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Das Schloss Breill auch Gut Breill genannt liegt sudlich der Bundesstrasse 221 in der Feldgemarkung zwischen den nordrhein westfalischen Stadten Geilenkirchen und Ubach Palenberg auf dem Gebiet des Geilenkirchener Stadtteils Hunshoven Die Schlossanlage ging aus einer mittelalterlichen Motte hervor die im 15 16 Jahrhundert durch ein Herrenhaus ersetzt wurde Dieses wurde vom 17 bis 19 Jahrhundert erweitert und verandert ehe es im Zweiten Weltkrieg vollstandig zerstort wurde In der Nachkriegszeit zum Teil wieder aufgebaut steht die Anlage seit dem 10 Januar 1983 1 als Baudenkmal unter Denkmalschutz Sie ist nicht zu besichtigen Schloss Breill Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Bis zum Zweiten Weltkrieg 2 2 Heutiger Zustand 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenBreill wurde 1118 erstmals erwahnt aber erst 1287 erscheint mit Johann von Breill auch Breiloo Breiloe und Breloe geschrieben ein Geschlecht das sich nach diesem Ort benennt 2 3 Im 12 Jahrhundert bestand die Anlage aus einer von Motte als Kernburg einer vermutlich zweiteiligen Anlage die spatesten Anfang des 12 Jahrhunderts errichtet worden war 2 im 14 15 Jahrhundert war Breill ein Heinsberger Lehen spater stand es unter Lehnsherrschaft der Geilenkirchener Mannkammer 2 Im 15 Jahrhundert gelangte der Besitz an die Familie von Mo e lenbach genannt von Breyle Bei einer Besitzteilung im Jahr 1508 kam das Anwesen an Gerhard von Breiloe dessen Tochter Adelheid 1512 Reinhard von Goltstein heiratete und Breill nach Tod des Vaters 1517 an die Familie ihres Mannes brachte 4 5 nbsp Herrenhaus des Schlosses um 1915Diese wurde 1694 in den Grafenstand erhoben blieb bis in das 19 Jahrhundert Eigentumerin Sie liess die Anlage deren Standort im 15 16 Jahrhundert 50 Meter nach Sudwesten verlegt worden war 2 durch Zubauten Erweiterungen und Umbauten bestandig andern und vergrossern So erfolgte zum Beispiel 1728 der Neubau eines grossen Wirtschaftshofs im Osten des bisherigen Schlosses und um 1754 liess der kurfurstliche Statthalter Johann Ludwig Franz von Goltstein Breill das Herrenhaus nach Entwurfen des Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven umgestalten 6 Dabei verschwand der bis dahin vorhandene doppelte Wassergraben 7 und es entstand eine grosszugige Parkanlage Mit Graf Arthur von Goltstein Breill starb die Eigentumerfamilie 1882 im Mannesstamm aus und Schloss Breill gelangte per Erbgang an Arthurs Enkel den Freiherrn Amadeus von Failly Goltstein 5 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Herrenhaus des Schlosses 1944 1945 vollstandig zerstort Das letzte Mitglied der Familie Failly Goltstein adoptierte nach 1945 Stephanie Freiin von und zu Eltz Rubenach die Paulus Lothar Hubertus Graf von und zu Hoensbroech heiratete 8 Die Schlossherren liessen nur den Sudflugel des Schlosses 1950 1951 1 wiederaufbauen Heutiger Eigentumer des Schlosses ist Michael Caspar Graf von und zu Hoensbroech der im Jahr 2000 einen Neubau auf den noch erhaltenen Fundamenten des einstigen Herrenhauses errichten liess 7 2 Beschreibung BearbeitenBis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Schloss Breill Lithografie um 1873 74Kern der Schlossanlage war ein Herrenhaus aus dem 16 und 17 Jahrhundert Der Ziegelbau trug ein Walmdach mit zwei Reihen Dachgauben und besass an seinen westlichen Ecken quadratische Turme mit hellen Eckquaderungen die seit dem 