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Heyde ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts Die Herren von der Heyde gehorten ursprunglich zum niederschlesischen Uradel Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen ist stammesverwandt mit der Familie von Heydebrand Keine Stammesverwandtschaft besteht zu weiteren Adelsgeschlechtern ahnlicher Schreibweise wie den von der Heyden und von Heyden die aus anderen Gegenden stammen und unterschiedliche Wappen fuhren Wappen derer von der Heyde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 2 1 Erste Linie 1 2 2 Zweite Linie 1 3 Besitzungen 2 Wappen 2 1 Familienwappen 2 2 Wappensage 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Erstmals urkundlich erwahnt wird das Geschlecht mit Heinrich von Berolisdorf Barsdorf am 25 Januar 1287 auf Heinrichsdorf Heinersdorf im Herzogtum Liegnitz 1 Mit ihm beginnt auch die ununterbrochene Stammreihe der Familie 2 nbsp Heinrich Sigismund von der Heyde 1703 1765 nbsp Hermann von der Heyde 1857 1942 Niklin de Hayda in Liegnitz der im Jahre 1342 in einer Urkunde erscheint und ein Nachkomme des 1287 urkundlich genannten Heinrich war fuhrt als erster Angehoriger den Namen Hayda bzw Heyde 3 Um 1320 wurde der namensgebende Besitz Haidau von Heinrichsdorf abgeteilt Ab der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts erscheint die Namensform von der Heyde 2 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Nach Sinapius erwarben einige Mitglieder der Familie das Burgerrecht der Stadt Liegnitz unbeschadet ihres Adels Ende des 13 Jahrhunderts 1294 stand Stephan von der Heyde wegen seiner Treue in hoher Gunst bei Herzog Heinrich von Breslau Jesco von der Heyde war 1389 Richter zu Sommerfeld 1469 ernannte Konig Matthias Corvinus Johannes von der Heyde zum Vizehauptmann des Furstentums Breslau Er ist wahrscheinlich identisch mit Hans von Heyde auf Seiffersdorf Rat von Bischof Rudolph von Breslau und Vizehauptmann des Furstentums Breslau 1529 waren Erasmus und Just von der Heyde in Wien als die Stadt von den Turken belagert wurde 1603 erscheint Wilhelm von der Heyde als Marschall des Herzogs Karl II von Munsterberg und Oels und 1663 Melchior von Heyde auf Pangel als Burggraf des Herzogs Georg III von Liegnitz und Brieg zu Strehlen 4 Anfang des 17 Jahrhunderts teilte sich die Familie in zwei Linien Stifter der Linien waren die beiden Bruder Friedrich und Jakob von der Heyde Sohne des Georg Abraham von der Heyde um 1620 auf Grosssarchen bis 1598 und Tschorne und dessen Frau Barbara von Wiedebach 5 Erste Linie Bearbeiten Friedrich von der Heyde um 1590 1666 der Begrunder der ersten Linie zu Tschaksdorf heiratete 1617 Eva von Oppel aus dem Haus Leuthen Einer ihrer Nachkommen war Heinrich Sigismund von der Heyde 1703 1765 der 1755 Kommandant der Festung Friedrichsburg bei Konigsberg wurde Anfang des Siebenjahrigen Krieges verteidigte er die Festung gegen die Russen 1758 musste er sich mit der Besatzung nach Pommern zuruckziehen wo ihn der preussische Konig Friedrich II zum Kommandanten von Kolberg ernannte Die Stadt verteidigte er zweimal erfolgreich gegen Russen und Schweden erst nach einer dritten Belagerung musste er die Festung ubergeben und wurde gefangen genommen Er starb 1765 als preussischer Oberst in Kolberg Wegen seiner Verdienste erscheint Heinrich Sigismund am Fries des Reiterstandbildes von Friedrich dem Grossen in Berlin Unter den Linden Johann Daniel von der Heyde 1750 1808 preussischer Kapitan im Regiment Prinz von