www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Paul Muller auch H P Muller 21 November 1909 in Bielefeld 30 Dezember 1975 in Ingolstadt war ein deutscher Rennfahrer 1939 wurde er auf Auto Union Automobil Europameister 1955 auf NSU Motorrad Weltmeister in der 250 cm Klasse Zudem war er siebenmaliger deutscher Motorrad Meister in verschiedenen Klassen Hermann Paul Muller als Sieger des Grand Prix in Frankreich 1939NSU Sportmax mit der Muller 1955 die 250 cm Weltmeisterschaft gewann Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 1 1 Erfolge mit DKW und Auto Union 1 2 Krieg und Nachkriegszeit 1 3 Rekorde auf dem Bonneville Salzsee mit Baumm II dem sogenannten Fliegenden Liegestuhl 2 Ehrung und Erinnerung 3 Statistik 3 1 Motorradsport 3 1 1 Erfolge 3 1 2 Rennsiege 3 1 3 In der Motorrad Weltmeisterschaft 3 2 Automobilsport Vorkriegs Grand Prix Ergebnisse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Karriere BearbeitenHermann Paul Muller wurde als Sohn des Gastwirts Paul Muller und dessen Frau Amalie geboren Den Besuch der Oberrealschule in Bielefeld schloss er mit der Mittleren Reife ab Nach dem Schulabschluss arbeitete er unter anderem als Volontar bei den Durkopp Werken 1929 absolvierte er die Fliegerschule in Munster Westfalen wurde aber entgegen ursprunglichen Planen nicht Pilot sondern entschied sich fur den Motorradsport Seine Karriere begann H P Ha Pe Muller wie er oft genannt wurde im gleichen Jahr mit Motorradrennen auf Victoria 1930 erhielt er die internationale Rennfahrerlizenz und von 1931 bis 1933 war er Versuchs und Rennfahrer der Victoria Werke in Nurnberg 1 Erfolge mit DKW und Auto Union Bearbeiten Fur DKW errang er 1936 hinter dem schottischen Norton Piloten Jimmie Guthrie den Vize Europameister Titel in der 500 cm Klasse Im selben Jahr wurde er auf DKW Deutscher Meister in der Halbliterklasse 1937 wechselte Muller in den Automobilsport von Auto Union Damals war das ein durchaus ublicher Vorgang Die grossen deutschen Werke rekrutierten eine Vielzahl von Fahrern aus dem Motorradsport Die Grand Prix Europameisterschaft 1939 war Mullers starkste er gewann mit dem Typ D den Grossen Preis von Frankreich und wurde Zweiter beim Grand Prix von Deutschland Nach dem bis dahin angewendeten Punktesystem hatte er damit Europameister 1939 sein mussen doch der Ausgang dieser Meisterschaft ist umstritten Die Oberste Nationale Sportkommission fur den Automobilsport in Deutschland erklarte Hermann Lang zum Europameister wobei die Berechnung der Punktzahlen ratselhaft war Krieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg war Muller in der Flugzeugfabrik in Lodz damals Litzmannstadt tatig und wurde nach 1945 zur Zwangsarbeit in Chemnitz verpflichtet Nach seiner Entlassung ubersiedelte er 1946 von Zschopau in Sachsen zunachst nach Bielefeld und wohnte im Haus seiner Eltern Schon bald fand er ein Motorrad eine DKW 250 SS die den Krieg in Wolldecken gehullt in einem Keller uberstanden hatte Die Frau eines im Krieg Vermissten uberliess ihm die DKW gegen einen Sack Mehl eine Speckseite und 12 Pfund Linsen fur Geld war damals