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Das Schloss Sigmundsried befindet sich in der Gemeinde Ried im Oberinntal im Bezirk Landeck von Tirol Hausnummer 98 Die Dorfburg steht am sudwestlichen Ende der Ortschaft Ried im Oberinntal am Rande einer erhohten Innterrasse Von dem Ansitz aus konnte die Handelsstrasse in romischer Zeit die Heeresstrasse Via Claudia Augusta uber den Reschenpass kontrolliert werden Die Anlage besteht aus einem grossen dreistockigen Turm der um einen ringmauerbewehrten Hof und einen Wohnbau erweitert wurde Der Turm besitzt einen annahernd quadratischen Grundriss 11 40 11 63 m mit relativ geringer Mauerstarke 1 50 m Im Untergeschoss des Turms befindet sich ein mittelalterliches Angstloch Dieses ist durch besonders dicke Mauern geschutzt Dieser dunkle Raum enthalt nur einen Lichtschlitz und die Raumdecke bestand aus kunstlos gewolbtem Mauerwerk Das Angstloch wurde gelegentlich als Kerker verwendet Gefangene wurden durch die Offnung oberhalb des Gewolbes mit Speisen versorgt Spater diente das Angstloch als Vorratskeller Schloss SigmundsriedSchloss SigmundsriedWappen derer von Ried im OberinntalGeschichte des Schlosses Bearbeiten1120 wurde Ried in den Buchern des bayerischen Klosters Reichenbach erstmals namentlich erwahnt das damals die grundherrlichen Rechte in Ried besass Ried bedeutet versumpftes Gebiet und weist auf die einstige Versumpfung des Inntals hin 1325 wird die damalige Burg als im Besitz des Hermann I von Ried Hermanus de Ried und als Stammsitz der Herren von Ried bezeichnet der im Wappen der Rieder enthaltene Basilisk ein Fabeltier bestehend aus einer Mischung von Hahn Schlange und Drache ist auch heute noch im Gemeindewappen von Ried enthalten Hermann von Ried hatte 1312 13 das landesfurstliche Richteramt in Prutz und 1323 25 jenes in Nauders inne Vermutlich geht auf ihn die Errichtung des namengebenden Sitzes in Ried zuruck Dieses tirolisch landesfurstliche Lehen ging in der Folge auf seinen Sohn Erhart erwahnt 1326 1361 bzw seine Enkel Matheis und Hermann II bis 1381 uber 1381 kam der Wohnturm durch Kauf in den Besitz der Starkenberger die zu einem der wohlhabendsten Adelsgeschlechter des Oberinntales aufstiegen Damals hat Herzog Leopold III von Osterreich dem Hans von Starkenberg den Turm ze Ryed verliehen 1427 wird Ried als Eigentum des Tiroler Landesherrn genannt 1449 ubernimmt Hans Rieder von Klausen den Turm dieser ubergibt ihn gegen einen Zins 1462 dem Caspar Payr und dessen Frau Anna 1466 folgt Andre Rieder Schliesslich erwarb 1471 Erzherzog Sigismund der Munzreiche den damals Turm zu Ried genannten Bau liess ihn 1471 72 zu einem stattlichen Jagdschloss umbauen und nannte ihn danach Sigmundsried Wegen der verschwenderischen Lebensweise musste Erzherzog Sigismund auf Drangen der Tiroler Landstande seinen Besitz an den Erzherzog und spateren Kaiser Maximilian I abtreten Da der Edelsitz unter die Obhut des Pflegers von Burg Laudegg bei Ladis fiel wohnten die Pfleger von Laudeck bevorzugt auf Sigmundsried Sigmundsried selbst wurde noch zu Lebzeiten des Erzherzogs verpfandet bzw verkauft Als Lehens oder Pfandnehmer sind zu nennen Oswald von Schrofenstein 1474 dann 1477 Hiltprand Rasp von Laufenbach zu Berneck und 1481 neuerlich Oswald von Schrofenstein Nach dem Tod Oswalds 1497 folgt sein Sohn Siegmund der Sigmundsried 1532 ohne Pfandablose an Konig Ferdinand I abtreten musste Siegmund von Schrofenstein liess den ehemals offenen Innenhof schliessen und mit zwei ubereinanderliegenden Hallen ausfullen welche heute