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Jan Hendrik Holwerda 3 Dezember 1873 in Schiedam 3 Marz 1951 in Nijmegen war ein niederlandischer Archaologe Altphilologe und Museumsdirektor dessen Schwerpunkte in der Provinzialromischen Archaologie und der Mittelalterarchaologie lagen Holwerda Bildmitte in Amsterdam 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Werden und Wirken 2 1 Konflikt mit Albert van Giffen 2 2 Ausgrabungshohepunkte Hunenborg Ulpia Noviomagus Batavorum Ermelo und Dorestad 2 3 Museumsdirektor und Multiplikator archaologischer Belange 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenJan Hendrik Holwerda war der Sohn von Antonie Ewoud Jan Holwerda dem langjahrigen Direktor 1896 bis 1918 des Rijksmuseum van Oudheden in Leiden und seiner Frau Neeltje Jonkheid Nach dem Besuch des Gymnasiums in Schiedam studierte Holwerda von 1892 bis zu seiner Promotion im Jahre 1899 Klassische Philologie an der Universitat Leiden Seine Promotionsschrift widmete sich Quaestiones de re sepulcrali apud Atticos Fragen zur Bestattung in Athen 1 Zwischen 1900 und 1904 arbeitete er als Lehrer an den Gymnasien von Alkmaar und Schiedam In dieser Zeit verfasste er ein erstes archaologisches Lehrbuch 2 Am 21 Dezember 1901 heiratete er Petronella Nicolette Jentink die Ehe blieb kinderlos Nach dem kurzen Zwischenspiel als Gymnasiallehrer wurde er 1904 zum Kurator an der provinzialromischen Abteilung des Rijksmuseum van Oudheden ernannt 3 Werden und Wirken Bearbeiten nbsp Gruppe von drei Grabhugeln auf der Krondomane in Hoog SoerenMethodisch wurde er durch die Zusammenarbeit mit dem deutschen Archaologen Carl Schuchhardt im Rahmen eines zwischenstaatlichen Forschungsprojektes im Jahre 1905 gepragt Bei dieser Ausgrabung des Romerlager Haltern wurde zum ersten Mal systematisch nach Verfarbungen des Bodens gesucht als Anzeichen von vollstandig zerfallenen Gebauderesten Holwerda ubertrug die neue archaologische Methode in die Niederlande und fuhrte die Suche nach Pfostenlochern und auffalligen Bodenverfarbungen bei seinen eigenen Ausgrabungen ein 4 deren erste auf besonderen Wunsch von Konigin Wilhelmina die sich fur einen der Grabhugel interessiert hatte zwischen 1906 und 1911 auf der Krondomane in Hoog Soeren in der Veluwe durchgefuhrt wurde Weitere Aktivitaten fuhrte er dann zwischen 1908 und 1915 regelmassig in Leidschendam Voorburg durch 5 dem romischen Forum Hadriani Bekannt wurde Holwerda dann spatestens 1909 durch seine Untersuchungen an der Hunneschans auch Hunnenschans oder Hunenschans genannt einer fruhmittelalterlichen Ringwallanlage bei Uddel einem Dorf der Gemeinde Apeldorn in der Provinz Gelderland 6 Der Fundplatz wurde spater namengebend fur die spatkarolingische Hunneschans Keramik 7 Konflikt mit Albert van Giffen Bearbeiten 1910 wurde er zum Lektor fur prahistorische und romische Archaologie der Universitat Leiden und Vizedirektor des Rijksmuseum van Oudheden 1919 folgte er seinem Vater als Direktor des Rijksmuseums der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1939 blieb Ab 1912 entzundete sich ein zunehmend scharfer werdender Konflikt uber die angemesseneren Interpretationen von Befunden sowie die besser geeignete Ausgrabungstechnik bei der Behandlung von Grabhugeln zwischen Holwerda und seinem damaligen Assistenten dem spateren Hochschullehrer an der Reichsuniversitat Groningen Albert van Giffen 8 Auch die Intervention des damaligen niederlandischen Ministerprasidenten Pieter Cort van der Linden vermochte den Streit der beiden Wissenschaftler nicht zu schlichten so dass die zu den bedeutendsten niederlandischen Archaologen ihrer Zeit gehorenden Wissenschaftler fortan nicht mehr miteinander kommunizierten 9 10 11 Ausgrabungshohepunkte Hunenborg Ulpia Noviomagus Batavorum Ermelo und Dorestad Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Hunenborg zwischen 1920 und 1940 1916 leitete er die Ausgrabung der Hunenborg einer Ringwallanlage des achten oder neunten Jahrhunderts nahe dem Nordhorn Almelo Kanal in der Gemeinde Dinkelland der Provinz Overijssel Die Hunenborg bedeckte ein Areal von circa 100 m mal 150 m und war von einem Wassergraben umgeben Das Hauptgebaude