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Das Grosssteingrab Havelte 1 auch Havelteberg genannt ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur TBK bei Havelte einem Ortsteil von Westerveld in der niederlandischen Provinz Drenthe Es wurde 1918 unter Leitung von Albert Egges van Giffen archaologisch untersucht Das Grab tragt die Van Giffen Nummer D53 Grosssteingrab Havelte 1 Hunebed D53Das Grosssteingrab D53 bei Havelte Das Grosssteingrab D53 bei HavelteGrosssteingrab Havelte 1 Niederlande Koordinaten 52 47 32 9 N 6 13 4 9 O 52 79248 6 21802 Koordinaten 52 47 32 9 N 6 13 4 9 OOrt Westerveld OT Havelte Drenthe NiederlandeEntstehung 3300 bis 2760 v Chr van Giffen Nr D53 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 2 1 18 und 19 Jahrhundert 2 2 20 und 21 Jahrhundert 3 Beschreibung 4 Funde 4 1 Bestattungen 4 2 Beigaben 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Filme 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Grab befindet sich nordlich von Havelte am Hunebeddenweg Etwa 150 m ostlich liegt das Grosssteingrab Havelte 2 D54 Forschungsgeschichte Bearbeiten18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Das Grab wurde erstmals 1732 von Andries Schoemaker erwahnt Im gleichen Jahr fertigte Cornelis Pronk eine Zeichnung an Abraham de Haen zeichnete das Grab 1737 Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Kurator der Sammlung niederlandischer Altertumer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besuchte 1847 einen Grossteil der noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande darunter auch das Grab Havelte 1 und publizierte im folgenden Jahr das erste Uberblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Planen der Graber 1 2 Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und liess dort erstmals alle Grosssteingraber systematisch fotografieren Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an 3 Conrad Leemans Direktor des Rijksmuseums unternahm 1877 unabhangig von Pleyte eine Reise nach Drenthe Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war fertigte fur Leemans Plane der Grosssteingraber an Leemans Bericht blieb allerdings unpubliziert 4 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchaologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande durch genaue Plane Fotografien und ausfuhrliche Baubeschreibungen Seine Aufzeichnungen zum Grab von Havelte sind allerdings verloren gegangen 5 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage fur seinen Atlas der niederlandischen Grosssteingraber und fuhrte eine vollstandige Ausgrabung durch Im Zweiten Weltkrieg wurden die Steine des Ganggrabes vergraben und eine Landebahn errichtet Der Flugplatz wurde 1944 und 1945 bombardiert Nach dem Krieg wurde die Anlage an der ursprunglichen Stelle wieder aufgebaut Dass dies moglich war ist genauen Zeichnungen der Ausgrabung von 1918 zu verdanken 1991 fand eine Restaurierung statt Seit 1997 ist die Anlage ein Nationaldenkmal Rijksmonument 6 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Grosssteingrabern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversitat Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D Atlas erfasst 7 Beschreibung BearbeitenBei der Anlage handelt es sich um ein ostnordost westsudwestlich orientiertes Ganggrab Von der Umfassung sind noch zehn Steine erhalten Bei der Ausgrabung waren es noch 14 vier Steine sind mittlerweile verschwunden Die Standspuren von weiteren 16 verschwundenen Umfassungssteinen wurden bei der Ausgrabung gefunden Ursprunglich durfte die Umfassung wohl aus uber 40 Steinen bestanden haben Der Steinkranz der Umfassung markiert die Basis des ursprunglichen Hugelschuttung der Anlage Die Grabkammer hat eine Lange von 18 9 m und eine Breite von 4 4 m Es handelt sich somit um das Grosssteingrab mit der zweitgrossten Grabkammer in den Niederlanden nur die des Grosssteingrabs Borger D27 ist grosser Die Kammer von D53 besitzt zehn Wandsteine an der nordlichen und elf an der sudlichen Langseite An der ostlichen Schmalseite befindet sich ein Abschlussstein Die Zahl von drei Abschlusssteinen an der westlichen Schmalseite ist in den Niederlanden einzigartig Alle neun Decksteine sind noch erhalten und liegen seit der Restaurierung im Jahr 1991 wieder auf den Wandsteinen auf Der Boden der Kammer bestand aus flachen Findlingen und einer Schicht von zerbranntem Granitsplitt An der Mitte der sudlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer Diesem ist ein Gang aus zwei Wandsteinpaaren und einem Deckstein vorgelagert Der Boden des Zugangs bestand aus Rollsteinen zwischen Gang und Kammer befindet sich ein Schwellenstein niederlandisch drempelsteen Funde BearbeitenBestattungen Bearbeiten Aus dem Grab stammen Reste von Leichenbrand Die geborgene Menge betrug nur 1105 g Die Knochen gehorten zu funf Individuen Das erste war eine jugendliche Person unbestimmten Geschlechts die im Alter zwischen 10 und 20 Jahren verstorben war Das zweite Individuum war ein Mann der im Alter zwischen 20 und 40 Jahren verstorben war Das dritte war eine Frau oder eine jugendliche Person unbestimmten Geschlechts das Sterbealter liess sich nicht bestimmen Das vierte Individuum war moglicherweise eine Frau die im Alter zwischen 30 und 50 Jahren verstorben war Das funfte war ein Mann der im Alter zwischen 20 und 40 Jahren verstorben