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Goltstein auch Goldstein ist der Name eines alten ursprunglich rheinlandischen Adelsgeschlechts Die Familie gelangte spater auch in Osterreich in den Niederlanden und Preussen zu Besitz und Ansehen Die von Goldstein die teilweise auch als von Goltstein Goldtstein bezeichnet wurden sind nicht stammesverwandt Ebenso ist zu unterscheiden von dem alten ausgestorbenen Adelsgeschlecht Goldstein der Stadt und Landschaft Zurich 1 Stammwappen derer von Goltstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Angehorige 3 Wappen 3 1 Stammwappen 3 2 Grafliches Wappen 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 LiteraturGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Bei Kneschke und Zedlitz Neukirch wird erwahnt dass die Familie aus Mahren stamme und sich Zwole auch Swole oder Stwole und Goltstein genannt haben soll Dort erscheint ein Matthias Swolsky 1305 als Hofoffizier bei den Mahrischen Markgrafen Ein Zweig dieser Familie soll nach Karnten gelangt sein und das Schloss Goldenstein bei Kotschach errichtet haben Spater siedelten sich deren Angehorige auch in Polen an wo sie sich Stowolinsky und Goldstein nannten und dem Stamm Swinka einverleibt wurden Von Polen sollen sie schliesslich an den Rhein und nach Franken gelangt sein Die fruhen Schreibweisen des Namens variieren von Goltstein Goldstein Goldenstein bis Golstyn 2 3 Der Genealoge und Historiker Anton Fahne nimmt als ersten urkundlich erwahnten Angehorigen Heinrich Goltstein an Er erscheint im Jahre 1180 als Kolnischer Burger Spater errichtete die Familie die Burg Goldstein im Herzogtum Julich 2 Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels werden als erste Mitglieder der Familie die Geschwister Reinart Johann und Katharina Goltstein am 30 November 1430 bzw am 30 November 1442 in Urkunden genannt und siegeln 4 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Schloss Breill um 1873 84 Johann von Goltstein er war 1465 Herr zu Drimborn heiratete Angnes von Wyenhorst Durch die Ehe seines Enkels Reinhard von Goltstein mit Aleid von Moelenbach Erbin von Breyl auch Breil kam das Schloss Breill in Familienbesitz Sein Sohn Gerhard von Goltstein 1544 Herr zu Breyl heiratete Margaretha von Grein die Erbin von Muggenhausen Aus der Ehe kamen sieben Kinder von denen nur Wilhelm 1536 Walraff 1539 und Margarethe 1545 ihren Vater uberlebten Wilhelm von Goltstein Sohn von Philipp von Goltstein aus dem Hause Breill und Elisabeth geborene Freiin von Wisch lernte im Julich Klevischen Erbfolgestreit 1610 den Markgrafen von Brandenburg Ansbach Joachim Ernst kennen der ihn 1615 zum Amtmann zu Feuchtwangen ernannte 1621 wurde er Ansbacher Rat und Oberamtmann zu Crailsheim und Amtmann in Loben und Anhausen und er hatte die Aufsicht uber die Amter Bemberg und Werdeck 1623 kaufte er das Schloss in Obermogersheim fur 1500 fl 5 Verheiratet war er mit Euphrosyne geborene von Horkheim die drei Tochter und einen Sohn Conrad Wilhelm gebar Sie verstarb am 29 Mai 1632 und wurde in St Stephan in Wurzburg begraben 6 Wilhelm von Goltstein wurde Generalleutnant der Kavallerie und Obrist zu Pferd in der schwedischen Armee Er wurde in der Schlacht bei Lutzen todlich verwundet starb am 16 November 1632 in Chemnitz und wurde in der St Johanniskirche in Crailsheim begraben wo noch sein Epitaph vorhanden ist nbsp Gedenktafel von Conrad Wilhelm von Goltstein 1625 1713 in der St Georgskirche in NordlingenIn der St Georgskirche in Nordlingen befindet sich eine grosse Gedenktafel fur seinen Sohn Conrad Wilhelm mit seinem Portrat auf schwarzem Samt Der Text besagt Conrad Wilhelm Freiherr von Goldstein Erbherr auf Obermegersheim heute Obermogersheim und Pflaunfeld heute Pflaumfeld Seiner hochfurstlichen Durchlaucht zu Brandenburg Ohnolzbach Brandenburg Ansbach gewesener Geheimer Rat und zuvor Hofmeister und Oberamtmann zu Gunzenhausen Geboren am 19 Dezember 1625 im Schloss zu Crailsheim und verstorben in