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Heinrich Wilhelm von Hinckeldey 1 9 Oktober 1793 in Kleinheubach 7 Marz 1852 2 war ein grossherzoglich badischer Kavallerieoffizier Oberst Heinrich von Hinckeldey Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wahrend und nach dem Heckeraufstand 1 2 Beim Ausbruch des Militaraufstandes in der Festung Rastatt 1 3 Von der Flucht des Grossherzogs bis zur Gefangennahme Hinckeldeys 13 bis 17 Mai 1849 1 4 Kommandant der Bundesfestung Rastatt 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHinckeldey stammte aus einem alten Adelsgeschlecht aus Livland Sein Vater Johann Philipp von Hinckeldey 1754 1814 3 war Regierungsprasident des Furstentums Lowenstein Wertheim und wurde nach dessen Mediatisierung in die Dienste des Grossherzogtums Baden ubernommen 1807 war er Landvogt und 1809 bis 1813 Direktor des Main Tauber Kreises 1813 wurde er dann Kreisdirektor des Neckarkreises 4 Hinckeldey trat in die Badische Armee ein und war 1810 Secondeleutnant bei den leichten Dragonern Ab 1815 diente er als Premierleutnant bevor er 1824 zum Stabs Rittmeister beim Dragoner Regiment von Freystedt avancierte 1836 wurde er dort Chef einer Eskadron 1840 wurde er zum Major ernannt und diente im 1 Dragonerregiment Markgraf Max 5 1842 folgte die Beforderung zum Obristlieutenant und ein Jahr spater ubernahm Hinckeldey das Kommando uber das 1 Dragoner Regiment 6 Er war auch Garnisonskommandant von Bruchsal Wahrend und nach dem Heckeraufstand Bearbeiten Als im April 1848 in Baden der Heckeraufstand begann gehorte der am 12 Marz 1848 zum Oberst ernannte Hinckeldey 7 zu den Bundestruppen die mit General Friedrich von Gagern den Zug der Freischaren stoppen sollten Nachdem Gagern zu Beginn des Gefechts auf der Scheideck gefallen war ubernahm Hinckelday das Kommando uber die badischen und hessischen Bundestruppen Er verfolgte mit seinen Truppen die versprengte Freischar nach Steinen wo er aber an der Uberquerung des Flusses Wiese gehindert wurde 8 Die Republikaner machten Hinckeldey den Vorwurf durch bewusste Falschaussage Hecker der Ermordung Gagerns wahrend der Verhandlungen beschuldigt zu haben und so reaktionare Propaganda gegen die Republikaner betrieben zu haben Zudem wurde ihm vorgeworfen als seine Dragoner im Sommer 1848 im badischen Oberland stationiert waren die Bevolkerung drangsaliert zu haben 8 Beim Ausbruch des Militaraufstandes in der Festung Rastatt Bearbeiten Nachdem am Vortag die Unruhen in der Garnison Rastatt bereits eskaliert waren traf am 12 Mai 1849 morgens Hinckeldey mit drei Schwadronen seines Dragoner Regiments in der Festung ein Gleichzeitig kam auch der badische Kriegsminister General Hoffmann in Rastatt an Ein Grossteil der Dragoner wurde zunachst ausserhalb von Rastatt einquartiert Hoffmann versuchte zunachst die meuternden Truppen in Rastatt zu besanftigen was aber nur vorubergehend gelang Als nachmittags die Unruhen wieder zunahmen und sowohl Hoffmann als auch die badischen Offiziere bedroht wurden befehligte Hoffmann die Dragoner in die Stadt Als diese von Rauental her kommend sich der Stadt naherten wurden sie schon von Gruppen meuternder Soldaten empfangen die sie zur Verbruderung aufforderten General Hoffmann stellte die Dragoner und die mit ihnen gekommene Artillerie Abteilung im ehemaligen Schlossgarten auf Hinckeldeys Versuch mit den Dragonern in den Schlosshof zu kommen und die aufruhrerischen Massen an Soldaten Burgern und Festungsarbeitern zuruckzudrangen scheiterte Den Aufstandischen gelang es Geschutze auf die Reiterei zu richten die zudem von den Wallen des Fort B durch Schutzen bedroht wurden Die Mehrzahl der Dragoner weigerte sich nun den Sabel zu ziehen Die bereits langer