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Grafentonna ist ein Ortsteil der Gemeinde Tonna im Landkreis Gotha in Thuringen GrafentonnaGemeinde TonnaKoordinaten 51 5 N 10 44 O 51 091111111111 10 731666666667 182 Koordinaten 51 5 28 N 10 43 54 OHohe 182 170 231 m u NNFlache 16 86 km Einwohner 1991 31 Dez 2010 1 Bevolkerungsdichte 118 Einwohner km Eingemeindung 25 November 1993Postleitzahl 99958Vorwahl 036042 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Verkehrsanbindung 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte 3 2 Entwicklung des Namens 4 Sehenswertes 4 1 Das alte grafliche Schloss 4 2 Das neue Schloss am Markt 4 3 Kirche Sankt Petrus und Paulus 4 4 Gottesackerkirche und Friedhof 4 5 Justizvollzugsanstalt 5 Vereine 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Mit Grafentonna verbundene Personlichkeiten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLage BearbeitenDie Gemeinde liegt im aussersten Norden des Landkreises etwa 20 km nordlich der Kreisstadt Gotha 7 km ostlich von Bad Langensalza Grafentonna wird von der Tonna durchflossen einem Bach der am sudlichen Ortsrand von Ballstadt bei der Fahner Hohe in 337 m Hohe u NN entspringt Zwischen Grafentonna und dem anderen Ortsteil Burgtonna fliesst ihr der Seegraben zu der das Seefeld zwischen Grafentonna und Dollstadt entwassert In Grafentonna munden in der Nahe der Justizvollzugsanstalt der aus Aschara Weisser Bach und Eckardtsleben Schwarzer Bach nun genannte Reifenheimer Graben und der aus den ostlichen Feldern kommende Brombach in die Tonna Sie verlasst die Gemeinde in nordlicher Richtung und mundet etwa 10 km nach ihrer Quelle bei der Lohmuhle in der Nahe von Nagelstadt einem Ortsteil von Bad Langensalza in die Unstrut in 167 1 m u NN Sie gehort somit zum Flusssystem Unstrut das sein Wasser uber die Saale und Elbe bei Hamburg in die Nordsee ergiesst Die Tonna entwassert ein Gebiet von 65 4 km Verkehrsanbindung BearbeitenDie Verkehrsanbindung erfolgt uber die Bahnstrecke Kuhnhausen Bad Langensalza zu der in Grafentonna ein Bahnhof besteht Die Bahnstrecke Ballstadt Straussfurt hingegen ist stillgelegt Zudem liegt Grafentonna an der B 176 Bad Langensalza Sommerda fruher L 1042 Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche in Grafentonna nbsp Altar der Kirche in Grafentonna Aufnahme von 1891 nbsp Die Kettenburg in Grafentonna nbsp Plan des Marktfleckens Grafentonna nach archivalischen Unterlagen 1892 erstellt von G Reinhardt nbsp Grabmal Georg Eckelt Bild von 1901 heute auf dem Friedhof nicht mehr vorhanden nbsp Dorothea geborene Grafin zu Gleichen und Tonna 1575 und Georg III Graf zu Gleichen Spiegelberg und Pyrmont Herr zu Tonna 1599 Vorgeschichte Bearbeiten Das Mauerkammergrab von Grafentonna wurde vor 1894 abgetragen und untersucht Die Ost West orientierte Kammer hat Seitenwande mit Trockenmauerwerk und war von einer Steinlage bedeckt Dachabdeckung daruber lag ein 3 0 m hoher Hugel von etwa 30 m Durchmesser Die Kammer war durch Steinlagen in Quartiere unterteilt Gefunden wurden Reste von mindestens 32 Individuen beiderlei Geschlechts deren Knochen zertrummert waren In der Nahe der Schadel lagen 79 durchbohrte Tierzahne von Eber Dachs und Hund meist in Gruppen von 8 bis 18 In der Kammermitte fanden sich Reste zweier Gefasse Eine Scherbe hatte warzenformige Fortsatze Stichverzierung und Fischgratenmuster Grabbau Bestattungsweise und die geringen Keramikfunde legen eine Zuordnung zur Bernburger Kultur nahe In der Gemarkung Grafentonna wurden auf dem Semshog dem Warthugel aus einem im Neolithikum