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Das Bergbaumuseum Siciliaschacht ist ein Bergbaumuseum im Stadtteil Meggen von Lennestadt Zu sehen sind hier die ehemaligen Bergbauanlagen des Unternehmens Sachtleben Luftbild vom Bergbaumuseum Siciliaschacht und den Sauerland Pyramiden davorAnsicht Schacht und Maschinenhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung des Bergbaus in Meggen 1 2 Grundung des Museums 2 Ausstellung 3 Galerie 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklung des Bergbaus in Meggen Bearbeiten Seit den fruhen 1850er Jahren wurde in der Gegend von Meggen Schwefelkies notig vor allem zur Produktion von Schwefelsaure bergmannisch gewonnen Es war damit eines der am fruhesten aufgeschlossenen und bedeutendsten Vorkommen dieser Art in Deutschland Aufschwung erfuhr der Betrieb vor allem mit dem Bau der Lennetalbahn in den 1860er Jahren Nicht nur die chemische Industrie in Deutschland war auf diesen Rohstoff angewiesen vielmehr gingen zeitweise fast zwei Drittel der Produktion in den Export Einige englische Bergbauunternehmen erwarben sogar Gruben im Meggener Revier Die Erschliessung von billigeren portugiesischen Schwefelkiesvorkommen beendete den Exportboom und fuhrte den Bergbau in Meggen und Halberbracht in eine erste Krise Die englischen Gruben gingen in eine neu gegrundete Gesellschaft uber die 1879 unter dem Namen Gewerkschaft Siegena gegrundet wurde benannt nach Siegen dem Wohnort der Hauptanteilseigner Daneben entstand als Zusammenschluss kleinerer Gewerkschaften in den 1850er Jahren die Gewerkschaft Sicilia Beide Unternehmen standen dabei in einer standigen Konkurrenz miteinander ehe sie 1880 begannen in verschiedenen Punkten zusammenzuarbeiten Mit dem Aufschwung der chemischen Industrie wahrend der Grunderjahre in Deutschland verbesserten sich die Absatzmoglichkeiten deutlich Im Jahr 1871 gab es insgesamt 175 Gruben und 6 Erbstollen in der Gegend Die grosse Depression seit Mitte der 1870er Jahre bedeutete einen erneuten wirtschaftlichen Ruckschlag auch wenn man zusatzlich begann Schwerspat zu fordern Erst nach 1900 ist eine Stabilisierung des Schwefelkiesabsatzes festzustellen In dieser Zeit entwickelte die Firma des Chemikers Rudolf Sachtleben ein Verfahren zur Verwendung von bislang nicht nutzbaren Uberresten der Schwefelkiesgewinnung zur Herstellung von Lithoponen zu nutzen Fur die von diesen betriebenen Fabriken wurden die Gruben im Sauerland zur wichtigsten Rohstoffquelle Zunachst schloss Sachtleben nur einen Kooperationsvertrag mit den bestehenden Gewerkschaften Im Jahr 1906 kam es zur Verschmelzung mit der Gewerkschaft Siegena unter der Firma Gewerkschaft Sachtleben mit Sitz in Homburg Im Jahr 1913 erwarb Sachtleben die Mehrheit der Kuxe der Gewerkschaft Sicilia von dem Grafen Landsberg von Velen und Gemen und weiteren Anteilseignern Beide Gewerkschaften blieben zwar eigenstandige Rechtskorper wurden aber faktisch als ein Unternehmen betrieben In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg lag die Jahresforderung bei 150 000 200 000 t Der Schwefelkies und Schwerspatbergbau rund um Meggen und Halberbracht erlebte gerade auch wegen seiner kriegswichtigen Bedeutung im Gegensatz zu fast allen anderen Sauerlander Bergbaubetrieben im Ersten Weltkrieg einen erheblichen Aufschwung Die Belegschaft stieg zwischen 1915 und 1918 von etwa 1500 auf fast 3000 Arbeiter an und die Produktionsmenge lag bei 700 000 t Wahrend der Weimarer Republik erwarb die Frankfurter Metallgesellschaft AG einen Teil der Anteile an beiden Gewerkschaften Diese konnten mit dieser finanziellen Unterstutzung durch den Erwerb kleinerer Gruben den gesamten Abbau in einer Hand vereinen Am Ende der 1920er Jahre waren die Gruben bei Meggen die fuhrenden Schwerspat und Schwefelkiesgruben der Welt Der Anteil an der Weltproduktion von Schwerspat lag bei 22 Prozent und der Anteil an der deutschen Schwefelkiesproduktion bei 25 Prozent Auch wahrend des Zweiten Weltkrieges waren die Gruben kriegswichtig und sie erlebten einen weiteren Aufschwung 1943 wurden insgesamt