nichts zu haben Die Naturalien hatte Muller von Verwandten die in der Nahe von Bielefeld kleine Bauernhofe betrieben Zu seinem ersten Nachkriegsrennen dem Grossen Preis von Braunschweig fuhr er mit Motorrad und Frau in einem offenen Eisenbahnwagen Das Rennen fand am 11 August 1946 auf einem Abschnitt der Autobahn statt einem 6 2 Kilometer langen Kurs im Wesentlichen bestehend aus langen Geraden leichten Kurven und zwei Spitzkehren Muller startete als Favorit in seiner Klasse fiel jedoch in der funften von 18 Runden aus 2 Auf DKW war er zwischen 1947 und 1951 viermal Deutscher Meister 1953 startete er sowohl als Privat wie auch als Werksfahrer auf Horex und ab 1954 auf NSU Nach dritten Rangen in der 125 cm und 250 cm Weltmeisterschaft 1954 wurde er 1955 als Privatfahrer auf NSU Sportmax im Alter von 45 Jahren Weltmeister der 250 cm Klasse Dabei kam ihm zustatten dass Bill Lomas bei der Dutch TT in Assen wegen Nachtankens mit laufendem Motor disqualifiziert worden war 3 1956 unternahm er fur NSU Motorrad Weltrekordfahrten mit dem sogenannten Fliegenden Liegestuhl des Grafikers Gustav Adolf Baumm einem Leichtbaumotorrad mit stromungsgunstiger Verkleidung in dem der Fahrer tief und fast auf dem Rucken liegend vor dem Motor sass Im Mai 1956 fast genau ein Jahr nachdem der Konstrukteur mit dem Modell Baumm I todlich verungluckt war fuhr Muller mit Baum III auf dem Hockenheimring 65 Runden beziehungsweise 500 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km h und verbrauchte 5 65 Liter Kraftstoff das entsprach 1 13 Litern auf 100 Kilometer Im Sommer stellte er auf dem Bonneville Salzsee in Utah mit Baumm II Geschwindigkeitsrekorde auf und erreichte unter anderem mit dem 125 cm Motor der NSU Rennfox 242 km h Ab 1959 arbeitete Hermann Paul Muller als Meister in der Fahr und Qualitatskontrolle sowie von 1965 bis 1972 in der Presseabteilung der Auto Union in Ingolstadt wo er seitdem wohnte und 1975 nach langer Krankheit starb H P Muller war seit 1942 verheiratet und hatte zwei Sohne 4 Rekorde auf dem Bonneville Salzsee mit Baumm II dem sogenannten Fliegenden Liegestuhl Bearbeiten 50 cm Motor 196 km h am 9 August 1956 100 cm Motor 222 km h am 3 August 1956 125 cm Motor 242 km h am 7 August 1956Gefahren wurde jeweils mit NSU Motoren Siehe auch Wilhelm Herz der zur gleichen Zeit mit NSU dort Rekorde fuhr Ehrung und Erinnerung Bearbeiten1955 wurde Muller mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet 5 In Ingolstadt und in Hockenheim ist jeweils eine Strasse nach H P bzw Hermann Paul Muller benannt Statistik BearbeitenMotorradsport Bearbeiten Erfolge Bearbeiten 1932 Deutscher 600 cm Gespann Meister auf Victoria 1936 Deutscher 500 cm Meister auf DKW 1947 Deutscher 250 cm Meister auf DKW 1948 Deutscher 250 cm Meister auf DKW 1950 Deutscher 125 cm Meister auf DKW 1951 Deutscher 125 cm Meister auf F B Mondial 1954 Deutscher 350 cm Meister auf NSU 1955 250 cm Weltmeister auf NSURennsiege Bearbeiten gefarbter Hintergrund Weltmeisterschaftslauf Jahr Klasse Maschine Rennen Strecke1928 350 cm Grindlay Peerless Rund um Schotten Schottenring1936 500 cm DKW