angelegten Grabhugel Funde der fruhen Eisenzeit wie Wendelringe Steigbugelarmringe und Ringbruchstucke gemacht die jedoch auch aus Nachbestattungen stammen konnten Aus dem etwa einen Kilometer nordlich entfernten Korpergrab mit reichen Metallbeigaben hat man 15 Steigbugelringe entnommen 2 Als 1695 96 Bauern zwischen Burgtonna und Grafentonna beim Sandschurfen Knochen eines vor hunderttausend Jahren verstorbenen Waldelefanten fanden verstandigten sie die Herzogliche Kammer in Gotha davon Der herzogliche Leibarzt Raab und spater auch das Gelehrte Collegium Medicum vertraten die Ansicht es handele sich um ein mineralisches Gebilde Wilhelm Ernst Tentzel wies dagegen in seiner 1696 erschienenen Schrift Epistola de sceleto elephantino nach dass sie von einem Elefanten stammten und erregte damit Aufsehen denn nur wenige konnten sich die dazu notige Klimaanderung vorstellen Ein Briefwechsel den er mit dem Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz in dieser Angelegenheit kurz fuhrte brachte auch nicht die ersehnte wissenschaftliche Anerkennung Erst 1699 mit einem zweiten Fund in der Nahe der ersten Fundstelle setzte sich seine Meinung endgultig durch Der Streit machte Tonna in der internationalen Gelehrtenwelt bekannt Auch Georg Florschutz beschaftigte sich mit der Thematik und verfasste dazu 1905 die Schrift Die erste Aufdeckung des Elephas antiquus in den Sandbruchen bei Grafentonna ein Betrag zur Geschichte der Naturwissenschaften verfasst Entwicklung des Namens Bearbeiten Nach Reinhardt 3 wandelt sich der Name von Tonnaha und Tunnaha 775 uber Thunnaha 845 Grefynthunna 854 Tonnahu 874 Tonnaha 968 Donnaha 10 Jahrhundert zu Tunna 13 und 14 Jahrhundert und Thonna 12 und 16 Jahrhundert Die Endung a ist ein Relikt von aha was auf Wasser Fluss Bach Aue hinweist Das trifft allerdings nicht auf viele andere Orte mit der Endung auf a zu diese Endung hat sich aus anderen Endungen entwickelt So hiess beispielsweise Witterda fruher Widerthe 1148 und Aschara im 10 Jahrhundert Asguri Reinhardt zahlt drei verschiedene Deutungen des Wortstamms tonn thonn dunn auf Der tonige schwere Boden der Talmulde in der Grafentonna liegt konnte Namensgeber gewesen sein Der erste Ansiedler konnte so geheissen haben Der Wortstamm der Orte Grafentonna Burgtonna oder Ostertonna geht auf dun zuruck die keltische Bezeichnung fur Berg oder Bergrucken Hugel Das verweist auf die Fahner Hohe die in die Tonna ehem Donnbach entwassert Anfang des 19 Jahrhunderts machte der Ortsvorstand von Grafentonna allen Spekulationen uber die Namensherkunft ein vorlaufiges Ende indem er eine Biertonne ins Gemeindesiegel aufnahm Im Jahre 755 kurz vor seinem Tod durch Erschlagen wurden dem 80 jahrigen Hl Bonifacius dem Schutzheiligen des Klosters Fulda von der Matrone Ara 1 Huf 24 Acker die zu Tonnahu lagen geschenkt Grafentonna wird zudem in einer Urkunde aus dem Jahre 779 775 erwahnt Recherchen beim hessischen Staatsarchiv im Jahre 1994 haben ergeben dass Tonna bereits in der Schenkung eines Ymmo der in der Regierungszeit des Abtes Sturmius zwischen 750 und 779 Guter in Dollstadt und Tonna in duabus villis Tullenestat et Tunnahe an Kloster Fulda tradierte 4 Im Jahre 860 wird der frankische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt Dieses Jahr gilt derzeit als urkundliche Ersterwahnung daher wurde auch 2010 die 1150 Jahr Feier ausgerichtet Erphold gilt auch als Grunder und Namensgeber von Erfurt Die alteste Urkunde in der der Name Thunnaha vorkommt datiert vom 18 Juli 845 5 sie berichtet u a dass Tonna in jener Zeit nachdem es durch