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Die Grosssteingraber bei Tynaarlo waren ursprunglich wahrscheinlich zwei megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur in Tynaarlo einem Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde in der niederlandischen Provinz Drenthe Von diesen existiert heute nur noch eines Das zweite Grab wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt zerstort Seine Uberreste wurden 1928 archaologisch untersucht Die Graber tragen die Van Giffen Nummern D6 und D6a Grosssteingraber bei Tynaarlo Hunebed D6 Hunebed D6aDas Grosssteingrab D6 in Tynaarlo Das Grosssteingrab D6 in TynaarloGrosssteingraber bei Tynaarlo Niederlande Koordinaten 53 4 29 2 N 6 37 46 5 O 53 074772 6 629579 Koordinaten 53 4 29 2 N 6 37 46 5 OOrt Tynaarlo OT Tynaarlo Drenthe NiederlandeEntstehung 3470 bis 2760 v Chr 1 van Giffen Nr D6 D6a Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 2 1 16 19 Jahrhundert 2 2 20 und 21 Jahrhundert 3 Beschreibung 3 1 Grab D6 3 2 Grab D6a 4 Funde 4 1 Grab D6 4 2 Grab D6a 4 2 1 Bestattungen 4 2 2 Beigaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenGrab D6 befindet sich am ostlichen Ortsrand von Tynaarlo direkt nordlich der Hunebedstraat D6a lag ostlich davon Forschungsgeschichte Bearbeiten16 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Hunebed bij TynaarloGrab D6 wurde moglicherweise auf einer Karte von 1570 unter dem Namen Duvels Kutte erstmals erwahnt Die erste sichere Erwahnung erfolgte 1711 durch Ludolf Smids Aufgrund des guten Erhaltungszustands war es im 18 und 19 Jahrhundert ein beliebtes Motiv fur Maler Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Kurator der Sammlung niederlandischer Altertumer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besuchte 1847 einen Grossteil der noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande darunter auch das Grab D6 und publizierte im folgenden Jahr das erste Uberblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Planen der Graber 2 3 Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und liess dort erstmals alle Grosssteingraber systematisch fotografieren Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an 4 Conrad Leemans Direktor des Rijksmuseums unternahm 1877 unabhangig von Pleyte eine Reise nach Drenthe Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war fertigte fur Leemans Plane der Grosssteingraber an Leemans Bericht blieb allerdings unpubliziert 5 1878 erfolgte eine Dokumentation durch William Collings Lukis und Henry Dryden die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss und Schnittzeichnungen von 40 Grosssteingrabern anfertigten 6 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchaologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande durch genaue Plane Fotografien und ausfuhrliche Baubeschreibungen Seine Aufzeichnungen zum Grab D6 sind allerdings verloren gegangen 7 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen Grab D6 fur seinen Atlas der niederlandischen Grosssteingraber 1928 untersuchte er westlich davon zwei Fundstellen die er fur die Uberreste von zwei weiteren Grosssteingrabern hielt und mit D6e und D6f nummerierte Nach Jan N Lanting handelte es sich bei D6f allerdings nicht um ein Grab sondern nur um Schutt aus der benachbarten Anlage die er von D6e in D6a umnummerierte Seit 1993 ist die Anlage D6 ein Nationaldenkmal Rijksmonument 8 2017 wurde Grab D6 zusammen mit den anderen noch erhaltenen Grosssteingrabern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversitat Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D Atlas erfasst 9 Beschreibung BearbeitenGrab D6 Bearbeiten D6 ist eines der am besten erhaltenen Grosssteingraber in den Niederlanden Es handelt sich um ein sudost nordwestlich orientiertes Ganggrab Die Grabkammer hat eine Lange von 5 5 m und eine Breite von 3 1 m Sie besitzt drei Wandsteinpaare an den Langseiten je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und drei Decksteine Zwischen dem von Sudosten aus gesehen ersten und zweiten Wandstein der sudwestlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer Vorgelagerte Gangsteine konnten nicht festgestellt werden Eine steinerne Umfassung ist nicht vorhanden Grab D6a Bearbeiten Bei D6a handelte es sich wahrscheinlich um ein ostsudost westnordwestlich orientiertes Ganggrab Die Grabkammer hatte eine Lange von 4 8 m und eine Breite von 2 m Sie besass vier Wandsteinpaare an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten Zwischen den Standlochern der Wandsteine konnte van Giffen auch sechs Pfostenlocher und zwischen ihnen verlaufende Bodenverfarbungen feststellen Vermutlich handelte es sich um eine Pfostenkonstruktion die mit der Konstruktion des Grabes in Zusammenhang stand Funde BearbeitenGrab D6 Bearbeiten Grab D6 wurde nie systematisch ergraben Lukis und Dryden sammelten lediglich einige wenige Scherben aus der Kammer auf Grab D6a Bearbeiten Bestattungen Bearbeiten Aus dem Grab stammen geringe Reste von Leichenbrand Die geborgene Menge betrug nur 19 4 g Die Knochen gehorten zu zwei Individuen deren Sterbealter und Geschlecht sich nicht mehr bestimmen liessen 10 Beigaben Bearbeiten Bei der Untersuchung von D6a traten viele Funde zutage vor allem Keramik aber auch Feuerstein Beile Pfeilspitzen und Bernstein Perlen der Trichterbecherkultur sowie Scherben eines endneolithischen Glockenbechers Im Grab wurden auch geringe Reste von verbrannten Tierknochen gefunden Die