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Die Herren von Starkenberg waren eine adelige Familie die ursprunglich mit den Staufern nach Tirol gekommen war Sie wurden einflussreiche Grundbesitzer im Tiroler Oberland sowie im Etschtal im Bozner und Meraner Raum Sie erloschen 1452 im Mannesstamm Stammwappen derer von StarkenbergInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung und Aufstieg 1 2 Zusammenbruch der Familie der Starkenberger 2 Wappen 3 Bekannte Namenstrager 4 Besitz 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung und Aufstieg BearbeitenEine Ita von Starkenberg heiratete Werner II von Habsburg 1167 und gehort so zu den Stammmuttern der Habsburger Die Starkenberger erscheinen dann 1217 in einer Urkunde in der Konig Friedrich II die Kinder seines getreuen Gebhard de Starchinberg der Kirche von Brixen ubertrug Aus der Ministerialitat der Staufer sind die Starkenbergs dann in die der Grafen Eppan Ulten und des Hochstiftes Brixen ubergewechselt 1252 ist Konrad von Starkenberg als tirolischer Ministeriale erwahnt zugleich aber auch als Dienstmann des Konradin Seit Meinhard II Herzog von Karnten und Graf von Tirol Mitte 13 Jahrhundert sind die Starkenberger endgultig Tiroler Ministerialen nbsp Hartmann von Starkenberg im Codex ManesseSie werden durch ihre Heiratspolitik und durch geschickte Erwerbungen zu einem der machtigsten Adelsgeschlechter Tirols Sie waren verwandt mit denen Adelsfamilien von Aufenstein Freundsberg Greifenstein Matsch Mils Montfort Rottenburg Schenna Tarant Tierstein und haben diese zum Teil beerbt Unter Meinhard II usurpierten sie Hofe und Guter in Tirol Auch die Zugehorigkeit des um 1265 lebenden Minnesangers Hartmann von Starkenberg wird fur moglich gehalten 1 2 Allerdings wird sein Wappen mit einem Hundekopf abgebildet wahrend die Tiroler Starkenberger ein von Rot und Gold dreimal gespaltetes Wappenbild verwendeten 3 Die Machtposition der Starkenberger kommt durch die Ernennung Heinrichs von Starkenberg zum capitaneus ad Ernberch 1293 zum Ausdruck Ehrenberg war die wichtigste Tirolerische Grenzburg die mit dem hochsten Sold fur eine Burghut bezahlt wurde Heinrich war auch an der Grundung von Kloster Imst beteiligt Im 12 Jahrhundert errichteten sie die Burg Starkenberg bei Tarrenz Schon in den 1330ern sind sie auf Burg Neu Starkenberg unterhalb zu Hause die sie zwischen 1310 und 1329 errichtet hatten und die Burg Alt Starkenberg verfiel bald 4 Von 1341 datiert eine prachtig ausgestaltete Ablassurkunde von Papst Benedikt XII die den Stifter Georg von Starkenberg Elisabeth von Rottenburg 1360 zeigt Georg ist bereits 1339 in Bozen als Schiedsrichter bezeugt 5 Im Kloster Stams hatten die Starkenberger ihr Erbbegrabnis Hans von Starkenberg Erbtochter Adelheid von Schenna 1385 siegelte 1363 die Urkunde durch die Tirol durch Margarete Maultasch an Rudolf dem Stifter ubertragen wird 1380 erhalten die Starkenberger die landesfurstliche Erlaubnis die Kronburg neu zu errichten Die besondere Machtstellung der Starkenberger zeigt sich auch darin dass sie Burgen an Pfleger vergeben konnten ein Privileg das eigentlich nur dem Landesherren zustand So ubergab Osanna die Witwe des Sigmund von Starkenberg 1405 die Burg Alt Starkenberg pflegeweise an den bayerischen Edelmann Jorg den Torer von Hornstein Sigmund von Starkenberg war Burggraf auf Schloss Tirol und erbte nachdem Friedrich von Greifenstein 1386 bei Sempach gefallen war die Herrschaft Greifenstein Sigmunds Sohn Ulrich beteiligte sich mit anderen Adeligen 1407 am Falkenbund der eine Absicherung der Adelsherrschaft gegen den Landesfursten