Schenkung durch Erphold zu Wurzburg gekommen ein Besitztum des Stiftes Fulda gewesen durch Tausch ging es auf Konig Ludwig den Deutschen uber kam aber 874 wieder zu Fulda Die Website der Verwaltungsgemeinschaft benennt jedoch eine Urkunde aus dem Jahre 779 als erste urkundliche Erwahnung Im Jahre 860 wird der erwahnte frankische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt Dieser gilt auch als Grunder und Namensgeber von Erfurt Konig Ludwig der Deutsche hatte ihm den Ort ubergeben siehe oben Allerdings starb das Geschlecht mit Erphold im gleichen Jahr aus Kurz vor seinem Tod soll er seine Besitztumer im Grabfeld und im oberen Eichsfeld der Abtei Fulda und dem Hochstift Wurzburg geschenkt haben 6 Ein weiterer Hinweis ist in einer Schenkungsurkunde vom 18 Mai 874 Hier wird Grefynthunna nebst anderen 116 Orten in Thuringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwahnt Erzbischof Liubert zu Mainz als auch der Abt Sigehard zu Fulda machten das Recht der Zehnterhebung fur sich geltend Den Streit daruber entschied Konig Ludwig der Deutsche am Hofe zu Ingelheim zu Gunsten der Abtei Fulda 6 Da in der besagten Urkunde im Unterschied zu Burgtonna und Ostertonna Grafentonna der Ort namentlich benannt wird ist davon auszugehen dass er um die Zeit von 874 bereits Grafensitz des Grafen Erphold war 6 Von 1089 bis 1631 regierte hier das Grafengeschlecht von Tonna Ihr Stammsitz war das Schloss Tonna das 1089 von Graf Erwin I bewohnt wurde 1113 erhielten die Tonnaer Grafen die Burg Gleichen zu Lehen Sie nannten sich fortan Grafen von Gleichen In 1249 kommt die Bezeichnung Villa Tonna vor womit das Haus Tonna das Schloss der Grafen von Gleichen bezeichnet wurde Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden die Dorfer Ostertonna und Reifenheim verwustet An Letzteren erinnert heute noch die Flurbezeichnung Reifenheimer Feld sudwestlich von Grafentonna durch das der Reifenheimer Graben fliesst Die von dort geflohenen Burger siedelten sich in Grafentonna an dort wo heute noch die Strassenbezeichnung Niederhofe im NO des Ortes an die Vergangenheit erinnert 1625 und 1626 herrschte die Pest in Grafentonna die ehemals etwa 1000 Einwohner zahlende Gemeinde wurde zur Halfte dahin gerafft Zu dieser Zeit machte sich der ortliche Adjunct und Pastor des Ortes Georg Eckelt 19 Juli 1564 in Emleben 9 Oktober 1626 in Grafentonna einen Namen als Pestpfarrer Er bemuhte sich sehr um die Kranken obwohl drei seiner eigenen Kinder starben Als die Seuche vorbei war hielt er einen Dankgottesdienst ab erkrankte kurz darauf selbst an der Pest und starb Man vermutete er hatte sich bei dem letzten Begrabnis angesteckt Der fur ihn aufgestellte heute nicht mehr auf dem Friedhof vorhandene Stein enthielt die im 20 Jahrhundert verwitterte Umschrift Eckelt huj loci adjunctus et pastor natus Emlebii anno 1564 19 Julii hic aetatis suae 62 9 Octobr cum 510 auditorib us denascitur Ao 7 Die Herrschaft Tonna gehorte von 1640 bis 1677 zur Grafschaft Waldeck wurde dann an Herzog Friedrich I von Sachsen Gotha Altenburg verkauft Ein Wahrzeichen ist das alte Schloss Tonna dem ehemaligen Stammsitz der Grafen von Tonna und Gleichen Von 1861 bis 1991 diente es als Gefangnis Grafentonna war fruher ein mit Mauer Wallgraben und Turmen befestigter Ort 1545 hatte die Mauer zwei Pforten und zwei Tore zu denen spater zwei weitere Ausgange kamen Gegen Osten schloss das Markt oder Obertor mit dem Marktturm ab Dieser wurde 1848 abgerissen Die Wetterfahne mit dem Gleichenschen Lowen und der Jahreszahl 1588 wurde auf die Gottesackerkirche Friedhofskapelle