geborgene Menge betrug 1 5 g Ob es sich um Reste von Werkzeugen oder von Speiseopfern handelte liess sich nicht mehr feststellen 11 Literatur BearbeitenTheo ten Anscher Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden R A A P Rapport Band 16 Stichting R A A P Amsterdam 1988 Online Jan Albert Bakker A list of the extant and formerly present hunebedden in the Netherlands In Palaeohistoria Band 30 1988 S 63 72 Online Jan Albert Bakker The Dutch Hunebedden Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture International Monographs in Prehistory Archaeological Series Band 2 International Monographs in Prehistory Ann Arbor 1992 ISBN 1 87962 102 9 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 From Giant s Beds and Pillars of Hercules to accurate investigations Sidestone Press Leiden 2010 ISBN 9789088900341 S 206 207 Onlineversion Anna L Brindley Meer aardewerk uit D6a Tinaarlo Dr In Paleo aktueel Band 11 2000 S 19 22 Online Anna L Brindley Jan N Lanting A D Neves Espinha Hunebed D6a near Tinaarlo In Palaeohistoria Band 43 44 2001 2002 2002 S 43 85 Online Anna L Brindley A D Neves Espinha Vroeg TRB aardewerk uit hunebed D6a bij Tinaarlo Dr In Paleo aktueel Band 10 1999 S 21 24 Online Evert van Ginkel De Hunebedden Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten Drents Museum Assen 1980 ISBN 978 9070884185 Evert van Ginkel Sake Jager Wijnand van der Sanden Hunebedden Monumenten van een steentijdcultuur Uniepers Abcoude 1999 ISBN 978 9068252026 S 167 194 Albert Egges van Giffen De Hunebedden in Nederland 3 Bande Oosthoek Utrecht 1925 Albert Egges van Giffen De twee vernielde hunebedden DVIe en DVIf bij Tinaarloo Gem Vries In Nieuwe Drentsche Volksalmanak Band 62 1944 S 93 112 Annelou van Gijn Joris Geuverink Jeanet Wiersma Wouter Verschoof Hunebed D6 in Tynaarlo Dr meer dan een berg grijze stenen In Paleo aktueel Band 22 2011 S 38 44 Online Rainer Kossian Nichtmegalithische Grabanlagen der Trichterbecherkultur in Deutschland und in den Niederlanden Veroffentlichungen des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Band 58 2 Bande Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Saale 2005 ISBN 3 910010 84 9 S 475 Jan N Lanting De NO Nederlandse NW Duitse Klokbekergroep culturele achtergrond typologie van het aardewerk datering verspreiding en grafritueel In Palaeohistoria Band 49 50 2007 2008 2008 S 276 277 Online G de Leeuw Onze hunebedden Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur Flint Nhoes Borger 1984 William Collings Lukis Report on the hunebedden of Drenthe Netherlands In Proceedings of the Society of Antiquaries of London 2nd series Band 8 1878 S 47 55 Online Wijnand van der Sanden Hans Dekker Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen WBooks Zwolle 2012 ISBN 978 9040007040 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden Masterarbeit Groningen 2015 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Tynaarlo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal D6 Tynaarlo hunebedden nl Hunebed D6 te Tynaarlo hunebeddeninfo nl D6 Tynaarlo Overzicht verdwenen hunebedden in Drenthe en Groningen JohnKuipers ca D6 Tynaarlo cruptorix nl D6Einzelnachweise Bearbeiten Anna L Brindley The typochronology of TRB West Group pottery In Palaeohistoria Band 28 1986 S 93 132 Online Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga Zwischen Elbe und Ems Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 13 Habelt Bonn 2017 ISBN 978 3 7749 4118 2 S 93 Online Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Drenthsche oudheden Kemink Utrecht 1848 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 130 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 160 162 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 163 165 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 149 150 153 157 158 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 173 174 Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed 467470 te Tynaarlo De Hunebedden in Nederland A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy In sketchfab com Abgerufen am 25 Marz 2021 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 12 49 Nynke de Vries Excavating the Elite Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden 2015 S 17 VGrosssteingraber in den NiederlandenDrenthe Steenbergen D1 Westervelde D2 Midlaren D3 D4 Zeijen D5 Tynaarlo D6 D6a1 Schipborg D7 Anloo Noord D8 D8a1 D8b1 Annen D9 Gasteren D10 Anloo Zuid D11 Eext Es D12 Eext D13 D13b1 D13c1 Eexterhalte D14 Loon D15 Balloo D16 Rolde D17 D18 Drouwen D19 D20 Bronneger D21 D25 Drouwenerveld D26 Borger D27 Buinen D28 D29 Exloo Noord D30 Exloo Zuid D31 Odoorn D32 Odoorn Westeres D32a 1 Odoorn Noorderveld 1 D32c 1 Odoorn Noorderveld 2 D32d 1 Valthe Valtherveld D33 1 Valthe West D34 Valthe Zuidwest D35 Valthe Valtherspaan D35a 1 Valthe Oost D36 D37 Weerdinge D37a 1 Emmerveld D38 D39 D39a1 D40 Emmen Noord D41 Westenesch Noord D42 Emmen Schimmeres D43 Emmer es D43a 1 Westenesch D44 Zaalhof D44a 1 Emmerdennen D45 Angelslo Noord D46 Angelslo Zuid D47 Schoonoord De Papeloze Kerk D49 Noord Sleen D50 D51 Diever D52 Wapse D52a 1 Havelte 1 D53 Havelte 2 D54 Spier D54a 1 Hooghalen D54b D54c 1Groningen Noordlaren G1 Glimmen G2 G3 1 Onnen G4 1 Heveskesklooster G5 2Overijssel Steenwijkerwold O1 1 Mander O2 1Utrecht Lage Vuursche U1 31zerstort 2umgesetzt 3Einordnung als Grosssteingrab fraglich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Tynaarlo amp oldid 220026593