Eifelrennen Nurburgring Nordschleife1947 250 cm DKW Eifelpokal Nurburgring Nordschleife1948 250 cm DKW Rund um Schotten Schottenring250 cm DKW Hamburger Stadtparkrennen Hamburger Stadtpark250 cm DKW Dieburger Dreiecksrennen Dieburger Dreieck1949 250 cm DKW Eifelpokal Nurburgring Nordschleife1950 250 cm DKW Eilenriederennen Eilenriede125 cm DKW Mai Pokal Rennen Hockenheimring250 cm DKW Mai Pokal Rennen Hockenheimring125 cm DKW Eifelrennen Nurburgring Nordschleife125 cm DKW Schleizer Dreieckrennen Schleizer Dreieck125 cm DKW Sachsenring Rennen Sachsenring125 cm DKW Hamburger Stadtparkrennen Hamburger Stadtpark125 cm DKW Grenzlandring Rennen Grenzlandring125 cm DKW Feldbergrennen Feldbergring1951 250 cm DKW Rund um Schotten Schottenring125 cm DKW Grosser Preis von Deutschland Solitude1952 250 cm F B Mondial Eilenriederennen Eilenriede125 cm F B Mondial Hamburger Stadtparkrennen Hamburger Stadtpark125 cm F B Mondial Sachsenring Rennen Sachsenring125 cm F B Mondial Schleizer Dreieckrennen Schleizer Dreieck1953 350 cm Schnell Horex Dieburger Dreiecksrennen Dieburger Dreieck1954 350 cm NSU Rund um Schotten Schottenring350 cm NSU Eilenriederennen Eilenriede1955 250 cm NSU Circuit de Floreffe Circuit de Floreffe250 cm NSU Grosser Preis von Osterreich Salzburg Liefering250 cm NSU Rhein Pokal Rennen Hockenheimring250 cm NSU Grosser Preis von Deutschland Nurburgring Nordschleife250 cm NSU Rund um Schotten SchottenringIn der Motorrad Weltmeisterschaft Bearbeiten Punkte in Klammern inklusive Streichresultate Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Podien Punkte Ergebnis1952 125 cm F B Mondial 1 2 15 1953 500 cm MV Agusta 1 1 17 1954 125 cm NSU 2 1 15 3 250 cm NSU 5 3 17 19 3 1955 250 cm NSU 5 1 3 19 20 WeltmeisterGesamt 14 1 7 51 54 Automobilsport Vorkriegs Grand Prix Ergebnisse Bearbeiten Saison Team Wagen 1 2 3 4 5 Punkte Position1937 Auto Union AG Auto Union Typ C nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 33 14 DNF DNF 5 1938 Auto Union AG Auto Union Typ C D Auto Union Typ D nbsp nbsp nbsp nbsp 20 5 DNS 4 DNF DNF1939 Auto Union AG Auto Union Typ D nbsp nbsp nbsp nbsp 12 Europameister 1DNF 1 2 4 LegendeFarbe Bedeutung EM PunkteGold Sieg 1Silber 2 Platz 2Bronze 3 Platz 3Grun Klassifiziert mehr als 75 der Renndistanz zuruckgelegt 4Blau nicht punkteberechtigt zwischen 50 und 75 der Renndistanz zuruckgelegt 5Violett nicht punkteberechtigt zwischen 25 und 50 der Renndistanz zuruckgelegt 6Rot nicht punkteberechtigt weniger als 25 der Renndistanz zuruckgelegt 7Farbe Abkurzung Bedeutung EM PunkteSchwarz DSQ disqualifiziert disqualified 8Weiss DNS nicht gestartet did not start DNA nicht erschienen did not arrive sonstige P fett Pole PositionSR kursiv Schnellste RennrundeDNF Rennen nicht beendet did not finish 1 Nicht offiziell anerkannt Literatur BearbeitenReinald Schumann H P Muller Meister aller Klassen J Kleine Vennekate Verlag Lemgo 2002 ISBN 3 935517 02 5 Hans Christoph Graf von Seherr Thoss Muller Hermann Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 415 f Digitalisat Steffen Ottinger DKW Motorradsport 1920 1939 Von den ersten