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Goess auch Grafen von Goess Freiherren zu Karlsberg und Moosburg ist der Name eines aus Portugal stammenden Adelsgeschlechts das uber Flandern nach Osterreich gelangte Die Ritter von Goess wurden 1530 in den osterreichischen Adelsstand aufgenommen und 1632 in den Freiherrenstand erhoben Der Name des 1634 erloschenen Mannesstammes ging infolge von Adoptionen auf in weiblicher Linie verwandte Familien uber und zwar zunachst auf Johann de Trooch und von diesem auf seinen Neffen Johann Peter de Gheteren der 1693 zum Reichsgrafen von Goess erhoben wurde Von ihm stammen die bis heute bestehenden Linien ab die vor allem in Karnten ansassig wurden Wappen der Grafen von Goess 1693 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weitere Personlichkeiten 3 Wappen 4 Besitzungen der Familie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Urahn der Familie Goess war Dom Amia da Estrada aus Santo Vincente da Barca in Asturien der mit dem Grafen Heinrich von Burgund nach Portugal kam und fur geleistete tapfere Dienste 1109 die Herrschaft Gois als ricohombre zum Lehen erhielt 1 nbsp Damian de GoisDamiao de Gois Guarda Mor da Torre do Tombo auch Goes 1502 1574 war ein weiterer bedeutender Vorfahr und direkter Nachfahr des Dom Amia portugiesischer Diplomat Historiker Humanist und Meister in der Kunst der Lyrik des historischen Stils Chronica do Rey D Emmanuel 1565 2 Er erhielt den Adelsstand mit Wappenbesserung am 17 Februar 1530 und war mit Johanna de Hargen vermahlt 3 4 Emanuel de Gois des obigen Sohn ehelichte Francisca Duval und zog zwischen 1572 und 1580 in die Spanischen Niederlande Flandern die Heimat seiner Mutter Sein Sohn Franz de Goes heiratete Johanna Regina von der Horst mit der er vier Kinder bekam Johann Ulrich de Goes auch Goessen ein Sohn Emanuels war Oberst Kammerer und Truchsess Kaiser Ferdinand II HRR seit 1632 in den Freiherrnstand erhoben 9 Juni 1634 bei der Belagerung von Regensburg begraben in Straubing Johann de Goessen adoptierte den Sohn seiner Schwester Francisca de Goessen 1585 1680 die mit dem kaiserlichen Offizier Peter de Trooch 1590 1664 verehelicht war Dieser Sohn Johann de Trooch war der nachmalige Kardinal Johann de Trooch Liber Baro a Goessen der durch die Adoption den Namen seines Onkels von Goess en angenommen hatte 5 nbsp Kardinal Johann de Trooch Freiherr von Goess en Johann Franz de Trooch von Goessen 1611 1696 war kaiserlicher Reichshofrat und hervorragender Diplomat der Habsburger Kaiser Ferdinand III HRR und Leopold I HRR 6 nachmals Furstbischof von Gurk und Kardinal Er erhielt am 18 April 1654 zu Regensburg den Reichsfreiherrenstand bestatigt und nannte sich spater nur noch Freiherr von Goess Weiters erhielt er das Bohmische Inkolat am 7 November 1668 7 Am 2 Juni 1672 erfolgte die Ausdehnung des Freiherrenstandes von Kardinal Freiherr Johann Franz de Trooch von Goessen mit Wohlgeboren auf die zwei von ihm adoptierten Sohne seiner Schwester Elisabeth de Gheteren geborene de Trooch Von diesen Brudern David Franz und Johann Peter de Gheteren den Schwester und Adoptivsohnen des vorgenannten Kardinals 8 9 setzte jedoch nur einer Johann Peter von Goess geborener de Gheteren den Stamm fort Somit wurde er Nachfolger und Erbe der Herrschaft Karlsberg die auch das Stadthaus in Klagenfurt umfasste sowie des Guts Pfannhof mit dem Seebichlhof bei Kraig heute Gemeinde Frauenstein die der Furstbischof ab 1682 erworben hatte Johann Peter Graf von Goess 23 Marz 1667 in Wambeck 13 Marz 1716 in Klagenfurt kaiserlicher Reichshofrat und Kammerer spater kaiserlicher Gesandter und Minister wurde am 2 August 1693 in Wien mit dem Attribut Hoch und Wohlgeboren in den Reichsgrafenstand erhoben Kurz darauf heiratete er in Rom am 14 Oktober 1693 Maria Anna Apollonia Grafin von Sinzendorf 9 Mai 1672 in Rom 4 Februar 1709 in Karlsberg Den von seinem Onkel erworbenen Besitz erweiterte er durch die Ubernahme mehrerer Guter darunter die Herrschaft Ebenthal die er 1704 von Graf Lemberg erwarb Auch politisch gewann die Familie in Karnten an Gewicht von 1712 bis 1716 wurde Johann Peter von Goess zum Landeshauptmann von Karnten gewahlt Johann Anton Oswald Graf von Goess 3 November 1694 in Wien 8 August 1764 ebenda der Sohn Johann Peters ehedem Prasident der Administration der eroberten kurbayerischen Lande und Statthalter in der Oberpfalz fuhrte