18 Jahrhundert mit Mansarddacher ausgestattet waren Seine zwei Geschosse erhoben sich auf einem hohen Souterrain Das Gebaude stand an der Westseite eines Schlosshofs der an den ubrigen Seiten von Wirtschafts und weiteren Wohngebauden umgeben war Zur Hofseite zeigte das Herrenhaus sechs Achsen und zwei Rundbogenturen die zu einem Vestibul aus der Zeit um 1850 9 Die ubrigen Raume des Erdgeschosses und das Treppenhaus mit der zweilaufigen Treppe hatten ihr klassizistisches Aussehen schon um 1800 erhalten In der Kuche gab es einen eisernen Herdbalken mit dem Wappen der Familie Goltstein und der Jahreszahl 1751 Im Sudwest Turm stand ein Kamin im Stil der Spatrenaissance mit der Jahreszahl 1610 Seine Wangen hatten die Form von Hermen 10 Zu den weiteren Bauten rund um den Schlosshof zahlten schlichte Stall und Scheunengebaude und ein zweigeschossiger Backsteingebaude mit Klotzchenfries das noch aus dem 16 Jahrhundert stammte 9 Ebenso gehorte an der Nordost Ecke des Hofs ein quadratischer Eckturm mit drei Geschossen und niedrigem Walmdach dazu Von ihm ist nur noch eine Ruine vorhanden An ihn schloss sich in westlicher Richtung fruher ein Torbau mit Satteldach an Westlich und sudwestlich des Herrenhauses lag im 19 Jahrhundert ein kleiner Landschaftsgarten mit Spazierwegen und einem Gartenhauschen das etwa 1800 errichtet worden war Es besass eine von dorischen Saulen getragene Vorhalle 11 Heutiger Zustand Bearbeiten nbsp Neubau auf den Fundamenten des zerstorten HerrenhausesSchloss Breill ist heute eine zweiteilige Anlage bestehend aus einem Schlosshof mit teilweise wiederaufgebautem Herrenhaus und einem nordostlich davon liegenden Wirtschaftshof Die Hauptbausubstanz stammt aus dem 16 bis 18 Jahrhundert die zum Teil im 19 Jahrhundert verandert wurde 12 11 Die ehemaligen Wassergraben sind nicht mehr vorhanden Der Zugang zur Anlage erfolgt von Westen uber die rund 350 Meter lange Breiller Allee die an einem Torhaus aus Backstein endet Das Herrenhaus und ein im Suden angrenzender Bau wurden im Zweiten Weltkrieg vollig zerstort Nach Kriegsende erfolgte nur der Wiederaufbau des Sudflugels Dieser ist ein rechteckiger Bau im Stil des Spatbarocks mit 3 3 Achsen und schiefergedecktem Mansarddach Seine Werksteinteile aus Blaustein bilden einen Kontrast zum roten Anstrich des ubrigen Mauerwerks Der Bau entstand entweder um die Mitte des 18 Jahrhunderts nach Entwurfen von Johann Joseph Couven oder erst um 1850 unter Verwendung von alteren Bauteilen aus dem Herrenhaus 13 So stammt die Tureinfassung aus Blaustein aus der Zeit des Rokokos und wurde von damaligen Haupthaus in diesen Flugels transferiert 9 Uber dem Eingang zeigt sie das Allianzwappen der Familien von Goltstein und von Quadt sowie die Jahreszahl 1754 Am Ort des einstigen Herrenhauses steht auf dessen erhaltenen Fundamenten mit Kellergewolben heute ein Neubau aus dem Jahr 2000 Er ist in seiner schlichten Gestaltung an das Aussehen des zerstorten Vorgangerbaus angelehnt Von den ubrigen Gebauden des fruheren Schlosshofs ist heute kaum mehr etwas erhalten Lediglich eine Remise aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts 9 steht noch Der schlichte Ziegelbau besitzt korbbogige Tore und ist von einem pfannengedeckten Satteldach abgeschlossen nbsp Westseite des WirtschaftshofsDer vierflugelige geschlossene Wirtschaftshof des Schlosses stammt ausweislich einer Jahreszahl am Torbau an der Westseite aus dem Jahr 1728 rustizierten Tor besitzt