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Die Geschichte der Stadt Naila in Oberfranken beginnt mit der Besiedlung des Nordwaldes durch die Kelten im 7 Jahrhundert nach Christus Wichtige Stationen der weiteren Entwicklung waren die Stadtgrundung der Bergbau und die Industrialisierung Ehemalige Schuhfabrik heute Museum Naila im Schusterhof Inhaltsverzeichnis 1 Fruhzeit bis 10 Jahrhundert 2 Deutsche Besiedlung ca 11 14 Jahrhundert 3 Erste urkundliche Erwahnungen ca 14 15 Jahrhundert 4 Erhebung zur Stadt Anfang 15 Jahrhundert 5 Entwicklung und Bedeutung der Bergbautatigkeit Mitte des 15 Jahrhunderts bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts 6 16 und 17 Jahrhundert Reformation und Dreissigjahriger Krieg 7 Ende des Bergbaus 18 Jahrhundert 8 19 Jahrhundert Naila wird bayerisch Beginn der Industrialisierung 9 20 Jahrhundert 10 Literatur 11 EinzelnachweiseFruhzeit bis 10 Jahrhundert BearbeitenAls erste Bewohner des Gebietes um Naila werden Kelten vermutet Anhaltspunkte sind u a die Ortsnamen Kemlas und Marlesreuth die nach Aussagen von Sprachwissenschaftlern keltischen Ursprungs sein sollen Am Rand des Ortskerns von Naila wurden bei Bodenbohrungen 24 Keramikscherben gefunden die anhand einer Radiokohlenstoffdatierung der sie umgebenden Holzkohle in die Jahre 600 900 n Chr datiert werden konnten Da ausserdem bei diesen Scherben Eisenschlacke gefunden wurde die ebenfalls aus dieser Zeit stammt wurde das bedeuten dass es schon vor der eigentlichen Besiedlung durch germanische Stamme eine produzierende und damit auch siedelnde Bevolkerung auf Grundlage des Bergbaus im Raum Naila gegeben hat Anschliessend wurde die Gegend um Naila in den Jahren 850 bis 1000 als Teil der Bavaria Slavica von Slawen bevolkert Darauf deuten einige Ortsnamen hin die slawischen Ursprungs sind wie Dobra vgl tschechisch dobra gut Premeusel bei Presseck vgl polnisch przemysl und tschechisch premysl pflugen umgestalten oder Tschirn tschechisch cerny schwarz Die slawische Besiedlung war jedoch nicht so dicht wie die spatere von den Bamberger Bischofen geforderte Kolonisation in deren Folge die verbliebenen Slawen christianisiert und assimiliert wurden Deutsche Besiedlung ca 11 14 Jahrhundert BearbeitenDie erste Welle von Siedlern aus dem frankischen und thuringischen Raum jenseits des nahen Rennsteigs im Raum Naila wird um das Jahr 1000 vermutet Diese rodeten Wald und betrieben Feld und Ackerbau auf den erschlossenen Flachen Welches Adelsgeschlecht Naila gegrundet hat ist nicht sicher In Frage kommen vor allem die Radecker und ihre Vorfahren die Herren von der Grun die in den ersten Urkunden uber Naila erwahnt werden Das fruheste bekannte Naila lag am Zusammenfluss des Dreigrunbachs mit der Culmitz Ca 1200 1300 gab es die zweite grossere Siedlungswelle deutscher Stamme die viele der kleineren Ortschaften um Naila hervorgebracht hat und ein dichteres Netz von Siedlungen zur Folge hatte Erste urkundliche Erwahnungen ca 14 15 Jahrhundert BearbeitenEs gibt Hinweise dass Naila schon im Jahr 1333 in Rechtsgeschaften zwischen dem Hochstift Bamberg und verschiedenen Adelsgeschlechtern eine Rolle gespielt hat Naila ist in Urkunden der Vogte von Weida aus dem Jahr 1343 erstmals dokumentiert Die alteste dieser Urkunden nannte jedoch noch nicht den Namen Naila sondern bezeichnete den Ort als Neulins Die Ubersetzung ins Neuhochdeutsche lautet folgendermassen Wir Heinrich der Altere und Heinrich der Jungere Vogte von Weida und alle unsere Erben bekennen offentlich in an diesem gegenwartigen Brief dass wir unseren lieben Getreuen Hans von Weisselsdorf und Konrad dem Radecker und allen ihren Erben leihen und geliehen haben das Gericht uber das Dorf Neulins und alles was dazugehort mit all den Rechten als wir es gehabt haben und als wir es dem vorgenannten Konrad dem Radecker vorher auch geliehen haben und wollen ihm