war 8 Beigaben Bearbeiten Bei der Grabung wurden Scherben von 665 Gefassen in einer 35 cm dicken Schicht gefunden Aus keinem anderen Hunengrab in den Niederlanden wurde mehr Keramik geborgen Die Keramik datiert in die Stufen 3 7 des von Anna Brindley aufgestellten typologischen Systems der Trichterbecher Westgruppe 9 Dies entspricht dem Zeitraum 3300 2760 v Chr 10 Weitere Funde waren drei Feuerstein Axte eine Pfeilspitze eine Hammeraxt drei Gagat Perlen und eine Bernstein Perle Im Grab wurden auch geringe Reste von verbrannten Tierknochen gefunden Die geborgene Menge betrug 20 g Einige der Knochen stammten vom Schwein Ob es sich um Reste von Werkzeugen oder von Speiseopfern handelte liess sich nicht mehr feststellen Weiterhin wurden Barenkrallen gefunden Es konnte sich um Reste eines Barenfells handeln mit dem eine Person vor der Verbrennung eingewickelt worden war 11 Siehe auch BearbeitenListe der Grosssteingraber in den Niederlanden Nordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenTheo ten Anscher Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden R A A P Rapport Band 16 Stichting R A A P Amsterdam 1988 Online Jan Albert Bakker The TRB West Group Studies in the Chronology and Geography of the Makers of Hunebeds and Tiefstich Pottery Cingula Band 5 Universiteit van Amsterdam Amsterdam 1979 ISBN 978 90 70319 05 2 Online Jan Albert Bakker The Dutch Hunebedden Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture International Monographs in Prehistory Archaeological Series Band 2 International Monographs in Prehistory Ann Arbor 1992 ISBN 1 87962 102 9 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 From Giant s Beds and Pillars of Hercules to accurate investigations Sidestone Press Leiden 2010 ISBN 9789088900341 S 225 Onlineversion Albert Egges van Giffen Mededeeling omtrent onderzoek en restauratie van het Groote Hunebed te Havelte In Nieuwe Drentsche Volksalmanak Band 37 1919 S 109 139 Albert Egges van Giffen De Hunebedden in Nederland 3 Bande Oosthoek Utrecht 1925 Albert Egges van Giffen Het grote hunebed D53 In Nieuwe Drentse Volksalmanak Band 69 1951 S 102 104 Evert van Ginkel De Hunebedden Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten Drents Museum Assen 1980 ISBN 978 9070884185 Evert van Ginkel Sake Jager Wijnand van der Sanden Hunebedden Monumenten van een steentijdcultuur Uniepers Abcoude 1999 ISBN 978 9068252026 S 191 G de Leeuw Onze hunebedden Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur Flint Nhoes Borger 1984 Wijnand van der Sanden Hans Dekker Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen WBooks Zwolle 2012 ISBN 978 9040007040 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden Masterarbeit Groningen 2015 Online Filme BearbeitenDutch Dolmens Skeletal Remains of Burial Mounds History and Excavation Drenthe Netherlands History With Kayleigh 2020 In YouTube 23 Juni 2020 abgerufen am 6 Oktober 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Havelte 1 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal D53 Havelterberg hunebedden nl Hunebed D53 bij Havelte hunebeddeninfo nl D53 en D54 Havelte JohnKuipers ca D53 Havelte cruptorix nl D53Einzelnachweise Bearbeiten Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Drenthsche oudheden Kemink Utrecht 1848 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 130 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 160 162 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 163 165 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 173 174 Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed 508040 te Havelte De Hunebedden in Nederland A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy In sketchfab com Abgerufen am 25 Marz 2021 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 12 50 Anna L Brindley The typochronology of TRB West Group pottery In Palaeohistoria Band 28 1986 S 93 132 Online Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga Zwischen Elbe und Ems Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 13 Habelt Bonn 2017 ISBN 978 3 7749 4118 2 S 93 Online Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 17 18 VGrosssteingraber in den NiederlandenDrenthe Steenbergen D1 Westervelde D2 Midlaren D3 D4 Zeijen D5 Tynaarlo D6 D6a1 Schipborg D7 Anloo Noord D8 D8a1 D8b1 Annen D9 Gasteren D10 Anloo Zuid D11 Eext Es D12 Eext D13 D13b1 D13c1 Eexterhalte D14 Loon D15 Balloo D16 Rolde D17 D18 Drouwen D19 D20 Bronneger D21 D25 Drouwenerveld D26 Borger D27 Buinen D28 D29 Exloo Noord D30 Exloo Zuid D31 Odoorn D32 Odoorn Westeres D32a 1 Odoorn Noorderveld 1 D32c 1 Odoorn Noorderveld 2 D32d 1 Valthe Valtherveld D33 1 Valthe West D34 Valthe Zuidwest D35 Valthe Valtherspaan D35a 1 Valthe Oost D36 D37 Weerdinge D37a 1 Emmerveld D38 D39 D39a1 D40 Emmen Noord D41 Westenesch Noord D42 Emmen Schimmeres D43 Emmer es D43a 1 Westenesch D44 Zaalhof D44a 1 Emmerdennen D45 Angelslo Noord D46 Angelslo Zuid D47 Schoonoord De Papeloze Kerk D49 Noord Sleen D50 D51 Diever D52 Wapse D52a 1 Havelte 1 D53 Havelte 2 D54 Spier D54a 1 Hooghalen D54b D54c 1Groningen Noordlaren G1 Glimmen G2 G3 1 Onnen G4 1 Heveskesklooster G5 2Overijssel Steenwijkerwold O1 1 Mander O2 1Utrecht Lage Vuursche U1 31zerstort 2umgesetzt 3Einordnung als Grosssteingrab fraglich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Havelte 1 amp oldid 229857328