Siegen des Zschopauer Zweitakters bei Bahnrennen bis zu den Europameisterschafts Erfolgen 1 Auflage HB Werbung und Verlag Chemnitz 2009 ISBN 978 3 00 028611 7 S 45 71 119 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Paul Muller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hermann Paul Muller auf der offiziellen Website der Motorrad Weltmeisterschaft englisch Leif Snellman Hermann Paul Muller D www kolumbus fi 5 September 2014 abgerufen am 13 September 2014 englisch Hermann Paul Muller www motorsportmemorial org abgerufen am 23 Juli 2019 englisch Hermann Paul Muller in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Hans Christoph Graf von Seherr Thoss Muller Hermann Paul In Neue Deutsche Biographie 18 1997 S 415 416 Abgerufen am 22 Juli 2018 Eckhard Schimpf Prinzenpark Die ersten Auto und Motorradrennen der Nachkriegszeit Delius Klasing Verlag Bielefeld 2011 ISBN 978 3 7688 3365 3 S 32 ff RTV drenthe Abgerufen am 8 Juni 2020 Peter Schneider Die NSU Story Motorbuch Verlag Stuttgart 2012 ISBN 978 3 613 03397 9 Deutsche Biografie Abgerufen am 8 Juni 2020 250 cm bzw Moto2 Weltmeister250 cm 1949 Bruno Ruffo 1950 Dario Ambrosini 1951 Bruno Ruffo 1952 Enrico Lorenzetti 1953 Werner Haas 1954 Werner Haas 1955 Hermann Paul Muller 1956 Carlo Ubbiali 1957 Cecil Sandford 1958 Tarquinio Provini 1959 Carlo Ubbiali 1960 Carlo Ubbiali 1961 Mike Hailwood 1962 Jim Redman 1963 Jim Redman 1964 Phil Read 1965 Phil Read 1966 Mike Hailwood 1967 Mike Hailwood 1968 Phil Read 1969 Kel Carruthers 1970 Rodney Gould 1971 Phil Read 1972 Jarno Saarinen 1973 Dieter Braun 1974 Walter Villa 1975 Walter Villa 1976 Walter Villa 1977 Mario Lega 1978 Kork Ballington 1979 Kork Ballington 1980 Toni Mang 1981 Toni Mang 1982 Jean Louis Tournadre 1983 Carlos Lavado 1984 Christian Sarron 1985 Freddie Spencer 1986 Carlos Lavado 1987 Toni Mang 1988 Sito Pons 1989 Sito Pons 1990 John Kocinski 1991 Luca Cadalora 1992 Luca Cadalora 1993 Tetsuya Harada 1994 Max Biaggi 1995 Max Biaggi 1996 Max Biaggi 1997 Max Biaggi 1998 Loris Capirossi 1999 Valentino Rossi 2000 Olivier Jacque 2001 Daijirō Katō 2002 Marco Melandri 2003 Manuel Poggiali 2004 Dani Pedrosa 2005 Dani Pedrosa 2006 Jorge Lorenzo 2007 Jorge Lorenzo 2008 Marco Simoncelli 2009 Hiroshi AoyamaMoto2 2010 Toni Elias 2011 Stefan Bradl 2012 Marc Marquez 2013 Pol Espargaro 2014 Esteve Rabat 2015 Johann Zarco 2016 Johann Zarco 2017 Franco Morbidelli 2018 Francesco Bagnaia 2019 Alex Marquez 2020 Enea Bastianini 2021 Remy Gardner 2022 Augusto Fernandez 2023 Pedro AcostaGrand Prix Europameister 1931 Ferdinando Minoia 1932 Tazio Nuvolari 1933 1934 1935 Rudolf Caracciola 1936 Bernd Rosemeyer 1937 Rudolf Caracciola 1938 Rudolf Caracciola 1939 Hermann Lang Hermann Paul Muller Normdaten Person GND 137824572 lobid OGND AKS VIAF 86002619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Hermann PaulALTERNATIVNAMEN Muller H P KURZBESCHREIBUNG deutscher RennfahrerGEBURTSDATUM 21 November 1909GEBURTSORT BielefeldSTERBEDATUM 30 Dezember 1975STERBEORT Ingolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Paul Muller amp oldid 237358230