kein Unrecht daran tun mit Arglist Daruber zu einem Zeugnis geben wir ihnen diesen Brief versiegelt mit unseren beiden Siegeln die daran hangen der gegeben ist nach Gottes Geburt dreizehnhundert Jahre danach in dem dreiundvierzigsten Jahr an dem nachsten Tag nach Erhardt Da sich von da an die urkundlichen Erwahnungen mehren kann man davon ausgehen dass Naila in der Zeit bis 1400 n Chr ein starkes Bevolkerungswachstum hatte Die Bezeichnung Dorf lasst darauf schliessen dass es schon 1343 eine ansehnliche Grosse gehabt haben muss 1398 wurde Froschgrun erstmals urkundlich erwahnt als Kunemund und Petzold von Dobeneck am 26 Marz ein Lehen in Froschgrun vom Burggrafen empfingen Naila wurde auf den Urkunden jetzt dorff zum Newlein betitelt Erhebung zur Stadt Anfang 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Wappen der Stadt NailaEin Schiedsspruch aus dem Jahr 1435 zur Beilegung des Streits zwischen den Gotteshauspflegern in Naila und dem Pfarrer in Steben wegen der fur das Gotteshaus gegebenen Spenden erwahnt die St Veits Kirche in Naila Die St Veits Kirche war ein Vorgangerbau der heutigen evangelischen Stadtkirche Im Jahre 1454 wurde Naila von Markgraf Johann IV von Brandenburg Kulmbach zur Stadt erhoben Dabei wurde auch das bis auf kleine Anderungen bis heute gultige Wappen festgelegt Mit der Wappenverleihung waren keine Privilegien verbunden Naila muss so reich gewesen sein dass es die zum Kauf eines Wappenbriefes notige Summe selbst aufbringen konnte Naila war damals Markt mit Burgermeister und Rat hatte also eine stadtische Verfassung Markte vor allem Jahrmarkte und Viehmarkte belebten den Handel und sicherten dem Ort Einkunfte Damit verbunden durfte das Recht der Burger zum Malzen Brauen und Schanken gewesen sein Der mutmassliche Reichtum des Ortes konnte seine Ursache im Aufbluhen des Bergbaus gehabt haben Entwicklung und Bedeutung der Bergbautatigkeit Mitte des 15 Jahrhunderts bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts BearbeitenIm Juli 1456 erliess Markgraf Albrecht Achilles eine Ordnung des Berckwercks uber das Kupferfletz zu Neylen 1466 wurde uber ein Hammerwerk und 1471 uber Versuche zum Abbau von Erzen in Nailaer Gruben berichtet Am 5 Oktober 1471 wurde Wilhelm von Wildenstein bei der Gesamtbelehnung mit Schloss Wildenstein vom Bamberger Bischof Georg I von Schaumberg mit dem Bann uber das Blut zu richten belehnt Die Macht der in Naila sitzenden Wildensteiner durfte in dieser Zeit ihren Hohepunkt erreicht haben In dieser Zeit wandelte sich das Dorf von einer Agrargemeinschaft in einen industriell ausgerichteten Markt In einer alten Bergbauchronik heisst es uber das Jahr 1477 Naila sei um jene Zeit durch seine Kupfer und Eisenbergwerke so in die Hohe gekommen dass es an Grosse fast mit der Stadt Hof wetteifern konnte Im Jahr 1502 verzeichnet das Hofer Landbuch als markgraflichen Besitz in Naila 28 Guter 9 Gutlein 2 Hofe 1 Halbhof 1 Hauslein und 1 wildes Haus weiter die Selbitzmuhle die Culmitzmuhle den Weinrichshammer die Badestube das Fruhmesshaus und die Kirche sowie 2 Edelmannssitze mit 20 besetzten Gutern der Herren von Wildenstein Im 15 Jahrhundert waren die bluhenden Hauptwirtschaftszweige Bergbau und Huttenwesen Kupfer und Eisenerze wurden bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts abgebaut Die Nailaer Bergwerke gruppierten sich um den Hofer Berg Dabei lagen die zwar wertvolleren jedoch auch wegen der standigen Wassereinbruche kostspieligeren im Selbitzgrund wahrend sich die anderen auf etwa auf der Hohe der Strasse zum heutigen Wohngebiet Lindenpark und nach Rodesgrun befanden Die im Selbitzgrund gelegenen Kupferbergwerke verdanken ihren Wert einem Gang von Kupfererz der eine reiche Ausbeute ergab Es wurde berichtet dass man dort sogar gediegenes Kupfer gefunden hat Beide Werke hatten wohl wegen ihres schon fruhzeitig erkannten Wertes