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Das Grosssteingrab Borger ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur in Borger einem Ortsteil von Borger Odoorn in der niederlandischen Provinz Drenthe Mit einer Lange von 22 6 m hat es die grosste Grabkammer aller Grosssteingraber der Niederlande Es tragt die van Giffen Nummer D27 Grosssteingrab Borger Hunebed D27Das Grosssteingrab D27 in Borger Das Grosssteingrab D27 in BorgerGrosssteingrab Borger Niederlande Koordinaten 52 55 48 7 N 6 47 52 9 O 52 930198 6 79804 Koordinaten 52 55 48 7 N 6 47 52 9 OOrt Borger Odoorn OT Borger Drenthe NiederlandeEntstehung 3470 bis 2760 v Chr van Giffen Nr D27 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 2 1 17 und 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 20 und 21 Jahrhundert 3 Beschreibung 3 1 Architektur 3 2 Bestattungen 3 3 Beigaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Grab befindet sich am nordostlichen Ortsrand von Borger zwischen der Hunebedstraat und dem Hunebedcentrum In der naheren Umgebung gibt es zahlreiche weitere Grosssteingraber 1 km sudostlich befinden sich die beiden Grosssteingraber bei Buinen D28 und D29 1 6 km nordlich die funf Grosssteingraber bei Bronneger D21 D25 2 1 km nordwestlich das Grosssteingrab Drouwenerveld D26 und 2 6 km nordnordwestlich die beiden Grosssteingraber bei Drouwen D19 und D20 Forschungsgeschichte Bearbeiten17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Darstellung der Ausgrabung des Grosssteingrabes bei Borger durch Titia Brongersma in Ludolph Smids Schatkamer der Nederlandse oudheden 1711 Das Grab wurde bereits 1685 von Titia Brongersma erforscht Brongersma entstammte einer wohlhabenden friesischen Familie und verbrachte die Pfingsttage 1685 bei Freunden in Borger Auf Anregung ihres Freundes Ludolph Smids organisierte sie zu dieser Gelegenheit am 11 Juni gemeinsam mit ihrem Cousin Jan Laurens Lentinck dem Schultheiss des Orts eine Untersuchung des Grabs Es handelte sich hierbei um die erste dokumentierte Ausgrabung eines Grosssteingrabs in den Niederlanden Brongersma selbst veroffentlichte uber diese Grabung nur zwei Gedichte Aus diesen geht hervor dass Brongersma das Grab fur einen Tempel hielt welcher der Natur gewidmet war Eine ausfuhrlichere Beschreibung ihrer Arbeit publizierte Ludolph Smids 1694 Smids Veroffentlichung sowie sein Briefwechsel mit Christian Schlegel fuhrten dazu dass die durch Johan Picardt noch einmal sehr popular gemachte Vorstellung von Riesen als Erbauern der Grosssteingraber nun zunehmend abgelehnt wurde 1 Smids selbst revidierte seine Ansichten aber nach seiner Konversion vom Katholizismus zum Calvinismus wieder und griff in seinem 1711 erschienenen Werk Schatkamer der Nederlandse oudheden erneut die Ansichten Picardts auf 2 19 Jahrhundert Bearbeiten Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Kurator der Sammlung niederlandischer Altertumer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besuchte 1847 einen Grossteil der noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande darunter auch das Grab von Borger und publizierte im folgenden Jahr das erste Uberblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Planen der Graber 3 4 Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und liess dort erstmals alle Grosssteingraber systematisch fotografieren Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an 5 Conrad Leemans Direktor des Rijksmuseums unternahm 1877 unabhangig von Pleyte eine Reise nach Drenthe Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war fertigte fur Leemans Plane der Grosssteingraber an Leemans Bericht blieb allerdings unpubliziert 6 1878 erfolgte eine Dokumentation des Grabes durch William Collings Lukis und Henry Dryden die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss und Schnittzeichnungen von 40 Grosssteingrabern anfertigten 7 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Das Hunebedcentrum in BorgerZwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchaologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande durch genaue Plane Fotografien und ausfuhrliche Baubeschreibungen Seine Aufzeichnungen zum Grab von Borger sind allerdings verloren gegangen 8 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage fur seinen Atlas der niederlandischen Grosssteingraber 1938 versuchte van Giffen die Standlocher der Umfassungssteine auszumachen Nach einem Bericht von R Westerhoff waren die Steine 1835 bereits alle entfernt worden ihre Standspuren waren aber noch deutlich zu erkennen Bei van Giffens Untersuchung waren diese aber bereits vollstandig erodiert Auch eine erneute Untersuchung mittels Georadar im Jahr 2010 blieb ergebnislos 1937 und 1992 wurde das Grab restauriert Seit 1992 ist die Anlage ein Nationaldenkmal Rijksmonument 9 2005 wurde direkt nordlich des Grabs unter dem Namen Hunebedcentrum ein neu errichtetes Besucherzentrum mit Freilichtanlagen eroffnet Dieses Museum ist ausschliesslich den niederlandischen Grosssteingrabern und ihren Erbauern gewidmet 10 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Grosssteingrabern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversitat Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D Atlas erfasst 11 Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Bei der Anlage handelt es sich um ein ostsudost westnordwestlich orientiertes Ganggrab Von der ursprunglichen steinernen Umfassung sind heute keine Spuren mehr erhalten Die Grabkammer hat eine Lange von 22 6 m und eine Breite von etwa 4 1 m Sie besteht aus 