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Der Gewohnliche Glatthafer Arrhenatherum elatius auch als Franzosisches Raygras bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Gattung Arrhenatherum innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae Gewohnlicher GlatthaferGewohnlicher Glatthafer Arrhenatherum elatius SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung ArrhenatherumArt Gewohnlicher GlatthaferWissenschaftlicher NameArrhenatherum elatius L P Beauv ex J Presl amp C Presl Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Trivialnamen 6 Verwendung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Illustration nbsp Stangel mit Blattscheide und Blatthautchen nbsp Blatthautchen nbsp Rispiger Blutenstand nbsp Rispiger Blutenstand nbsp Ahrchen mit Hull Glu Deck Lem und Vorspelzen Pal Die Deckspelze der unteren mannlichen Blute Lem weist eine lange Ruckengranne auf nbsp Ahrchen mit einer Zwitterblute und einer mannlichen BluteVegetative Merkmale Bearbeiten Der Gewohnliche Glatthafer ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 50 bis 150 Zentimetern Er wachst in lockeren Horsten Der Gewohnliche Glatthafer treibt im Fruhjahr sehr fruhzeitig und stark aus Er bildet in der Regel keine Auslaufer nur selten sehr kurze Rhizome Die Wurzeln sind gelblich Die glatten aufrechten allenfalls wenig ausgebreiteten Halme sind ziemlich kraftig mit drei bis funf Knoten Die wechselstandig an den Halmen angeordneten Laubblatter sind in Blattscheide und spreite gegliedert Die Blattscheiden sind auf der Ruckseite gerundet glatt und zuweilen an den Knoten sparlich behaart oder nur rau Bei der Unterart Arrhenatherum elatius subsp bulbosum sind die Knoten des Halmgrundes zwiebel oder rosenkranzartig verdickt Die Blatthautchen Ligulae sind meist ganzrandig zuweilen gefranst und etwa 1 bis 3 Millimeter lang Die Blattspreiten sind wie die Blattscheiden kraftig grun 5 bis 10 Millimeter breit und bis zu 40 Zentimeter lang Sie sind flach schmal zugespitzt sehr locker behaart oder auch vollig kahl Sie fuhlen sich am Rand und auf der Oberflache rau an Die Hauptblutezeit liegt im Zeitraum Mai bis Juni nachbluhende Pflanzenexemplare konnen bis in den September gefunden werden Der aufrechte oder etwas nickende rispige Blutenstand ist bei einer Lange von bis zu 30 Zentimetern im Umriss langlich lanzettlich Er ist locker oder etwas dichter zusammengezogen glanzend grun oder leicht purpurfarben uberlaufen Die rauen Rispenaste stehen ungleich lang in Buscheln an der Hauptachse Die zweiblutigen selten drei bis vierblutigen Ahrchen sind langlich mit 7 bis 11 Millimeter langen Stielchen Die untere Blute ist rein mannlich die obere ist zwittrig Die Hullspelzen sind hautig und zugespitzt die untere ist einnervig und deutlich kurzer als die obere dreinervige Die schmal ovalen zugespitzten siebennervigen Deckspelzen sind 8 bis 10 Millimeter lang und auf der Ruckseite rund Die untere Deckspelze ist lang begrannt Die Granne ist 10 bis 16 Millimeter lang und mit der Deckspelze zu etwa einem Drittel verwachsen Die obere Deckspelze ist unbegrannt allenfalls mit einer kurzen Borste in der Nahe der Spitze versehen Die Vorspelzen haben sehr fein behaarte Kiele Die drei Staubbeutel sind 4 bis 5 Millimeter lang Die Karyopsen sind behaart und von der Deckspelze eingehullt Okologie Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Gewohnliche Glatthafer ist ein Hemikryptophyt ein Horstgras und ein Tiefwurzler Vegetative Vermehrung ist durch unterirdische Auslaufer moglich Der Gewohnliche Glatthafer wird durch Eutrophierung stark gefordert Nach starker Dungung wie sie die Regel geworden ist sind bereits nach 2 Jahren ursprunglich vorhandene kleinere Arten nicht mehr konkurrenzfahig Dadurch tragt der Glatthafer zu einer