war aus Stein errichtet besass die Aussenmasse von 12 70 m auf 16 80 m und eine Fundamentbreite von bis zu zwei Metern Durch zwei Anbauten auf der Ost und auf der Sudseite war es zu einem spateren Zeitpunkt erweitert worden Ferner konnten die Spuren eines Holz und eines Lehmgebaudes nachgewiesen werden Das Fundmaterial bestand im Wesentlichen aus spatsachsischen und spatkarolingischen Kugeltopfen sowie Pingsdorfer Keramik 12 Von 1917 bis 1921 nahm Holwerda als erster eine systematische wissenschaftliche Untersuchung des fruhromischen Legionslagers in Nijmegen eines der bedeutendsten und flachenmassig grossten romischen Militarplatze auf dem Gebiet der Niederlande vor 13 1922 1923 war er der erste der das Marschlager Ermelo wissenschaftlich untersuchte Ermelo war ein rund neun Hektar grosses temporares Camp das eine Vexillation bis zur Starke einer Legion hatte aufnehmen konnen Es wurde von Holwerda noch ins vierte Jahrhundert datiert gehort aber aufgrund jungerer Forschungen wohl der zweiten Halfte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts an 14 15 In den 1920er Jahren fuhrte Holwerda als Erster wissenschaftliche Untersuchungen am Kastell Matilo in Leiden Roomburg durch Von 1925 bis 1930 leitete er die Ausgrabungen von Dorestad auch Dorstad der bedeutendsten karolingischen Handelsniederlassung des 7 bis 9 Jahrhunderts auf friesischem Gebiet beim heutigen Wijk bij Duurstede in der Nahe von Utrecht An dieser Stelle gabelt sich der Nederrijn in den Lek und den Kromme Rijn was der Siedlung eine aussergewohnliche verkehrs und wirtschaftsgeographische Bedeutung und entsprechende Grosse verlieh 16 17 Museumsdirektor und Multiplikator archaologischer Belange Bearbeiten nbsp Vorderansicht des ehemaligen Museums Kam Zustand 2010 Von 1935 und uber seine Pensionierung 1939 hinaus bis zum Jahre 1948 war Jan Holwerda ehrenamtlicher Direktor des Museums Kam dem Vorgangergebaude des spateren Museum Het Valkhof in dessen Raumen heute ein archaologisches Studienzentrum und eine umfassende Fachbibliothek untergebracht ist 18 Eine letzte Ausgrabung leitete er gemeinsam mit Wouter C Braat in den Jahren 1938 bis 1942 durch deren Resultate er den romischen Gefasstyp der Holdeurner Irdenware definieren konnte Seiner Zeit weit voraus war er mit der Ansicht dass die Popularisierung der Archaologie ein wichtiger Weg sei in der Offentlichkeit ein breiteres Verstandnis fur archaologischer Belange und so fur deren Durchsetzungsfahigkeit zu bewirken So engagierte er bereits 1931 fur das Rijksmuseum van Oudheden eine Anzahl von Damen die den interessierten Besucher fachkundig durch die Ausstellungen fuhrten 3 Schriften Auswahl BearbeitenDie attischen Graber der Bluthezeit Studien uber die attischen Grabreliefs Brill Leiden 1899 urn nbn de bsz 16 diglit 48172 Nederland s vroegste beschaving Proeve van een archaeologisch systeem Brill Leiden 1907 Opgraving van de Hunneschans bij het Uddelermeer In Nieuwe Rotterdamse Courant 14 Juli 1908 ZDB ID 716841 X Das grosse Steingrab bei Emmen Prov Drente In Prahistorische Zeitschrift Band 6 1914 S 57 67 Tafel 1 7 doi 10 1515 prhz 1914 6 1 2 57 De Hunenborg in Twente Vereeniging tot Beoefening van Overijsselsch Regt en Geschiedenis Verslagen en mededelingen 33 Reeks 2 9 ZDB ID 2534980 6 Hilarius Almelo 1917 Nederland s vroegste geschiedenis van Looy Amsterdam 1918 Digitalisat 2 vermeerderde Druk ebenda 1925 De Batavenburcht en de vesting der legio X te Nijmegen Oudheidkundige mededeelingen uit s Rijksmuseum van Oudheden te Leiden Nieuwe Reeks 2 2 ISSN 0920 4768 Rijksmuseum u a s Gravenhage 1921 Arentsburg Een romeinsch militair Vlootstation bij Voorburg Brill Leiden 1923 Dorestad en onze vroegste Middeleeuwen Sijthoff Leiden 1929 Digitalisat Een vondst uit den Rijn bij Doorwerth en Romeinsche Sarcophaag uit Simpelveld Oudheidkundige mededeelingen uit s Rijksmuseum van Oudheden te Leiden Supplement Nieuwe Reeks 12 ISSN 0920 4776 Rijksmuseum u a s Gravenhage 1931 Digitalisat Het Laat Grieksche en Romeinsche gebriksaardewerk uit het Middellandsche Zee Gebied in het Rijksmuseum van Oudheden te Leiden Algemeene Landsdrukkerij s Gravenhage 1936 Digitalisat De belgische waar in