in Rastatt liegende 4 Schwadron von Hinckeldeys Regiment wurde bedrangt wandte sich zur Flucht und zerstreute sich in alle Richtungen General Hoffmann befahl nun den Ruckzug der ihm seinen Offizieren und einem Teil der Dragoner mit Muhe gelang In den Augenzeugenberichten 9 spielt Oberst Hinckeldey im Gegensatz zu einigen seiner Offiziere keine besondere Rolle Von der Flucht des Grossherzogs bis zur Gefangennahme Hinckeldeys 13 bis 17 Mai 1849 Bearbeiten Am 13 Mai versuchten Aufstandische das Karlsruher Zeughaus zu sturmen Reste von Hinckeldeys Dragoner Regiment versuchten sich dem entgegenzustellen wobei Rittmeister Laroche und zwei weitere Dragoner getotet wurden Die ubrigen Dragoner zerstreuten sich daraufhin Hinckeldey und wenige seiner Dragoner begleiteten zusammen mit kleineren loyal gebliebenen badischen Truppenteilen unter dem Kommando des Kriegsministers General Hoffmann die grossherzogliche Familie am 13 Mai auf ihrer Flucht aus Karlsruhe in die bayerische Festung Germersheim Fruh am 14 Mai traf die Kolonne vor Germersheim ein Da der bayerische Festungskommandant Franz Eduard von Weishaupt 1786 1864 in Kenntnis der badischen Meuterei kein Vertrauen in die Begleittruppe hatte liess er sie zunachst nicht ein Die grossherzogliche Familie fand kurzfristig im nahen rechtsrheinischen Rheinsheim Unterkunft Kurz danach am 14 Mai wurde die grossherzogliche Familie in die Festung aufgenommen wahrend die begleitenden Truppen in einem rechtsrheinischen Bruckenkopf lagern mussten Am 15 Mai ging ein Teil dieser Truppen zuruck nach Karlsruhe und schloss sich den Aufstandischen an wahrend der loyale Teil von General Hoffmann uber Hockenheim nach Ladenburg gefuhrt wurde 10 Hoffmann wollte insbesondere die 14 mitgefuhrten Geschutze der Revolutionsregierung entziehen und noch am 15 Mai bei Ladenburg den Neckar uberqueren um die hessische Grenze zu erreichen und seine Truppe der Frankfurter Zentralgewalt zu unterstellen Die Ladenburger Eisenbahnbrucke war jedoch mit der Artillerie nicht zu passieren und Hoffmann bezog mit seiner Truppe in Edingen Nachtquartier Burgerwehren und aufstandische Truppenteile sammelten sich im Raum Ladenburg um Hoffmann den Fluchtweg abzuschneiden Am 16 Mai fruhmorgens wandten sich Hoffmanns Truppen daher nach Suden um uber Grenzhof Kirchheim Leimen Nussloch Wiesloch und Hoffenheim nach Sinsheim Ziel war es nun wurttembergisches Gebiet zu erreichen Uber Kirchardt kam die Kolonne ins wurttembergischen Furfeld wo ein Teil der Kolonne unter Oberst Hinckeldey mit einigem Widerwillen seitens der Dorfbewohner einquartiert wurde Ein anderer Teil der Kolonne zog mit General Hoffmann in das ebenfalls wurttembergische Bonfeld weiter Nach einem Marsch von 15 Stunden uber etwa 50 km wurde ihnen hier die Einquartierung verweigert und die Truppe biwakierte Der Aufmarsch der Heilbronner Burgerwehr und die Selbsttotung eines badischen Offiziers demoralisierten die verbliebenen loyalen Soldaten die nun die Ruckfuhrung nach Karlsruhe begehrten Am 17 Mai fruhmorgens um 1 Uhr zogen aufstandische Soldaten und Burgerwehren aus Heidelberg und Sinsheim in Furfeld ein Hinckeldey und einige Offiziere konnten zunachst uber Treschklingen nach Babstadt fliehen wo sie jedoch von Burgerwehren gestellt wurden Nur dem Einschreiten des Freiherrn Sigmund Reinhard von Gemmingen der in Treschklingen sein Schloss hatte verdankte Hinckeldey sein Leben Spater wurde er von Burgerwehren nach Karlsruhe gebracht und dort inhaftiert General Hoffmann konnte aus Bonfeld fliehen Zuruckgebliebene Offiziere wurden von den Burgerwehrmannern bedroht und nur durch das Eingreifen der Heilbronner Feuerwehr gerettet 11 Gegen den Widerstand Gustav Struves wurde Hinckeldey