Oranien heiratete 1784 in Kolberg Johanna Dorothea Le Tannuex de Saint Paul 1765 1854 Das Paar konnte mit acht Kindern vier Sohnen und vier Tochtern die Linie fortsetzen Die Sohne Detloff August auch Detlaw und Friedrich Wilhelm teilten die erste Linie in zwei weitere Aste 5 Detloff August von der Heyde 1785 der Stifter des ersten Astes war Generalmajor und Kommandant der Festung Neisse Er starb 1863 als preussischer Generalleutnant a D Aus seiner 1815 geschlossenen Ehe mit Wilhelmine Chelmeck 1790 1879 ging der Sohn Friedrich Heinrich von der Heyde 1816 1900 preussischer Oberstleutnant hervor Er heiratete 1854 Laura von der Heyde 1831 1875 eine entfernte Verwandte Deren Sohn Hermann Heinrich Sigismund von der Heyde 1857 1942 starb 1942 als Generalmajor a D Er hinterliess aus seiner 1887 geschlossenen Ehe mit Agnes von Schloten die Tochter Laura Eva Sismonda Agnes 1890 und den Sohn Karl Rochus Heinrich Sigismund 1891 6 Friedrich Wilhelm von der Heyde 1798 der Stifter des zweiten Astes diente zuletzt im 22 Infanterie Regiment und starb 1864 als preussischer Major a D Er heiratete 1829 Ida Pauline Louise von Wedel 1806 1846 und hinterliess eine Tochter und zwei Sohne Paul Heinrich Sigismund August von der Heyde 1836 1910 das jungste Kind wurde preussischer Generalmajor Von dessen Sohnen wurde Paul Heinrich Sigismund Adrian von der Heyde 1862 1946 Generalleutnant und Ehrenritter des Johanniterordens Robert Heinrich Sigismund Gustav von der Heyde 1866 1928 und Friedrich Wilhelm Heinrich Sigismund von der Heyde 1867 1918 preussische Oberste Hans Wolf Berthold Heinrich Sigismund von der Heyde starb 1919 als preussischer Major a D Alle Bruder die auch drei Schwestern hatten hinterliessen Nachkommen Heinrich Sigismund von der Heyde 1896 ein Sohn von Robert Heinrich Sigismund Gustav starb 1944 als Generalmajor der Luftwaffe 6 Zweite Linie Bearbeiten Jakob von der Heyde um 1600 um 1636 war der Begrunder der zweiten Linie zu Trebatsch bzw Kremlin Cremlin Sein Nachkomme in der dritten Generation war Johann Adolf von der Heyde auf Richlich bei Schonlanke Er heiratete 1735 Abigail Judith von Krockow Ihr gemeinsamer Sohn Johann Kaspar von der Heyde 1740 auf Kremlin und Sabow mit dem Vorwerk Tangerhof im ehemaligen Landkreis Soldin starb 1807 als preussischer Generalmajor Er heiratete 1779 Karoline Wilhelmine Helene von Belling 1759 1813 Das Paar hatte zwei Sohne Christian Adolf Ludwig Gottlob von der Heyde 1785 starb unverheiratet am 5 Januar 1847 Der zweite Sohn Friedrich Wilhelm von der Heyde 1787 wurde preussischer Rittmeister Er diente zuletzt im Blucher Husaren Regiment Mit seinem Tod am 15 November 1847 erlosch diese Linie im Mannesstamm Seiner 1821 geschlossenen Ehe mit Karoline Mathilde Isenburg 1803 1882 entsprang eine Tochter Antonie Helene Adolfine von der Heyde 1826 heiratete 1850 Karl Friedrich Wilhelm von Sydow 5 Besitzungen Bearbeiten Die Familie besass zeitweise Guter zu Lauterbach Hennersdorf Altstadt Nimptsch und Pange Spater konnte auch Grundbesitz in der Niederlausitz und der Mark Brandenburg erworben werden In der Niederlausitz war Starzeddel bei Guben bereits 1550 in deren Besitz sowie Tzschacksdorf und Zschorne unweit von Sorau um 1600 und Dubrauke und Trebbus bei Luckau 1629 7 In neuerer Zeit waren Angehorige der Familie in Schlesien noch 1797 zu Habendorf im Herzogtum Schweidnitz und in der Provinz Brandenburg zu Cremlin im Landkreis Soldin 1847 begutert 7 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von der Heyde in Siebmachers