biblische Namen Das Bergwerk Reicher Konig Salomo benannt nach Konig Salomo befand sich rechts der Hofer Strasse etwa dort wo heute die Fabrikanlagen des Textilwerkes Naila stehen Links der Strasse etwa an der Stelle der alten Gebaude der Firma Paetzel amp Sell und eines Teils des Sportplatzes der Freien Turnerschaft lag das Bergwerk Konigin vom Reich Arabien Zu den ergiebigsten gehorte das Eisenbergwerk Wilder Mann Es war nach dem Wappenbild der Stadt Naila benannt Es gab den Oberen und den Unteren Wilden Mann Die Schachte des Oberen Wilden Mannes befanden sich etwa an der Stelle des Kreiskrankenhauses Unterhalb davon links der Strasse lag der Untere Wilde Mann Beide Werke lieferten einen gehaltreichen Spateisenstein der oft Knollen von Kupfererz einschloss Der Obere Wilde Mann war das ergiebigere Werk Rechts der Hofer Strasse etwa gegenuber dem Kreiskrankenhaus war hinter der Wildemannshalde auf der das geforderte Erz aufgeschuttet wurde das ebenfalls auf Eisen betriebene Bergwerk Weiser Mann Sudostlich davon am Hang des Eschenbachs befand sich das Bergwerk Sankt Jakob Es wurde ebenfalls auf Eisen betrieben erlangte jedoch wie der Weise Mann keine grossere Bedeutung Der Name durfte zu Ehren des Apostels Jakobus gewahlt worden sein Nach dem Reformator Martin Luther 1483 1546 war das im Jahr 1755 auf dem Schelmenacker heute Park und Villa Seyffert zur Gewinnung von Kupfer eroffnete Bergwerk benannt das jedoch kurze Zeit spater wieder geschlossen werden musste Der Bergbau spielte bis ins fruhe 18 Jahrhundert eine tragende Rolle fur die Prosperitat der Stadt In seinem Gefolge entwickelten sich u a Schuhmacherei und Weberei zu wichtigen Wirtschaftszweigen diese Handwerkszweige stellten die fur die Bergleute notwendige Ausrustung her Um die Kupferbergwerke im Selbitzgrund vor den standigen Wassereinbruchen zu schutzen verlegte man zwischen 1691 und 1695 das Selbitzflussbett von der ostlichen auf die westliche Talseite Das Flussufer wurde zusatzlich mit einem Damm gegen Hochwasser geschutzt 16 und 17 Jahrhundert Reformation und Dreissigjahriger Krieg BearbeitenZwischen 1518 und 1523 wurde Naila selbstandige Pfarrei 1529 wurde die Reformation eingefuhrt 1626 brannte Naila samt Kirche vollstandig nieder Zwischen den Jahren 1632 und 1634 wurde Naila in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges mehrmals uberfallen und gebrandschatzt Noch wahrend der Kriegswirren wurde 1639 das Pfarrhaus und 1640 1654 die Kirche wieder aufgebaut 1646 erhielten die Nailaer Schuhmacher ihre Zunftordnung In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts grundeten sich weitere Zunfte 1683 wurde ein Bergamt eingerichtet 1685 grundeten Hugenotten die wegen ihres Glaubens aus Frankreich vertrieben worden waren eine reformierte Gemeinde Die Belebung der Bergbautatigkeit sorgte nach den Zerstorungen zu Anfang des Jahrhunderts fur einen wirtschaftlichen Aufschwung Fur 1699 gibt es Hinweise auf eine Rektoratsschule Ende des Bergbaus 18 Jahrhundert Bearbeiten1716 sind in Naila 142 Hauser und acht Zunfte dokumentiert worden In den 40er Jahren des 18 Jahrhunderts erlebte der Bergbau seinen letzten Hohepunkt 1765 wurde die Marmorbrucke uber die Selbitz gebaut und drei Jahre spater fertiggestellt Im Jahr 1792 wurde Naila zusammen mit dem Markgraftum Brandenburg Bayreuth Culmbach kurzzeitig preussisch 19 Jahrhundert Naila wird bayerisch Beginn der Industrialisierung Bearbeiten nbsp Ehemaliges Amtsgericht heute Polizei Inspektion nbsp Briefkopf der Textilwerke C Seyffert1810 wurde Naila mit den ostlichen Teilen Frankens bayerisch Zwei Jahre spater wurde ein Bayerisches Landgericht eingerichtet Im damaligen Landgerichtsgebaude ist die Polizeiinspektion Naila untergebracht 1818 wurde Naila zur Stadt erhoben mit Burgermeister Magistrat dritter Klasse und Gemeindekollegium Der Bau eines neuen Bezirksamtsgebaudes wurde 