nunmehr den Namen Graf von Goess Freiherr zu Karlsberg und Moosburg 10 11 12 Er war von 1734 bis 1759 Landeshauptmann von Karnten Die Familie die auch die Obersterblandstabelmeisterwurde in Karnten besass teilte sich im 19 Jahrhundert in drei Linien 1 Linie Johann Anton Graf von Goess 1816 1887 verheiratet mit Maria Theresia Grafin von Wilczek 1823 1900 Sohn des Peter Graf von Goess2 Linie Johann Peter Karl Graf von Goess Freiherr zu Karlsberg und Moosburg 17 Dezember 1807 in Graz 26 Februar 1852 in Wien der Sohn des Johann Karl Graf von Goess 1775 1843 und der Maria Karola Katzianer von Katzenstein 1775 1864 war k k Kammerer und Gubernialrat verheiratet mit Grafin Maria Johanna Antonia Leopoldine Welser von Welsersheimb zu Gumpenstein 6 Mai 1824 in Graz 4 Dezember 1896 in Wien Obersthofmeisterin der Kaiserin und Konigin Elisabeth von Osterreich Ungarn 3 Linie Albert Graf von Goess 9 Juni 1812 in Schemnitz Ungarn 1889 Sohn des Rudolf Maria 1777 1852 k k Oberst verheiratet mit Ljubiza von Gaguitsch 18 Februar 1833 1900 Seit 1861 Johann Anton Graf von Goess gehorte das Geschlecht zu den erblichen Mitgliedern des Herrenhauses des osterreichischen Reichsrats 13 2018 war die Familie in den Nachrichten nachdem Tono Goess verurteilt wurde seinen Vater Ulrich Goess dessen zweite Ehefrau Grafin Margherita von Cassis Faraone und seinen Bruder Ernst Goess erschossen zu haben 14 15 Weitere Personlichkeiten BearbeitenJohann Karl Anton Graf v Goess 18 August 1728 4 November 1798 k k Kammerer Offizier mit Rang vom 9 Februar 1770 Generalmajor sowie Kapitan der Leibgarde des jeweiligen Erzherzogs von Toskana in Florenz Maria Anna Grafin von Christalnigg 1751 1809 zeugte Johann Peter II Johann Peter II Graf von Goess 1774 1846 ab 1803 Prasident des osterreichischen Guberniums Dalmatien ab 1804 Anfuhrer der Landstande in Karnten ab 1806 Landrechtsprasident des steiermarkisch karntnerischen Guberniums ab 1809 Landesgouverneur in Galizien und 1815 der venetianischen Provinzen 1825 niederosterreichischer Landmarschall und 1834 Hofmarschall Johann Anton Graf von Goess 1816 1887 Offizier und Politiker von 1861 bis 1876 Landeshauptmann von Karnten Zeno Vinzenz Graf von Goess 1846 1911 Offizier und Politiker bis 1897 Reichsratsabgeordneter 1897 1909 Landeshauptmann von Karnten Leopold Graf von Goess 1848 1922 Verwaltungsjurist und Landesprasident der Bukowina Statthalter in Triest und Kustenland und massgeblich an der Karntner Volksabstimmung 1920 beteiligt Leopold Goess 1916 2005 promovierter Jurist Mitglied des Bundesrates fur die OVP 1962 1974 sodann Prasident des Bundesholzwirtschaftsrates 1975 1981 Ulrich Goess Enzenberg 1955 Prasident der Via Imperialis eines Vereins zur Erhaltung und Forderung europaischen Kulturguts Heidi Goess Horten 1941 2022 Osterreichische Milliardarin und Mazenin ab 2015 Ehefrau von Karl Anton GoessWappen BearbeitenBlasonierung des Wappens von 1693 Quadrierter Schild mit Mittelschild Im goldenen Mittelschild ein schwarzer Adler mit zwei Kopfen uber welchen eine Kaiserkrone schwebt und auf der Brust der goldenen Namenszug F II 1 und 4 in Blau eine Saule mit goldenem Kapital 2 und 3 in Rot ein silberner nach anderen goldener rechtsschreitender gekronter Lowe mit doppeltem Schweife Den Schild deckt die Grafenkrone auf welcher sich 3 gekronte Helme erheben Der rechte Helm tragt die Saule des 1 und 4 Feldes die mittlere den Adler des Mittelschildes und der linke den wachsenden Lowen des 2 und 3 Feldes Die Helmdecken sind rechts blau und golden in der Mitte schwarz und golden und links rot und silbern Varianten Die Saule im 1 und 4 Felde kommt bisweilen auch silbern mit einem goldenen Kapitell vor auf welchem ein roter Herzogshut liegt und den Schild halten mit beiden Vorderpranken zwei auswarts sehende Lowen mit roter ausgeschlagener Zunge und hoch aufgeschlagenem Schweife 9 nbsp Wappen des Damian de Goes vor 1530 nbsp Wappen des Damian de Goes 1530 nbsp Wappen de Goes 1567 nbsp Wappen der Grafen von Goess 1693 nbsp Wappen des Bistums Gurk 1605 nach Siebmacher nbsp Wappen der Grafen von Goess nach Tyroff 1 nbsp Wappen der Freiherren von Goess von 1672 nach SiebmacherBesitzungen der Familie BearbeitenNach Aufhebung der Grundherrschaften 1848 sowie dem anschliessenden Verkauf von Gutern umfasst der Familienbesitz heute noch den Gutsbetrieb und das Schloss Carlsberg mit dem Ulrichsberg seit 1687 das