im korbbogigen Torbogen einen Schlussstein der das Doppelwappen Goltstein Schaesberg und das Baujahr zeigt Daruber findet sich ein flacher Dreiecksgiebel Die ubrigen Wirtschaftsgebaude sind schlichte Flugel aus Backstein die anscheinend im 19 Jahrhundert verandert und 1979 hell geschlammt wurden 11 1 Im Norden der Schlossgebaude liegt ein formaler Garten der von einer Mauer umschlossen ist Er stammt wohl aus der gleichen Zeit wie der Wirtschaftshof 11 An seiner Nordost Ecke steht ein zweigeschossiger Turm mit Zeltdach aus dem 18 Jahrhundert Sein Obergeschoss diente fruher als Gartenhauschen Nordostlich des Wirtschaftshofs liegt ein etwa 80 50 Meter 2 messender Weiher Auf der in seiner Mitte liegenden Insel stand im 12 Jahrhundert die Vorgangeranlage des heutigen Schlosses Sie ist nahezu quadratisch und misst 20 20 Meter 2 Auf einem darauf befindlichen rund 12 12 Meter grossen Plateau in dessen Erdbereich noch 0 8 Meter dicke Mauerreste zu finden sind 2 Auf der sogenannten Tranchotkarte aus dem ersten Viertel des 19 Jahrhunderts sind die Mauern der alten Burg noch sichtbar und von einem Wassergraben umgeben Literatur BearbeitenHarald Herzog Rheinische Schlossbauten im 19 Jahrhundert Rheinland Verlag Koln 1981 ISBN 3 7927 0585 0 S 61 Marco Kieser Die Baudenkmaler im Kreis Heinsberg Stadtgebiet Geilenkirchen In Heimatkalender Heinsberg 2006 Verlag Ort Jahr ISBN S 59 60 Hans Kisky Schlosser und Herrensitze im Rheinland Nach alten Stichen und Vorlagen Burgen Schlosser Herrensitze Band 15 Weidlich Frankfurt a M 1960 S 31 32 Edmund Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 8 Abt 2 L Schwann Dusseldorf 1904 S 131 136 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Breill Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Markus Westphal und Jens Friedhoff zu Schloss Breill in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Informationen zu Schloss Breill auf der Website der Stadt GeilenkirchenFussnoten Bearbeiten a b c Beschreibung der Denkmalbehorde auf limburg bernd de Zugriff am 25 Marz 2017 a b c d e f g h Eintrag von Markus Westphal und Jens Friedhoff zu Schloss Breill in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts E Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen 1904 S 132 Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss Schatull Gutern in naturgetreuen kunstlerisch ausgefuhrten farbigen Darstellungen nebst begleitendem Text Band 13 Duncker Berlin 1873 1874 PDF 570 kB a b E Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen 1904 S 133 Hanns Ott Rheinische Wasserburgen Geschichte Formen Funktionen Weidlich Wurzburg 1984 ISBN 3 8035 1239 5 S 275 a b Georg Schmitz Schloss Breill Kraft und Energie fur den Neuanfang In Aachener Zeitung Ausgabe vom 24 September 2013 online H Kisky Schlosser und Herrensitze im Rheinland Nach alten Stichen und Vorlagen 1960 S 32 a b c d E Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen 1904 S 134 E Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen 1904 S 133 134 a b c d E Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen 1904 S 135 H Herzog Rheinische Schlossbauten im 19 Jahrhundert 1981 S 61 Die Denkmalliste der Stadt Geilenkirchen weist den Bau als Werk Couvens aus wahrend Edmund Renard und Harald Herzog das Gebaude auf die Zeit um 1850 datieren 50 948388888889 6 1359166666667 Koordinaten 50 56 54 2 N 6 8 9 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Breill amp oldid 216123575