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Albert Egges van Giffen 14 Marz 1884 in Zuidhorn Noordhorn 31 Mai 1973 in Zwolle war ein niederlandischer Archaologe Botaniker und Zoologe Albert Egges van Giffen ca 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Konflikt mit Jan Hendrik Holwerda 1 2 Von Leiden zuruck nach Groningen 1 3 Vater der Hunengraber und die Arbeitsbeschaffungsmassnahme von Ezinge 1 4 Besatzungszeit und Nachkriegsaktivitaten 1 5 Privatleben Tod und Nachwirkung 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAlbert Egges van Giffen wurde am 14 Marz 1884 in Noordhorn einem Dorf der Gemeinde Zuidhorn in der niederlandischen Provinz Groningen als Sohn des Predigers Jan van Giffen und der Hendrika Postgeboren geboren Er besuchte die Gymnasien in Sneek und Zutphen und begann nach dem Abitur im Jahr 1904 an der Reichsuniversitat Groningen Botanik und Zoologie zu studieren 1910 promovierte er cum laude mit einer Arbeit uber die Fauna der Wurten 1 zu der ihn eine vorherige Assistenztatigkeit beim Centraal Bureau voor de kennis van de provincie Groningen en omgelegen streken Zentrales Buro fur die Kenntnis der Provinz Groningen und Umgebung in den Jahren 1908 bis 1910 angeregt hatte Nach einer weiteren Assistenzzeit im zoologischen Labor in Groningen 1911 1912 wurde er 1912 Kurator des Rijksmuseum van Oudheden in Leiden eine Funktion die er bis 1917 ausubte 2 Konflikt mit Jan Hendrik Holwerda Bearbeiten Unmittelbar nach Beginn dieser Tatigkeit arbeitete er auf den Ausgrabungskampagnen mit die Jan Hendrik Holwerda zwischen 1908 und 1915 in Leidschendam Voorburg durchfuhrte 3 dem romischen Forum Hadriani Uber Holwerda erlernte er die deutsche Ausgrabungsmethodik bei der auch Bodenspuren Bodenverfarbungen beobachtet und dokumentiert wurden Diese Methode ermoglichte es auch die Konstruktion bereits vollstandig verfallener Holzgebaude nachzuvollziehen Schon bald entwickelten sich zwischen den beiden Forschern fachliche Gegensatze Moglicherweise war der Praktiker Van Giffen seinem Lehrer Holwerda der mehr Theoretiker war auf diesem Felde bald gleichrangig Zudem galt er als ehrgeizig und konzentrierte sich vielleicht zu sehr auf seine eigene Karriere in der niederlandischen Archaologie Der Konflikt zwischen den beiden Forschern gewann jedenfalls derart an Scharfe dass selbst eine Intervention des damaligen niederlandischen Ministerprasidenten Pieter Cort van der Linden den Streit nicht zu schlichten vermochte so dass die zu den bedeutendsten niederlandischen Archaologen ihrer Zeit gehorenden Wissenschaftler fortan nicht mehr miteinander kommunizierten 2 4 Von Leiden zuruck nach Groningen Bearbeiten 1917 verliess Van Giffen die Leidener Universitat und Holwerda und kehrte als Kurator des zoologischen Labors nach Groningen zuruck Seine weiteren Aktivitaten dort fuhrten 1920 zur Grundung des BAI Biologisch Archaeologisch Instituut van de Rijksuniversiteit Groningen Biologisch Archaologisches Institut der Reichsuniversitat Groningen dessen Leitung er 1928 ubernahm 2 Vater der Hunengraber und die Arbeitsbeschaffungsmassnahme von Ezinge Bearbeiten nbsp Ausgrabung eines Grabhugels mittels Quadrantenmethode in fortgeschrittenem Stadium um 1927 1919 wurde Van Giffen von der Regierung beauftragt einen Bericht uber die Lage der niederlandischen Dolmen zu verfassen In mehrjahriger Arbeit wurden alle Grabhugel vermessen sowie photographisch und textlich dokumentiert Das Resultat dieses Grossprojektes war Van Giffens wohl bekannteste bis 1927 vollstandig erschienene dreibandige Publikation De Hunebedden in Nederland 5 Dieses Unternehmen sowie der Umstand dass die Dolmen auch weiterhin einer von Van Giffens Arbeitsschwerpunkten blieben trugen ihm den durchaus anerkennenden Spitznamen Vader van de hunebedden Vater der Hunengraber ein 1930 rundete eine weitere Publikation mit dem Titel Die Bauart der Einzelgraber 6 das Standardwerk ab Van Giffen wendete bei Hugelgrabern als erster eine Form der von Mortimer Wheeler auch bei grossflachigen Untersuchungen zum Standard entwickelten Quadrantenmethode nach Wheeler und der britischen Archaologin Kathleen Kenyon auch Wheeler Kenyon Methode genannt mit versetzten Querstegen an 7 Dadurch konnten die Plana und die Profile in ihrer gegenseitigen raumlichen Beziehung untersucht werden Auch hierin unterschied sich seine Methodik von der