Schloss Ebenthal bei Klagenfurt seit 1704 wo bis heute traditionsgemass das Familienoberhaupt wohnt das Schloss Moosburg seit 1708 das Schloss Gradisch seit 1729 sowie das Palais Goess am Alten Platz in Klagenfurt erbaut 1734 38 und das Palais Saurau in Graz 1846 von deren von Saurau geerbt ferner die Ruinen der Kraiger Schlosser seit 1822 Die Gemeinde Feldkirchen wurdigt die Familie mit dem Strassennamen Goessweg im dortigen Ortsteil Oberglan 16 Durch Heiraten und Adoptionen kamen im 20 Jahrhundert neue Besitzungen in die Familie insbesondere das niederosterreichische Schloss Bockfliess der Grafen von Abensperg und Traun sowie die Tiroler Besitzungen der Grafen von Enzenberg darunter Schloss Tratzberg der Ansitz Manincor und die Ansitze Campan Liebeneich Gassegg und Jochlsthurn Der mit 32 400 Hektar grosste Privatforstbetrieb Osterreichs der Besitz der steirischen Linie der Freiherren von Mayr Melnhof mit dem Schloss Neupfannberg kam uber Maria Mathilde Mayr Melnhof die mit Carl Anton Goess Saurau verheiratet war an deren Sohn Franz der infolge Adoption durch seinen Grossvater Franz IV Mayr Melnhof 1888 1957 den Namen Franz V Mayr Melnhof Saurau annahm Erbe wurde sein Sohn Franz VI 1977 nbsp Schloss Karlsberg bei St Veit Glan nbsp Der Ulrichsberg zwischen St Veit und Klagenfurt nbsp Schloss Ebenthal bei Klagenfurt nbsp Schloss Moosburg Karnten nbsp Schloss Gradisch Oberglan nbsp Palais Goess Klagenfurt nbsp Palais Saurau Graz nbsp Kraiger Schlosser Karnten nbsp Schloss Bockfliess Niederosterreich nbsp Schloss Tratzberg im Inntal Tirol nbsp Ansitz Manincor SudtirolLiteratur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch des Adels F L Goess GB 1826 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch F L Goess GB 1941 Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band III S 571 Genealogisches Handbuch des Adels Bande 6 23 54 Wappenbuch samtlicher furstlichen und graflichen Hauser der osterreichischen Monarchie Bd 1 Tafel 54 Nurnberg 1854 1865 Goess In Heinrich August Pierer Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 7 Prierer Altenburg 1859 S 440 online Goess In Heinrich August Pierer Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 7 Prierer Altenburg 1859 S 440 online Goess Anton II Graf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 18 Goess Peter Graf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 18 f Direktlinks auf S 18 S 19 Goess Zeno Vinzenz Graf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 19 Johann Zeno Graf Goess Goess In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 543 f Digitalisat Heinrich von Zeissberg Goess In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 323 326 Goess In Heinrich August Pierer Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 7 Prierer Altenburg 1859 S 440 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goess Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dr Ernst Eillen v Hartmann Franzenshuld Custos am k u k Munz und Antikenkabinett Geschichte der Grafen Goess 1100 1873 Mit 3 Stammtafeln und 5 Wappenholzschnitten Druck und Verlag von Carl Finsterbeck Wien 1873 Johannes Scherr Allgemeine Geschichte der Literatur Ein Handbuch Franck sche Verlagshandlung Stuttgart 1861 S 286 f http www geneall net D per page php id 1870562 OStA Goldin Gottingk 1530 1782 Reichsadel Karton 147 22 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 2006 S 84 http www parochiesternat be index php id 218 Johann Zeno Graf Goess Trooch Freiherr von Goess Johann Franz de In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 544 Digitalisat OStA Goldin Gottingk 1530 1782 Reichsadel Karton 147 23 a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1826 bis 1941 OStA Goldin Gottingk 1530 1782 Reichsadel Karton 147 24 http www coresno com heraldik 3417 tyroff hochadel html Osterreich http www coresno com Osterreich Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 18 Drei Tote im Schloss Familienstreitigkeiten und schweres Leiden In kurier at Abgerufen am 26 Januar 2020 https www bild de news ausland news ausland blutbad auf schloss bockfliess lebenslaenglich fuer graf tono 55 63112090 bild html Ohne Titel Google Maps abgerufen am 18 Juni 2014 Normdaten Person GND 118695924 lobid OGND AKS LCCN sh92004951 VIAF 10640352 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goess Adelsgeschlecht amp oldid 235845491