bedenklichen Reduzierung der Artenvielfalt bei Trotz der heutigen weiten Verbreitung und Haufigkeit ist der Gewohnliche Glatthafer in Deutschland nicht oder hochstens lokal einheimisch Er ist vielmehr ein Neophyt der sich erst zu Beginn der Neuzeit in Deutschland eingeburgert hat Noch im 19 Jahrhundert war in Deutschland diese Art noch nicht uberall verbreitet Wahrscheinlich gehen unsere Vorkommen letztlich auf Aussaaten mit franzosischen Saatgut zuruck Franzosisches Raygras Der Gewohnliche Glatthafer ist eine Langtagpflanze mit einer Hauptblutezeit von Mai bis Juni Sie ist selbststeril wird vom Wind bestaubt ist ein starker Heuschnupfen Erreger und gehort dem Langstaubfadigen Typ an Ausbreitungseinheit Diaspore ist die von Deck und Vorspelze umgebene Karyopse mit einem anhangenden Rest der mannlichen Blute und der zugehorigen Granne Solche Ausbreitungseinheiten werden Spelzfruchte genannt sie sind durch Lufteinschluss spezifisch leicht was die Windausbreitung begunstigt Daneben erfolgt Zufallsverbreitung durch Weidevieh Klettausbreitung aufgrund der Granne sowie Selbstausbreitung durch Einbohren der hygroskopischen korkenzieheratig gewundenen Granne in den Boden Fruchtreife erfolgt von Juni bis September Der Gewohnliche Glatthafer ist ein Lichtkeimer Vorkommen BearbeitenDer Gewohnliche Glatthafer ist von Europa bis Zentralasien und dem Iran in Nordwestafrika und Makaronesien verbreitet 1 Der Gewohnliche Glatthafer vom Flachland bis in mittlere Gebirgslagen bis in eine Hohenlage von etwa 1650 Metern 2 In den Alpen erreicht er aber im Kanton Wallis bei Fee 1900 Meter in Graubunden an der Muottas Muragl Bahn 1900 Meter und an der Ofenpass Hohe Susom Give 2150 Meter 3 In den Allgauer Alpen steigt er in Vorarlberg am Hochtannbergpass bis in eine Hohenlage von 1675 Meter auf 4 In Nordamerika Australien und Neuseeland ist er ein Neophyt Der Gewohnliche Glatthafer ist meist weit verbreitet bis haufig in Deutschland nach Norden hin jedoch seltener Er wachst in Mahwiesen an Hecken und Dammen an Boschungen und Wegrandern Die Boden sind massig trocken bis frisch oder wechselfeucht nahrstoffreich oft kalkhaltig und sandig lehmig Der klimatische Schwerpunkt liegt in warmen regenarmen Lagen wahrend raue und spatfrostgefahrdete Lagen gemieden werden Glatthafer vertragt nur eine geringe Beschattung Er ist die Kennart der Pflanzengesellschaften des Verbandes der Glatthaferwiesen Arrhenatherion elatioris In grosseren Hohenlagen kommt er auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Calamagrostion arundinaceae oder im Rumicetum scutati des Verbands Stipion calamagrostis vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozueanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 5 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Avena elatior durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 79 Das Artepitheton elatius ist lateinischen Ursprungs elatior bedeutet hoher Linne wahlte dieses Epithet weil diese Art hoher war als die anderen Arten seiner Gattung Avena unter der er sie beschrieb Diese Art 1819 wurde durch Jan Svatopluk Presl und Karl Boriwog Presl in Flora Cechica S 17 als Arrhenatherum elatius L P Beauv ex J Presl amp C Presl in die Gattung Arrhenatherum gestellt J Presl und C Presl verwendeten dabei einen Namen von Ambroise Marie Francois Joseph Palisot de Beauvois den dieser aber nicht gultig veroffentlicht hatte Weitere Synonyme fur Arrhenatherum elatius L P Beauv ex J Presl amp C Presl sind Holcus avenaceus Scop Arrhenatherum avenaceum Scop P Beauv 6 nbsp Knollen des Knollen Glatthafers Arrhenatherum elatius subsp bulbosum Je nach Autor gibt es wenige Unterarten 1 Knollen Glatthafer 3 Arrhenatherum elatius subsp bulbosum Willd Schubl amp Martens Syn Arrhenatherum elatius var bulbosum Willd Spenn Sie