Holwerdas der es bevorzugte Grabhugel mittels schmaler meist T formig verlaufender Graben zu schneiden Die Folgen der Weltwirtschaftskrise von 1929 und die daraus resultierenden Arbeitsbeschaffungsmassnahmen ermoglichten es Van Giffen weitere grossere Projekte in Angriff zu nehmen Ein ihm bereits seit langerer Zeit auffallig gewordener Fundplatz bei dem Dorf Ezinge in der Gemeinde Winsum wurde in den Jahren 1931 bis 1934 zu einem grosseren archaologischen Arbeitsbeschaffungsprojekt bei dem eine zweitausendjahrige Siedlungskontinuitat zwischen 500 v Chr und 1500 n Chr nachgewiesen werden konnte 8 9 Besatzungszeit und Nachkriegsaktivitaten Bearbeiten 1932 wurde Van Giffen Mitglied der Koniglichen Akademie der Wissenschaften in Amsterdam 1939 wurde er ausserordentlicher Professor fur Urgeschichte und Germanische Archaologie an der Groninger Universitat 1943 ordentlicher Professor Er wird zwar als unpolitischer Mensch und dem Theoretisieren fremd gegenuber stehend beschrieben nutzte aber die Moglichkeiten die ihm die deutsche Besatzungsmacht bot um beispielsweise in Praetorium Agrippinae Valkenburg ZH Havelte 10 und Zeijen 11 einem Dorf der Gemeinde Tynaarlo in der Provinz Drenthe Notgrabungen durchzufuhren Bereits 1941 war er durch Beschluss des Stadtrats zum ausserordentlichen Professor der Universiteit van Amsterdam ernannt worden 1943 jedoch wieder von diesem Amt zuruckgetreten Unter veranderten politischen Bedingungen nach der Befreiung wurde er jedoch 1946 erneut in Amsterdam zum ausserordentlichen Professor gewahlt Nach 1945 forderte er die Palynologie in archaologischen Kontexten Im Jahr 1947 wurde er der erste Leiter des Rijksdienst fur Oudheidkundig Bodemonderzoek Reichsdienst fur altertumswissenschaftliche Bodenuntersuchungen der Vorgangerorganisation des heutigen Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed Reichsdienst fur das kulturelle Erbe mit Sitz in Amersfoort Schliesslich gelang es ihm 1951 ein Institut fur Vor und Fruhgeschichte an der Universitat Amsterdam zu grunden In den 1950er Jahren gehorte er zu den ersten niederlandischen Archaologen die sich der Stadtkernarchaologie konkret in Amsterdam und Groningen widmeten Insgesamt aber waren in den Jahren zwischen dem Kriegsende 1945 und seiner Pensionierung im Jahr 1954 in den Niederlanden mehr Archaologen aktiv geworden die zum Teil noch von ihm oder seinen zeitgenossischen Kollegen ausgebildet worden waren Entsprechende wissenschaftliche Dispute waren an der Tagesordnung Van Giffen zeigte ein letztes Mal dass eine Personlichkeit wie er seine Bedeutung in der niederlandischen Archaologie nur schwer mit anderen zu teilen oder sie gar anderen zu uberlassen bereit war So gelang es ihm zu bewirken dass er nach seiner Pensionierung zum Rijksadviseur voor de bescherming en de instandhouding van de hunebedden en de gerestaureerde archeologische monumenten Regierungsberater fur den Schutz und die Erhaltung der Dolmen und der restaurierten archaologischen Denkmaler ernannt wurde 2 Privatleben Tod und Nachwirkung Bearbeiten Am 15 Dezember 1911 heiratete Van Giffen Klaziena Geertruida Homan mit der er zwei Tochter und zwei Sohne hatte bevor die Ehe am 12 Juli 1938 geschieden wurde Eine zweite am 30 November 1938 mit Guda Erica Gerharda Duijvis geschlossene Ehe blieb kinderlos 2 Van Giffen starb am 31 Marz 1973 in Zwolle Seine Sammlungen vermachte er der Rijksuniversiteit Groningen Das Institut fur Vor und Fruhgeschichte der Universitat Amsterdam wurde nach ihm Albert Egges van Giffen Instituut voor Prae en Protohistorie Universiteit van Amsterdam benannt 12 Schriften Auswahl BearbeitenHet dalingsvraagstuk der Alluviale Noordzeekusten in verband met bestudeering der terpen Noordhoff Groningen 1910 Fauna der Wurten Brill Leiden 1913 De hunebedden in Nederland Band 1 Oosthoek 1925 De hunebedden in Nederland Band 2 Oosthoek 1926 De hunebedden in Nederland Band 3 Oosthoek 1927 Die Bauart der Einzelgraber Beitrag zur Kenntnis der alteren individuellen Grabhugelstrukturen in den Niederlanden Mannus Bibliothek Band 44 Kabitzsch Leipzig 1930 Der Warf in Ezinge Provinz Groningen Holland und seine westgermanischen Hauser In Germania Anzeiger der Romisch Germanischen Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts 20 1936 S 40 47 Oudheidkundige aanteekeningen over Drentsche vondsten IV Van Gorum Aan den Brink 1937 Tumuli