durch Lorenz Brentano wieder freigelassen 12 Kommandant der Bundesfestung Rastatt Bearbeiten Nach der Niederschlagung des badischen Militaraufstandes und der Auflosung praktisch aller badischen Truppenverbande erhielt er die Leitung des Buros zur Abwicklung des aufgelosten 1 Dragoner Regiments und war nicht mehr fur den aktiven Dienst vorgesehen 13 Auch bei der Reorganisation der badischen Kavallerie 1850 erhielt Hinckeldey kein Regiment mehr Am 29 April 1851 wurde er vom Grossherzog reaktiviert und zum Kommandanten der Bundesfestung Rastatt ernannt 14 Er erkrankte zu Beginn des folgenden Jahres und verstarb am 7 Marz 1852 15 Ehrungen Bearbeiten1843 wurde er mit dem Kommandeurskreuz II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen ausgezeichnet 16 Literatur BearbeitenFriedrich Cast Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden nach officiellen von den Behorden erhaltenen und andern authentischen Quellen bearbeitet Stuttgart 1845 S 262 Digitalisat Handbuch fur Baden und seine Diener oder Verzeichniss aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840 nebst Nachtrag bis 1845 Heidelberg 1846 S 9 DigitalisatWeblinks BearbeitenMichael Rothenhofer Oberst Hinckeldey schlagt den Hecker Aufstand nieder In Stimme de vom 15 Mai 2009 abgerufen am 24 April 2018Einzelnachweise Bearbeiten in der zeitgenossischen Literatur teilweise auch in der Schreibweise Hinkeldey Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt vom 14 April 1852 Nr XVII S 138 siehe Cast S 261 siehe Handbuch fur Baden und seine Diener oder Verzeichniss aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840 nebst Nachtrag bis 1845 Heidelberg 1846 S 41 Digitalisat siehe Handbuch fur Baden und seine Diener oder Verzeichniss aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840 nebst Nachtrag bis 1845 Heidelberg 1846 S 9 Digitalisat siehe Handbuch fur Baden und seine Diener oder Verzeichniss aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840 nebst Nachtrag bis 1845 Heidelberg 1846 S 298 Digitalisat Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr XV vom 24 Marz 1848 a b siehe Theodor Mogling Briefe an seine Freunde Solothurn 1858 S 93 Digitalisat siehe Karl Alois Fickler In Rastatt 1849 Rastatt 1853S 55 62 Digitalisat die grossherzogliche Familie verliess die Festung Germersheim ebenfalls am 15 Mai und ging uber Lauterburg nach Hagenau und weiter uber Saarbrucken um die ebenfalls aufstandische Rheinpfalz zu umgehen nach Ehrenbreitstein und Frankfurt am Main siehe Johann Baptist Bekk Die Bewegung in Baden Von Ende des Februar 1848 bis zur Mitte des Mai 1849 Bassermann Mannheim 1850 Digitalisat siehe Karl Leopold Freiherr Schilling von Canstatt Die Militarmeuterei in Baden Die Ereignisse in Rastatt Bruchsal Karlsruhe Lorrach Freiburg Gundelfingen Krotzingen Neustadt etc enthaltend Aus authentischen Quellen zusammengetragen von einem badischen Offizier Karlsruhe 1849 S 39 45 Digitalisat siehe Gustav Struve Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden Jenni Bern 1849 S 176 Digitalisat Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr XLIX vom 17 August 1849 Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr XXXIII vom 21 Mai 1851 Karlsruher Zeitung vom 10 Marz 1852 Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden 1846 S 61Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 April 2018 PersonendatenNAME Hinckeldey Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Hinckeldey Heinrich Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG badischer KavallerieoffizierGEBURTSDATUM 9 Oktober 1793GEBURTSORT KleinheubachSTERBEDATUM 7 Marz 1852 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Hinckeldey amp oldid 238693098