gesetzt und die Steine nach Herbsleben verkauft Am Ende der Langen Strasse beim Ubergang zum Neuen Plan stand das Niedertor neben dem alten Gemeindehaus Mauerrest mit 1652 Am Ende der Strasse mit dem Namen Hirtspforte stand das gleichnamige Stadttor Heute erinnert noch die Niedergrabenstrasse an den Wallgraben zwischen diesem und dem Niedertor Seinen Namen erhielt die Pforte von nebenstehenden Hirtenhaus der Hirt hatte die Schliesspflichten zu wahren Aus dem Hirtenhaus wurde spater das Gemeinde Armenhaus Im Suden stand die Schafpforte Es heisst gegen Suden rechts vom sudlichen Einfahrtstor der Domanenschaferei am Muhlgraben Uber dem Spitzbogenuber bau zeigt sich die Jahreszahl 1545 Einen namenlosen sechsten Ausgang gab es in Richtung Langensalza wo die Strasse durch die Monchsecke unweit der Mahlmuhle gefuhrt wurde Die Stadtmauer verlief bei Besichtigungen in 1718 und 1725 vom Muhlengraben bei der Schafpforte hinter der Reihe spater erbauter einstockiger Hauschen hinweg dann weiter zwischen der sudostlichen und ostlichen Hauserreihe der Hirten und Langen Gasse und der nordwestlichen und westlichen der Ober und Untervorstadt wandte sich dann bei dem Niederthore gegen Westen hinter dem Superintendenturgarten und dem jetzigen Gemeindehause vorbei bis zum Muhlgraben und schloss hinter der Wasserburg die westliche Seite des Ortes 1779 brannte fast das gesamte Oberdorf ab und man konnte vom Markt durch die Lucke aufs freie Feld schauen So entstand das Neue Tor Spatestens Mitte des 18 Jahrhunderts erhielt Grafentonna das Marktrecht zu Abhaltung von jahrlich drei Jahr und Viehmarkten zu je zwei Tagen Kinder erhielten an Markttagen schulfrei um auch mit dem Karussell fahren zu konnen Eine Standgebuhr wurde von den Handlern nicht genommen Im Angebot waren u a Textilien Eisen und Blechwaren Sieb und Seilerwaren Brillen Topfer und Konditoreiwaren Sehenswertes BearbeitenDas alte grafliche Schloss Bearbeiten Das alte grafliche Schloss zu Tonna Kettenburg wurde bereits 1089 von Erwin I bewohnt Die altesten Teile sind der 35 m hohe Turm im Nordflugel und das hohe Vorderhaus im Nordosten Da bereits 874 der Ort als Wohnsitz villa Tonna der Grafen genannt wird ist anzunehmen dass diese Gebaudeteile aus dem neunten Jahrhundert stammen Um 1200 wurde das Gebaude als typische spatromanische Wasserburg umgeben von einem Graben dessen Wasser vom Seegraben gespeist wurde als Schloss der Grafen von Gleichen und Tonna auf einer Flache von knapp 12000 m neu erbaut deren vierflugelige Kernburg mit einer trapezformigen Vorburg ausgebaut ist 1375 wurde das Schloss nach einem Brand wiederhergestellt und mit zeitgenossischen Stilelementen ausgestattet Sud und Ostflugel wurden in mehreren Stufen im 16 Jahrhundert ausgebaut 1761 erfolgten weitere Umbauten Der Westflugel stammt aus dem 16 oder 17 Jahrhundert Das Schloss bildet ein Rechteck von 2604 m 62 m 42 m Seit Mitte des 17 Jahrhunderts bis 1861 diente das Schloss als furstliches Amtshaus des Fursten zu Gotha 1761 bezog der furstliche Amtsvogt die renovierten Raume Einige Raume dienten als Speicherraume fur Zinsfruchte Bis 1859 diente das Schloss als Justiz und Rentamtssitz und wurde bis 1861 durchgreifend umgestaltet Von 1861 bis 1991 diente das Gebaude als Zuchthaus und hat vielleicht aus dieser Zeit seinen Namen 1873 wurde es durch Aufstockung eines dritten Stockwerks im Sud und Westflugel und durch einen Anbau an der Nordseite erweitert 282 Einzelzellen beherbergten die Insassen in der Nacht Fruher bewohnte ein Turmwachter den Turm der bei drohender Gefahr oder bei Sichtbarwerden