Nijmegen Departement van opvoeding wetenschap en cultuurbescherming Nijmegen 1941 Het in de pottenbakkerij van de Holdeurn gefabriceerde aardewerk uit de Nijmeegsche grafvelden Oudheidkundige mededeelingen uit het Rijksmuseum te Leiden Supplement Nieuwe Reeks 24 Brill Leiden 1944 mit Wouter Cornelius Braat De Holdeurn bij Berg en Dal Centrum van pannenbakkerij en aardewerkindustrie in den Romeinschen tijd Oudheidkundige mededeelingen uit het Rijksmuseum te Leiden Supplement Nieuwe Reeks 26 Brill Leiden 1946 Literatur BearbeitenJohannes Ayolt Brongers W C Mank Biografie en bibliografie van dr J H Holwerda ROB Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek Overdrukken 90 ISSN 0923 702X ROB Amersfoort 1977 Leo B M Verhart Jan Hendrik Holwerda op reis in Duitsland De introductie van het wetenschappelijk opgraven in Nederland en vernieuwingen in museale presentaties Swalmen 2012 Digitalisat PDF Leo B M Verhart Een monument voor de archeologie een monument voor zichzelf Het hunebeddenboek van A E van Giffen In Nieuwe Drentse Volksalmanach 2016 S 187 220 Digitalisat PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Hendrik Holwerda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jan Hendrik Holwerda In Biografisch Woordenboek van Nederland niederlandisch abgerufen am 19 Oktober 2018Einzelnachweise Bearbeiten Jan Hendrik Holwerda Quaestiones de re sepulcrali apud Atticos Brill Leiden 1899 Jan Hendrik Holwerda Hellas en Rome Grieksche en Romeinsche archeologie Leiden 1900 a b Jan Hendrik Holwerda im Biografisch Woordenboek van Nederland niederlandisch abgerufen am 19 Oktober 2018 Leo B M Verhart Jan Hendrik Holwerda op reis in Duitsland De introductie van het wetenschappelijk opgraven in Nederland en vernieuwingen in museale presentaties Swalmen 2012 Digitalisat PDF Jan Hendrik Holwerda Arentsburg Een romeinsch militair Vlootstation bij Voorburg Brill Leiden 1923 Jan Hendrik Holwerda Opgraving van de Hunneschans bij het Uddelermeer Nieuwe Rotterd Courant 14 Rotterdam 1908 H Anthonie Heidinga The Hunneschans at Uddel In Chateau Gaillard XIII Actes du Colloque Internationale tenu a Wageningen Pays Bas 31 aout 6 septembre 1986 S 53 62 1987 A Cesar Gonzalez Garcia und Lourdes Costa Ferrer Orientations of the Dutch hunebedden Journal for the History of Astronomy 34 2 2003 S 219 226 Leo B M Verhart Een monument voor de archeologie een monument voor zichzelf Het hunebeddenboek van A E van Giffen In Nieuwe Drentse Volksalmanach 2016 S 187 220 Digitalisat PDF Giffen Albert Egges van 1884 1973 Biografisch Woordenboek van Nederland 1880 2000 niederlandisch abgerufen am 19 Oktober 2018 Evert van Ginkel und Wouter Vos Grens van het Romeinse Rijk De Limes in Zuid Holland Matrijs Utrecht 2018 ISBN 978 90 5345 531 9 S 74 79 Jan Hendrik Holwerda De Hunenborg in Twente Hilarius 1917 Jan Hendrik Holwerda De Batavenburcht en de vesting der legio X te Nijmegen Brill Leiden 1922 Rudi S Hulst Het onderzoek van het Romeinse marskamp bij Ermelo Leuvenum Nederland RACM Amersfoort 2007 ISBN 978 90 5799 104 2 Rapportage Archeologische Monumentenzorg 146 und zusammen mit Jan Vredenberg Het Romeins marskamp bij Ermelo Matrijs Utrecht 2007 ISBN 978 90 5345 292 9 Jan Hendrik Holwerda in OMRO 4 Leiden 1923 S 40 ff Willem Albertus van Es und Willem Johannes Hendrik Verwers Aufstieg Blute und Niedergang der fruhmittelalterlichen Handelsmetropole Dorestad In Klaus Brandt Michael Muller Wille Christian Radtke Hrsg Haithabu und die fruhe Stadtentwicklung im nordlichen Europa Neumunster 2002 ISBN 3 529 01812 0 S 281 301 Willem Johannes Hendrik Verwers Dorestad und der Handel der Wikinger In Ulrich Lober Die Wikinger Koblenz 1998 ISBN 3 925915 61 3 S 107 115 Museum G M Kam auf der offiziellen Webprasenz des Huis van de Nijmeegse Geschiedenis abgerufen am 18 Oktober 2018 Normdaten Person GND 116971118 lobid OGND AKS LCCN n2001020767 VIAF 89097978 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holwerda Jan HendrikKURZBESCHREIBUNG niederlandischer ArchaologeGEBURTSDATUM 3 Dezember 1873GEBURTSORT SchiedamSTERBEDATUM 3 Marz 1951STERBEORT Nijmegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Hendrik Holwerda amp oldid 237852348