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Das Grosssteingrab Drouwenerveld ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Drouwen einem Ortsteil von Borger Odoorn in der niederlandischen Provinz Drenthe Das Grab wurde zwischen 1968 und 1970 archaologisch untersucht Es tragt die van Giffen Nummer D26 Grosssteingrab Drouwenerveld Hunebed D26Das Grosssteingrab D26 bei Drouwen Das Grosssteingrab D26 bei DrouwenGrosssteingrab Drouwenerveld Niederlande Koordinaten 52 56 35 5 N 6 46 28 4 O 52 943192 6 774546 Koordinaten 52 56 35 5 N 6 46 28 4 OOrt Borger Odoorn OT Drouwen Drenthe NiederlandeEntstehung 3300 bis 3075 v Chr van Giffen Nr D26 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 2 1 18 und 19 Jahrhundert 2 2 20 und 21 Jahrhundert 3 Beschreibung 4 Funde 4 1 Bestattungen 4 2 Beigaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Grab befindet sich sudostlich von Drouwen an der Grenze zwischen einem Feld und einem Waldstuck In der naheren Umgebung gibt es zahlreiche weitere Grosssteingraber 1 2 km nordostlich befinden sich die beiden Grosssteingraber bei Drouwen D19 und D20 1 7 km ostlich die funf Grosssteingraber bei Bronneger D21 D25 2 1 km sudostlich das Grosssteingrab Borger D27 und 3 1 km sudostlich die beiden Grosssteingraber bei Buinen D28 und D29 Forschungsgeschichte Bearbeiten18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Die Existenz von Grosssteingrabern bei Drouwen wurde erstmals 1711 von Ludolf Smids erwahnt Eine weitere Erwahnung des Grabes erfolgte 1812 durch Nicolaus Westendorp Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Kurator der Sammlung niederlandischer Altertumer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besuchte 1847 einen Grossteil der noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande darunter auch das Grab von Drouwenerveld und publizierte im folgenden Jahr das erste Uberblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Planen der Graber 1 2 Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und liess dort erstmals alle Grosssteingraber systematisch fotografieren Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an 3 Conrad Leemans Direktor des Rijksmuseums unternahm 1877 unabhangig von Pleyte eine Reise nach Drenthe Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war fertigte fur Leemans Plane der Grosssteingraber an Leemans Bericht blieb allerdings unpubliziert 4 1878 erfolgte eine Untersuchung durch William Collings Lukis und Henry Dryden die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss und Schnittzeichnungen von 40 Grosssteingrabern anfertigten 5 Die dabei gemachten Funde befinden sich heute im British Museum 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchaologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande durch genaue Plane Fotografien und ausfuhrliche Baubeschreibungen Seine Aufzeichnungen zum Grab von Drouwenerveld sind allerdings verloren gegangen 6 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage fur seinen Atlas der niederlandischen Grosssteingraber 1964 und 1965 wurden die Reste der steinernen Umfassung freigelegt Zwischen 1968 und 1970 wurde die Grabkammer unter Leitung von Albert Egges van Giffen Jan Albert Bakker und Willem Glasbergen archaologisch untersucht und anschliessend restauriert Das Grab in Drouwenerveld ist das bislang letzte Grosssteingrab in den Niederlanden das vollstandig ausgegraben wurde Seit 1993 ist die Anlage ein Nationaldenkmal Rijksmonument 7 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Grosssteingrabern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversitat Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D Atlas erfasst 8 Beschreibung Bearbeiten nbsp Schnittzeichnungen und Grundriss des Grosssteingrabs Drouwenerveld D26 angefertigt von Henry Dryden 1878 Bei der Anlage handelt es sich um ein nordost sudwestlich orientiertes Ganggrab Von der ovalen Umfassung sind noch etwa die Halfte der Steine erhalten von weiteren konnten die Standlocher festgestellt werden Die Grabkammer hat eine Lange von 12 m und eine Breite von etwa 3 8 m Sie besteht aus sechs Wandsteinpaaren an den Langseiten und je einem Abschlussstein an den Schmalseiten Von den ursprunglich sechs Decksteinen sind funf erhalten der zweite von Nordosten fehlt An der Mitte der sudlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer Diesem ist ein Gang aus zwei Wandsteinpaaren vorgelagert Funde BearbeitenBestattungen Bearbeiten Aus dem Grab stammen Reste von Leichenbrand Die geborgene Menge betrug nur 332 g Die Knochen liessen sich funf Individuen zuordnen Das erste war ein Kind unbestimmten Geschlechts das im Alter zwischen 0 und 6 Jahren verstorben war Das zweite war eine jugendliche Person unbestimmten Geschlechts die im Alter zwischen 12 und 15 Jahren verstorben war Das dritte Individuum war vermutlich ein Mann der im Alter zwischen 18 und 40 Jahren verstorben war Das vierte war vermutlich eine Frau die im Erwachsenenalter verstorben war Das funfte Individuum war eine erwachsene Person unbestimmten Geschlechts die vor ihrem 60 