eines Feindes ins Horn stiess Zu Zuchthauszeiten stieg ein Insasse alltaglich in den Turm um die Uhr aufzuziehen Das neue Schloss am Markt Bearbeiten 1677 legte Herzog Friedrich I den Grundstein fur das Neue Schloss am Markt Es entstand an der Stelle eines Wirtschaftsgebaudes fur den Fohlenhof Es hatte bei einer Breite von 12 m eine Lange von beachtlichen 84 m und war dreistockig Jedes Stockwerk hatte 30 Fenster an der Langs und drei an der Giebelseite Heute ist die Verbandsgemeindeverwaltung hier untergebracht Kirche Sankt Petrus und Paulus Bearbeiten Hauptartikel St Peter und Paul Grafentonna Die Hauptkirche den Heiligen Petrus und Paulus geweiht wurde in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erbaut nachdem im Jahre 1677 der Ort an das Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg gekommen war Sie steht an der Stelle einer fruheren Kirche aus vorreformatorischer Zeit Von dieser Kirche wurden auch die acht Fensterspitzbogen mit verschiedenen gotischen Ornamenten aus dem 15 Jahrhundert ubernommen Bereits 1670 wurde ein Neubau wegen Baufalligkeit absehbar Am 10 April 1690 vierzehn Tage nach Ostern begann man mit dem Abbruch Zum Neubau wurde das Abbruchmaterial verwandt Die Grundsteinlegung erfolgte im Beisein Herzogs Friedrich I am Freitag dem 20 April 1691 Die Einweihung wurde am 13 November 1692 gefeiert Die Kirche verfugt uber drei schone Rundbogenportale in den Mitten der West Sud und Nordseite mit Sockeln und Kampfern aus den Jahren 1691 92 Das Hauptportal im Westen tragt die Jahreszahl 1692 in seinem Schlussstein Daruber zeigt eine Steinplatte im Giebel das Gleichensche und Schonburgische Wappen die beiden Kirchenpatrone Petrus mit dem Himmels oder Erdenschlussel und Paulus mit dem Schwert als Symbol seiner Hinrichtung als Martyrer in Rom sowie die Jahreszahl 1543 in spatmittelalterlicher Schreibweise als dem vermutlichen Jahr der Erbauung der Vorgangerkirche Im Inneren der Kirche findet der Besucher acht Voll und vier Eckpfeiler mit hohen Sockeln korinthischen Kapitellen die mit Akanthusblattern geschmuckt sind Bekannt ist der Schnitzaltar der Kirche aus dem Mittelalter Die Kanzel wurde ebenso wie der Altar ursprunglich fur die Schlosskirche zu Gotha entworfen und stammt aus dem Jahre 1646 Nach dem dortigen Umbau 1687 kam sie nach Grafentonna in die Vorgangerkirche die drei Jahre spater abgerissen wurde Teile des Altars die Reliefs und das grosse Kreuz stammen aus der Wallfahrtskirche Grimmenthal und sind auf das Ende des 15 Anfang des 16 Jahrhunderts zu datieren Im Jahre 1648 kam der Altar in der verfallenden Grimmenthaler Wallfahrtskirche auf Befehl des Herzogs Ernst I von Sachsen Gotha in die Schlosskirche und erhielt wahrend der Restauration An und Umbauten weitere Teile wurden bei dem Einbau in Grafentonna angefugt Nach einem Brand im Jahre 1833 musste der obere Teil des Ostturmes neu errichtet werden im verschonten Unterteil befindet sich seit 1525 die Gruft der Grafen von Gleichen und Tonna mit zehn Grabsteinen Die Kirche ist Hauptkirche des Kirchspiels Grafentonna dem auch noch angehoren Burgtonna Aschara Eckardtsleben Illeben und Wiegleben Pfarrer ist Rainer Hoffmann Gottesackerkirche und Friedhof Bearbeiten nbsp FriedhofskircheAuf dem Friedhof entstand 1771 eine zweite schlichte Gottesackerkirche ihre Wetterfahne mit der Jahreszahl 1588 erinnerte an den ehemaligen Marktturm Der Friedhof selbst enthielt eine Reihe alter Graber neben dem Grabmal des Pestpfarrers fand sich die Grabstelle des ersten evangelischen Pfarrers Promist 1574 die Grabstatten derer von