1825 begonnen Heute wird dieses Gebaude als Rathaus genutzt Die erste Postexpedition wurde 1848 eingerichtet Um 1858 gab es letzte Anstrengungen zur Belebung des Bergbaus in Naila jedoch schon 1859 kam die Anordnung zur Einstellung Ein tiefer Einschnitt in die stadtische Entwicklung war der grosse Brand vom 3 August 1862 bei dem fast die gesamte Stadt vernichtet wurde Doch schon 1871 wurde die heutige evangelische Kirche geweiht 1881 wurde der neu angelegte Friedhof eingeweiht und etwa zu dieser Zeit war auch der Beginn der industriellen Textil und Schuhproduktion in Naila Seit 1883 ist Naila Sitz der Sektion Frankenwald des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins Daraus ging spater der Frankenwaldverein hervor Am 1 Juni 1887 wurde Naila an die Bahnlinie Hof Marxgrun angeschlossen Mit dem Bahnanschluss bekam die Industrialisierung in Naila einen grossen Schub Es entwickelte sich eine starke mittelstandische Industrie mit den Schwerpunkten Textil und Schuhherstellung Wichtige Betriebe waren die 1884 gegrundete Schuhfabrik Seifert amp Klober und die 1891 eroffnete Buntweberei C Seyffert die bereits 1914 uber 600 Webstuhle verfugte 1 Die erste Nailaer Zeitung erschien 1897 Ein Jahr spater im Jahr 1898 folgte die erste Telefonanlage Das Eisenbahnnetz wurde durch Verlangerung der bestehenden Verbindung von Hof bis Bad Steben erweitert 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kronacher Strasse darunter die abgedeckte Culmitz1901 wurde mit der Hollentalbahn eine Anbindung ins benachbarte Thuringen geschaffen und ab 1910 zweigte in Naila die Nebenbahn nach Schwarzenbach am Wald ab Von diesen Strecken ist nur noch die Bahnstrecke Hof Naila Bad Steben in Betrieb Das stadtische Elektrizitatswerk wurde 1909 eingeweiht Die Nailaer Infrastruktur wurde damit zu Beginn des 20 Jahrhunderts erheblich erweitert nbsp Gebaude der ehemaligen Schuhfabrik Seifert amp Klober spater PandaNoch vor dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1914 entstand die Schuhfabrik Franken Im selben Jahr wurde die AOK Naila gegrundet Der Krieg brachte der Stadt fast 130 Gefallene und Vermisste Im Jahr 1920 wurde Froschgrun eingemeindet 2 das vorher schon mit der Stadt Naila verwachsen war Auch die Wirtschaft kam wieder in Schwung So nahm 1921 eine Porzellanfabrik in Naila den Betrieb auf Im selben Jahr brannten elf Scheunen an der Hauptstrasse ab 1923 wurde der neu angelegte stadtische Friedhof eingeweiht ein Jahr spater das Postamt gegenuber dem Bahnhof erbaut Im Jahr 1928 wurden Strassennamen eingefuhrt Bis zum Zweiten Weltkrieg war Naila nicht zuletzt wegen der guten Schienenanbindung ein wirtschaftliches Zentrum im Frankenwald Dies wurde 1931 mit der Eroffnung des Frankenwaldmuseums dokumentiert Ein Beispiel fur die Bedeutung der Nailaer Industrie in jener Zeit war die Schuhfabrik Seifert amp Klober spater Panda Schuhfabrik genannt Sie hatte 1934 1000 Beschaftigte und stellte taglich 3000 Paar Schuhe her Damit war sie die grosste Schuhfabrik in Bayern Die Schuhe wurden unter dem Markennamen Wohlauf vertrieben 1 Am Ende des Zweiten Weltkrieges trieben SS Manner auf einem Todesmarsch eine Kolonne von Haftlingen aus dem KZ Buchenwald am Ort vorbei von denen neun erschlagen wurden Auf dem Stadtischen Friedhof an der Albin Klober Strasse wo sie begraben sind erinnert ein Gedenkstein an diese Opfer des Faschismus 3 Im Krieg fielen nahezu 200 Nailaer zahlreiche Soldaten wurden vermisst Am 14 April 1945 gegen 17 30 Uhr wurde die Stadt durch amerikanische Truppen kampflos besetzt Die US Armee hatte mit Panzerspitzen an der Lichtenberger Strasse Stellung bezogen und einen Zivilisten mit Namen Hans Hoffmann ins Rathaus geschickt Er sollte herausfinden ob Naila verteidigt wird Hoffmann uberbrachte den Amerikanern die Nachricht dass die Stadt kampflos besetzt werden konne Naila wurde nach der