Nordlingen nach 33 jahrigem Aufenthalt hier am 9 Marz 1713 im 88 Jahr Begraben wurde er im Chor der Karmeliterkirche in Nordlingen Sein Epitaph befand sich im Kreuzgang des ehemaligen Karmeliterklosters mit seinen Ahnenwappen links untereinander von Goltstein von Wisch von Taubenroth von Polland rechts untereinander von Horkheim von Rossau von Wollwarth von Schletz 7 Conrad Wilhelm Freiherr von Goltstein war zweimal verheiratet doch er blieb kinderlos 1667 hatte er sein Schloss in Obermogersheim an seinen Schwager Jobst Wilhelm von Jaxtheim verkauft Wallraff von Goltsteins Enkel Johann Wilhelm von Goltstein 1663 brachte den Reichsfreiherrenstand an die Familie Sein Bruder Johann Friedrich von Goltstein 1687 war zweimal verheiratet in erster Ehe mit Antonia Margarethe von Hatzfeld und in zweiter Ehe mit Maria Anna von Mirbach Immendorff Aus Johann Wilhelms zweiter Ehe mit Veronica von Holtrop eine erste schloss er mit Susanna Catharina von Ow und eine dritte mit Catharina Promper kamen die Freiherren Friedrich Gerhard 1647 1713 und Heinrich Theobald 1649 1719 die beide in den Reichsgrafenstand erhoben wurden Der Sohn des Grafen Friedrich Gerhard aus der Ehe mit Therese Freiin von Blanckart Graf Johann Ludwig von Goltstein 1689 Herr zu Breyl wurde zunachst julich bergischer Amtmann Geheimer Rath Hofkammerprasident und war seit 1726 Kanzler Er starb als Statthalter des julich bergischen Landes am 23 Februar 1731 Johann Ludwig heiratete die Comtesse Anna Maria von Schaesberg 1776 Tochter des julich bergischen Hofkammerprasidenten und spateren kurpfalzischen Ministers Graf Johann Friedrich von Schaesberg Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor Sohn Graf Johann Ludwig Franz von Goltstein 1719 1776 war einer der bedeutendsten Vertreter der Familie 1731 wurde er Amtmann zu Geilenkirchen 1739 kurpfalzischer Kammerer und 1740 julicher Landkommissar Im Oktober des gleichen Jahres schwor er im Kollegium der julichen Ritterschaft auf und erhielt die Bestallung als wirklicher Hofrat zu Dusseldorf 1757 erfolgte seine Ernennung zum Hofkammerprasidenten in Dusseldorf am 11 November 1768 die Beforderung zum Statthalter mit einer Besoldung von jahrlich 2 600 Reichstalern und am 14 August 1774 das Patent als Geheimer Staats und Konferenzminister fur das Departement der Finanzen zu Mannheim 1769 liess Graf Johann Ludwig Franz von Goltstein den ostlichen Teil des Hofgarten Dusseldorf anlegen und die von Dusseldorf ausgehenden Landstrassen erbauen Nach ihm wurde die Goltsteinstrasse in Dusseldorf benannt 8 Unter seiner Verwaltung wurden auch mehrere grosse Bauten ausgefuhrt Dazu gehorten das Schloss Jagerhof das Schloss Benrath und das Statthalterpalais an der Muhlenstrasse 9 Er starb am 5 September 1776 2 3 Graf Johann Ludwig Franz heiratete 1747 in Alsdorf Amalia Theresa Freiin von Blanckard 1762 Joseph Ludwig Franz Graf von Goltstein 1811 ein Sohn des Paares wurde ebenfalls julich bergischer Geheimrat Hof und Kammerprasident Vizeprasident sowie regierender Graf zu Schlenacken Slenaken und Herr der Herrschaft Ulmen Er heiratete Maria Louise Auguste Freiin von Loe zu Wissen Ihr Enkel Graf Arthur Friedrich von Goltstein 1813 1882 war Mitglied im preussischen Herrenhaus auf Lebenszeit Aus seiner 1838 geschlossenen Ehe mit Grafin Mathilde von und zu Hoensbroech 1813 kamen drei Tochter die Grafinnen Eugenia Maria Augusta 1839 Elisabeth Maria Louise 1840 und Maria Caroline 1848 Sein Onkel Graf Friedrich Anton Maria von Goltstein 1852 wurde koniglich franzosischer Marechal de camp Generalmajor Dessen Sohn Friedrich Graf von Goltstein 1836 aus der Ehe mit Stephanie Vicomtesse von Quabeck trat ebenfalls in koniglich franzosische Militardienste Standeserhebungen Bearbeiten Aus der Linie Breil Breyl wurde Johann Wilhelm von Goltstein kurpfalzischer Oberst Statthalter zu Dusseldorf und spaterer kaiserlicher Generalfeldzeugmeister 1657 in den Reichsfreiherrenstand erhoben 2 Seine Sohne die FreiherrenFriedrich