Lebensjahr verstorben war 9 Beigaben Bearbeiten Bei der Untersuchung des Grabes zwischen 1968 und 1970 wurden die Scherben von 157 Gefassen der Trichterbecherkultur gefunden Die Keramik datiert von der spaten Stufe 2 oder fruhen Stufe 3 bis zur fruhen Stufe 5 des von Anna Brindley aufgestellten typologischen Systems der Trichterbecher Westgruppe 10 Dies entspricht etwa dem Zeitraum 3300 3075 v Chr 11 Weitere Keramikfunde stammen aus dem Spatneolithikum und aus der Eisenzeit Im Grab wurden auch geringe Reste von verbrannten Tierknochen gefunden Die geborgene Menge betrug 17 g Ein Teil der Knochen stammte vom Schwein und von einem Caniden Ob es sich um Reste von Werkzeugen oder von Speiseopfern handelte liess sich nicht mehr feststellen 12 Literatur BearbeitenTheo ten Anscher Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden R A A P Rapport Band 16 Stichting R A A P Amsterdam 1988 Online Jan Albert Bakker The Dutch Hunebedden Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture International Monographs in Prehistory Archaeological Series Band 2 International Monographs in Prehistory Ann Arbor 1992 ISBN 1 87962 102 9 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 From Giant s Beds and Pillars of Hercules to accurate investigations Sidestone Press Leiden 2010 ISBN 9789088900341 S 213 Onlineversion Albert Egges van Giffen De Hunebedden in Nederland 3 Bande Oosthoek Utrecht 1925 Evert van Ginkel De Hunebedden Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten Drents Museum Assen 1980 ISBN 978 9070884185 Evert van Ginkel Sake Jager Wijnand van der Sanden Hunebedden Monumenten van een steentijdcultuur Uniepers Abcoude 1999 ISBN 978 9068252026 S 178 Rainer Kossian Nichtmegalithische Grabanlagen der Trichterbecherkultur in Deutschland und in den Niederlanden Veroffentlichungen des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Band 58 2 Bande Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Saale 2005 ISBN 3 910010 84 9 S 462 G de Leeuw Onze hunebedden Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur Flint Nhoes Borger 1984 William Collings Lukis Report on the hunebedden of Drenthe Netherlands In Proceedings of the Society of Antiquaries of London 2nd series Band 8 1878 S 47 55 Online Wijnand van der Sanden Hans Dekker Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen WBooks Zwolle 2012 ISBN 978 9040007040 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden Masterarbeit Groningen 2015 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Drouwenerveld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal D26 Drouwen hunebedden nl Hunebed D26 op het Drouwenerveld bij Drouwen hunebeddeninfo nl D26 Drouwenerveld JohnKuipers ca D26 Drouwenerveld cruptorix nl D26 hunebednieuwscafe nl D26 the last hunebed excavated in the NetherlandsEinzelnachweise Bearbeiten Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Drenthsche oudheden Kemink Utrecht 1848 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 130 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 160 162 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 163 165 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 149 150 153 157 158 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 173 174 Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed 467484 te Drouwen De Hunebedden in Nederland A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy In sketchfab com Abgerufen am 25 Marz 2021 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 12 49 Anna L Brindley The typochronology of TRB West Group pottery In Palaeohistoria Band 28 1986 S 93 132 Online Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga Zwischen Elbe und Ems Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 13 Habelt Bonn 2017 ISBN 978 3 7749 4118 2 S 93 Online Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 17 VGrosssteingraber in den NiederlandenDrenthe Steenbergen D1 Westervelde D2 Midlaren D3 D4 Zeijen D5 Tynaarlo D6 D6a1 Schipborg D7 Anloo Noord D8 D8a1 D8b1 Annen D9 Gasteren D10 Anloo Zuid D11 Eext Es D12 Eext D13 D13b1 D13c1 Eexterhalte D14 Loon D15 Balloo D16 Rolde D17 D18 Drouwen D19 D20 Bronneger D21 D25 Drouwenerveld D26 Borger D27 Buinen D28 D29 Exloo Noord D30 Exloo Zuid D31 Odoorn D32 Odoorn Westeres D32a 1 Odoorn Noorderveld 1 D32c 1 Odoorn Noorderveld 2 D32d 1 Valthe Valtherveld D33 1 Valthe West D34 Valthe Zuidwest D35 Valthe Valtherspaan D35a 1 Valthe Oost D36 D37 Weerdinge D37a 1 Emmerveld D38 D39 D39a1 D40 Emmen Noord D41 Westenesch Noord D42 Emmen Schimmeres D43 Emmer es D43a 1 Westenesch D44 Zaalhof D44a 1 Emmerdennen D45 Angelslo Noord D46 Angelslo Zuid D47 Schoonoord De Papeloze Kerk D49 Noord Sleen D50 D51 Diever D52 Wapse D52a 1 Havelte 1 D53 Havelte 2 D54 Spier D54a 1 Hooghalen D54b D54c 1Groningen Noordlaren G1 Glimmen G2 G3 1 Onnen G4 1 Heveskesklooster G5 2Overijssel Steenwijkerwold O1 1 Mander O2 1Utrecht Lage Vuursche U1 31zerstort 2umgesetzt 3Einordnung als Grosssteingrab fraglich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Drouwenerveld amp oldid 213223674