Besetzung provisorischer Garnisonsstandort der US Streitkrafte Nach der Grenzziehung fiel mit Thuringen ein wichtiger Absatzmarkt weg In den Jahren bis 1948 kamen zahlreiche Fluchtlinge und Heimatvertriebene insbesondere aus dem Sudetenland Die Nailaer Wirtschaft und Industrie erholte sich nach dem Krieg recht schnell u a mit der schon zwei Jahre nach Kriegsende eingeweihten Maschinenfabrik LIBA die als Ausbildungsstatte fur Textilingenieure einen sehr guten Ruf genoss 1966 zog die 16 Kompanie des Fernmelderegiments 32 der Luftwaffe zur Luftraumbeobachtung der nahen innerdeutschen Grenze in die neu erbaute Frankenwald Kaserne ein und die amerikanische Einheit wurde abgezogen nbsp Wehr an der Selbitz beim BahnhofIm gleichen Jahr wurde die Selbitzregulierung abgeschlossen ausserdem wurden die Culmitz und der Dreigrunbach innerhalb des Stadtgebietes abgedeckt Das Freibad am Dreigrunbachgrund wurde 1969 fertiggestellt und ein Jahr spater der Neubau des Gymnasiums begonnen Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1 Juli 1971 Culmitz eingemeindet 2 Am 1 Juli 1972 kam Naila zusammen mit dem Landkreis Naila in den Landkreis Hof 1977 begannen die Arbeiten am Neubau der Frankenhalle Das Kinderdorf Martinsberg wurde 1981 eingeweiht 1983 das stadtische Stadion 1984 folgte die Einweihung der BMX Bahn die spater zu einem Skatepark umgebaut wurde nbsp Naila FrankenhalleNach der Grenzoffnung am 9 November 1989 bekamen Besucher aus der DDR in Naila uber elf Millionen DM Begrussungsgeld ausgezahlt Dieses wirkte sich auch positiv auf den Einzelhandels in Naila aus da viele Thuringer die erste Anlaufstelle im Westen zum Einkaufen nutzten und das angrenzende Vogtland noch recht strukturarm war Um den ersten Anzeichen des Demografieproblems entgegenzuwirken wurde 1990 ein Seniorenstift eingeweiht Nach den Jahrzehnten der Prosperitat war in Naila in den 1990er Jahren der wirtschaftliche Hohepunkt uberschritten Die Panda Schuhfabrik ehemals Seifert amp Klober stellte 1991 ihre Produktion ein 1992 wurde die Frankenwald Kaserne aufgelost Die Aufgabenstellung die Luftraumuberwachung nahe der innerdeutschen Grenze fiel weg Im Jahr 1993 erhielt die Stadt Naila den Status eines Mittelzentrums in der Planungsregion Oberfranken Ost 1994 kam es zur Einstellung des Guterverkehrs auf den Bahnstrecken nach Bad Steben und Schwarzenbach am Wald der Bahnschalter Naila wurde geschlossen Nach der Eroffnung der Stadtbibliothek 1996 und des Skateparks 1998 kam es 1999 zur Insolvenz der Textilfabrik C Seyffert die als Textilwerk Naila GmbH fortgefuhrt wurde und im Jahr 2003 endgultig die Produktion einstellte Literatur BearbeitenWilli und Reinhard Feldrapp Naila damals und heute 2005 Atelier Feldrapp Sabine Raithel Reinhard Feldrapp Frankenwald 1997 Verlag Frankischer Tag ISBN 3 928648 30 6 Reinhard Feldrapp Frankenwald mit Umgebung 1991 Wir Verlag Walter Weller ISBN 3 924492 57 3 Hans Knopf Reinhard Feldrapp Naila 1986 Oberfrankische Verlagsanstalt Hof ISBN 3 921615 71 2 Daniel Kunzel Naila im Nationalsozialismus 1933 1939 Erschienen im Archiv fur Geschichte von Oberfranken 93 Band 2013 ISSN 0066 6335 Friedrich Birgit Naila und seine Industrie 1985 Oberfrankische Verlagsanstalt Hof Bayerische Staatskanzlei Unser Landkreis Naila um 1970 Bayerische Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Munchen Hubsch Dr J G A Geschichte der Stadt und des Bezirks Naila 1863 HelmbrechtsEinzelnachweise Bearbeiten a b frankenpost de Wurzeln liegen im Zunftwesen Memento des Originals vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frankenpost de Ressort Naila 18 Oktober 2007 a b Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 530 Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Band 1 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 177 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Naila amp oldid 235618999