den kunstlerisch wertvollsten und interessantesten Bestandteil des Schlosses bilden Die Kreuzgratgewolbefelder der Erdgeschosshalle wurden um 1535 40 mit Renaissanceblumen und Weintraubendekor ausgemalt In den zwei Gewolbezwickeln uber der Mittelsaule befinden sich Wappenmalereien Konigsadler osterreichischer Bindenschild Tiroler Adler Wappen derer von Wehingen u a aus derselben Zeit Das Gewolbe in der oberen etwas niedrigeren Halle wird durch ein aus Akanthusblattern und Delphinen gebildete Kompositkapitell aus rotem Marmor geschmuckt Im Arkadenzwickel ist ein mit 1527 datierter Wappenstein des Viktor von Montani und seiner Gemahlin Margareth von Schrofenstein eingelassen Konig Ferdinand schenkte Sigmundsried dann seinem treuen Kammerdiener zu rechten freyen aigen Martin Pedrot 1532 Dieser verkaufte das Schloss 1546 an den Pfleger von Laudegg den Ritter Veit von Wehingen er ist bekannt wegen seiner Rolle bei dem Sacco di Roma Veit von Wehingen liess in dem Ansitz eine Kapelle anbauen die aber um die Mitte des 17 Jahrhunderts profaniert und verbaut wurde Nach seinem Tod ging das Schloss zu gleichen Teilen an seine Sohne Christoph und Hans Franz uber Hans Franz von Wehingen kauft 1550 den Halfteanteil seines Bruders stirbt aber als letzter mannlicher Nachkomme seines Geschlechts 1573 In der Folge geht Sigmundsried an den Mann seiner Tochter Helena Christoph von Knillenberg uber Dessen Sohne Franz und Andreas von Knillenberg werden noch 1630 als Pfandinhaber der Pflege Laudeck erwahnt und sie befinden sich damals wohl noch im Besitz des Schlosses in dem die Gerichtspfleger zeitweise ihre Wohnung hatten weil Laudegg damals bereits oed und ybl qualificiert ist Martin Andreas Sterzinger zum Turm in der Breite erwirbt 1684 Sigmundsried Er war Pfleger von Laudegg und Bauernfuhrer und hat 1703 im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges als Anfuhrer der Tiroler an der Pontlatzer Brucke den Bayern eine schwere Niederlage zugefugt Seit seiner Adelsverbesserung 1684 darf er sich Sterzinger von Sigmundsried nennen und besitzt das alte Schloss als Ansitz seine Nachkommen noch bis 1775 Dann folgen als bauerliche Besitzer Johann Chrisostomus Wille sowie 1782 Joseph Aloisius und Johann Georg Wille Diese verkaufen 1786 je zur Halfte den Besitz an Johann Heiseler und Joseph Heiseler 1841 wurde das Schloss vom Hofarar gekauft und es wurde darin das Landgericht von Ried die Arreste der Richter und die Gerichtsdiener untergebracht Im 19 Jahrhundert wurde der Ansitz um das Dachgeschoss westlich des Turmes erweitert Bis zum 31 Dezember 1977 war Sigmundsried der Sitz des Bezirksgerichtes Ried in Tirol seit 1978 gehort der gesamte politische Bezirk Landeck zum Gerichtsbezirk Landeck Danach diente das Schloss dem Osterreichischen Bundesheer als Magazin Der damalige Eigentumer war die Republik Osterreich Seit 1999 befindet sich das Schloss im Besitz der Gemeinde Ried Literatur BearbeitenGeorg Clam Martinic Burgen und Schlosser in Osterreich Landesverlag im Veritas Verlag Linz 1991 ISBN 3 85214 559 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Sigmundsried Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Sigmundsried In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Schloss Sigmundsried Schloss Sigmundsried Turm Dorfburg Jagdschloss Gerichtssitz Schloss Sigmundsried auf Wehrbauten at Schloss Sigmundsried Turm auf Austriaforum47 053397 10 651616 880 Koordinaten 47 3 12 2 N 10 39 5 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Sigmundsried amp oldid 227870871