26 Wandsteinen an den Langseiten je einem Abschlussstein an den Schmalseiten und neun Decksteinen An der Mitte der sudlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer Diesem ist ein Gang aus zwei Wandsteinpaaren und einem Deckstein vorgelagert Bestattungen Bearbeiten Aus dem Grab stammen Reste von Leichenbrand Die geborgene Menge betrug 223 g Die Knochen gehorten zu zwei Individuen unbestimmten Geschlechts Das Sterbealter lag beim einen zwischen 30 und 50 Jahren beim anderen liess es sich nicht bestimmen 12 Beigaben Bearbeiten Lukis und Dryden fanden bei ihrer Untersuchung einige Scherben der Trichterbecherkultur die sich heute im British Museum in London befinden Die Keramik datiert in die Stufen 2 5 und 7 des von Anna Brindley aufgestellten typologischen Systems der Trichterbecher Westgruppe 13 Dies entspricht etwa dem Zeitraum 3470 2760 v Chr 14 Im Grab wurden auch geringe Reste von verbrannten Tierknochen gefunden Die geborgene Menge betrug 51 g Ein Teil der Knochen stammte vom Rind Ein Schafsknochen erwies sich als rezent Ob es sich um Reste von Werkzeugen oder von Speiseopfern handelte liess sich nicht mehr feststellen 15 Literatur BearbeitenTheo ten Anscher Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden R A A P Rapport Band 16 Stichting R A A P Amsterdam 1988 Online Jan Albert Bakker De opgraving in het Grote Hunebed te Borger door Titia Brongersma op 11 juni 1685 In Nieuwe Drentse Volksalmanak Band 101 1984 S 103 116 Jan Albert Bakker The Dutch Hunebedden Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture International Monographs in Prehistory Archaeological Series Band 2 International Monographs in Prehistory Ann Arbor 1992 ISBN 1 87962 102 9 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 From Giant s Beds and Pillars of Hercules to accurate investigations Sidestone Press Leiden 2010 ISBN 9789088900341 S 213 214 Onlineversion Albert Egges van Giffen De Hunebedden in Nederland 3 Bande Oosthoek Utrecht 1925 Evert van Ginkel De Hunebedden Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten Drents Museum Assen 1980 ISBN 978 9070884185 Evert van Ginkel Sake Jager Wijnand van der Sanden Hunebedden Monumenten van een steentijdcultuur Uniepers Abcoude 1999 ISBN 978 9068252026 S 178 G de Leeuw Onze hunebedden Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur Flint Nhoes Borger 1984 William Collings Lukis Report on the hunebedden of Drenthe Netherlands In Proceedings of the Society of Antiquaries of London 2nd series Band 8 1878 S 47 55 Online Wijnand van der Sanden Een hunebed in een park Een bijdrage tot de biografie van het grote hunebed van Borger In Waardeel Band 31 1 2011 S 1 5 Online Wijnand van der Sanden Hans Dekker Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen WBooks Zwolle 2012 ISBN 978 9040007040 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden Masterarbeit Groningen 2015 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Borger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal D27 Borger hunebedden nl Hunebed D27 te Borger hunebeddeninfo nl D27 Borger JohnKuipers ca D27 Borger cruptorix nl D27Einzelnachweise Bearbeiten Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 54 56 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 59 60 Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Drenthsche oudheden Kemink Utrecht 1848 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 130 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 160 162 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 163 165 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 149 150 153 157 158 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 173 174 Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed 421090 te Borger Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 22 De Hunebedden in Nederland A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy In sketchfab com Abgerufen am 25 Marz 2021 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 12 49 50 Anna L Brindley The typochronology of TRB West Group pottery In Palaeohistoria Band 28 1986 S 93 132 Online Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga Zwischen Elbe und Ems Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 13 Habelt Bonn 2017 ISBN 978 3 7749 4118 2 S 93 Online Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 17 VGrosssteingraber in den NiederlandenDrenthe Steenbergen D1 Westervelde D2 Midlaren D3 D4 Zeijen D5 Tynaarlo D6 D6a1 Schipborg D7 Anloo Noord D8 D8a1 D8b1 Annen D9 Gasteren D10 Anloo Zuid D11 Eext Es D12 Eext D13 D13b1 D13c1 Eexterhalte D14 Loon D15 Balloo D16 Rolde D17 D18 Drouwen D19 D20 Bronneger D21 D25 Drouwenerveld D26 Borger D27 Buinen D28 D29 Exloo Noord D30 Exloo Zuid D31 Odoorn D32 Odoorn Westeres D32a 1 Odoorn Noorderveld 1 D32c 1 Odoorn Noorderveld 2 D32d 1 Valthe Valtherveld D33 1 Valthe West D34 Valthe Zuidwest D35 Valthe Valtherspaan D35a 1 Valthe Oost D36 D37 Weerdinge D37a 1 Emmerveld D38 D39 D39a1 D40 Emmen Noord D41 Westenesch Noord D42 Emmen Schimmeres D43 Emmer es D43a 1 Westenesch D44 Zaalhof D44a 1 Emmerdennen D45 Angelslo Noord D46 Angelslo Zuid D47 Schoonoord De Papeloze Kerk D49 Noord Sleen D50 D51 Diever D52 Wapse D52a 1 Havelte 1 D53 Havelte 2 D54 Spier D54a 1 Hooghalen D54b D54c 1Groningen Noordlaren G1 Glimmen G2 G3 1 Onnen G4 1 Heveskesklooster G5 2Overijssel Steenwijkerwold O1 1 Mander O2 1Utrecht Lage Vuursche U1 31zerstort 2umgesetzt 3Einordnung als Grosssteingrab fraglich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Borger amp oldid 217070548