uber 4000 Arbeiter darunter viele Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschaftigt und dadurch eine Jahresforderung von uber 1 Million t erreicht Wegen der schweren korperlichen Arbeit Unter Tage schlechter Versorgung und Unterbringung in den Lagern Meggen und Maumke dazu Misshandlungen durch ortsansassige Aufseher uberlebten nicht viele der Zwangsrekrutierten den Arbeitseinsatz Hierzu ist der sowjetische Ehrenfriedhof bereits 1945 errichtet worden Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es mit Rationalisierungsmassnahmen zwar zu einem massiven Personalabbau aber der Bergbau blieb leistungsfahig ehe seit den spaten 1980er Jahren deutlich wurde dass die Lagerstatten weitgehend erschopft waren Die endgultige Einstellung der Produktion erfolgte 1992 Die Forderung uber den Siciliaschacht wurde am 31 Marz 1992 eingestellt 250 Mitarbeiter waren betroffen 1 Grundung des Museums Bearbeiten Nachdem das Unternehmen Sachtleben die Grube Sicilia stillgelegt hatte sollten die Anlagen zuruckgebaut werden Ehemalige Bergleute warben hingegen dafur den Schacht als Wahrzeichen der Wirtschafts und Sozialgeschichte Meggens dauerhaft zu erhalten Auf ihre Veranlassung hin wurden der Forderturm die beiden Maschinenhallen und die Fordermaschinen 1997 in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt aufgenommen 1998 kamen weitere Produktionsanlagen hinzu Ausserdem initiierten sie 1998 die Grundung des Forderverein Bergbaudenkmaler in Lennestadt der Fordermittel in Hohe von 700 000 DM fur die kunftige Nutzung des Areals als Museum akquirierte Die Stadt erwarb das Gelande und stellte es dem Forderverein zur eigenverantwortlichen Nutzung zur Verfugung Von 1999 bis 2002 wurde der Bergbaubetrieb zu einem Museum umgebaut Fur ihre Verdienste um das Bergbaumuseum wurden Dr Dietrich Wolff 2008 mit dem Verdienstkreuz am Bande und Dr Bruno Heide 2013 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet 2 3 Im Zuge der Regionale 2013 entstand neben den Bergbauanlagen das Siciliaplateau eine Aussichtsplattform die einen Blick uber die Ortschaften Meggen und Maumke erlaubt Ausserdem wurde am Hang unterhalb des Bergbaumuseums ein Haldengarten angelegt in dem ein Erlebnispfad zur Wirtschaftsgeschichte Meggens entstand 4 Ausstellung BearbeitenBesichtigt werden konnen unter anderem die Schachthalle mit zwei Fordermaschinen sowie verschiedene Grubenfahrzeuge In der ehemaligen Markenkontrolle ist ein Informationszentrum untergebracht dessen Schwerpunkte auf dem Erzbergbau in Meggen und in ganz Deutschland sowie auf der Verwendung der Metalle liegt Ein Einblick in die aktuelle Metall und Elektroindustrie des Kreises Olpe rundet die Ausstellung ab Die Fuhrungen werden von ehemaligen Bergleuten ubernommen die aus eigener Erfahrung berichten konnen Das Museum ist sonntags von 15 bis 18 Uhr geoffnet Im Jahr 2013 zahlte der Forderverein etwa 3000 Museumsbesucher 5 Galerie Bearbeiten nbsp Schacht und Maschinenraum nbsp Radlader fur Unter Tage nbsp Schaufel des Radladers Inhalt 10 To nbsp Muldenkipper fur Unter Tage nbsp Schachtgerust innen nbsp Schachtgerust mit Korb nbsp Schachtgerust mit Korb nbsp Maschinenraum nbsp Treibscheibe der Fordermaschine nbsp Steuerpult von AEG nbsp Signaltafel nbsp Blick auf Meggen vom Bergbaumuseum nbsp Schema der ForderanlageSiehe auch BearbeitenListe von Bergwerken im Kreis OlpeWeblinks BearbeitenBergbaumuseum SiciliaschachtEinzelnachweise Bearbeiten Jochen Krause Die Geschichte des Bergbaus in Meggen 27 Marz 2012 abgerufen am 31 Oktober 2020 deutsch Verdienstorden fur Dr Dietrich Wolff 26 Mai 2008 abgerufen am 31 Oktober 2020 deutsch Verdienstmedaille fur Bergbau Forderer 10 April 2013 abgerufen am 31 Oktober 2020 deutsch Volker Eberts Im Sommer soll in Meggen die Halde bluhen 2 Mai 2017 abgerufen am 31 Oktober 2020 deutsch Meggener Bergbau bleibt weiterhin lebendig 14 Mai 2014 abgerufen am 31 Oktober 2020 deutsch 51 12848 8 06282 Koordinaten 51 7 42 5 N 8 3 46 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergbaumuseum Siciliaschacht amp oldid 232599354