBernhard Schorbach 1897 in Hundshausen 1964 Landwirt und HeimatdichterEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Hundshausen Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 20 Juni 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Gemeinde Jesberg Haushaltssatzung und Haushaltsplan PDF 2 4 MB Gemeinde Jesberg S 6 abgerufen am 13 Februar 2023 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar Homberg Melsungen und Ziegenhain GVBl II 330 22 vom 28 September 1973 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1973 Nr 25 S 356 9 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 393 a b Hauptsatzung pdf 61 kB 6 In Webauftritt Gemeinde Jesberg abgerufen im Juni 2023 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 0 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 36 und 92 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Marz 2022 Ortsbeiratswahl Hundshausen In Votemanager Kommunales Gebietsrechenzentrum abgerufen im Juni 2023 Ortsbeirate In Webauftritt Gemeinde Jesberg abgerufen im Juni 2023 Burg Hundshausen Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 20 Marz 2013 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS lohra wiki von Rodenhausen Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Literatur BearbeitenWerner Ide Von Adorf bis Zwesten Ortsgeschichtliches Taschenbuch fur den Kreis Fritzlar Homberg A Bernecker Verlag Melsungen 1972 Otto Meyer 1000 Jahre Hundshausen 969 1969 Festschrift anlasslich der Feier zur 1000jahrigen Wiederkehr der urkundlichen Ersterwahnung der Gemeinde Hundshausen 1969 Rolf Gensen Die Niederungsburg Wall bei Jesberg Hundshausen In Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Der Schwalm Eder Kreis Theiss Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0369 5 S 166 168Weblinks BearbeitenOrtsteile In Internetauftritt der Gemeinde Jesberg Hundshausen Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ortsteile der Gemeinde Jesberg Densberg Hundshausen Jesberg Elnrode Strang Reptich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hundshausen amp oldid 234517373