kommt in Makaronesien von West und Sudeuropa bis zum Kaukasusraum und in Nordwestafrika vor 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 2 Sie gedeiht in Mitteleuropa in Pflanzengesellschaften des Verbands Trifolion medii des Verbands Quercion roboris oder der Klasse Agropyretea 2 Arrhenatherum elatius subsp cypricola H Scholz Romero Zarco Diese Neukombination erfolgte 2019 in Acta Bot Malac Volume 44 S 93 Dieser Endemit kommt nur auf Zypern vor 1 Arrhenatherum elatius L subsp elatius Syn Arrhenatherum elatius var subhirsutum Asch Buia Sie kommt von Europa bis Zentralasien und dem Iran und in Marokko vor 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 oder 28 2 Arrhenatherum elatius subsp nebrodense Brullo amp al Giardina amp Raimondo Syn Arrhenatherum nebrodense Brullo amp al Diese Neukombination erfolgte 2007 in Bocconea Volume 20 S 9 Dieser Endemit kommt nur auf Sizilien vor 6 Arrhenatherum elatius subsp sardoum Em Schmid Gamisans Sie kommt in Marokko im sudostlichen Spanien in den Pyrenaen im sudostlichen Frankreich auf Sardinien und Korsika vor 1 Trivialnamen BearbeitenDer deutsche Trivialname Franzosisches Raygras kommt von der franzosischen Herkunft des Saatgutes im 19 Jahrhundert Raygras entspricht dem englischen ryegrass Roggengras Als weitere deutschsprachige Trivialnamen werden bzw wurden zum Teil nur regional auch die folgenden Bezeichnungen verwandt Battligras Schweiz Glatthafer Knopfligras Bern Krallengras Bern Raygras Schweiz Zehligras Bern Zehliperle Bern und Zotteleschwalm Bern 7 Verwendung BearbeitenEine wirtschaftliche Bedeutung hat Glatthafer als ertragreiches Mahgras zur Heugewinnung Als Grunfutter wird er aber ungern vom Vieh gefressen da er aufgrund von Saponinen bitter schmeckt Zu haufigem Schnitt und einer starkeren Beweidung halt er nicht stand Fur die Ansaat von Wiesen auf etwas trockenen Standorten ist der Glatthafer jedoch unentbehrlich da kaum eine andere Grasart mit Trockenheit so gut zurechtkommt Quellen BearbeitenW D Clayton K T Harman H Williamson World Grass Species Descriptions Identification and Information Retrieval 2002 Datenblatt bei GrassBase The Online World Grass Flora letzter Zugriff am 29 Dezember 2006 Literatur Bearbeiten Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Charles Edward Hubbard Graser Beschreibung Verbreitung Verwendung UTB Band 233 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1985 ISBN 3 8001 2537 4 englisch Grasses Ubersetzt von Peter Boeker Ernst Klapp Wilhelm Opitz von Boberfeld Taschenbuch der Graser Erkennung und Bestimmung Standort und Vergesellschaftung Bewertung und Verwendung 12 uberarbeitete Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1990 ISBN 3 489 72710 X Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 7 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Datenblatt Arrhenatherum elatius bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c d e Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 244 a b Hans Joachim Conert Familie Poaceae S 230 232 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1985 ISBN 3 489 52020 3 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 169 Arrhenatherum elatius L J Presl amp C Presl In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 1 Juli 2023 a b B Valdes H Scholz with contributions from E von Raab Straube G Parolly 2009 Poaceae pro parte majore Datenblatt Arrhenatherum elatius In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 52 f eingescannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnlicher Glatthafer Arrhenatherum elatius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arrhenatherum elatius L P Beauv ex J Presl amp C Presl Glatthafer FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnlicher Glatthafer amp oldid 235615528