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Halberbracht ist ein Stadtteil von Lennestadt in Nordrhein Westfalen Deutschland Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes tragt das Datum vom 25 Juli 1279 In der Folgezeit enthalten die Urkunden uber das Dorf weitere unterschiedliche Namensformen Man findet es erwahnt als Hallersbracht 1335 Hallerbracht 1400 Halberbracht 1486 Herlberbarch 1497 Hallebracht 1535 und Halverbracht 1552 HalberbrachtStadt LennestadtKoordinaten 51 8 N 8 5 O 51 136666666667 8 0869444444444 431 Koordinaten 51 8 12 N 8 5 13 OHohe 431 mEinwohner 1019 30 Jun 2020 Postleitzahl 57368Vorwahl 02721Halberbracht Lennestadt Lage von Halberbracht in LennestadtLuftbild Halberbracht 2012Luftbild Halberbracht 2012Halberbracht gilt heute mit seinen ungefahr 450 Hohenmetern als Wintersportort in Lennestadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Eingemeindung 3 Religion 4 Bergbau 5 Panoramablick auf Halberbracht 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Urhandriss Halberbracht als Grundlage des Urkatasters vor 1831 nbsp Blick von der Kuhhelle 603 m Die ursprungliche Zugehorigkeit zur Grundherrschaft des Konigshofes in Elspe bezeugt auch der 1444 erstmals erwahnte Halberbrachter Freistuhl Er stand neben der heute noch bestehenden Fehmeiche oberhalb der Kirche Der Freistuhl zu Halberbracht war einer der 15 Gerichtsstatten der Freigrafschaft Hundem dessen Abgrenzungen als nicht geschlossenes Herrschaftsgebiet angesehen werden kann sondern als Gerichts und Hoheitsgebiet Halberbracht lag immer auf kolschem Territorium gehorte kirchlich zu Elspe Die zustandige weltliche Gerichtsbarkeit wurde von den Edelherren von Bilstein ausgeubt Nachdem 1363 der Edelherr Johann II von Bilstein ohne Erben verstarb wird die Herrschaft Bilstein als erledigtes Mannlehen vom Grafen Engelbert III von der Mark eingezogen Graf Gottfried IV von Arnsberg verkaufte 1368 die ganze Grafschaft Arnsberg an die colnische Kirche und seitdem gehoren die Kolner Gebiete im Sauerland mit Ausnahme der Herrschaft Bilstein zum Herzogtum Westfalen Im Jahr 1444 gelang es Erzbischof Dietrich von Moers nach viermonatiger Belagerungszeit mit Unterstutzung der Stadte Attendorn Olpe und Drolshagen die Fredeburg und 1445 Burg Bilstein einzunehmen und es dem Herzogtum Westfalen einzugliedern Wahrend dieser Zeit verlief die Grenze zwischen dem markischen Bilstein und dem kurkolnischen Herzogtum Westfalen kommend von der Lenne uber die Mittelste Hardt zwischen Meggen und Hachen um die Gemarkung der Bauerschaft Halberbracht herum uber den Hexenplatz und Linden zum Jurgensberg und von hier aus in die Gleie Gesichert war die Grenze mit einer Landwehr die heute noch in Teilen im Gelande erkennbar ist Ein historischer Grenzstein oberhalb Burbecke zeugt noch von diesen Grenzverhaltnissen Nachdem das Amt Bilstein ab 1445 wieder zum Herzogtum Westfalen gehorte wurde die befestigte markische Landesgrenze aufgegeben und verblieb lediglich als Gerichtsgrenze bis zum Jahre 1816 In einem Schatzungsregister zur Turkensteuer aus dem Jahre 1535 uber die Burschaft Hallebracht und Meyenn Meggen wurden zehn Schatzungspflichtige genannt wogegen im Schatzungsregister von 1563 nur fur den Ort Halberbracht neun Schatzungspflichtige ihren Anteil bringen mussten Setzt man die Anzahl der Schatzungspflichtigen mit der Anzahl der Hauser bzw Familien gleich und rechnet pro Haus ca sechs Bewohner so durften in Halberbracht um das Jahr 1560 ca 50 60 Einwohner gelebt haben Ende Juni 2020 betrug die Zahl der Einwohner 1 019 1 wobei der Anteil der Senioren uber 65 Jahre 18 5 betragt und damit etwas uber dem Durchschnitt der Stadt Lennestadt von 17 4 liegt Eingemeindung BearbeitenBis zum 30 Juni 1969 gehorte Halberbracht zur Gemeinde Elspe wurde dann jedoch in die neu gegrundete Stadt Lennestadt eingegliedert 2 Religion Bearbeiten siehe auch Hauptartikel St Peter und Paul Halberbracht Der uberwiegende Teil der Einwohner von Halberbracht bekennt sich zum katholischen Glauben Eine erste Kapelle in Halberbracht wurde bereits 1596 