Gerhard kaiserlicher Kammerer und Heinrich Theobald Deutschordensrat Koadjutor des Landkomturs in Osterreich Geheimrat und Hofmarschall des Deutschordensmeisters Ludwig Anton Pfalzgraf bei Rhein erhielten am 8 Februar 1694 zu Wien den Reichsgrafenstand mit der Anrede Hoch und Wohlgeboren und einer Wappenbesserung 10 Eine preussische Anerkennung des Grafenstandes fur die Linie Breil erfolgte am 1 Juni 1827 zu Berlin durch Ministerialreskript Graf Anton Maria von Goltstein vormaliger koniglich franzosischer Marechal de Camp erhielt am 25 Mai 1850 zu Wien eine osterreichische Anerkennung des Grafenstandes 10 Aus der freiherrlichen Linie wurde Carl Nicolaus Philipp Wilhelm Freiherr von Goltstein laut Eingabe des Hauses Merodgen am 11 Juni 1829 bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel in der preussischen Rheinprovinz unter der Nummer 10 eingetragen 2 Die Linie Niederembt erhielt am 1 April 1820 am 14 Mai 1822 und am 2 Juni 1822 eine niederlandische Anerkennung des Baronstitels Die dabei verliehenen Wappen sind identisch mit dem Stammwappen mit zwei goldenen Lowen als Schildhalter 10 Angehorige BearbeitenJohann Arend von Goldstein 1606 1653 schwedischer General der Kavallerie Johann Ludwig von Goltstein 1717 1779 kurpfalzischer FinanzministerWappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Gold vier blaue Balken Auf dem Helm mit blau goldenen Helmdecken zwei wie der Schild bezeichnete Buffelhorner Grafliches Wappen Bearbeiten Das grafliche Wappen verliehen 1694 ist identisch mit dem Stammwappen In der Helmzier zwischen den zwei Buffelhornern zusatzlich ein roter Adler fur die Herrschaft Holtrop Als Schildhalter zwei aufgerichtete naturliche Elefanten 10 Siehe auch BearbeitenGoltsteinkuppeEinzelnachweise Bearbeiten Jean Egli Der ausgestorbene Adel von Stadt und Landschaft Zurich 1865 und Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz bzw Dictionnaire historique et biographique de la Suisse Herausgegeben mit der Empfehlung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz 1921 1934 Wappendarstellungen a b c d e Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Seite 592 593 a b Neues preussisches Adelslexicon Band 2 Seite 259 261 Leonhard Korth Das Graflich von Mirbach sche Archiv zu Harff in Annalen des historischen Vereins fur den Niederrhein 57 2 1893 94 Seite 37 Nr 370 Staatsarchiv Nurnberg Ansbacher Lehenurkunden Rep 135 Nr 2493 Franz J Bendel Kirche und Kloster zu St Stephan in Wurzburg als Begrabnisstatte in Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg Bd 52 Wurzburg 1910 S 169 70 Daniel Eberhard Beyschlag Beytrage zur Nordlingischen Geschlechtshistorie die Nordlingischen Epitaphien enthaltend Nordlingen 1803 2 Teil 1 Abt S 143 146 Dusseldorf im Wandel der Zeiten Schwann Dusseldorf 1910 in 13 Geschichtliche Strassen und Ortsnamen S 83 Dusseldorf im Wandel der Zeiten 1910 S 41 Dusseldorf zur Zeit des Kurfursten Karl Theodor Graf Goldstein a b c d Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe Seite 188 189Literatur BearbeitenSiglinde Buchner Obermogersheim Chronik eines ehemaligen Freidorfes Neustadt a d Aisch 2002 Seite 126 131 ISBN 3 87707 592 4 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe Seite 188 189 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1978 ISSN 0435 2408 Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafen Hauser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung Band 1 T O Weigel Leipzig 1852 S 274 275 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1861 Seite 592 593 Digitalisat Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 1 Berlin 1855 Seite 269 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 Seite 259 261 Digitalisat Gothaisches genealogisches Taschenbuch der graflichen Hauser Band 47 S 299ff Gothaisches genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser Band 13 S 203f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goltstein Adelsgeschlecht amp oldid 237339231