Bachoff mit ihren Wappen aus dem 17 und 18 Jahrhundert ein Obelisk der Magdalena Eger geborene Ostuckenberg 1798 und weitere aufwandig gestaltete Grabstellen 8 Neben einigen verwitterten Resten historischer Grabsteine beherbergt der Friedhof heute nur noch verhaltnismassig neue Grabstatten ab dem Ende des 19 Jahrhunderts Justizvollzugsanstalt Bearbeiten 2002 wurde in Grafentonna nach knapp zweijahriger Bauzeit die Justizvollzugsanstalt Tonna eroffnet Vereine BearbeitenHeimatverein Grafentonna e V Verein zur Forderung der Freiwilligen Feuerwehr Grafentonna e V Kirmesverein Grafentonna e V MSC Grafentonna Motorsportclub Sportverein SV Fortuna GrafentonnaPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Christian Ludwig Gockel 1662 1736 Arzt Dekan des arztlichen Kollegiums in Nurnberg und Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina Friederike Brun 1765 1835 danische Schriftstellerin deutscher Herkunft Friedrich Sickler 1773 1836 Gymnasialdirektor und Altertumswissenschaftler Johann Ernst Christian Haun 1748 1801 Stiftsprediger Seminardirector und Landschuleninspector im Herzogthum Gotha 9 Karl Ludwig Christian Thienemann 1786 1863 Grunder des Thienemann Verlags Ferdinand Haasenstein 1828 1901 Buchhandler und Grunder der ersten Annoncen Expedition Europas dem Vorlaufer der spateren Werbeagenturen Georg Hirth 1841 1916 Statistiker volkswirtschaftlicher Schriftsteller Journalist und Verleger Friedrich Hirth 1845 1927 deutsch amerikanischer Sinologe und Historiker Otto Liebetrau 1855 1928 Kommunalpolitiker Rudolf Hirth du Frenes 1846 1916 Maler Julius Kaerst 1857 1930 Historiker Felix Hering 1870 1939 Forstmeister in Tambach Dietharz Heimatkundler und Autor in zahlreichen thuringischen Schriftenreihen Waldtraut Schrickel 1920 2009 PrahistorikerinMit Grafentonna verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Heinrich Schwerdt 1810 1888 Theologe wirkte von 1860 bis 1872 in der Gemeinde als Pfarrer Literatur BearbeitenHans Jurgen Beier Die Grab und Bestattungssitten der Walternienburger und Bernburger Kultur Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Wissenschaftliche Beitrage 1984 30 ISSN 0440 1298 Halle S 148 Georg Florschutz Mediziner Prahistorisches von Tonna In Prahistorische Blatter 6 1894 S 31 ff Digitalisat Guido Reinhardt Geschichte des Marktes Grafentonna Eine Festgabe zur Feier des 200jahrigen Bestehens der Kirche St Petri und Pauli Kommissionsverlag von Wendt amp Klauwell Langensalza 1892 S 388 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten VG Fahner Hohe Michael Kohler Heidnische Heiligtumer Jenzig Verlag 2007 ISBN 978 3 910141 85 8 S 233 Guido Reinhardt Geschichte des Marktes Grafentonna Langensalza 1892 Auskunft der VG Fahner Hohe mit der Quellenangabe Codex Eberhardi K 426 Bl 83 V Reinhardt Dronke Cod dipl fuld pag 247 a b c Guido Reinhardt Geschichte des Marktes Grafentonna Langensalza 1892 S 8 Hrsg Schriftleitung des Centralblatt Der Bauverwaltung Otto Sarrazin und Friedrich Schultze Die Denkmalpflege III Jahrgang 1901 Verlag Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1901 Paul Lehfeldt Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Sachsen Gotha I Band Landrathsamtsbezirk Gotha Amtsgerichtsbezirke Gotha und Tonna Verlag Gustav Fischer Jena 1891 Max Berbig Haun Johann Ernst Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 69 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grafentonna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 4238577 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafentonna amp oldid 228166435