erwahnt Am 1 September 1647 weihte in ihr der Paderborner Weihbischof einen Altar zu Ehren des hl Paulus Der Grundstein zur heutigen Kirche wurde im Jahr 1864 gelegt In neuerer Zeit wurde die Kirche in den Jahren 1975 und 1998 renoviert dabei sind auch die aus dem 19 Jahrhundert stammenden Tafelbilder in die Brustung der Orgelbuhne eingebaut worden Die katholische Kirchengemeinde St Peter und Paul gehort zum Pastoralverbund Meggen Maumke Halberbracht Bergbau Bearbeiten nbsp Bildtafel vor der Kirche in Halberbracht nbsp Bergbaudenkmal Seilscheibe Baroschacht vor der SchutzenhalleDer Bergbau im Sauerland begann ostlich von Halberbracht bereits 1727 28 Hier wurde auf dem Keller Brauneisenstein abgebaut und zur Verhuttung nach Meggen und Maumke gebracht Ein Pingenzug welcher sich in nordostliche Richtung erstreckt erinnert noch heute an den ersten nachweisbaren Erzabbau in Halberbracht Danach kam der Bergbau fur etwa 100 Jahre zum Erliegen weil der Eisenstein mit zunehmender Teufe immer mehr schwefelkieshaltiger wurde und sich das Erz fur die Verhuttung als unbrauchbar erwies Ab etwa 1852 folgten die Mutungen auf Schwefelkies und die Verteilung der um Halberbracht liegenden Erzfelder Mit dem Anschluss zur Ruhr Sieg Eisenbahn Strecke 1861 bluhte der Bergbau weiter auf Das Schwefelkieslager erstreckt sich von Meggen bis hinter Burbecke welches anfangs im Tagebau erschlossen wurde Spater wurden Stollen und Schachte in die Erde getrieben um den Schwefelkies abzubauen 1861 wurde der Ernestusschacht abgeteuft 1870 der Ostschacht am Kickenberg welche jedoch zehn Jahre spater wieder stillgelegt wurden Zu Beginn liessen sich mehrere Bergbaubetriebe im Bereich Meggen Halberbracht nieder wovon sich die beiden letzten Gewerkschaften Siegena und Sicilia 1926 zu einer AG unter dem Namen Sachtleben AG fur Bergbau und Chemische Industrie zusammenschlossen Die Schwefelkieslager gliederten sich in drei gleichmassige vertikale Zonen auf Die erste im Osten nur etwa 10 m im Westen mehrere Hundert Meter breiten Ubergangszone uberlappten sich das Schwefelkies und das Schwerspatlager Das Gesamtvorratspotential der Lagerstatte betrug etwa 60 Mio Tonnen Erz davon zirka 50 Mio Tonnen Schwefelkies Zinkblende Bleiglanz und ungefahr 10 Mio Tonnen Baryt woraus die jeweiligen Fertigprodukte Zink Blei Schwefelkies und Schwerspatkonzentrat gewonnen wurden Bis 1974 war die Grube Europas grosster Zinkproduzent und deckte damit ca 15 des westdeutschen Bedarfs fur diese Rohstoffe Der Abbau erfolgte bis zur 13 Sohle uber zwei Schachte und einer Rampe von uber Tage aus Der Sohlenabstand betrug etwa 50 m so dass bis zu einer Tiefe von etwa 700 Meter unter Tage abgebaut werden konnte Seit 1992 ist die Produktion der Grube eingestellt worden und im Schachtgebaude ist das Bergbaumuseum Siciliaschacht eingerichtet worden Panoramablick auf Halberbracht Bearbeiten nbsp Panoramabild von der Hohenstrasse An den Birken links Hohenzug der Hohen BrachtLiteratur BearbeitenHennes G Halberbracht Vergangenheit und Gegenwart eines sauerlandischen Bergdorfes 1971 Seibertz Urkunden III Westerburg Frisch Margret Die altesten Lehnbucher der Grafen von der Mark 1967 Homberg A K Heimatchronik des Kreises Olpe 1967 Boerger Robert Geschichtliches von Elspe im Kreis Olpe Heimatblatter Zeitschrift der Heimatvereine des Kreises Olpe 8 Jahrgang Heft 1 1931 Staatsarchiv Munster Geologische Karte NRW 4814 Lennestadt ErlauterungenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Halberbracht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat Ortsmitte HalberbrachtEinzelnachweise Bearbeiten Auskunft der Stadt Lennestadt Ortsrecht der Stadt Lennestadt OrtschaftenverzeichnisOrtsteile von Lennestadt Altenhundem Altenvalbert Bilstein Bonzel Bonzelerhammer Brenschede Bruchhausen Burbecke Einsiedelei Elspe Elsperhusen Ernestus Germaniahutte Gleierbruck Grevenbruck Hachen Halberbracht Haus Valbert Hengstebeck Hespecke Haus Hilmecke Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Melbecke Milchenbach Neukamp 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