bezweckte 1275 werden erste Starkenberger Urbare angelegt unter Hans von Starkenberg sind darin 3135 Hofe aufgefuhrt Die dramatischen Ereignisse sind im Starkenbergischen Rotulus dokumentiert 6 Zusammenbruch der Familie der Starkenberger Bearbeiten Unter den Sohnen Sigmunds Ulrich und Wilhelm kam es zum Zusammenbruch der Familie der Starkenberger auch wenn sie unter Ulrich ihre grosste Ausdehnung mit ihren eigenen Burgen und zwei Gerichten als Pfandschaften erreichten Nachdem im Vertrag von Kropfsberg die Konflikte zwischen den Herzogen Friedrich IV mit der leeren Tasche und Ernst dem Eisernen beigelegt waren forderte Friedrich die Herausgabe aller den Starkenbergern verpfandeten Herrschaften Dies fuhrte letztlich zu der Starkenberger Fehde einer Machtprobe zwischen Adel und Landesherrn Im Zuge dieser Kampfe wurden die Stammburgen der Starkenberger zerstort und andere wie die von Ursula Truchsessin von Waldburg sie war eine Tochter von Johannes II von Waldburg und seit ca 1413 mit Ulrich von Starkenberg verheiratet 7 verteidigte Burg Schenna eingenommen Um 1426 musste auch die Burg Greifenstein als letzte dieser Besitzungen und Pfandschaften ubergeben werden 1423 hatten sich Oswald von Wolkenstein und sein Bruder Michael an deren Verteidigung beteiligt der Dichter verfasste ein Lied daruber Wilhelm konnte aus Tirol fluchten Ulrichs Schicksal nach 1424 ist ungeklart Dass er im Kampf um die Burg Greifenstein gefallen ist wie im 19 Jahrhundert angenommen wurde ist nicht bewiesen 1430 wurde er vom koniglichen Hofgericht zu Rottweil fur tot erklart 8 Die Starkenberger versuchten noch 1425 ihre Rechte zu verteidigen In diesem Zusammenhang durfte die an Konig Sigismund gerichtete Streitschrift die Papierrolle hatte eine Lange von neun Metern und wird heute als der Starkenbergische Rotulus bezeichnet entstanden sein Aber auch das half nichts Gnadenhalber erlaubte Erzherzog Sigismund dem entmachteten Wilhelm die Ruckkehr auf Schenna wo er als letztes mannliches Mitglied seiner Familie 1452 verstarb 9 Der Titel ging wohl schon 1555 auf die Coreth zu Coredo und Starkenberg uber 3 Wappen BearbeitenBlasonierung Das Stammwappen derer von Starkenberg zeigt den Schild in rot silbern dreimal gespalten 10 3 Die Wappen der Coreth zu Coredo und Starkenberg tragen teils das Stammwappen der Starkenberger als Herzschild Bekannte Namenstrager BearbeitenIta von Starkenberg vor 1167 Werner II von Habsburg 1167 eine Stammmutter der Habsburger Gebhard de Starchinberg vor 1217 Getreuer des Friedrich II Konig von Sizilien Romisch deutscher Konig und Kaiser Konrad von Starkenberg vor 1252 tirolischer Ministeriale zugleich Dienstmann des Konradin Konig von Sizilien Konig von Jerusalem Herzog von Schwaben Heinrichs von Starkenberg vor 1293 trug den Titel capitaneus ad Ernberch ab 1293 Georg von Starkenberg vor 1341 Elisabeth von Rottenburg 1360 1339 in Bozen als Schiedsrichter bezeugt Stifter 1341 Hans von Starkenberg vor 1363 Erbtochter Adelheid von Schenna 1385 siegelte 1363 eine Urkunde durch die Tirol durch Margarete Maultasch an den Stifter Rudolf IV Herzog von Osterreich ubertragen wurde Sigmund von Starkenberg vor 1386 Osanna Burggraf auf Schloss Tirol erbte nach Tod des Friedrich von Greifenstein 1386 die Herrschaft Greifenstein zeugte Ulrich und Wilhelm von Starkenberg Ulrich von Starkenberg nach 1386 verm zw 1424 bis 1430 ca 1413 Ursula Tochter des Truchsess Johannes II von Waldburg 1407 beteiligt am sog Falkenbund Wilhelm von Starkenberg nach 1386 1452 fluchtete aus Tirol wahrend des Kampfes gegen Herzog Friedrich IV mit den leeren Taschen letztes