Opgravingen in Gelderland 1935 36 Gouda Quint Arnheim 1937 Continental Bell or Disc Barrows in Holland with special reference to Tumulus I at Rielsch Hoefke Proceedings of the Prehistoric Society Bd 4 Nr 2 Cambridge University Press Cambridge 1938 Opgravingen in Drente tot 1941 Boom amp Zoon 1943 mit Johannes Gerritsen und Willem Glasbergen De romeinsche castella in den dorpsheuvel te Valkenburg aan den Rijn ZH Praetorium Agrippinae Vol 1 Wolters Groningen 1945 Het Noordse Veld bij Zeijen Gemeente Vries Opgravingen in 1944 In Nieuwe Drentsche Volksalmanak 67 1949 S 93 148 Prahistorische Hausformen auf Sandboden in den Niederlanden In Germania Anzeiger der Romisch Germanischen Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts 36 1958 S 35 71 mit Willem Glasbergen De vroegste faze van de TRB cultuur in Nederland In Helinium 4 1964 S 40 48 Literatur BearbeitenJan Albert Bakker The TRB Westgroup Studies in the Chronology and Geography of the Makers of Hunebeds and Tiefstich Pottery Amsterdam 1979 2009 Sidestone Press Leiden 2009 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 From Giant s Beds and Pillars of Hercules to accurate investigations Sidestone Press Leiden 2010 J A Brongers Giffen Albert Egges van 1884 1973 In Biografisch Woordenboek van Nederland Band 3 Den Haag 1989 Digitalisat Albert Genrich Die Arbeitsgemeinschaft fur Sachsenforschung Entstehung Entwicklung und Aufgaben In Fornvannen Journal of Swedish Antiquarian Research 81 1986 S 40 46 Digitalisat Hermann Schwabedissen Albert Eggers van Giffen Zwolle Niederlande 14 Marz 1884 31 Mai 1973 In Archaologische Informationen 4 1978 S 206f Digitalisat Pieter van der Velde A short history of Dutch archaeology Universitat Leiden Leiden 1994 Digitalisat Leo B M Verhart Een monument voor de archeologie een monument voor zichzelf Het hunebeddenboek van A E van Giffen In Nieuwe Drentse Volksalmanach 2016 S 187 220 Digitalisat H I Waterbolk Albert Egges van Giffen Noordhorn 14 maart 1884 Zwolle 31 mei 1973 In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde te Leiden 1976 1977 S 122 153 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert van Giffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Albert van Giffen 1884 1973 Archaeologist auf der Webprasenz der Reichsuniversitat Groningen abgerufen am 19 Oktober 2018 NachlassEinzelnachweise Bearbeiten Fauna der Wurten Brill Leiden 1913 a b c d e J A Brongers Giffen Albert Egges van 1884 1973 In Biografisch Woordenboek van Nederland Band 3 Den Haag 1989 Digitalisat Jan Hendrik Holwerda Arentsburg Een romeinsch militair Vlootstation bij Voorburg Brill Leiden 1923 Evert van Ginkel und Wouter Vos Grens van het Romeinse Rijk De Limes in Zuid Holland Matrijs Utrecht 2018 ISBN 978 90 5345 531 9 S 74 79 Albert van Giffen De hunebedden in Nederland 3 Bande Oosthoek 1925 bis 1927 Albert van Giffen Die Bauart der Einzelgraber Beitrag zur Kenntnis der alteren individuellen Grabhugelstrukturen in den Niederlanden Vol 44 Kabitzsch 1930 Albert van Giffen Het Noordse Veld bij Zeijen Gemeente Vries Opgravingen in 1944 In Nieuwe Drentsche Volksalmanak 67 1949 S 93 148 Kirsten van der Ploeg und Piet Kooi Ezinge IJkpunt in de archeologie Forsten Groningen 2014 Annet Nieuwhof De geschiedenis van Ezinge in scherven Handgevormd aardewerk van 500 v C tot 1500 n C In Dies En dan in hun geheel De vondsten uit de opgravingen in de wierde Ezinge Vereniging voor Terpenonderzoek Groningen 2014 S 30 128 Albert van Giffen De Havelterberg en omgeving bij Havelte gem Havelte Opgravingen in 1943 1944 Albert van Giffen De nederzettingsoverblijfselen in het Bolleveen en de versterking de zgn legerplaats aan het Witteveen op het Noordse Veld beide bij Zeijen Gem Vries In Nieuwe Drentse Volksalmanak 68 1950 S 89 123 Willy Groenman Van Waateringe und Carol van Driel Murray Are We Too Loud IPP publicatie 246 Council for British Archaeology 1979 Normdaten Person GND 116621001 lobid OGND AKS LCCN n80156420 VIAF 49981581 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giffen Albert vanALTERNATIVNAMEN Giffen Albert Egges van vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG niederlandischer Archaologe Botaniker und ZoologeGEBURTSDATUM 14 Marz 1884GEBURTSORT NoordhornSTERBEDATUM 31 Mai 1973STERBEORT Zwolle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert van Giffen amp oldid 226836142