WappenbuchernFamilienwappen Bearbeiten Das Wappen zeigt in Silber einen ruckschauenden roten Lowen Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken eine hermelingestulpte mit rot silberner Schnur schragrechts umwundene und mit vier rot silber rot silber Straussenfeder besteckte rote Tatarenmutze 2 Das Wappen erscheint auf einem Siegel aus dem Jahre 1444 8 Das Wappen der Liegnitzer und Breslauer Zweiges sowie das derer von Heydebrand ist gespalten Rechts in Silber ein roter Schragrechtsbalken begleitet von zwei roten Sternen Wappen derer von Pack auf Priebus links in Blau ein einwartsgekehrter gekronter goldener Lowe Auf dem Helm mit rechts rot silbernen und links blau goldenen Helmdecken der Lowe wachsend zwischen einem blau silbernen Flug und unter einem in den Schildfarben gebrochenen Balken der auf der silbernen Halfte mit einem roten und auf der blauen mit einem goldenen Stern belegt ist 2 Wappensage Bearbeiten Einer alten Sage nach hat die Familie wegen ihrer besonderen Tapferkeit weil sie den Kopf eines vornehmen Tataren davonbrachten nach der Schlacht bei Liegnitz 1241 dieses Wappen erhalten ebenso wie andere schlesische Adelsfamilien die in ihrem Wappen eine tatarische Mutze fuhren 9 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenHeinrich Sigismund von der Heyde 1703 1765 preussischer Oberst und Festungskommandant von Kolberg Siegmund Friedrich August von der Heyde kursachsischer Generalmajor 1791ff Chef des Kursachsischen Infanterieregiments No 13 Johann Caspar von der Heyden 1740 1807 preussischer Generalmajor Gustav von der Heyde 1785 1863 preussischer Generalleutnant Paul Heinrich Sigismund August von der Heyde 1836 1910 preussischer Generalmajor Hermann von der Heyde 1857 1942 preussischer Generalmajor Paul von der Heyde 1862 1946 preussischer Generalleutnant Heinrich Sigismund von der Heyde 1896 1944 deutscher Generalmajor Bolko von der Heyde 27 Juli 1906 deutscher Oberst im Generalstab zum Widerstand gehorig 10 Literatur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 4 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1863 S 354 355 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 383 385 Digitalisat Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 1 W T Bruer Berlin 1896 S 793 798 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe S 186 187 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1984 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band VIII Band 38 der Gesamtreihe S 213 218 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1966 Weblinks BearbeitenWappen des Geschlechts von der Heyde als v der Heide in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Eintrag uber von der Heyde im SchlossarchivEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Breslau Furstentum Brieg III 19a fol 29 a b c d Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe S 186 187 Schlesische Regesten 6359 Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels Band 1 S 469 471 a b c Jahrbuch des Deutschen Adels Band 1 S 793 798 a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band VIII Band 38 der Gesamtreihe S 213 218 a b Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 4 S 354 355 Domarchiv Breslau Chronologische Urkunde G 8 Johann Georg Theodor Grasse Geschlechts Namen und Wappensagen des Adels Deutscher Nation Reprint Verlag Leipzig 1999 ISBN 3 8262 0704 1 S 68 www forum der wehrmacht de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heyde Adelsgeschlecht amp oldid 237412036