mannliches Mitglied der Starkenberger Familie verstarb auf SchennaBesitz BearbeitenBurgen Alt Starkenberg heute Burgruine Burg Neu Starkenberg Gebratstein heute Burgruine Ehrenberg ab 1293 Naturns Schenna ab 1370 Kronburg ab 1380 Turm zu Ried ab 1381 Schloss Sigmundsried Goien ab 1384 Greifenstein Sudtirol ab 1386 Jufal ab 1388 Klamm ab 1398 99 Forst ab 1405 Hocheppan ab 1400 Weitere Besitztumer Gericht Schlanders als Pfandschaft Gericht Ulten als Pfandschaft nbsp Schloss Starkenberg nbsp Schloss Schenna nbsp Schloss Sigmundsried nbsp Burg Greifenstein Sudtirol bei Jenesien nbsp Burg Klamm nbsp Schloss Juval nbsp Burg Forst nbsp Hocheppan mit Katharinakapelle und KreidenturmSiehe auch BearbeitenRothenturnLiteratur BearbeitenKarin Kranich Hofbauer Der Starkenbergische Rotulus Handschrift Edition Interpretation Innsbrucker Beitrage zur Kulturwissenschaft Germanistische Reihe 51 Institut fur Germanistik Innsbruck 1994 ISBN 3 901064 12 5 Oswald Trapp Magdalena Hormann Weingartner Mitarbeiterin Tiroler Burgenbuch VII Band Oberinntal und Ausserfern Verlagsanstalt Athesia Bozen 1986 ISBN 88 7014 391 0 Joseph Roggel Die Ritter von Starkenberg Kapitel aus Das Schloss Greifenstein und dessen Besitzer In Beitrage zur Geschichte Statistik Naturkunde und Kunst von Tirol und Vorarlberg 4 Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Jahrgang 4 1828 S 200 244 ganzer Artikel S 169 363 Artikelinformation In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 zobodat at PDF Google eBook vollstandige Ansicht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Familie der Starkenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Josef Schatz Hartmann von Starkenberg In Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Zeitschrift des Ferdinandeums fur Tirol und Vorarlberg 3 45 1901 S 177 181 Artikelinformation In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 zobodat at PDF mit dem Wappen aus der Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse und den dort gegebenen drei Liedern Artikelserie zu Minnesangern Tirols zu Hartmann von Starkenberg siehe Norbert H Ott Hartmann von Starkenberg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 73 Digitalisat a b c Johann Siebmacher Otto Titan von Hefner Friedrich Heyer von Rosenfeld J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Der Adel der gefursteten Grafschaft Tirol 1 Auflage Verlag Bauer amp Raspe 1859 Eintrag Coreth Grafen Freiherrn und Ritter S 4 Sp 2 Google eBook vollstandige Ansicht Die Coreth fuhrten dann meist Rot von Silber dreifach gespalten im Herzschild Claudia Feller Das Rechnungsbuch Heinrichs von Rottenburg ein Zeugnis adeliger Herrschaft und Wirtschaftsfuhrung im spatmittelalterlichen Tirol Edition und Kommentar Band 4 von Quelleneditionen des 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Fresken von Rodenegg und andere Zeugnisse der Wechselwirkung von Literatur und bildender Kunst Innsbrucker Beitrage zur Kulturwissenschaft Germanistische Reihe 15 Innsbruck 1982 S 171 M Schwob geht allerdings davon aus dass es sich bei dieser Toderklarung um eine strategische Massnahme von Ursula von Waldburg handelte um zumindest Reste des Starkenbergischen Vermogens auf dem Prozessweg mit Berufung auf ihre Rechte als Witwe retten zu konnen und er zu diesem Zeitpunkt noch am Leben gewesen sein durfte Oswald Trapp u Magdalena Hormann Weingartner Starkenberg S 213 216 Heraldik Photos von Wappen in architektonischem Zusammenhang Dokumentation und Datenbank Abgerufen am 27 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herren von Starkenberg amp oldid 232942477